Streichhölzer im Kindergarten

Hi,

Hallo Cees!

ihr überraschend einen Schubs gegeben, so dass sie ins Wasser
fiel. Prustend kam sie wieder hoch - aber ich konnte das
sehen, was ich wollte: sie schwamm trotz des Schreckens und
der „Überraschung“ wunderbar.

das ist doch haarsträubend. Ernsthaft, damit missbrauche ich
doch das Vertrauen meiner Tochter in mich.

mir war klar, dass einige die Geschichte haarsträubend finden. Dennoch stehe ich dazu. Meine Tochter war ca. 8 Jahre oder sogar 9 Jahre alt. Sie wollte mit Freunden alleine in unser Freibad, wo durchaus andere Kinder oder Jugendliche auf dem Steg an ihr vorbeilaufen und sie aus versehen oder sogar mit Absicht ins Wasser schubsen könnten. Bevor ich sie mit guten Gewissen stundenlang ohne Aufsicht dorthin lasse, starte ich lieber solche Aktionen.
Meine Tochter hat keinen Schaden davon getragen und es mir auch nicht übel genommen. Also ist doch alles in Ordnung, oder nicht? Meine Töchter haben übrigens sehr großes Vertrauen in ihre Eltern - und vor allem in sich selbst!

Ich packe auch nicht in Watte, aber das Geschilderte macht mir
Gänsehaut. Ich lasse meine Tochter beim Babyschwimmen mit den
anderen Kindern z.B. auf einer Matte krabbeln, von der sie
auch mal runterfallen können. Die anderen Mütter achten
akribisch darauf, dass kein Kind ins Wasser plumpst. Ich lasse
sie mal plumpsen - und ziehe sie dann wieder raus. Sie kennt
das Tauchen und reagiert richtig und gerät nicht in Panik - im
Gegenteil, sie hat Spaß. DAS ist in meinen Augen der richtige
Umgang damit. Aber nicht, das Kind aus eigenem Antrieb in eine
gefährliche Situation zu bringen.

wir waren schließlich nicht beim Babyschwimmen!

Gruß
Cess

Gruß Inge2

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Wenn ich im Raum bin und die Kinder im Auge habe (etwas
vereinfacht gesprochen), dann komme ich meiner aufsichtspficht
nach. Bereits bei zwei Kindern wird es aber schwer, immer
rechtzeitig hinzuspringen, und vor allem bevor etwas passiert.
Der Versuch dürfte scheitern. Ganz abgesehen davon bin ich,
wie einige wenige andere hier im Thread, der Meinung, dass
eben bestimmte dinge auch mal schiegfgehen müssen für die
Kleinen, damit sie es lernen. Kinder denken nicht abstrakt,
Kinder können nicht von dem, ws anderen passiert, auf sich
selbst schließen, und noch weniger können sie Gefahren, die
ihnen nur erklärt werden, einschätzen. Wie kann denn auch
etwas wehtun, was so schön intensiv gelbrot ist, so schön warm
macht und leuchtet?
Und von wegen was es in dem Alter nicht können braucht: Was
Hänschen nicht lernt… außerdem ist grundsätzlich alles, was
Erwachsene machen, interessant. Und wenn sie einen nicht
probieren lassen, dann probiert man selber, wenn nötig,
heimlich.
Noch ein paar Gruselgeschichten aus eigenem Erleben: Mein Opa
bekam, wenn er uns besuchte, immer ein Glas Wodka. zu meiner
großen Begeisterung hat er die Neige dann immer in Brand
gesetzt. Die tolle blaue Flamme habe ich heute noch vor Augen.
Hat meine Mami nicht gerne gesehen, aber es ging. Ich bin ja
auch in zeiten aufgewachsen, in denen mit Kohle geheizt wurde.
Versuch da mal, ein Kind effektiv von offenem Feuer
fernzuhalten… Wann ich das erste Mal eine Kerze angezündet
oder den Ofen angefeuert oder im Garten Laub verbrannt habe,
weiß ich schon gar nicht mehr.
Die Wodkaneige durfte ich auch mal probieren. Also finger
reinstippen und ablecken. Im Kindergartenalter. (Ich höre, wie
grad die mitlesenden Muttis in Ohmacht fallen)
Ergebnis: Es schmeckte scheußlich und ich wollte es nie wieder
haben. Habe auch nicht verstanden, wieso mei Opi das immer
freiwillig getrunken hat. Von der Menge Alkohol, die ich bis
jetzt durchschnittlich pro Jahr konsumiere, wird selbst ein
Durchschnittsbürger nicht betrunken, wenn er sie in einer
Stunde austrinkt.
Mein Bruder hat es geschafft, eine Tochter großzuziehen, die
jetzt im Grundschulalter ist und keine Weinkrämpfe kriegt.
Wie? Wenn sie gestürzt ist oder umfiel, auch ganz klein, ist
er nicht hin und hat sie betuttelt (er war in ihrem ersten
Lebensjahr vollzeit zu Hause, Mama hat recht früh nach der
Geburt eine Umschulung gemacht). Er hatte sie aber sehr woh
immer im Auge und wußte ob sie sich wehtut. Ergebnis: eine
selbstbewußte, nicht trotzende kleine tochter. Herzlos gelle?
die Franzi

