Strom aus der Steckdose

Hallo,

ich habe mal einige Verständnisfragen zum Strom den wir tagtäglich aus der Steckdose bekommen.
Sehe ich das richtig, dass es drei Leitungen gibt?
Einmal die Phase, die den Strom vom Energieversorger bringt, den Nullleiter, der den „verbrauchten“ Strom wieder zurück zum Energieversorger bringt und das Erdungskabel.

Was genau ist Aufgabe des Erdungskabel?
Würde der Nullleiter alleine nicht ausreichen?
Wo ist der Unterschied zwischen einer Sicherung und einem FI-Schalter?

Mir wurde immer beigebracht, dass der Strom, der aus der Steckdose bezogen wird auch vom Betrag her gleich wieder zum Energieversorger zurückfliesst. Geht denn gar kein Strom verloren, wenn er z.B. durch diverse Verbraucher fließt?

Besten Dank
maschi

Hallo,

ich habe mal einige Verständnisfragen zum Strom den wir
tagtäglich aus der Steckdose bekommen.
Sehe ich das richtig, dass es drei Leitungen gibt?

Das ist richtig!

Einmal die Phase, die den Strom vom Energieversorger bringt,
den Nullleiter, der den „verbrauchten“ Strom wieder zurück zum
Energieversorger bringt und das Erdungskabel.

Das ist falsch! Die 3. Leitung ist der Schutzleiter. Er ist wie der Nullleiter geerdet, das heißt es besteht keine Potenzialdifferenz zur Erde.

Was genau ist Aufgabe des Erdungskabel?

Der Schutzleiter wird in Geräten mit Schutzleiteranschluss mit den Gehäuse und anderen berührbaren Metallflächen verbunden. Er stellt sicher, dass diese Teile immer auf Null-Potenzial sind, auch wenn durch einen Defekt im Gerät spannungsführende Leiter das Gehäuse berühren wurden. In diesem Fall schließt der Schutzleiter die Spannung kurz und bringt i.A. die Sicherung zum Ansprechen.

Würde der Nullleiter alleine nicht ausreichen?

Im Prinzip ja, doch was ist, wenn der Nullleiter im zuführungskabel durch Kabelbruch unterbrochen ist? Dann steht das Gehäuse gegen Erde unter Spannung.

Wo ist der Unterschied zwischen einer Sicherung und einem
FI-Schalter?

Eine Sicherung spicht bei einem zu hohen Strom an. Ein FI-Schalter spicht bei einem Fehlerstrom an. Wenn z.B. Strom über den Schutzleiter abfließt.

Mir wurde immer beigebracht, dass der Strom, der aus der
Steckdose bezogen wird auch vom Betrag her gleich wieder zum
Energieversorger zurückfliesst. Geht denn gar kein Strom
verloren, wenn er z.B. durch diverse Verbraucher fließt?

Nein, Strom geht nicht verloren! Das ist wie bei einer Wassermühle. Die verbraucht ja auch kein Wasser.

Besten Dank
maschi

Gruß,

Thomas.

Ist gibt ja schon zwei verschiedene Stecker. Der eine hat nur zwei Pole (der dünne) und die dicken haben drei.

Strom fließt ja immer im Kreis, also einfach gesprochen. Eine Leitung hin und eine zurück. Die dritte Ader ist der Schutzleiter, der ist optional. Der liegt auf Masse (die anderen beiden nicht). Das dient zu deinem persönlichen Schutz. Damit wird bspw. das Gehäuse eines Gerätes verbunden. Sollte als das Gerät irgendwie ein bisschen defekt sein oder das Gehäuse sonst wie Strom abbekommen und du greifst daran, passiert dir nichts, weil der Strom schön über den Schutzleiter abfließen kann.

Der unterschied zwischen einer herkömmlichen Sicherung und einem FI-Schutzschalter ist die Funktionsweise (Überraschung). Eine gewöhnliche Sicherung brennt durch, wenn der anliegende Strom zu groß ist. Der FI-Schutzschalter guckt wie viel Strom in ein Netz eingespeißt wird und wieviel wieder zurück kommt. Theoretisch müssen die Ströme gleich sein. Ist das nicht so, hat sich der Strom einen anderen Weg gesucht, zum Beispiel über den Menschen, und es ist Zeit für den Schutzschalter die Stromzufuhr zu kappen. Einfach aber effektiv.

