Streik im öffentlichen Dienst - Kosten?

Hallo zusammen,

mittlerweile geht der Streik (von dem ich hier in der Schweiz indirekt betroffen bin) in die dritte Woche. Meine Frage: Wer bezahlt eigentlich diesen Streik? Was kostet dieser Streik - auch mal in Relation zum Streikpunkt (18min/Tag) gesehen?

Meine persönliche Meinung über diesen Streik:
Ich finde es eine Frechheit gegenüber dem Heer der Arbeitslosen, über 18 Minuten mehr Arbeit am Tag zu streiken. In Zeiten, in denen Arbeitsplätze rar sind, muss man als Arbeitnehmer froh sein, Arbeit zu haben - und auch bereit sein, mehr zu arbeiten für das gleiche Geld. Was ist schlimmer: arbeitslos zu sein und mehr zu arbeiten bei gleichem Lohn? Meiner Meinung haben die Gewerkschaften - allen voran die Verdi - viel zu viel Macht in Deutschland.

Hier ein paar Links zur Arbeitszeit in der Schweiz:

http://www.swissworld.org/ger/swissworld.html?siteSe…

http://www.standortschweiz.ch/seco/internet/de/workf…

http://www.justlanded.com/deutsch/switzerland/tools/… (Abschnitt Arbeitszeiten)

Meine Frau arbeitet auch im Schnitt 42h/Woche bei 20 Urlaubstagen im Jahr - nur so als Randinfo.

Gruss

Matthias

Hallo,

Meine Frau arbeitet auch im Schnitt 42h/Woche bei 20
Urlaubstagen im Jahr - nur so als Randinfo.

ich kenne auch Länder, in denen 15 Tage Urlaub und drei Berufe/Person normal sind. Bei wesentlich schlecherer Bezahlung
Hilft uns das hier?

Hallo,

deine Information hilft insoweit, dass sich die Streikenden und die Gewerkschaft mal bewusst machen soll, wie gut es eigentlich deutsche Arbeitnehmer noch haben - ganz im Gegensatz zu anderen Ländern!

Gruss

Matthias

Hallo,
wenn man aber nichts tut - dann sind wir auch ganz schnell dort, wo andere Länder jetzt schon sind…

befürchtet
Beatrix

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Matthias!

Die Streikenden fordern letztlich, daß die Verschuldung der öffentlichen Haushalte weiter steigt oder daß Steuern und Abgaben erhöht werden. Mit dem Hinweis auf die Arbeitsbelastung von Krankenschwestern wird gefordert, daß es beim gewaltigen Personalüberhang in den öffentlichen Verwaltungen bleibt.

Ein Haufen Leute wollen sich weiterhin in der Hauptsache selbst verwalten, nach Möglichkeit keine erkennbare Leistung bringen und eine ruhige Kugel schiebend lebenslang versorgt sein. Bezahlt werden soll das riesige staatliche Kurhotel von Menschen mit wertschöpfender Arbeit.

Wer diese Darstellung unsachlich findet, möge vor einer Antwort bitte überlegen, woher zukünftig das Geld für die personell zu üppig ausgestatteten Dienststellen im ÖD kommen soll.

Die Herrschaften sollen von mir aus streiken, bis sie schwarz werden und bis die verdi-Kasse leer ist. Die zeitnahe Ausschreibung und Vergabe z. B. der Müllabfuhr an die Privatwirtschaft würde viel Geld sparen und hätte darüber hinaus heilsame Signalwirkung.

Gruß
Wolfgang

Hi,

Ich finde es eine Frechheit gegenüber dem Heer der
Arbeitslosen, über 18 Minuten mehr Arbeit am Tag zu streiken.

Nein. In vielen Bereichen geht es um 42min/Tag.(Bayern, Thüringen) Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Möglichkeit, die sich aus der Mehrarbeit zum Stellenabbau ergeben, nicht genutzt werden? Still und heimlich hat in vielen Bereichen zudem eine Abwertung der Arbeitsplätze stattgefunden. Die Kampagne mit den 18min/Tag ist deshalb irreführend.

