Strukturen verändern

Hi Tychi!
Deine Provokation hat voll eingeschlagen :smile:, dass lasse ich nicht auf mir sitzen! Darüber hinaus könnte die Diskussion jedoch lediglich meine Meinung verändern, nicht jedoch meine Strukturen!

Der springende Punkt ist aber der, dass du
diesen Reflexionsprozess nicht selbst in Gang setzen kannst.
Er beginnt zufällig oder aufgrund bestimmter Ursachen.

Da stimme ich mit dir überein.
Das, was du hier beschreibst, ist einer der Gründe, warum ich nicht überzeugt sagen kann „jeder Mensch ist in der Lage, seine Strukturen zu verändern“.
Würdest du damit überein stimmen, dass jeder Mensch in der Lage ist, seine Strukturen zu verändern, wenn er in der Lage ist zu reflektieren?
Ich ging in meinen Beispielen extra von Menschen aus, die diesen Schritt bereits gemacht haben. „Extra“ deswegen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass manche (viele?) Menschen gar nicht in der Lage sind, ihr Verhalten von außen zu betrachten.

Wenn nicht zufällig, dann hat sein Gang zum Buchladen
bestimmte Ursachen, ist also nicht im eigentlichen Sinn frei.

Nämlich die Ursache, dass er sich entscheidet, etwas an seinen Strukturen ändern zu wollen. Ob dieser Wille (der Veränderung oder der des Betretens des Buchladens) frei ist oder nicht, ist doch völlig unerheblich. Wichtig ist doch nur, dass es geschieht und dass sich der Mensch neue Möglichkeiten schafft.

Freier Wille… sicher hat der Mensch insofern keinen freien Willen, als dass er, wie du bereits sagtest, von Prozessen, seien es chemische, physikalische, Erfahrungen aus der Vergangenheit etc. geleitet wird. Meiner Meinung nach ist der Wille jedoch insofern frei, als dass ich zwischen mir gegebenen Möglichkeiten wählen kann, insofern ich fähig bin zu reflektieren, was die Gründe für meine Entscheidung sind.

Meinst du, dass nur oberflächliche und kleine Unterschiede in
den Sichtweisen es wert sind betrachtet und korrigiert zu
werden?

Das meine ich nicht. Aber ich investiere meine Energie lieber dort, wo ich Möglichkeiten zu einem Austausch habe, der mich bereichert. Die Diskussion, ob der Mensch einen freien Willen hat oder nicht, die finde ich fruchtlos. Darüber haben sich bereits Wissenschaftler und Philosophen die Köpfe heiß gedacht und geredet, ohne zu einem klaren Entschluss gekommen zu sein.

Über alles andere können wir gerne weiter diskutieren!

Hast du:Angst davor, deine Strukturen zu verändern?:smile:

Nein, davor habe ich mit Sicherheit keine Angst, sonst hätte ich meine ursprüngliche Frage nicht stellen müssen sondern hätte es anhand meiner selbst erklären können :smile:! Ansonsten: s.o.!

Grüße, jeanne

Hallo Jeanne

Würdest du damit überein stimmen, dass jeder Mensch in der
Lage ist, seine Strukturen zu verändern, wenn er in der Lage
ist zu reflektieren?

Nein. Es gibt z.B. Leute, die rauchend über die Schädlichkeit des Rauchens dozieren können und darüber, dass sie gerne aufhören wollen usw. Nicht ohne Grund heißt es: Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach.

Gruß, Tychi

Hallo Idomeneo!
Bis auf diesen Abschnitt

Durch Stress können Angstreaktionen (auch wenn sie durch eine
Behandlung zum Abklingen gebracht wurden) wieder neu auftreten
oder schlimmer werden, weil Stress anscheinend für die Angst
anfälliger macht, auch wenn er mit der Angststörung gar nicht
zusammenhängt.

war mir das bekannt (hätte es jedoch niemals so schön -fachlich- ausdrücken können wie du).
Ich bin ein gutes Stück weiter gekommen, das alles muss sich jetzt setzen und zusammenfügen…
Suche krampfhaft in meinem Gehirn nach einer weiteren Frage, um die Diskussion mit dir in Gang zu halten, aber mir fällt nichts mehr ein.
Hat mir sehr gut gefallen, der Austausch mit dir, er wird mir fehlen!
Nochmals danke,
liebe Grüße,
jeanne

Hallo Tychi!