Zu deiner letzten Frage. Stromstärke geht über einen Verbraucher nicht verloren, sondern es fällt Spannung ab. Ein Stromnetz kannst du dir wie einen (Wasser-)Fluß vorstellen, das (angetrieben durch einen Generator) um Kreis fließt. Die Stromstärke ist die Wassermenge die durch den Fluß fließt. Überall in dem Fluß fließt die gleiche Wassermenge, wo soll sie auch sonst sein (Verdunstung und ähnliches ausgenommen). Der Fluß kann sich dann in einzelne Arme aufteilen. Addierst du aber die Wassermengen der einzelnen Arme zusammen erhältst du wieder die Gesamtwassermenge (respektive Stromstärke).

Gruß

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Aber wenn doch der gleiche Strom reinfließt wie er wieder rausfließt, warum ist dann ein Kurzschluss so gefährlich bzw. unerwünscht?
Dort sind die beiden Ströme ja auch gleich?

Woran sehe ich wieviel Verbraucher ich an eine Steckdose anklemmen kann? Irgendwann muss doch da die Grenze erreicht werden oder?
Kann ich soviele anschließen bis ich die Spannung von 230V verbraucht habe???

Hallo!

Sehe ich das richtig, dass es drei Leitungen gibt?
Einmal die Phase, die den Strom vom Energieversorger bringt,
den Nullleiter, der den „verbrauchten“ Strom wieder zurück zum
Energieversorger bringt und das Erdungskabel.

Jein. Es gibt diese drei Leiter, das ist richtig. Aber es gibt keinen „verbrauchten Strom“. Es ist einfach so, dass zwischen den beiden Polen eine Potenzialdifferenz, sprich: eine Spannung, besteht, die den Strom fließen lässt. Dabei hat abwechselnd der eine und der andere Pol das höhere Potenzial - deswegen spricht man von Wechselspannung. Der Nullleiter wird dabei als Bezugspunkt gewählt, d. h. man setzt in willkürlich gleich Null. Das bedeutet, dass das Potenzial der Phase zwischen +325 V und -325V schwankt. (Die Angabe 230V-Wechselspannung bedeutet, dass ein Gleichspannungsquelle von konstant 230V die selbe Leistung hervorrufen könnte.)

Aus Sicherheitsgründen hat der Nullleiter stets das gleiche Potenzial wie das Erdungskabel. Dazu später mehr.

Was genau ist Aufgabe des Erdungskabel?

Viele Geräte haben ein Metallgehäuse. Durch Defekte im Inneren kann es dazu kommen, dass eine Leitung Kontakt zum Gehäuse hat. Indem man das Gehäuse an das Erdungskabel anschließt, ist man sicher, dass das Gehäuse immer auf demselben Potenzial wie die Erde liegt. Man bekommt also keinen Stromschlag, wenn man das Gehäuse anfasst.

Würde der Nullleiter alleine nicht ausreichen?

Theoretisch ja. Unsere Steckdosen sind jedoch so konstruiert, dass man jeden Stecker um 180° verkehrt hineinstecken kann. Dadurch weiß man nie, welche der beiden Leitungen mit dem Nullleiter und welcher mit der Phase verbunden ist. Man hätte das auch anders lösen können. In amerikanischen Steckdosen ist ein Verpolen nicht möglich. Deswegen haben diese Steckdosen auch nur zwei Pole.

Übrigens: Geräte mit Kunststoffgehäuse haben das oben beschriebene Problem nicht. Sie haben daher häufig die flachen Eurostecker, die platzsparender als die Schukostecker sind. Allerdings haben sie keinen Kontakt zum Erdungskabel.

Wo ist der Unterschied zwischen einer Sicherung und einem
FI-Schalter?

Eine Sicherung schützt vor einer Überlast. Das kann passieren, wenn zu viele Verbraucher angeschlossen sind, so dass der Stromfluss zu groß wird. Oder bei einem Kurzsschluss, d. h. einem unerwünschten Kontakt von Phase und Nullleiter. Oder bei genau dem oben beschriebnenen Fall: Ein Kabel (Phase) im Inneren eines Geräts berührt das Metallgehäuse, das mit dem Erdungskabel verbunden ist. (Masseschluss)

Wenn man an eine stromführende Leitung fasst, dann fließt ein Teil des Stroms über den Körper zur Erde ab. Wegen des großen Widerstands des Körpers kommt es hier nicht zur Überlast. Eine Sicherung würde darauf nicht reagieren. Deswegen überprüft der FI-Schalter, ob gleich viel Strom zum Verbraucher hin und vom Verbraucher zurück fließt. Ist das nicht der Fall, muss es einen Fehlerstrom (FI) geben, der z. B. über einen Menschen abfließen könnte.