Neben einer Einführung der 42h-Woche (für Beamte und bei neu Angestellten ) wurde in Bayern längst mit der Auflösung überflüssiger Behörden (Forstämter, geol. Landesamt etc) begonnen, wenn das auch zu skurilen Ergebnissen geführt hat.
Sparmaßnahmen wurden also längst umgesetzt.

Hier ein paar Links zur Arbeitszeit in der Schweiz:

Ich habe lange genung in der Schweiz gearbeitet. Ich schlage vor, Du arbeitest wieder in D … und Du wirst Dich wundern, wie gering Dein Nettogehalt ausfällt (in deinem Beruf dürftest Du etwa 500 - 1000 € netto/monat weniger haben.).
Mehrarbeit bei hohem Lohn ist ja durchaus zu vertreten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass verdi zu einer 42h bei schweizerischem Lohniveau „nein“ sagen würde…

Gerade im öD halte ich wenig von der Arbeitszeitverlängerung, da das Arbeitsplätze kosten wird. Hier ist die Strategie Lohnzurückhaltung kombiniert mit einem Nein zur Mehrarbeit sinnvoll. Man darf ja nicht vergessen, dass einige Länder die 42-h-Woche ohne Lohnausgleich längst eingeführt haben und der Abbau von Behörden in einigen Ländern längst im Gange ist (was ja auch sinnvoll ist).
Die Aussage, es ginge um 18min/Tag ist jedoch irreführend.

Ausserdem schlummern genügend Effizienzreserven in Form überflüssiger Vorschriften in den Aktenschränken, die Arbeitskräfte mit Überwachungstätigkeiten binden. Die Privatwirtschaft dürfte eine Vereinfachung vieler Verwaltungsakte ebenfalls freuen.

Natürlich ist es einfacher die Arbeitszeit zu verlängern (die Personaleinsparung lässt sich sofort ausrechenen), anstatt sich Gedanken zu machen, welche Aufgaben (in welchem Umfang) tatsächlich vom öD wahrgenommen werden müssen und welche nicht.

Ciao R.

Hallo!

Du glaubst doch nicht :ernsthaft, dass die
Möglichkeit, die sich aus der :Mehrarbeit zum Stellenabbau
ergeben, nicht genutzt :werden?

Diese Möglichkeit MUSS genutzt werden. Dazu die Nutzung von Effizienzreserven, Privatisierung einzelner Aufgabenbereiche und Abschaffung entbehrlicher Strukturen und Behörden. Der ÖD muß schlanker werden. Es geht um für das Gemeinwesen unverzichtbare Dienstleistungen und nicht um warmes Unterbringen möglichst vieler Bediensteter.

Wer das anders sieht, muß erzählen, woher das Geld für die Bezahlung entbehrlicher Stellen und Dienststellen kommen soll. Immer neue Schulden bieten jedenfalls keine tragfähige Lösung.

Gruß
Wolfgang

Lieber Matthias,

auch ich arbeite hier in der Schweiz 42 statt 39 Stunden - wenn ich die bezahlten Pausen abziehe, die es in Deutschland gar nicht gab, so komme ich auf eine halbe Stunde Unterschied… das bringt uns wieder zur irreführenden Kampagne:

Was sind schon 6 Minuten am Tag?

Gruss Ivo

Hallo!

Du glaubst doch nicht :ernsthaft, dass die
Möglichkeit, die sich aus der :Mehrarbeit zum Stellenabbau
ergeben, nicht genutzt :werden?

Diese Möglichkeit MUSS genutzt werden. Dazu die Nutzung
von Effizienzreserven, Privatisierung einzelner
Aufgabenbereiche und Abschaffung entbehrlicher Strukturen und
Behörden.

das Problem liegt nun darin, dass die potenziell effizienten und „produzierenden“ Bereiche ausgegliedert werden, während die Verwaltung, welche bereits jetzt der „kämpfenden Truppe“ wie ein Mühlstein um den Hals hängt, am wenigsten reduziert wird. Wenn ich an meine Kämpfe mit der internen Verwaltung im ÖD denke…

Der ÖD muß schlanker werden. Es geht um für das
Gemeinwesen unverzichtbare Dienstleistungen und nicht um
warmes Unterbringen möglichst vieler Bediensteter.