Ist ja spannend, dass du gerade dieses Beispiel nimmst, denn ich versuche seit gestern (zum xten male) mit dem Rauchen aufzuhören…
Ist, denke ich, eher das Thema zwischen Wunsch und Wille zu unterscheiden.
Zudem finde ich dein Beispiel nicht richtig. Weil du die Sucht und den Willen in einen Topf wirfst. Ich denke, bei Sucht spielen noch so viele Faktoren mit, dass das ein eigenes Thema für sich wäre (und in ein anderes Brett gehört).

Bist du ein bisschen eingeschnappt? Bin solche knappen statements von dir gar nicht gewöhnt!
Was mir bei deiner Analogie mit dem Raucher fehlt, ist: Was hat der willige Geist und das schwache Fleisch mit der Möglichkeit, seine Strukturen zu verändern, zu tun? Ist das eine neue Theorie von dir, dass das „schwache Fleisch“ einen an der Veränderung seiner Strukturen hindert?
Auch fehlt mir das Warum deines „nein“. Ich erinnere mich an einen „alten“ Text von dir, in dem du schreibst, dass nichts aus einem eigenen Willen resultiert, weil es diesen nicht gibt. Ich habe jedoch von dir noch keine Argumente gehört. Wenn du schon so laut „Nein“ rufst, (bzw. „Ja“ in unserem letzten Austausch), dann erwarte ich nun nicht nur Vergleiche sondern „Fakten“. Womit ich nicht meine, dass du dich auf wissenschaftliche Erkenntnisse berufen sollst, sondern die in deinem Geist vorherrschenden Bilder, die dich zu der Erkenntnis verleiten, beschreibst. Weißt´e, was ich meine? Sowas wie, „Ich denke, der Mensch ist nicht in der Lage, seine Strukturen zu verändern, selbst wenn er über die Fähigkeit des Reflektierens verfügt, da der Wille …“
Das erhöht ungemein meine Möglichkeit, dich zu verstehen :smile:

Grüße, jeanne

Hallo Jeanne

Nein, ich bin nicht eingeschnappt. Mein Kommentar ist deshalb kurz, weil wir die Diskussion eigentlich schon beendet hatten. Du hast schon zweimal gesagt, dass du keine Lust mehr habest und der Austausch für dich nicht fruchtbar sei.
Auf deinen letzten Beitrag werde ich noch antworten, kann aber ein bisschen dauern.

Gruß, Tychi

Hey Tychi,

Du hast schon zweimal gesagt, dass du keine Lust mehr habest
und der Austausch für dich nicht fruchtbar sei.

Das stimmt so nicht!
Nur die Diskussion um den „freien Willen“ finde ich nicht fruchtbar, weil wir da auf keinen grünen Zweig kommen und weil sie mir zu weit weg geht von meiner Frage.
Nimm´s doch bitte nicht persönlich!
Und da wir uns beide anscheinend gerne im Philosophie- und Psychologie-Brett aufhalten, finden wir sicher ein neues Thema, über das wir uns austauschen können.
Ich fand die Diskussion mit dir sehr fruchtbar, anregend; habe viel über deine Worte nachgedacht. Aber weißte, wenn man in seinen Überlegungen an einem bestimmten Punkt angelangt ist, dann ist es einfach schön, wenn der Gegenüber genau an diesem Punkt „andockt“. Und bei dir war es so, dass du auf ´nen Punkt zu sprechen kamst, der so gar nicht in meinen Gedankengang passend war, weil er die Grundvoraussetzungen, von denen ich ausgehe, außer Kraft setzt. Ist ja nicht so, dass ich mir zu diesem Thema noch keine Gedanken gemacht hätte, im Gegenteil, ich schrieb ja, dass mich das Thema seit vielen Jahren beschäftigt. Das ist ungefähr so, als mache man ein Puzzle und suche noch so zwei, drei Teile. Dann kommt einer daher und hat dir zwei, drei Teile, nur das Problem ist: die sind von nem völlig anderen Puzzle!