hi Franzi
bei dir ist wahrscheinlich viel schief gelaufen, aber das musst du ja nicht auf andere beziehen, also dass die dann den Mist auch nochmal machn. Das Feuer gehört nämlich nicht an kleine Kinder und das andere was du erzählst, da werden alle in Ohnmacht kippen. Ich habe manchmal kleine Aufsicht über meinen kleinen Bruder gehabt und das muss es geben. gibt ja auch Kindergarten, Schulen,…wo man auch aufpassen sollte. Ob dass herzlos ist weiss ich jetzt nicht. Es hört sich von dir etwas daneben an, aber es kann ja jeder mahen wie ers will nur du hast recht. Die Kleinen wollen immer alles machen.

Grüsse

metz

Hi,

du hast die Ironie nicht verstanden, ich finde, dass sowohl meine eigene Erziehung als auch die Erziehung meiner Nichte korrekt gelaufen sind.

die Franzi

Dafür ist die Schule dann versichert (über das Land Hessen, in
unserem Fall). Aber niemand geht davon aus, dass der Lehrer
eine „Schuld“ hat.

Also übernimmt die Schule die Haftung. Und es geht auch niemand davon aus, dass die Eltern an dem Unfall schuld sind.

Wobei Schulkinder etwas älter sind und 1 oder 2 Jahre machen in dem Alter viel aus.

Für mich liegt die Frechheit in dem geschilderten Fall darin, dass die „Erzieherin“ die Schuld von sich auf die Eltern abgeschoben hat.

Wenn sie schon mit Kleinkindern „zündelt“, dann muss sie sich auch der besonderen Gefahr bewußt sein und dementsprechend aufpassen.

Als Vater habe ich kein Problem, wenn man an mich herantritt und sagt: Heute gab es leider einen kleinen Unfall, ihr Kind hat in einem unbeobachteten Moment eine Verletzung erlitten. Es tut uns leid, aber er/sie war so schnell bla bla bla…

Überhaupt kein Problem!

Aber wenn man ankommt: Ihr Kind hat sich heute verletzt. Daran sind sie schuld, weil sie es nicht richtig erzogen haben, nicht richtig vorbereitet oder was auch immer… dann würde ich nicht zögern, den Fall anzuzeigen und die Richter entscheiden zu lassen.

Falls das Kleine verarztet werden müsste, könnte ich mir das sogar sparen, weil hierzulande ist der Arzt verpflichtet das anzuzeigen!

fg
MT

Danke schön :smile:
viele Grüße
Blumenkind

Hallo,

Also übernimmt die Schule die Haftung. Und es geht auch
niemand davon aus, dass die Eltern an dem Unfall schuld sind.

Ich glaube, wir haben hier ein Kommunikationsproblem:
Die Schule ist haftbar - aber nicht der Lehrer.
Das ist ein großer Unterschied (vor allem für den Lehrer).

Für mich liegt die Frechheit in dem geschilderten Fall darin,
dass die „Erzieherin“ die Schuld von sich auf die Eltern
abgeschoben hat.

Das war so nicht richtig ,sehe ich auch so, aber die Diskussion ging ja inzwischen dahin, ob im Kindergarten überhaupt Streichhölzer etwas zu suchen haben.

Gruß
Elke

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Ende der Geschichte.

hier nicht.

tilli

messer, gabel…

Hi,

ja das kenn ich auch. Aber woher kommt der andere Spruch?

volksmund?

„Dieser Reim wird gesagt, um das Kind vor gefährlichen Gegenständen zu warnen“ - so Lewalter , mündlich aus Kassel um 1911 , Nr. 62 - dort unter " Zuchtreime "

Schwarze Pädagogik, Zuchtreime und Pädagogensprüche

aus: http://www.volksliederarchiv.de/kinderreime-431.html

amüsiert,
tilli

HI
wenn das Ironie war, dann SRY
Ist das alles wirklich passiert oder sind das Beispiele dir ausgedacht hast?

Hallo - (es heißt Cess, nicht Cees),

mir war der Altersunterschied klar, natürlich kann ein Kind, dass schwimmen kann, sich selber helfen.

Ich wollte darauf hinaus, dass ich JETZT schon die Grundlage dafür aufbaue, dass sie später klarkommt, sollte sie mal ins Wasser fallen, aus welchem Grund auch immer. Dass sie jetzt schon lernt, nicht in Panik zu geraten etc. Es wird später nicht nötig sein, so etwas Gemeines zu tun wie sie ins Wasser zu schubsen. Ich möchte mein Kind nicht so erziehen dass sie glauben muss, jeden Augenblick könnte Mama etwas hinterrücks tun, nur um eine wichtige Lektion fürs Leben zu erteilen.

Gruß
Cess

1 Like

Hallo Sine,

Ich hoffe, dass auch nachfolgende Generationen diese stimmungsvolle Behaglichkeit genießen dürfen und LED-beleuchtete Online-Gestecke, die die NWO evtl. für uns vorbereitet hat, nicht zur Realität werden.

