Streichhölzer im Kindergarten

Hallo,

Beantworte mir nur eine Frage: Ein Kind verletzt sich, während
du Aufsicht gehabt hast. Wer trägt die Verantwortung? Wer ist
haftbar?

Das kann ich dir aus dem Schulalltag beantworten: nicht der Lehrer.
WENN der Lehrer nicht dagewesen wäre, also seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen wäre (weil er eingeteilt war, für diese Klasse), DANN ist er haftbar. Wenn er sieht, dass die Schüler etwas Gefährliches anfangen (z.B. auf das Fenstersims klettern) und nicht einschreitet, DANN wäre er haftbar. Z.B. ein Kind schaukelt auf den Stuhlbeinen --> der Lehrer sieht es, ermahnt es, das Kind macht weiter und fällt --> nicht haftbar.
Der Lehrer sieht es und ignoriert es --> unter Umständen haftbar.
Der Lehrer sieht es nicht --> nicht haftbar.
Hat er alles richtig gemacht, ist er NICHT haftbar, auch wenn sich ein Kind verletzt.
Dafür ist die Schule dann versichert (über das Land Hessen, in unserem Fall). Aber niemand geht davon aus, dass der Lehrer eine „Schuld“ hat.

Gruß
Elke

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Beantworte mir nur eine Frage: Ein Kind verletzt sich, während
du Aufsicht gehabt hast. Wer trägt die Verantwortung? Wer ist
haftbar?

Wenn eine Verletzung der Aufsichtspflicht vorliegt, der Lehrer. Wenn keine Verletzung der Aufsichtspflicht vorliegt, niemand.

Auch aus diesem Grund ist deine Behauptung „Passiert ein Unfall dann liegt eine Verletzung der Aufsichtspflich vor“ rechtlich nicht haltbar. Denn das wäre ja sonst ein schöner Zirkelschluß.

Gruß,
Max

udn wie genau würdest du das handhaben, wenn deine kinder doch
keine streichhölzer zum üben in die hände bekommen?

Littlescare ist deiner Meinung. Sie hat nur dummerweise die Doppelpunkte vor „Es gibt eigentlich keinen Grund dafür, das so junge Kinder mit Zündhölzern hantieren.“ weggemacht, sodass nicht mehr klar war, dass diese Worte von Didi stammen und nicht von ihr.

Gruß
Steffie

Hallo,

ich unterrichte an einer Schule, die Erzieherinnen ausbildet. Wir bringen unseren Studierenden bei, Kinder nicht überzubehüten, sich nicht von den oftmals überzogenen Ängsten der Eltern leiten zu lassen und Kinder an den Umgang mit Gefahren heranzuführen.

Dazu gehört auch der Umgang mit Feuer. Voraussetzung ist immer ein gesicherter Rahmen, der das Unfallrisiko minimiert und entsprechende Umsicht der Erzieherin. Das bedeutet nicht, dass unter keinen Umständen etwas passieren darf. Spielen und das Sammeln von Erfahrung ist niemals im gefahrlosen Raum möglich und auch nicht sinnvoll.

Das tatsächliche Procedere beim Anzünden kann ich nicht beurteilen, da ich nicht dabei war. Aber aus dem oben genannten Hintergrund heraus bewerte ich die Äußerung „deiner“ Erzieherin als unangemessen. Ich vermute, ihr steckte der Schreck in den Knochen und aus Angst vor deiner möglichen Reaktion ist sie zum Gegenangriff übergegangen. Das ist vielleicht nachvollziehbar, aber in meinen Augen in dieser Form nicht angebracht.

Was ich durchaus in Ordnung finde ist, den Umgang mit Streichhölzern zu üben. Richtig gehandelt hat sie in jedem Fall damit, dich sofort über den Unfall zu informieren. Dazu war sie verpflichtet und das hat sie auch umgesetzt.

Man beschützt Kinder am besten dadurch, dass man sie frühzeitig mit Risiken und Gefahren umgehen lässt - in einem geschützten Rahmen versteht sich, aber auch ohne sie mit den eigenen Ängsten zu überfluten. Sich die Finger an einem Streichholz zu verbrennen, das im Beisein eines Erwachsenen angezündet wurde, ist vermutlich eine der lehrreichsten Erfahrungen überhaupt. Idealerweise sollte es jetzt damit weitergehen, dass das Kind lernt, wie es dieses Streichholz beherrschen lernt. Denn es sollte keinesfalls damit getan sein, dass das Kind nun unangemessene Angst vor dem Feuer kriegt. Respekt genügt.

Nach meiner Erfahrung sind die Kinder, die in Abwesenheit der Eltern die Bude in Brand setzen eher die, denen der Umgang mit dem Feuer verboten wurde. Dieser Reiz in Kombination mit der fehlenden Fähigkeit, richtig mit Feuer umzugehen, macht Katastrophen.