Nen ganz lieben Ostergruß
Jeanne

Betrachtung von Personen, die sich verändert haben
Hallo Jeanne,

nachdem ich ein paar Tage über Deine Frage nachgedacht habe, traue ich mich nun doch, etwas in das Philosophie-Brett als tumber Naturwissenschaftler zu schreiben.
leider habe ich nicht ganz genau verstanden, was Du denn mit „Strukturen verändern“ meinst, daher könnte es sein, dass ich an Deiner Frage vorbei-antworte. Ich verstehe das so,dass es Dir um eine Art „grosse Verhaltensänderung“ geht. Korrekt?

Würde es dann nicht helfen, wenn man Personen betrachtet, die sich im Grossen verändert haben, bzw. „etwas Grosses geleistet“ haben?

Z.B. M. Ghandi, Georg Eissler, Albert Schweitzer, etc.
(vermutlich könnte man auch etwas von „den Bösen“ (Hitler, Stalin &Co) lernen)

Haben solche bekannten und aussergewönlichen Persönlichkeiten Gemeinsamkeiten, die VOR ihrer nach aussen sichtbar gewordenen Veränderung erkennbar sind?
Ich vermute mal, dass Du Dich oder jemand anderes aus diesem Brett bereits mit historischen Peronen befasst hast/hat: Gibt es ein daraus ein „learning“ oder nicht??

gruessli
yps

‚Bekehrung‘
Hallo Jeanne,

und hier ein zweiter Gedanke, der prima zu Ostern passt:

Ist nicht die von Dir genannte „Struktur-Veränderung“ so etwas wie eine „Umkehr“, die von Jesus und auch später vom „Christentum“ thematisiert wurde?
(von anderen Religionen kenne ich zu wenig, um zu wissen ob es dort auch eine Art Umkehr gibt)

Kann nicht eine „Bekehrung“ oder eine Art „tiefes spirituelles Erlebnis“ zu einer „Struktur-Veränderung“ führen? Ich denke gerade an Paulus und Luther.
Logischerweise sage ich nun nicht, dass eine „Bekehrung“ der einzige Weg ist, eine Struktur-Veränderung zu bewerkstelligen. Aber ich denke, es ist ein möglicher Weg.

bester Gruss
yps

Hallo Jeanne, hallo Yps,
es ist sicher nicht der einzige Weg. Solche blitzartigen Änerungen im Leben und in der eigenen Einstellung dazu sind wohl eher die Ausnahmen.

Viel öfter wird man als falsch oder schädlich erkannte Einstellungen und Lebensweisen erst in einem langen und oft auch schmerzvollen Prozess ablegen.

Es müssen ja auch nicht immer geradezu Wendungen um 180 Grad sein.

Kleinere Kursänderungen sind eigentlich die Regel und sie werden wohl für jeden ständig im Leben nötig. Jede Entscheidung, die uns im Leben abverlangt wird, ist eine solche Kurskorrektur. Zu erkennen, dass wir uns in einer Entscheidungssituation für den falschen Weg entschieden haben, verlangt aber von uns die Offenheit, zum einen diese Fehlentscheidung einzugestehen, sie und die daraus entstandenen Konsequenzen anzuerkennen und zum zweiten, einen neuen Kurs festzulegen. Und auch von diesem neuen Kurs können wir nur hoffen, dass er uns in Richtung zum Ziel weiterbringt.

Welches aber dieses Ziel ist, unterliegt auch wieder einer Entscheidung, die wir zu treffen haben …

Gruß
Eckard

Hallo Jeanne

Du hast schon zweimal gesagt, dass du keine Lust mehr habest
und der Austausch für dich nicht fruchtbar sei.

Das stimmt so nicht!
Nur die Diskussion um den „freien Willen“ finde ich nicht
fruchtbar, weil wir da auf keinen grünen Zweig kommen und weil
sie mir zu weit weg geht von meiner Frage.

O.k.

Nimm´s doch bitte nicht persönlich!

Nehme ich doch gar nicht. Ich bin völlig entspannt. Das wäre ich auch dann, wenn du geschrieben hättest, dass du meine Beiträge für blanken Unsinn hältst und du deswegen keine Lust mehr hättest weiterzudiskutieren. Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal wegen einer Antwort hier im Forum sauer geworden zu sein. Und die Diskussion mit dir gibt ja nun wirklich überhaupt gar keinen Anlass dazu.

Gruß, Tychi

Hallo ihr Lieben!

