Moin!
Suche Dir einen Job, mit dem Du Dein Leben bezahlen kannst.
deswegen studiert er glaube ich, oder?
Ich weiß ja nicht, wie Du das siehtst.
Ich hatte jedenfalls während des Studiums aufgrund einiger guter Jobs mehr Geld zur freien Verfügung als jetzt. Und arm bin ich auch heute nicht.
Wenn das Geld nicht reicht, muss man sich entweder weiteres besorgen oder die ausgaben senken. Eigentlich ganz einfach…
Off topic: meine Vorstellungen mögen antiquiert sein, aber ich
hätte auch schon während des Studiums lieber Shiet geschippt
oder Burger gebaut, als mich von einer Frau aushalten zu
lassen.
Als du studiert hast, war das wohl auch noch möglich, aus der
Zeit stammt nämlich auch das weiter unten kritisierte Bild vom
faulen Studenten.
Ich studierte von 1993 bis 2000…
Heute gibts keine faulen Studenten mehr -
wer faul ist, wird in den ersten zwei Semestern ausgesiebt und
ist danach vielleicht immer noch faul, aber nicht mehr
Student. Der Rest strengt sich an. Ist dir klar, unter was für
einem Leistungsdruck man als Student heute steht? Zum Arbeiten
bleibt da kaum Zeit.
Das kann ich höchstens für Jura, Medizin und Maschinenbau gelten lassen.
Mein Bruder studiert aktuell, genauso wie die beiden Kinder meiner direkten Nachbarn.
So ganz raus aus der Sache bin ich also noch nicht.
Und alle drei gehen arbeiten und leben gut.
Beispiel: Durchschnittlich vier Vorlesungen am Tag zu je 1,5h,
das allein sind schon 6 Stunden. Dazu kommen noch Pausenzeiten
von (knapp geschätzt) einer Stunde und Fahrwege von (im
Schnitt über alle Studenten) vielleicht auch einer knappen
Stunde, das heißt ein Student ist jeden Tag acht Stunden in
der Hochschule oder auf dem Weg. Wie ein regulärer Beruf also.
Mit dem feinen Unterschied, dass man mit 20 - 25 nicht mehr / noch nicht um 9 ins Bett muss…
Für jede Stunde Präsenz wird aber von der Hochschule außerdem
eine Stunde Nachbearbeitung veranschlagt, damit sind wir schon
bei 12 Stunden am Tag. Daheim können wir außerdem noch eine
weitere Stunde für Essen, Duschen und Nasepopeln veranschlagen
(und das ist schon relativ knapp), acht Stunden fürs Schlafen
und eine Stunde für Hausarbeit. Wir erinnern uns kurz: Jeder
Tag hat eine feste Zeit von nur 24h, damit bleiben pro Tag
also nur noch zwei Stunden übrig, die ein Student als Freizeit
nutzen oder unter vollständigem Verzicht auf selbige zum
Jobben verwenden kann.
Das einnert mich irgendwie an die Kalkulation für Einnahmen und Ausgaben des glücklichen Mannes. Nach Abzug aller nur logisch erscheinenden Kosten von seinem Gehalt bleibt nichts mehr übrig, um Kleidung für seine Frau zu kaufen. Er hat also immer eine nackte Frau daheim und ist somit ein glücklicher Mann…
Um auf unser Thema zurückzukommen: was macht der normale Student während der 5 Monate Semsterferien und der übrigen vorlesungsfreien Zeiten? Durchgehend lernen? Wohl kaum.
Ich habe damals Autos an die Türkisch-Iranische Grenze überführt und voiel Geld damit verdient. Während des Semesters war ich Barkeeper und habe nebenbei mal ein Auto verkauft.
Seit ich 14 Jahre alt war, hatte ich alle unmöglichen Nebenjobs (ausser Mc Donald´s).
Ich sehe nicht, weshalb sich das in den letzten 10-20 Jahren so sehr geändert haben sollte.
Die durchschnittlichen Studienzeiten steigen kontinuierlich, während die armen Studenten immer weniger Zeit haben?
Come on!
Zu so einem Job müsste der Student aber auch erstmal
hinkommen, also können wir von den zwei Stunden wieder eine
als Fahrzeit abziehen. Wenn man für den Rest einen Stundenlohn
von 7,5 Euro ansetzt (und das ist schon recht großzügig, weil
der Student ja blöd ist, nix kann und noch nix gelernt hat),
ergäbe das inklusive nochmal acht zusätzlichen Arbeitsstunden
samstags (wir erinnern uns: Da war ja noch nix eingeplant!)
ein Einkommen von sagenhaften 390 Euro. Damit kann man nicht
auskommen. Gute Chancen auf psychische Probleme, in der Folge
schlechte Leistungen, Studienabbruch und spätere
Arbeitslosigkeit verbunden mit zahlreichen Arztbesuchen hat
man allerdings.
Bleib auf dem Teppich!
Deine Kalkulation schreit ja schon nach Vermeidungsstrategie.
Wer sich schon im Studium nicht organisieren kann, sollte es lassen. Eine Fach- und/oder Führungskraft wird man nciht wegen eines Zettels, sondern weil man es drauf hat.
Vielleicht wäre für den einen oder anderen eine Berufsausbildung eher vernünftig. Da verdient man auch gleich etwas.
Gruß,
M.