Mir wurde immer beigebracht, dass der Strom, der aus der
Steckdose bezogen wird auch vom Betrag her gleich wieder zum
Energieversorger zurückfliesst. Geht denn gar kein Strom
verloren, wenn er z.B. durch diverse Verbraucher fließt?

Nein, da geht nichts verloren, weil „Strom“ nur fließende Ladung ist. Der Strom transportiert Energie, die tatsächlich beim Verbraucher bleibt, aber die Ladungen fließen wieder zurück. Man erklärt das ganz gerne mit LKWs, die Kohle transportieren. An der Quelle werden sie beladen, am Verbraucher entladen, aber jeder LKW kommt wieder zurück. Nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich, aber vielleicht hilft es ja zur Vorstellung.

Michael

Hallo!

Aber wenn doch der gleiche Strom reinfließt wie er wieder
rausfließt, warum ist dann ein Kurzschluss so gefährlich bzw.
unerwünscht?

Der Kurzschluss kann zu einer Überhitzung der Leitungen und zu Kabelbrand führen. Der Fehlerstrom deutet auf einen Stromschlag hin. Es sind also zwei verschiedene Dinge, vor denen hier geschützt wird.

Dort sind die beiden Ströme ja auch gleich?

Ja.

Woran sehe ich wieviel Verbraucher ich an eine Steckdose
anklemmen kann? Irgendwann muss doch da die Grenze erreicht
werden oder?

Geh an den Sicherungskasten. Da ist die Sicherung dann beispielsweise mit „B16“ beschriftet. Die Zahl 16 steht für die maximale Stromstärke.

Die maximale Leistung beträgt dann 16 A * 230V = 3680 W. Nun kannst Du einfach die Leistung aller angeschlossenen Geräte addieren. Theoretisch dürfen sie insgesamt 3680 W haben. (Das wirst Du jedoch nie erreichen, weil viele Geräte beim Einschalten mehr Strom ziehen, als im Dauerbetrieb).

Kann ich soviele anschließen bis ich die Spannung von 230V
verbraucht habe???

Die Spannung kannst Du nicht verbrauchen, weil diese Spannung vom Energieversorger konstant zur Verfügung gestellt wird. (es sei denn Du schließt einige Gigawatt Verbraucher an, dann geht tatsächlich das Netz in die Knie :wink: ).

Michael

Anmerkung
Hallo,

Die 3. Leitung ist der Schutzleiter. Er ist
wie der Nullleiter geerdet, das heißt es besteht keine
Potenzialdifferenz zur Erde.

Das ist falsch. Da über den Nulleiter Strom fließt, hat er IMMER eine Potentialdifferenz zur Erde und zum (unbelasteten) Schutzleiter. Sonst würde der FI nicht auslösen, wenn man die beiden verbindet - was aber je nach angeschlossenen Verbrauchern sehr wohl der Fall sein kann.

Was genau ist Aufgabe des Erdungskabel?

Der Schutzleiter wird in Geräten mit Schutzleiteranschluss mit
den Gehäuse und anderen berührbaren Metallflächen verbunden.
Er stellt sicher, dass diese Teile immer auf Null-Potenzial
sind, auch wenn durch einen Defekt im Gerät spannungsführende
Leiter das Gehäuse berühren wurden. In diesem Fall schließt
der Schutzleiter die Spannung kurz und bringt i.A. die
Sicherung zum Ansprechen.

Nein. Den FI. Bis die Sicherung anspricht, bist Du tot.

Ein FI-Schalter spicht bei einem Fehlerstrom an. Wenn z.B. Strom
über den Schutzleiter abfließt.

Genau genommen dann, wenn die Summe der Ströme von Phasen und Nulleiter größer ist als ein bestimmter Grenzwert. Der Strom kann auch über eine Wasserleitung abfließen. Oder über den Fußboden, auf dem jemand steht.

Gruß
loderunner

Ah ok so langsam wirds verständlich. Das heißt es kann eh nicht mehr als 16A durch die Dose kommen, wenn diese mit einer Sicherung gesichert ist? Welche Stromstärke ist für den Menschen kritisch?

Was genau hat es denn mit dem Schutzleiter auf sich?
Warum geht man davon aus, dass die Erde das Potential von 0 hat?

Hallo!

Ah ok so langsam wirds verständlich. Das heißt es kann eh
nicht mehr als 16A durch die Dose kommen, wenn diese mit einer
Sicherung gesichert ist?

Richtig.

Welche Stromstärke ist für den
Menschen kritisch?

Wie gesagt: Es ist gar nicht die Aufgabe der Sicherung, einen Menschen vor einem Stromschlag zu schützen. Die 16 Ampere ist eine Stromstärke, für die die Leitungen ausgelegt sind. Die müssen das Aushalten.