Ein ganz herzliches Danke an euch alle!, ich habe unzählige Anregungen erhalten. (Wäre gerne auf alle eingegangen, doch dann hätte ich jeden Tag vor dem PC verbringen müssen.)
Ich muss das jetzt alles erstmal in meinem Geist zusammenfügen und ordnen…

Falls ich zu einem Ergebnis kommen sollte, werde ich es euch mitteilen. (Dann können wir meinetwegen die Diskussion noch mal von vorne starten :smile:)

Es grüßt euch,
jeanne

Hallo,

Na, Schnuffi,

LOL, Schnuffi ist gut :smile:

dann gehörst du ja sicherlich in die Kategorie der Analphabeten :smile:

Ja sicher, aber zu der besonderen Spezis der Analphabeten, die
gut lesen und einigermaßen sicher schreiben können :smile:
Und das mit Einschränkungen noch in mehreren Sprachen.

Nicht, dass ich von Horst´s Theorie (oder wo auch immer er sie
her hat) sonderlich angetan wäre,

Nein, das ist ja auch keine Philosopie, sondern reine Esoterik.
Gibt er aber auch offen zu.
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..
Es geht nicht um Wissenschaft, sondern nur um blühende Fantasie.
Die habe ich aber in gewissem Maße auch.

Entsprechend halte ich dies Kategorien auch zumindest im Rahmen
einer halbwegs ernsthaften philosophischen Betrachtung für
blanken Humbug. Das habe ich dann hier im Brett „Philosophie“
auch zum Ausdruck gebracht.
Leider haben die richtigen Philosophen vor so viel Schwachsinn
schon längst kapituliert. Deswegen kommt da kaum noch ein
Widerwort, wenn sich solche Hobbyastrologen und selbsternannte
Lebensberater mit ihrem esoterischem Geschwätz hier ausbreiten.

Noch viel schlimmer dieser homöphatische Blödsinn mit dem
Strukturveränderden Globuli. Ich weiß echt nicht, ob der das
wirklich ernst meint, oder sich hier nur ein Späßchen draus macht.
von wegen …: "pränatale Ängste und Traumatisierungen mit
Hochpotenzen) behutsam aufgebrechen und dynamisieren …

Noch geschwollener kann man doch die Leute gar nicht veräppeln.

Aber gut, Du glaubst ja offenbar auch an die Wirkung von Homöopathie.
Dagegen ist nicht mal was zu sagen. Die bekannten Effekte sind
wirklich stark und werden auch von der Wissenschaft allemal
anerkannt.
http://www.gwup.org/themen/berichte/homoepathie.html
Bedenklich ist nur der Hokuspokus und die systematische Verblödung,
die darum gemacht werden und die teilweise skrupellose Geschäfte
mit verzweifelten Kranken.

aber, wie er ebenfalls angemerkt hat, gibt es x Möglichkeiten,
den Menschen in verschiedene Kategorien einzuordnen.

Ja, unzweifelhaft. Ist bloß die Frage was solche Einordnungen
in beliebigen Zusammenhängen bezwecken sollen.

Und nach meiner Erfahrung hat auch jede dieser Theorien seine
Berechtigung oder seinen Wahrheitsgehalt.

Ah, ja. In Bild-(zeitung) steht gelegentlich auch was Wahres drin.

Deine Auseinandersetzung damit finde ich nicht sonderlich
sachlich.

Das ist das Problem von jeglicher Religion bzw religös Gläubigen

  • Esoterik ist im Prinzip nix anders - Da zählt Sachlichkeit
    keinen Pfifferling.
    Deshalb muß man sich damit auch nicht übermäßig Mühe geben.
    Gut, außer ätzendem Sarkasmus könnte man auch einfach schweigen.

Aber wie heißt es so schön: „Wenn die Klügeren immer nachgeben,
wir die Welt bald von den Dummen regiert.“

Falls du der Meinung bist, dass diese Form der
Kategorisierung Quatsch ist, dann hätte ich statt dieser
Persiflage eine inhaltlich gehaltvollere Leistung erwartet.

Bei dem Inhalt schien mir das sinnlos.

Die Energie und Zeit, die du aufgewändet hast, um dein schönes
Diagramm zu zeichnen und zu füllen, hättest du auch sinnvoller
verwenden können.

Ach, keine Bange. sowas lasse ich mir doch gar schnell einfallen.
Dauerte viel weniger lange, als diese deutlich ernsthaftere
Antwort jetzt hier.