Erzähle das doch mal den Stellenabbauern…

Gruß
Mike

Hallo,

Du glaubst doch nicht :ernsthaft, dass die
Möglichkeit, die sich aus der :Mehrarbeit zum Stellenabbau
ergeben, nicht genutzt :werden?

Diese Möglichkeit MUSS genutzt werden.

Naja, ich vermute nur, dass in guter alter Rasenmäher-Manier überall Planstellen eingespart werden, egal ob die Abteilung/Behörde wichtige Aufgaben wahrnimmt, oder nur mit dem Vorschriftenüberwachen bei den Vorschriftenüberwachern beschäftigt ist.

Eine weitere Einsparung bei den Arbeitnehmern erspart den Länder/den Bund nur wieder von den Überlegungen, welche Aufgaben man bei der angespannten Haushaltslage selbst übernimmt und welche privatwirtschaftlich sinnvoller zu organisieren sind (und welche man komplett weglassen kann).
Eine Verwaltung, die vielfach hohl dreht (das liegt an den Vorschriften, Arbeitsmethoden und Arbeitsmitteln und nicht an den MA), wird durch eine Kürzung der Vergütungen auch nicht effizienter.

Dazu die Nutzung
von Effizienzreserven, Privatisierung einzelner
Aufgabenbereiche und Abschaffung entbehrlicher Strukturen und
Behörden. Der ÖD muß schlanker werden. Es geht um für das
Gemeinwesen unverzichtbare Dienstleistungen und nicht um
warmes Unterbringen möglichst vieler Bediensteter.

Jetzt unterstelle den MA im öD doch nicht pauschal Faulheit oder Unfähigkeit. Ich denke, viele sehen nur selbst die Sinnlosigkeit ihres jetztigen Tuns und wären gerene bereit, wichtigere Aufgaben zu übernehmen. Wenn es beispielsweise der AG es nicht schafft eine vernünftige Buchhaltung einzuführen, die den technischen Standards des frühen 21. Jh genügt, ist das kaum den MA anzulasten. Die EDV-Probleme bei den ARGEs sind ja nur der Teil, der an die Öffentlichkeit dringt.

Grüße,
R.

Hallo zusammen,

es ist schon erstaunlich, mit welch neoliberalen Argumenten hier gegen die berechtigten Anliegen der Arbeitnehmer polemisiert wird.
Unverständlich ist für mich nicht der Streik, sondern, dass die Menschen erst jetzt damit beginnen aufzumucken.
Und ich meine damit nicht nur den öffentlichen Dienst.

Ich finde es eine Frechheit gegenüber dem Heer der
Arbeitslosen, über 18 Minuten mehr Arbeit am Tag zu streiken.

Ich finde es nur logisch gegen Mehrarbeit zu kämpfen, wenn es 5 Mio Arbeitslose gibt.

In Zeiten, in denen Arbeitsplätze rar sind, muss man als
Arbeitnehmer froh sein, Arbeit zu haben - und auch bereit
sein, mehr zu arbeiten für das gleiche Geld.

Falscher Ansatz: Ziel muss es sein, mehr Arbeitsplätze in D zu schaffen und nicht die vorhandene Arbeit durch immer weniger Menschen erledigen zu lassen.
Die wichtigste Frage ist (und die wird bis jetzt noch gar nicht gestellt): wie soll die Arbeit künftig gerecht verteilt werden und wie kann man damit seinen Lebensunterhalt verdienen?

Die Arbeitnehmer-Nettoeinkommen sind seit 10 Jahren nicht gestiegen.
Zugeständnisse zur Erhaltung von Arbeitsplätzen in Form von Lohnverzicht, Erhöhung und Flexibilisierung der Arbeitszeit wurden von den Arbeitnehmern hingenommen um Arbeitsplätze zu sichern. Und was machen die Konzerne? Arbeitsplätze werden abgebaut, obwohl Rekordgewinne ausgewiesen werden.

Nur mal so als Gegenposition zu diesem ganzen neoliberalen Geblubber.

Gruß
bobesch

Dann blubber ich mal mit!
Hi!

es ist schon erstaunlich, mit welch neoliberalen Argumenten
hier gegen die berechtigten Anliegen der Arbeitnehmer
polemisiert wird.