Die Stromstärke, die für einen Menschen gefährlich ist, ist viel geringer. Sie liegt meines Wissens bei ca. 200 mA. Das ist aber die Stromstärke, die durch den Körper fließt. Welche Stromstärke durch ein Kabel fließt, ist für den Körper unerheblich. Wenn wir mal den Körperwiderstand mit ca. 1000 Ω abschätzen, dann wird klar, dass eine Steckdose sehr gefährlich werden kann (I = U/R = 230V/1000Ω = 0,23 A), obwohl durch eine angeschlossene Energiesparlampe nur ein sehr geringer Strom fließt. Dagegen ist eine Autobatterie, die locker ein paar Ampere Strom liefert, für den Menschen ungefährlich, weil sie nur eine Spannung von 12 V hat (I = U/R = 12V/1000Ω = 0,012 A).

Was genau hat es denn mit dem Schutzleiter auf sich?

Schutzleiter = Erdungsleitung.

Warum geht man davon aus, dass die Erde das Potential von 0
hat?

Ein Potenzial kann man immer willkürlich festlegen. Das ist so ähnlich wie mit der geografischen Höhe. Du musst Dir einen Bezugspunkt aussuchen. Willkürlich sagt man, die Meereshöhe sei genau 0. Man hätte aber auch genauso jeden anderen Punkt nehmen können, aber wenn man sich auf Meereshöhe bezieht, dann ist der Mt. Everest 8848m hoch.

Michael

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D.h. ja das die Energiesparlampe einen extrem hohen Widerstand haben muss richtig? Damit ein nur geringer Strom fließt.

Ja aber mit dem Potential von null muss man doch messen, also sonst würden die Elektronen bzw. der Strom doch gar nicht dorthin abfließen, wenn die Erde z.B. gleiches Potential hätte.
Oder?

D.h. ja das die Energiesparlampe einen extrem hohen Widerstand
haben muss richtig? Damit ein nur geringer Strom fließt.

Richtig. Beispiel: Leistung 12 W. I = P/U = 0,052 A. R = U/I = 230V/0,052A = 4423 Ω.

Ja aber mit dem Potential von null muss man doch messen, also
sonst würden die Elektronen bzw. der Strom doch gar nicht
dorthin abfließen, wenn die Erde z.B. gleiches Potential
hätte.

Die Elektronen fließen immer vom Ort des niedrigen Potenzials zum Ort des hohen Potenzials (weil sie negativ geladen sind). Wie war jetzt noch gleich die Frage?

Michael

hm aber dann müssten die elektronen doch von der erde weg zum höheren potential fließen, wenn die erde 0 haben soll oder? d.h. ja das der strom nicht in die erde abgeleitet werden kann?

kommt aus den steckdosen wechsel- oder gleichstrom?
und warum nimmt man überhaupt wechselstrom?

Hallo,

… In amerikanischen Steckdosen ist
ein Verpolen nicht möglich. Deswegen haben diese Steckdosen
auch nur zwei Pole.

Irrtum, lieber Kollege: auch im US - System gibt es zweipolige Stecker, die man beliebig anstecken kann. Meist sind die dort zulässig, wo bei uns der Flachkabelstecker verwendet wird, also bei „schutzisolierten“ Geräten. Daneben ist bei US - Konsumentengeräten ein dreipoliger Stecker - 2 Flachpole für Stromleiter und Nulleiter, ein Rundpol für die Schutzerde - üblich; der kann allerdings nur in einer Richtung angesteckt werden, nicht wie unser „Schuko“-Stecker in 2 Richtungen.Hier mehr:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stecker-Typ_A ;Typ A und Typ B ansehen.

Es grüßt

Der Daimio

Hallo,

…geringer Strom fließt. Dagegen ist eine Autobatterie, die
locker ein paar Ampere Strom liefert, für den Menschen
ungefährlich, weil sie nur eine Spannung von 12 V hat (I = U/R
= 12V/1000Ω = 0,012 A).

Stimmt nur bedingt. Im Wiener Elektropathologischen Museum gibt es ein anatomisches Präparat von einem Unfall, bei dem durch Kurzschluß einer Autobatterie ein Metalluhrband das gesamte Handgelenk durchgebrannt hat! Denke an die Ströme, die z.B ein Dieselmotor-Elektrostarter aus der Batterie entnimmt! Da können locker 100 Ampere wirksam werden.

Es grüßt

Der Daimio

Hallo!

… In amerikanischen Steckdosen ist
ein Verpolen nicht möglich. Deswegen haben diese Steckdosen
auch nur zwei Pole.