Und wenn dir der Sinn nach solchen unsachlichen Äußerungen
steht, dann schau doch lieber mal ins Brett „Lust und Liebe“
oder „Witze“.

Witzebrett ist gegen Esoterik und Homöphatie, in denen man sich
auch mal richtig amüsieren kann, wirklich langweilig.

Nix für ungut,
jeanne

Ja gerne
Gruß Uwi

Hallo Jeanne

Wie versprochen schreibe ich dir eine Antwort.

Ist, denke ich, eher das Thema zwischen Wunsch und Wille zu
unterscheiden.

Kann man machen. Ist wohl auch sinnvoll.

Zudem finde ich dein Beispiel nicht richtig. Weil du die Sucht
und den Willen in einen Topf wirfst. Ich denke, bei Sucht
spielen noch so viele Faktoren mit, dass das ein eigenes Thema
für sich wäre (und in ein anderes Brett gehört).

Da spielen keine andere Faktoren mit. Da ich davon ausgehe, dass der Wille eine physische Basis hat, ist die Sucht nur ein besonders offenkundiger Fall dafür, dass der Wille vom Körper bestimmt ist. Jetzt magst du einwenden, dass ich bisher doch immer die Vergangenheit als die Ursache für den Wille angeführt habe und nun plötzlich den Körper beschuldige. Das ist aber kein Widerspruch, denn die Vergangenheit hinterlässt ihre Spuren im Körper. Das Körper-Seele-Problem löse ich für mich damit, dass ich den Menschen als Maschine betrachte, die aus Hardware (Körper) und Software (Geist) besteht.
Eine Sucht ist dann eben eine Art Neuprogrammierung, die im Körper (vor allem im Gehirn) bestimmte Einstellungen vornimmt, die dann den Willen recht stereotyp festlegen.

Was mir bei deiner Analogie mit dem Raucher fehlt, ist: Was
hat der willige Geist und das schwache Fleisch mit der
Möglichkeit, seine Strukturen zu verändern, zu tun?

Geist mag hier die Ratio sein, die erkennt, dass du lieber nicht rauchen solltest. Die Ratio, also der Verstand, hat aber auf den Willen nur geringen und mittelbaren Einfluss. Der Wille ist körperlich („fleischlich“) determiniert.
Ich ahne, dass hier Missverständnisse auftreten können. Deshalb definiere ich, was ich unter Wille verstehe. Es ist eben nicht der bloße Wunsch, sondern es ist das bewusste Aktionspotenzial, das einer Handlung vorausgeht. (Es gibt auch viele ungewollte Handlungen, d.h. der Wille ist hinreichende, aber nicht notwendige Voraussetzung zum Handeln. Wenn der Wille, etwas zu tun, vorliegt, aber doch keine Handlung folgt, weil bestimmte Gründe dagegensprechen, dann ist es kein Wille, sondern ein Wunsch.)

Ist das
eine neue Theorie von dir, dass das „schwache Fleisch“ einen
an der Veränderung seiner Strukturen hindert?

So neu ist die Theorie nicht und von mir ist sie auch nicht. Sie hat eine lange Tradition, aber mir fällt jetzt kein Schlagwort ein, unter dem sie bekannt ist.

Auch fehlt mir das Warum deines „nein“. Ich erinnere mich an
einen „alten“ Text von dir, in dem du schreibst, dass nichts
aus einem eigenen Willen resultiert, weil es diesen nicht
gibt. Ich habe jedoch von dir noch keine Argumente gehört.
Wenn du schon so laut „Nein“ rufst, (bzw. „Ja“ in unserem
letzten Austausch), dann erwarte ich nun nicht nur Vergleiche
sondern „Fakten“. Womit ich nicht meine, dass du dich auf
wissenschaftliche Erkenntnisse berufen sollst, sondern die in
deinem Geist vorherrschenden Bilder, die dich zu der
Erkenntnis verleiten, beschreibst. Weißt´e, was ich meine?

Ich dachte meine Links enthalten Beispiele dafür, dass „meine“ Theorie richtig ist. Hier nur ein kurzes: Bstimmte chemische Substanzen können bewirken, dass ein Mensch nach ihrer Einnahme ganz andere Dinge will als vorher. Sie können sogar seine Persönlichkeit verändern. Hier sehe ich die materielle und unfreie Basis des Willens ganz gut vorgeführt.