Ich habe nicht so viel Polemik erkennen können

Ich finde es nur logisch gegen Mehrarbeit zu kämpfen, wenn es
5 Mio Arbeitslose gibt.

Kannst Du mir den Zusammenhang erklären?

Die Arbeitnehmer-Nettoeinkommen sind seit 10 Jahren nicht
gestiegen.

Du kannst nur das REAL-Netto meinen, denn ich habe sehr wohl einige Tariferhöhungen mitbekommen…

Nur mal so als Gegenposition zu diesem ganzen neoliberalen
Geblubber.

Da Du die Polemik hier ankreidest: Ich habe nur einige Behauptungen ohne irgendwelche Erläuterungen von Dir gelesen. Kannst Du es auch besser?

LG
Guido

Hallo!

Ziel muss es sein, mehr :Arbeitsplätze in D zu :schaffen und nicht die :vorhandene Arbeit durch immer :weniger Menschen erledigen zu :lassen.

Wo ist das Problem? Wenn es nur darum ginge, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, stellt der ÖD eben noch die eine oder andere Million zusätzlicher Mitarbeiter ein. Bezahlt wird der Spaß, wie er immer bezahlt wird: Mehr Schulden, Abgaben und Steuern rauf.

Arbeitsplätze sind gar nicht das Problem. Wir brauchen mehr wertschöpfende Arbeit. Für jede Arbeit muß jemand da sein, der davon einen Nutzen hat und deshalb bereit ist, dafür zu bezahlen. Deshalb ist es ein Irrweg, die Arbeit teurer zu machen.

Wenn es darum geht, mehr Arbeitsplätze zu schaffen, könnten die Hälfte der Leute Löcher buddeln und die andere Hälfte der Leute schaufelt die Löcher wieder zu. Das ist zweifellos Arbeit, aber sie ist sinnentleert, weil damit keine Wertschöpfung verbunden ist und deshalb niemand dafür bezahlen wird. Aus dem gleichen Grund ist es unsinnig, in der öff. Verwaltung mehr Leute zu beschäftigen, als das Gemeinwesen unbedingt braucht. Wenn wir mehr Arbeit schaffen wollen, muß damit ein (Markt-)Bedürfnis befriedigt werden. Man kann auch sagen, daß wir mehr Bedürfnisse brauchen. Das müssen neue Bedürfnisse sein, denn üblicherweise bindet sich niemand zwei Armbanduhren ums Handgelenk und kaum jemand zieht mehrere Schuhe übereinander an. Neue Bedürfnisse heißt Innovation, also neue Produkte. Dafür brauchen wir die geeigneten Köpfe, sprich: Unternehmer; mehr Unternehmer für eine höhere Selbständigenquote.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

a) auch ich zahle Steuern wie jeder andere
b) mach ich heute die Arbeit die vor 10 Jahren noch vier Mann erledigt haben
und
c)verdiene ich 25% weniger als ein vergleichbarer Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft und habe einen Reallohnverzicht in den letzten !10! jahren von 7,?% hingenommen im Vergleich zu einem Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft.

Und da soll man dann auch noch fein die Klappe halten!!! Man hat ja Arbeit!!!
Wir haben 10 Jahre lang die Klappe gehalten und verzichtet, gebracht hat es nichts. Nicht mal mehr Arbeitsplätze wie von den Arbeitgebern versprochen, im Gegenteil es wurde und wird weiter abgebaut. Aber die Abgaben und Gebühren steigen trotzdem, warum?
Bestimmt nicht wegen überzogener Lohnforderungen, sondern wegen allgemeiner Verschwendungssucht unseres Staates allgemein. Man kann nicht andere Länder mit Milliarden unterstützen wenn man selber nichts hat!!!