Jo. Es reicht schon, dass man kaum noch einen St.-Martins-Umzug sieht, bei dem die Kinder Laternen mit richtigen Kerzen tragen dürfen anstatt batteriebetriebener Sicherheitsleuchten.

Neben dem eigentlichen Erlebnis, das ein Stück weit verloren geht, lernen Kinder das z.B. nicht mehr:

  • Man muss die Kerze gut festmachen, damit sie nicht umfällt.
  • Man muss die Laterne gerade halten.
  • Man muss darauf achten, nirgendwo anzustoßen.
  • Wind und Regen kann die Laterne zum Erlöschen bringen.
  • Wenn man nicht achtsam ist, kann die Kerze umfallen und die Laterne in Brand setzen.

Sie entwickeln keinen Bezug zum Element Feuer und damit auch kein echtes Gefahrenbewusstsein. Stattdessen knallen sie die Laternen aneinander und an die Körper anderer Kinder - es kann ja nichts passieren, wozu soll man achtsam sein?

Vor lauter Bemühen, jeglichen Ansatz von „Gefahr“ von ihrem Kind fernzuhalten, bringen Eltern ihre Kinder um essentielle Lern- und Lebenserfahrungen. Dabei übersehen sie, dass sie letzten Endes nur eine Scheinsicherheit, eine künstliche Schutzhülle erschaffen, die bestenfalls für den Augenblick funktioniert.

Im Endeffekt produziert solches Verhalten überängstliche, lebensuntüchtige Menschen.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo - (es heißt Cess, nicht Cees),

Sorry, habe mich verschrieben.

mir war der Altersunterschied klar, natürlich kann ein Kind,
dass schwimmen kann, sich selber helfen.

Ich wollte darauf hinaus, dass ich JETZT schon die Grundlage
dafür aufbaue, dass sie später klarkommt, sollte sie mal ins
Wasser fallen, aus welchem Grund auch immer. Dass sie jetzt
schon lernt, nicht in Panik zu geraten etc. Es wird später
nicht nötig sein, so etwas Gemeines zu tun wie sie ins Wasser
zu schubsen.
Ich möchte mein Kind nicht so erziehen dass sie
glauben muss, jeden Augenblick könnte Mama etwas hinterrücks
tun, nur um eine wichtige Lektion fürs Leben zu erteilen.

Zum einen mache ich natürlich nicht täglich „solche gemeinen Sachen“.
Nur viel zu viele Kinder ertrinken, einige dabei, die durchaus schwimmen können, sich aber so erschrecken, dass sie das Schwimmen vor Panik nicht können.
En 8 oder 9 jähriges Kind wird beim Besuch einer Badeanstalt von Kumpels beim toben schon mal ins Wasser geschmissen. Die meisten Kinder lachen und kreischen dabei und finden das nicht so schlimm.
Komisch, dass meine Tochter sofort begriffen hat, um was es ging und stolz darauf war, die „Prüfung“ bravourös bestanden zu haben.
Ich betone noch einmal: meine Töchter haben absolutes Vertrauen in ihre Eltern und finden uns eigentlich nur gelegentlich wegen ganz anderer Dinge gemein (:

Gruß
Cess

Gruß Inge2

Hallo,

Im Endeffekt produziert solches Verhalten überängstliche,
lebensuntüchtige Menschen.

Ist jetzt fast OT aber ich möchte mal die Betreuung an unserer Schule loben: es gibt einen Schrebergarten, wo die Kinder (Grundschulalter, eher die Klassen 1-3, also die jüngeren) lauter gefährliche Sachen machen dürfen. Das Highlight: eine Esse, wo regelmäßig Feuer gemacht wird und gelegentlich Schmiedearbeiten (einer unserer Betreuer war im seinem früheren Leben Hufschmied).

Von Veröffentlichungen und Briefkontakten, die über meinen Schreibtisch rutschen, weiß ich aber, dass wir keine totale Ausnahme sind und solche Projekte immer häufiger anzutreffen sind.

Gruß
Elke

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Hallo Jule,

Nun, sie hat zuvor den Fehler gemacht. Man darf dies ruhig auch einmal gelassen und konkret ansprechen.

Gute Idee. Und sie bei passender Gelegenheit auch gerne mal
für all die Sachen bestärken, die sie gut macht :smile:.

Tja, Lob und so, das kann man sich meist nicht erarbeiten, nur erhoffen. Ist aber überall gleichermaßen schlecht verteilt, nicht nur bei Kindergärtnerinnen, Lehrern und ähnlichen Berufen.

Ich dachte an folgendes, und das „predige“ ich meinen Mädels und Jungs für ihren Job (Baubranche: Projektleiter, Bauleiter, täglich an der „Front“) ununterbrochen:
Einen Fehler zur rechten Zeit einfach nur mal eingestehen, ohne viel Aufhebens, ein einfaches Zugeständnis.
Anstelle auf verletzte Eitelkeit zu machen, Gegenangriffe zu starten, anstelle überall nur Intrigen, böse Absichten und sonst was zu vermuten.

Es ebnet Wege und deeskaliert, sehr häufig.

Schöne Grüße auch
Tommy

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