Sowas wie, „Ich denke, der Mensch ist nicht in der Lage, seine
Strukturen zu verändern, selbst wenn er über die Fähigkeit des
Reflektierens verfügt, da der Wille …“

von Reflektionen nur mittelbar (über den Umweg des Körpers und gegen Emotionen und unbewusste Vorgänge) betroffen ist.

Das erhöht ungemein meine Möglichkeit, dich zu verstehen :smile:

Du musst jetzt nicht mehr antworten. Ich kann auch nicht mehr viel hinzufügen.

Gruß, Tychi

Hallo Uwi!

Freut mich, dass du es doch noch zu ´ner sachlichen Antwort geschafft hast :smile:
Kann ich so, wie du es (be-)schreibst, auch alles gut verstehen und stehen lassen,
bis auf deine Sicht auf die Homöopathie. (Allerdings will ich dieses Thema hier nicht ausweiten! Jedoch kurz zur Information: Homöopathie und Esoterik sind zwei verschiedene Paar Schuhe!)

Schön, dass du eine neue Diskussion anregst. Allerdings befürchte ich, ich befinde mich für dieses Thema im falschen Brett (–> Psychologie-Brett?), diesbezüglich bin ich ein gebranntes Kind.

Das ist das Problem von jeglicher Religion bzw religös
Gläubigen

  • Esoterik ist im Prinzip nix anders - Da zählt Sachlichkeit
    keinen Pfifferling.
    Deshalb muß man sich damit auch nicht übermäßig Mühe geben.
    Gut, außer ätzendem Sarkasmus könnte man auch einfach
    schweigen.

Habe auch meine Probleme mit Esoterik und Religionen, möchte das Thema jedoch gerne ausweiten:

Ich nehme grundsätzlich erst mal jeden Menschen ernst. Nun, um meine „Strukturen-Diskussion“ mal als Beispiel zu nehmen: Da setzt sich einer hin, liest das, macht sich Gedanken um meine Frage und nimmt sich die Zeit, darauf zu antworten.
Da fällt es mir schon schwer, auf seine Fragen, Rückmeldungen, Anregungen etc. nicht einzugehen. Aber niemals käme ich auf die Idee, seine Gedanken in´s Lächerliche zu ziehen oder gar ihn zu vera…
Es ist doch sein Weltbild, seine Gedanken, die haben meiner Meinung nach die gleiche Berechtigung wie meine Gedanken. (Wie oft könnte ich z.B. bei L&L in die Luft gehen bei manchen Antworten und schreiben „Sag mal, geht´s noch???“, aber das ist kontraproduktiv und für meinen Wertemaßstab an mich völlig daneben!)
Also bleibt mir noch zu sagen: Das kannsté auch anders sehen. Und mir die Mühe machen, mich zu erklären oder den anderen erklären lassen. Oder meinen Mund zu halten.
Solange mich keiner unangemessen angreift, habe ich keinen Grund und erstrecht kein Recht, jemandens Meinung ins Lächerliche zu ziehen.

Grüße,
jeanne

Hallo,

bis auf deine Sicht auf die Homöopathie.

Ja klar, der Glauben, den man selber vertritt ist immer was anderes.

Oder meinst Du jetzt, daß man bei der Homöopatie irgeneinen
klinischen Effekte, der über die genannten psychischen Effekte
hinausgeht, mit rationalen Gedanken oder sogar wissenschaftlicher
Methodik nachweisen könnte ???

Das versucht man schon seit Jahrzehnten.
Bisher mit Erfolg = 0,0000.

Das ganze Lehrgebäude der Homöopatie ist in sich selbst so komplett
unlogisch und widersprüchlich, da bleibt vom gesunden Menschen-
verstand nix über.

(Allerdings will ich
dieses Thema hier nicht ausweiten! Jedoch kurz zur
Information: Homöopathie und Esoterik sind zwei verschiedene
Paar Schuhe!)

Wo bitte ist der relevante Unterschied ???

–> Psychologie-Brett?,

Ja, die ganze Fragestellung ging wohl von Anfang an mehr
in diese Richtung.

Ich nehme grundsätzlich erst mal jeden Menschen ernst.

Erstmal … , und später dann evtl. nicht mehr ???
Die beiden Kandidaten sind schon länger bekannt.

meine „Strukturen-Diskussion“ mal als Beispiel zu nehmen: Da
setzt sich einer hin, liest das, macht sich Gedanken um meine
Frage und nimmt sich die Zeit, darauf zu antworten.