Nordische Grüße
Andrea

Falscher Ansatz: Ziel muss es sein, mehr Arbeitsplätze in D zu
schaffen und nicht die vorhandene Arbeit durch immer weniger
Menschen erledigen zu lassen.
Die wichtigste Frage ist (und die wird bis jetzt noch gar
nicht gestellt): wie soll die Arbeit künftig gerecht verteilt
werden und wie kann man damit seinen Lebensunterhalt
verdienen?

vollkommen falscher Ansatz von dir - Aufgabe ist es nicht, die vorhandene Arbeit zu verteilen, sondern NEUE zusätzliche zu schaffen, damit nicht nur die (gewerkschaftlich vertretenen) Arbeitsplatzinhaber zum Zuge kommen, sondern aauch die von den Streikenden verratenen Arbeitslosen!
und die Schaffung von Arbeitsplätzen ist vordringliche Aufgabe und vordringliches Ziel der Arbeitgeber! nicht der Arbeitnehmer … und daraus resultiert unser Niedergang - wir orientieren uns an denjenigen, dnen an der Schaffung zusätzlicher neuer AP nichts gelegen ist - und nicht an den arbeitsplatzschaffenden Unternehmern

und zum Thema Netto - Brutto.
es ist vollkommen richtig, dass die NETTOlöhne der Menwschen seit 10 Jahren sinken -a ber die Bruttolöhne, also das was den Arbeitgeber belastet - stiegen überprportional. Dass netto nix übrig blieb liegt einzig an den ausufernden Sozialabgaben, die uns dieser Staat tagtäglich - auch wegen des überbordenden ÖD - vergäudet

Hallo,

Meine persönliche Meinung über diesen Streik:
Ich finde es eine Frechheit gegenüber dem Heer der
Arbeitslosen, über 18 Minuten mehr Arbeit am Tag zu streiken.

noch Einer, der den Unfug nachquatscht.

Es geht um Lohnkürzung und darum, die Arbeit von weniger Leuten erledigen zu lassen. Dabei werden keine Arbeitsstunden eingespart, die Stunden werden nur schlechter bezahlt, das spart Geld. Alles andere ist nur Hetze um von der Lohnkürzung abzulenken und ein wenig Stimmung gegen die Gewerkschaften zu machen. Außer Hetze und Lügen kann ich da nichts erkennen.

Gruß, Rainer

Hi!

es ist schon erstaunlich, mit welch neoliberalen Argumenten
hier gegen die berechtigten Anliegen der Arbeitnehmer
polemisiert wird.

Ich habe nicht so viel Polemik erkennen können

Beispiele gefällig ?
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Da Du die Polemik hier ankreidest: Ich habe nur einige
Behauptungen ohne irgendwelche Erläuterungen von Dir gelesen.

Was soll ich erläutern? Dass Rekordgewinne eingefahren werden? Dass die Zahl der vollwertigen Arbeitsplätze sinkt? Dass die Konzerne ihre Steuern nicht mehr in D zahlen? Dass es Steuergeschenke unter Schröder an die Konzerne gab? Dass die öffentlichen Haushalte unter anderem auch deshalb so pleite sind? Dass das Allheilmittel der Politiker, Wirtschafts"weisen" und der Medien für höhere Beschäftigung, nämlich kräftige Steigerung des realen Wirtschaftswachstums schon seit den 80er Jahren niemals so hoch war, dass die strukturelle Arbeitslosigkeit abgebaut werden konnte?

Kannst Du es auch besser?

Dito.

herzliche Grüße
bobesch

Haloo Bobesch,

Was soll ich erläutern?

Ja, bitte…

Dass Rekordgewinne eingefahren werden?

von einigen wenigen Dax- Unternehmen, die Masse Mittelstand geht am Stock

Dass die Zahl der vollwertigen Arbeitsplätze sinkt?

ist das so? Quelle?

Dass die
Konzerne ihre Steuern nicht mehr in D zahlen?

ist das so? Quelle?

Dass es
Steuergeschenke unter Schröder an die Konzerne gab?

wqenn du die Unternehmenssteuerreform meinst, war diese notwendig, um sich dem intrernationalen Standard von oben ein wenig anzunähern

Dass die
öffentlichen Haushalte unter anderem auch deshalb so pleite
sind?

DAS bezweifel ich stark, sie sind marode, weil überbordende Verwaltungsapparate für ausschweifende Sozialausgaben an Arbeitsfähige verbraucht werden, statt das Geld sinnvoll in die Förderung wirklich Bedürftiger! - Behinderter Kinder Alte - zu stecken

Dass das Allheilmittel der Politiker,
Wirtschafts"weisen" und der Medien für höhere Beschäftigung,
nämlich kräftige Steigerung des realen Wirtschaftswachstums
schon seit den 80er Jahren niemals so hoch war, dass die
strukturelle Arbeitslosigkeit abgebaut werden konnte?