Schöne Grüße,
Jule

udn wie genau würdest du das handhaben, wenn deine kinder doch
keine streichhölzer zum üben in die hände bekommen?

Littlescare ist deiner Meinung. Sie hat nur dummerweise die
Doppelpunkte vor „Es gibt eigentlich keinen Grund dafür, das
so junge Kinder mit Zündhölzern hantieren.“ weggemacht, sodass
nicht mehr klar war, dass diese Worte von Didi stammen und
nicht von ihr.

aha.
nun ja, hoffen wir, dass didis kind nach diesem vorfall keine streichholzpanik eingebläut kriegt.
dann hatte das ja alles sinn hier.

lg
tilli

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Hallo Max,

Und wie genau willst Du da verhindrern, daß ein Kind sich am
Streichholz brennt?

gar nicht.

Im Normalfall kommt das Kind kurz an die Flamme, schreit ‚Au!‘ und hat damit gelernt, dass die Sache wehtut. Nur so tritt ein Lerneffekt ein. Beim nächsten Mal wird es vorsichtiger sein.

Abgesehen davon, daß man sich auch als Erwachsener manchmal am Streicholz brennen kann, wenn z.B. der Kopf abricht.

Jau, sogar wenn man ganz arg aufpasst. Und - ist es eine fürchterlich lebensbedrohliche Verletzung?

Grüße

=^…^=
*rabenmutter*

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aha.

Ja, bevor ihr weiter aneinander vorbeiredet…

Hi

Hoffentlich nicht Dein Ernst. Es gibt eigentlich keinen Grund
dafür, das so junge Kinder mit Zündhölzern hantieren.

Es kann Überlebenswichtig sein: wenn ein Kind das lernt, wird es nie heimlich an Streichhölzer gehen, sich verbrennen, das brennende Streichhol vor Schreck fallen lassen und wegrennen, währen das Streichholz auf dem Teppich/Bett etc. vor sich hin kokelt.

Das ist klassische Prävention: Den Erfolg merkt man nicht, da man nicht weiss wieviele Brände vermieden worden sind und welches Kind in den selbst gelegten Flammen umgekommen wäre, wenn es nicht gelernt hätte, ein Strecihholz richt anzuzünden und wieder zu löschen.

Gruss, Sama
-> die sich an ihrem ersten Streichholz mit ca 4 - unter Aufsicht der Mutter - auch die Finger verbrannt hat.

Gruß
Didi

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Hi,

ja das kenn ich auch. Aber woher kommt der andere Spruch?

Schöne Grüsse

Hallo Jule,

du hast Für und Wider sehr sachlich und „überzeugend“ dargelegt. Mir fehlt aber, bei all deinem mediativem Bemühen, (m)eine Schlussfolgerung und Konsequenz.

Kinder können mal stolpern, und sich verletzen. Sie können sich gegenseitig mal schlagen, und dabei verletzen. Es gibt zahlreiche Situationen, die sie selbst auslösen und daraus gelegentlich lernen müssen.

Aber wenn ich ihnen Streichhölzer in die Hand gebe, dann habe ich angezettelt. Und niemand anderer. Und dann muss ich mich kümmern, ohne Wenn und Aber.

Aber aus dem oben
genannten Hintergrund heraus bewerte ich die Äußerung „deiner“
Erzieherin als unangemessen.

Nun, sie hat zuvor den Fehler gemacht. Man darf dies ruhig auch einmal gelassen und konkret ansprechen.

Ich vermute, ihr steckte der
Schreck in den Knochen und aus Angst vor deiner möglichen
Reaktion ist sie zum Gegenangriff übergegangen.

und die Angst vor möglichen Konsequenzen für ihren Job. Tja, ein wachsendes und absolut ärgerliches Problem heutzutage. Es werden in vielen Dingen mittlerweile Fässer ohne Grund aufgemacht.

Grüße
Tommy

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Hi,

da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen, bin gerade etwas neben der Spur, meine Migräne kommt mal wieder durch.

Noch mal für alle: Kinder sollen unter Aufsicht den Umgang mit Feuer lernen - und wenn sie sich dabei die Finger leicht verbrennen haben sie auch was gelernt.

Gruss,
Little.

Entengrütze?
Was ist denn das? Bitte um Aufklärung :smile:

Hi,

ihr überraschend einen Schubs gegeben, so dass sie ins Wasser
fiel. Prustend kam sie wieder hoch - aber ich konnte das
sehen, was ich wollte: sie schwamm trotz des Schreckens und
der „Überraschung“ wunderbar.

das ist doch haarsträubend. Ernsthaft, damit missbrauche ich doch das Vertrauen meiner Tochter in mich.