Schön für Dich. Wenn es Dir nur drauf ankommt, nett zu plaudern …
und er Inhalt ansonsten egal ist ?
Da ist das hier aber tatsächlich das falsche Brett.

Da fällt es mir schon schwer, auf seine Fragen, Rückmeldungen,
Anregungen etc. nicht einzugehen. Aber niemals käme ich auf
die Idee, seine Gedanken in´s Lächerliche zu ziehen oder gar
ihn zu vera…

Die Leute dürfen andere aber im volle Brustton der Überzeugung
veräppeln.

Es ist doch sein Weltbild, seine Gedanken, die haben meiner
Meinung nach die gleiche Berechtigung wie meine Gedanken.

Philosophie ist aber eine „Geisteswissenschaft“. Das mag
etwas mühselig und kompliziert sein. Das Brett mit Esoterik
und unwissenschaftlichen Nonsens zu füllen macht keinen Sinn.

(Wie
oft könnte ich z.B. bei L&L in die Luft gehen bei manchen
Antworten und schreiben „Sag mal, geht´s noch???“,

Dieses Brett hat eindeutig wenig Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.

Also bleibt mir noch zu sagen: Das kannsté auch anders sehen.

Sicher kann man vieles ander sehen, man muß aber Nonsens
auch als solchen benennen dürfen.
Gruß Uwi

Hallo Jeanne,

und hier ein zweiter Gedanke, der prima zu Ostern passt:

Kann nicht eine „Bekehrung“ oder eine Art „tiefes spirituelles
Erlebnis“ zu einer „Struktur-Veränderung“ führen? Ich denke
gerade an Paulus und Luther.

bester Gruss

Hallo yps,
Es gibr genug Literatur über „spirituelle Erfahrungen“ in unseren Gehirnregionen. Speziell werden solche durch Sauerstoff-Mangel oder durch Nahrungs-und Flüssigkeitsentzug erzeugt. Paulus in der Wüste vor Damaskus ist ein berühmtes Beispiel !
Gruss: Harta

yps

Hallo allerseits,

gerade bei Saulus/Paulus habe ich da allerdings so meine Zweifel: Was wird da wirklich verändert - eine Struktur oder nur die Inhalte, mit denen der Mensch sich befasst?

Simpel ausgedrückt hat Saulus die Christen fanatisch verfolgt - Paulus war als Christ genauso fanatisch. Er hat sich also lediglich ein anderes Ziel gesetzt (was auch schon beachtlich ist), aber die darunterliegende Struktur ist doch dieselbe, oder?

Eine wirkliche Strukturveränderung - also eine Änderung der Denkweise an sich - würde ich eher sehen, wenn er sich aus einem Zeloten in einen gelassenen, toleranten Menschen verwandelt hätte, der jeden nach seiner Fasson selig werden lässt.

Was denkt ihr?

Gruß,

Beate

1 Like

Hallo Harta,

merci für Deine Antwort, Du magst ggf recht haben mit den von Dir genannten Ursachen für eine „spirituelle Erfahrung“ aber nichtsdestotrotz ist ja ein Wandel im Leben des Paulus aufgrund-was-auch-immer eingetreten.

gruessli
yps

Hallo yps,
Es gibr genug Literatur über „spirituelle Erfahrungen“ in
unseren Gehirnregionen. Speziell werden solche durch
Sauerstoff-Mangel oder durch Nahrungs-und Flüssigkeitsentzug
erzeugt. Paulus in der Wüste vor Damaskus ist ein berühmtes
Beispiel !

Hallo Beate,

danke für Deine sehr intenessante Gegenfrage!
leider kenne ich Paulus zu wenig, bzw. nicht persönlich um Dir widersprechen zu können. Insofern könnte es sein, dass eine „Bekehrung“ nur die „Zielrichtung“ (oder die Inhalte) des Menschen und nicht die Struktur des Menschen verändert/verändern kann/ verändern könnte???

oder kennt jemand ein Gegenbeispiel? im Sinne von: Vom Softie-Heiden zum Macho-Hinduist??

nach ein paar Minuten Nachdenken ist mir Franz von Assisi eingefallen. Hat er nicht auch einen Struktur-Wandel bewerkstelligt?

bester Gruss vom Hochrhein
Yps

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