DAS ist nachweislich Falsch! das Wi-Wachstum Ende der 90er - Tech-Boom - führte zur deutlichen Absenkung der AL von rd. 4,5 Mio (Ende Kohl-Ära) auf dann kanpp 3,5 Mio (Rückgang von rd. 25 %) in der Hochzeit, Beschäftigungswirksam ist Wachstum ab einem Wert von etwa 1,8 % real…
und die USA haben in den 90er (Clinton-Ära) gezeigt, was sieben/acht aufeinanderfolgende Jahre des Wachstums ausmachen -> Abbau der AL bis hin zur Vollbeschäftigung und sogar Arbeitskräftemangel, Lohnzuwächse in zweistelliger Höhe, breiter Wohlstandsgewinn, Abbau der Kriminalität, und das wichtigste -> Abbau des Haushaltsdefizits bis hin zum Überschuss, Senkung der Steuern - leider kam dann GWB und hat dies ALLES wieder zunichte gemacht…aber das ist ein anderer Thread

Gruß
Ralf

Hallo Andrea!

b) mach ich heute die Arbeit die vor 10 Jahren noch vier Mann
erledigt haben

Daran erkennst Du doch schon, wie überflüssig in Deinem Bereich vor 10 Jahren mindestens drei andere Arbeitnehmer waren.

Das Problem ist, dass es im ÖD einige Bereiche gibt, in denen auch heute noch ein riesiger Personalüberhang herrscht.
Und den gilt es durch den sozial verträglichen Personalabbau nach unten zu schrauben, damit die Kosten massiv gesenkt werden!

c)verdiene ich 25% weniger als ein vergleichbarer Arbeitnehmer
in der freien Wirtschaft

Du kannst Dich darüber beschweren, oder Du kannst in die freie Wirtschaft wechseln! Was ist wohl sinnvoller?

und habe einen Reallohnverzicht in
den letzten !10! jahren von 7,?% hingenommen im Vergleich zu
einem Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft.

Belege den Vergleich bitte!
Aber nimm bitte keinen Arbeitnehmer, der nach IGM-Tarif bezahlt wird, sondern einen, der beim größten deutschen Arbeitgeber beschäftigt ist: Im Mittelstand!!!

Und da soll man dann auch noch fein die Klappe halten!!! Man
hat ja Arbeit!!!

Wer redet denn von „Klappe halten?“
Es soll doch verhandelt werden!
Aber BITTE! Wäre es nicht sinnvoll, wenn zum einen sicherlich der Arbeitgeber offen ausspricht, was dahinter steckt?

Wäre es nicht sinnvoll, dass offen gesagt wird: Die Kassen sind leer, die Arbeitszeitverlängerung hat einen mittel- bis langfristigen notwendigen Abbau des Personalüberhangs zur Folge, durch den die Kosten massiv gesenkt werden. Als Gegenleistung für diesen Einschnitt versprechen wir aber, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. ?
Und wäre es nicht sinnvoll, wenn ver.di aufhören würde, mit der Polemikkeule in der Gegend rum zu prügeln?
Dass ver.di aufhört, irgendwelche Milchmädchenrechnungen zur Berechnung der dadurch entstehenden Minderarbeitsplätze zu publizieren (mit einem Dreisatz ist so etwas wie Personalplanung nicht zu bewältigen)?

Die sollen sich zusammen an einen Tisch setzen, ehrlich sein und ein mittel- bis langfristiges Konzept erarbeiten, mit dem beide Seiten leben können!
Mit betriebsbedingten Kündigungen können vermutlich die ÖDler weniger leben - und mit weiteren steigenden Kosten für die Allgemeinheit, unter anderem, weil der Kostenapperat im ÖD nicht vernünftig angepasst wird, kann der Arbeitgeber (und wollen alle anderen) nicht leben!

Nicht mal mehr Arbeitsplätze wie von
den Arbeitgebern versprochen,

Die Arbeitsplätze haben nicht die AG versprochen, sondern die Gewerkschaften, in dem sie Arbeitszeitverkürzungen durchgedrückt haben und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen begründeten, was völlig sinnentleert ist!

Aber die Abgaben und Gebühren steigen
trotzdem, warum?

Wegen der Kostenlast, die auf alle verteilt wird! Und ein Teil davon ist nun mal der Personalkostenanteil im ÖD, welcher durch Effektivität und vernünftiger Personal(einsatz)planung (so, wie er heute Teil eines jeden Unternehmens ist, welches überleben will) gesenkt werden kann (eigentlich MUSS!).

Bestimmt nicht wegen überzogener Lohnforderungen, sondern
wegen allgemeiner Verschwendungssucht unseres Staates
allgemein.

Ein Personalapperat, wie er im ÖD herrscht, ist Teil dieser Verschwendungssucht!

Man kann nicht andere Länder mit Milliarden
unterstützen wenn man selber nichts hat!!!

Stelle diese Milliarden doch mal alleine gegen die Personalkosten im ÖD!

Klar sind es nicht die einzig vermeidbaren Kosten!
Aber es muss an allen Ecken und Enden gespart werden, wo es möglich ist…

LG
Guido

Zusammenhänge!
Hi!

Was soll ich erläutern? Dass Rekordgewinne eingefahren werden?

Fangen wir mal an: Erläuter mir bitte den Zusammenhang zwischen Rekordgewinnen und Arbeitsplatzerhaltung!
Warum soll ein Unternehmen Mitarbeiter behalten, die eigentlich nicht gebraucht werden, weil die gleiche Arbeit auch weniger Mitarbeiter erledigen können?

Dass die Zahl der vollwertigen Arbeitsplätze sinkt?

Was genau was darüber aussagt, ob der ÖD die Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter beibehalten muss?

Dass die
Konzerne ihre Steuern nicht mehr in D zahlen?

Hat genau WAS mit der momentanen Situation im ÖD zu tun?

Dass es
Steuergeschenke unter Schröder an die Konzerne gab? Dass die
öffentlichen Haushalte unter anderem auch deshalb so pleite
sind?

Ah - ein Anhaltspunkt!
Ich gebe Dir recht, wenn Du schreibst: UNTER ANDEREM. Unter anderem ist es aber auch ein aufgeblähter Personalbestand im ÖD, der in dieser Form nicht tragbar ist!

Kannst Du es auch besser?

Dito.

Naja - ich sehe durchaus einen Zusammenhang zwischen der Tatsache, dass Konzernen Steuergeschenke gemacht werden, damit sie ihre Produktion nicht komplett ins Ausland verlagern. Dadurch bleiben Arbeitsplätze in D erhalten, was wiederrum Steuereinnahmen durch diese bringt.
Der Fehler hier liegt allerdings an der Tatsache, dass der größte Arbeitgeberstand in D nicht die Konzerne, sondern mittelständische Unternehmen sind, die nicht an solch massiven Steuervorteilen partizipieren können.

Ich sehe durchaus einen Zusammenhang, dass die Erhaltung des bestehenden Personalapperats im ÖD Kosten zur Folge hat, die irgendwie aufgefangen werden müssen. Das wird dann vermutlich auf der Einnahmenseite passieren, was erhöhte Abgaben für Alle zur Folge hat. Da diese Abgaben auch durch die Personen des ÖD mit getragen werden, erhöhen sich die Personalkosten dort zwangsläufig. Diese weiteren Erhöhungen… da beißt sich die Katze in den Schwanz!
Oder aber, die Kosten werden aufgefangen durch die nächsten Schwimmbäder, Museen, etc. die schließen werden…

Und ich sehe einen Zusammenhang zwischen der Kostenüberforderrung des Arbeitgebers bei den Personalkosten im ÖD. Letztendlich wird er das machen müssen, was im Personalwesen als Freisetzung bezeichnet wird. Unter gewissen Voraussetzungen mag das noch ohne Entlassungen tragbar sein, wenn diese Voraussetzungen aber nicht geschaffen werden, wird es zu betriebsbedingten Kündigungen kommen.

LG
Guido