Ich packe auch nicht in Watte, aber das Geschilderte macht mir Gänsehaut. Ich lasse meine Tochter beim Babyschwimmen mit den anderen Kindern z.B. auf einer Matte krabbeln, von der sie auch mal runterfallen können. Die anderen Mütter achten akribisch darauf, dass kein Kind ins Wasser plumpst. Ich lasse sie mal plumpsen - und ziehe sie dann wieder raus. Sie kennt das Tauchen und reagiert richtig und gerät nicht in Panik - im Gegenteil, sie hat Spaß. DAS ist in meinen Augen der richtige Umgang damit. Aber nicht, das Kind aus eigenem Antrieb in eine gefährliche Situation zu bringen.

Gruß
Cess

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http://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Wasserlinse

Gruß
Cess

Hallo Cess,

der Unterschied dabei ist aber, dass deine Tochter keine Chance hätte ohne dein Eingreifen, Inges Tochter konnte sich alleine helfen.

Gruß
Miriam

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Hallo Tommy,

Kinder können mal stolpern, und sich verletzen. Sie können sich gegenseitig mal schlagen, und dabei verletzen. Es gibt zahlreiche Situationen, die sie selbst auslösen und daraus gelegentlich lernen müssen.

Stimmt. Und sie müssen dabei lernen, mit bestimmten Situationen alleine fertig zu werden oder sich Hilfe zu holen.

Aber wenn ich ihnen Streichhölzer in die Hand gebe, dann habe ich angezettelt. Und niemand anderer. Und dann muss ich mich kümmern, ohne Wenn und Aber.

Dem stimme ich ebenfalls zu. Und letzten Endes ist genau das eine wichtige Aufgabe von Erziehung: Dinge „anzuzetteln“. Als Erwachsener habe ich den Überblick. Und der befähigt mich (hoffentlich) nicht nur dazu, mahnende Worte auszusprechen, sondern auch, Erfahrungen zu ermöglichen und Dinge zu initiieren, die der Entwicklung des Kindes dienen.

Nun, sie hat zuvor den Fehler gemacht. Man darf dies ruhig auch einmal gelassen und konkret ansprechen.

Gute Idee. Und sie bei passender Gelegenheit auch gerne mal für all die Sachen bestärken, die sie gut macht :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

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da ist mir wohl ein Fehler unterlaufen

Ok, JETZT verstehe ich Dein Posting richtig. Ich hatte Dich auch falsch verstanden.

Gruß,
Max

Hallo Rabenmutter!

Und wie genau willst Du da verhindrern, daß ein Kind sich am
Streichholz brennt?

gar nicht.

Eben. Darauf wollte ich raus. Ich hatte Littlescare wegen des fehlenden Zitierzeichens falsch verstanden, nämlich in etwa so: „Kinder bekommen, damit sie sich nicht verbrennen, Streichhölzer nur unter Aufsicht.“ Und da wollte ich eben drauf hinweisen, daß man auch unter Aufsicht das Verbrennen nicht verhindern kann.

Jau, sogar wenn man ganz arg aufpasst. Und - ist es eine
fürchterlich lebensbedrohliche Verletzung?

Nein, eben nicht. Ich finde denn Ballyhoo drum schon merkwürdig. Ein kind hat sich im Kindergarten am Streichholz verbrannt? Dann macht man halt ein Pflaster drauf und etwas Salbe. Ende der Geschichte.

Gruß,
Max

Hi,

das ist doch haarsträubend. Ernsthaft, damit missbrauche ich
doch das Vertrauen meiner Tochter in mich.

bedenke das Alter der Kinder! Das Mädel war mit Sicherheit mindestens im Grundschulalter (Freischwimmer) und kein Kleinkind das noch das Urvertrauen aufbaut.
Meine Jungs sind mittlerweile 6 und 8 und beim Großen könnte ich so was durchaus auch mal selbst als Toberei (also ohne irgendeinen Hintergrund) machen, bzw. habe vergleichbares auch schon getan. Wenn man mit Kindern in dem Alter tobt, bleiben Erschrecken und Schmerzen manchmal nicht aus. Und im Schwimmbad gehört auch mal Wasserschlucken dazu. Das grundsätzliche Vertrauen nimmt dabei wirklich keinen Schaden.

Und Inge hat ja auch recht: dieser Spaß ist unter Kindern absolut üblich, da ist es schon gut wenn man als Eltern weiß, daß das Kind dann nicht in Panik gerät.

Gruß Stefan

Hi,

Daher meine Fragen:
Ist das normal und auch in anderen Kindergärten so üblich?
Bringt Ihr Euren Kindern schon mit 5 Jahren bei, wie man
Streichhölzer anzündet?

noch mal eine Antwort aus Sicht des Brandschutzes:
Ja das ist mittlerweile normal und wird überwiegend als sinnvoll erachtet (aus den mehrfach genannten Gründen). Feuerwehren fangen im Alter von 4-5 mit der Brandschutzerziehung an. Die Wärme des Feuers (Kerzenflamme) am Finger zu spüren, die Kerze zu entzünden und zu löschen sind wichtige Bestandteile der Veranstaltungen.

Und ja, auch meine Kinder (5 und 8) können seit längerem sicher mit Streichhölzern umgehen.

Gruß Stefan