Irrtum, lieber Kollege: auch im US - System gibt es zweipolige
Stecker, die man beliebig anstecken kann.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stecker-Typ_A ;Typ A und Typ B
ansehen.

Kein Irrtum, lieber Kollege. Ich zitiere aus dem von Dir angegebenen Link:

„Der Steckverbinder hat zwei flache Kontakte, die parallel zueinander angeordnet sind (Abstand 1/2 inch = 12,7 mm [1]). In Nordamerika existiert eine verpolungssichere Variante, bei denen der Kontakt für den Neutralleiter an der Spitze verbreitert ist.“

Ich bezog mich nur auf diese Variante.

Michael

Hallo,

…geringer Strom fließt. Dagegen ist eine Autobatterie, die
locker ein paar Ampere Strom liefert, für den Menschen
ungefährlich, weil sie nur eine Spannung von 12 V hat (I = U/R
= 12V/1000Ω = 0,012 A).

Stimmt nur bedingt. Im Wiener Elektropathologischen Museum
gibt es ein anatomisches Präparat von einem Unfall, bei dem
durch Kurzschluß einer Autobatterie ein Metalluhrband das
gesamte Handgelenk durchgebrannt hat!

Die Verletzung wurde in diesem Fall aber durch die Hitze verursacht, nicht durch den Stromschlag selbst. Die 100A, von denen Du sprichst, flossen bestimmt nicht über den Körper.

Michael

Hallo,

Da trifft die „technische“ Stromflussrichtung auf die „tatsächliche“: in der Frühzeit der Elektrophysik hat man einfach den Minuspol der Gleichstromquelle als „Abfluss“ angenommen, den Pluspol als „Zufluss“; erst viel später kam die Erkenntnis, dass es genau umgekehrt ist, der Minuspol liefert Elektronen, die in den Pluspol strömen. Dieses Modell hat man dann auf den Wechselstrom sinngemäß übertragen, daher stammen die scheinbaren Widersprüche.

Unsere Haushalststeckdosen liefern Wechselstrom. Und dei Frage Gleich - oder Wechselstrom wurde zu Zeiten Edisons und Teslas heftig und gelegentlich unsachlich diskutiert. Wechselstrom ist in der Praxis üblich, weil wesentlich geringere Leitungsverluste auftreten, der Transport über weite Strecken einfacher ist und je nach Erfordernissen Wechselstrom einfach über einen Transformator umgewandelt werden kann, was bei Gleichstrom ungleich aufwändiger ist.

Es grüßt

Der Daimio

Hallo!

hm aber dann müssten die elektronen doch von der erde weg zum
höheren potential fließen, wenn die erde 0 haben soll oder?

Ja. Und?

d.h. ja das der strom nicht in die erde abgeleitet werden
kann?

Die technische Stromrichtung ist der Elektronenstromrichtung entgegen gerichtet. Warum das mal so festgelegt wurde, führt jetzt hier zu weit.

Wenn man sagt: „Der Strom kann in die Erde abgeleitet werden“, dann meint man damit nur, dass man eine leitende Verbindung zur Erde herstellt. Damit sind Potenziale gleich. Es besteht keine Potenzialdifferenz, also keine Spannung mehr.

kommt aus den steckdosen wechsel- oder gleichstrom?

Wechselstrom.

und warum nimmt man überhaupt wechselstrom?

Dazu nur so viel: http://de.wikipedia.org/wiki/Stromkrieg

Und jetzt mach ich hier Feierabend, sonst komme ich heute zu gar nichts mehr.

Michael

Die Stromstärke, die für einen Menschen gefährlich ist, ist
viel geringer. Sie liegt meines Wissens bei ca. 200 mA.

im grunde ist das zeitabhängig. man teilt das in verschiedene bereiche ein.

bei 10ms einwirkdauer wird ca. 1A als kritischer Punkt betrachtet. 200mA treten ab ca. 200ms in den bereich möglichen herzkammerflimmerns ein.

da spielt allerdings feuchtigkeit/ nässe und kontaktpunkt eine wichtige rolle.

Die maximale Leistung beträgt dann 16 A * 230V = 3680 W.

das ist im grunde zeitabhängig. die dauerfestigkeit von einem 16A leitungsschutzschalter beträgt 16A. Eigentlich sogar etwas mehr. wenn man strichgenau 16A benötigt, sollte man keine 16A sicherung nehmen.

ein 16A leitungsschutzschalter kann auch kurzzeitig 40A ab.

das ist dann der grund, warum es ver-sicherungen gibt:smile: