Suche Begründung:

hallo,
warum sinkt der Spitzensteuersatz um 3 % und der Eingangssteuersatz um 1 %.
Sind die spitzenverdiener die Notleidenden?
Grüße
Raimund

Hi,

warum sinkt der Spitzensteuersatz um 3 % und der
Eingangssteuersatz um 1 %.
Sind die spitzenverdiener die Notleidenden?

ich bin von Deinen neutral gehaltenen Fragen immer wieder beeindruckt.

Folgende Dinge möchte ich Dir in Erinnerung rufen:

  • von 1998 bis 2005 sank der Eingangssteuersatz von 25,9% auf 15%
  • von 1998 bis 2005 sank der Spitzensteuersatz von 53% auf 42%

Damit sanken beide Ecksätze in etwa gleich stark (10,9 bzw. 11 Prozentpunkte), wobei das für den Eingangssteuersatz über 40% ausmachte, für den Spitzensteuersatz jedoch 3,4%.

Weiterhin fallen unter den Spitzensteuersatz auch etliche Unternehmer, so daß das ganze auch zur Senkung der Unternehmensbesteuerung diente und damit zur Wettbewerbsverbesserung der deutschen Wirtschaft betrug.

Außerdem dient die Veranstaltung auch zur Angleichung der Steuersätze an die Nachbarländer, was letztlich auch zur Stärkung der grenznahen Regionen führt.

Gruß,
Christian

Hallo.

Die eigentliche Logik hinter einer Steuersenkung ist die Argumentation, dass die Zielgruppe dann mehr Geld in der Tasche hat, welches dann in vermehrte Nachfrage nach Produkten investiert werden kann. Was nicht zwangsläufig der Fall sein muss, speziell wenn man zum Geldausgeben nicht die nötige Zeit hat. Und Spitzenverdiener wollen ja durch finanzielle Anreize motiviert werden weiterhin Leistung zu erbringen was sich u.a. im Halten/Schaffen von Arbeitsplätzen ausdrücken soll. Zudem wird ein Spitzenverdiener wohl kaum notleidend sein, weil viel Arbeit i.A. auch viel Einkommen/Geld bedeutet.
An der Stelle sei noch ein Beispiel aus der Investitionsrechnung erwähnt(„hab’s grad nicht parat…“): durch einen richtigen Steuersatz kann sich ein Projekt nach Abschreibungen und Steuern durchaus rechnen. Da kann ein hoher Steuersatz ein Projekt rentabel machen. Im Gegensatz zu einem niedrigeren :smiley:

So gesehen fördert die BILD-Aussage „Steuern runter macht Deutschland munter“ eher noch die Illusion, dass geringere Steuern ‚den Laden auf Vordermann bringen‘…

In diesem Sinne
mfg M.L., der noch ein gutes neues Jahr wünscht

Hi!

warum sinkt der Spitzensteuersatz um 3 % und der
Eingangssteuersatz um 1 %.
Sind die spitzenverdiener die Notleidenden?
Grüße
Raimund

Nö, das ist der „Berliner Dreisatz“.
Im Bundesfinanzministerium wird immer nur in Gesamtzahlen gedacht, nie in Einzelfällen (deswegen entwickeln sich so viele Reformprojekte ganz anders als geplant - siehe z.B. aktuell die unerwartet höheren Kosten bei Hartz IV).

Ein Beispiel, was der „Berliner Dreisatz“ ist:

2 von 100 Leuten zahlen 100.000 Euro Steuern im Jahr
20 von 100 Leuten zahlen 5.000 Euro Steuern im Jahr

Die 2 Leute liefern dem Staat in Summe 200.000 Euro Steuern
Die 20 Leute liefern dem Staat in Summe 100.000 Euro Steuern

Entlastet man die 2 Leute mit 3 Prozent, fließen dem Konsum 6.000 Euro zu.
Entlastet man die 20 Leute mit 1 Prozent, so sind das 1.000 Euro.

Macht also 7.000 Euro für den Konsum.

Würde man das Spiel umdrehen (2 Leute um 1 Prozent entlasten, 20 Leute um 3 Prozent entlasten), ergäben sich folgende Zahlen:

2 Leute = 200.000 Euro Steuern = 1% Entlastung = 2.000 Euro Konsum
20 Leute = 100.000 Euro Steuern = 3 % Entlastung = 3.000 Euor Konsum

Macht total 5.000 Euro für Konsum

Also 2.000 Euro weniger als vorher.

Deshalb 3% für die Reichen und 1% für die Armen.
Geht zwar in der Praxis beim Konsumverhalten nicht auf, aber in Berlin kann man sich auf die Brust schlagen.

„Berliner Dreisatz“ eben.

Grüße
Heinrich
(P.S. Allen hier ein spaßiges 2005 !)

hat. Und Spitzenverdiener wollen ja durch finanzielle Anreize
motiviert werden weiterhin Leistung zu erbringen was sich u.a.
im Halten/Schaffen von Arbeitsplätzen ausdrücken soll.

Das Gleichsetzen von Spitzensteuersatz und Spitzenverdiener finde ich schon interessant.

An der Stelle sei noch ein Beispiel aus der
Investitionsrechnung erwähnt(„hab’s grad nicht parat…“):
durch einen richtigen Steuersatz kann sich ein Projekt nach
Abschreibungen und Steuern durchaus rechnen. Da kann ein hoher
Steuersatz ein Projekt rentabel machen.

Könntest Du mir das näher erklären? Außer bei irgendwelchen irrwitzigen Abschreibungsmodellen wirken Steuern nicht nur gewinn- sondern auch liquiditätsmindernd, was sie bei Unternehmen ausgesprochen unbeliebt macht. Insofern verstehe ich nicht, was Du mit dem Absatz meinst.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

warum sinkt der Spitzensteuersatz um 3 % und der
Eingangssteuersatz um 1 %.
Sind die spitzenverdiener die Notleidenden?

ich bin von Deinen neutral gehaltenen Fragen immer wieder
beeindruckt.

Folgende Dinge möchte ich Dir in Erinnerung rufen:

  • von 1998 bis 2005 sank der Eingangssteuersatz von 25,9% auf
    15%
  • von 1998 bis 2005 sank der Spitzensteuersatz von 53% auf 42%

Damit sanken beide Ecksätze in etwa gleich stark (10,9 bzw. 11
Prozentpunkte), …

äääähhhhmmmmmm …
ich lass msl (zu meinem Nachteil) die Kommastellen weg. Von 25 zu 25% ist das eine Senkung von zwei Fünftel, von 50 auf 40 von einem Fünftel. Die kleinen Einkommen wurden hier also doppelt so stark entlastet, wie die Großen. … Ist davon der Staatshaushalt geschrumpft? Wenn nein, wie wird er finanziert? Eventuell über die Erhöhung anderer Steuern, die nicht Einkomensabhängig sind?
Was bringt z.B. eine Erhöhung der Mineralölsteuer oder der Tabaksteuer? A zahlt 100 Euro Tabaksteuer/Monat, B auch. Eine Erhöhung um 10% kostet A 10% seines Einkommens, B nur 0.1%. Habe ich mir da die falsche Steuer ausgesucht? Dann nimm 'ne andere, das Ergebnis ist das Selbe. :wink:

Gruß, Rainer

Hallo Christian,

hat. Und Spitzenverdiener wollen ja durch finanzielle Anreize
motiviert werden weiterhin Leistung zu erbringen was sich u.a.
im Halten/Schaffen von Arbeitsplätzen ausdrücken soll.

Das Gleichsetzen von Spitzensteuersatz und Spitzenverdiener
finde ich schon interessant.

ja, ich auch. Unlogisch finde ich das nicht. Wer sonst zahlt den Spitzensteuersatz? Beim Spitzensteuersatz geht es doch darum, wie hoch der letzte bekommene Euro (verdient habe ich bewußt vermieden. :wink:) versteuert wird. Nimm einen beliebigen Promi mit einen Einkommen, jenseits von gut und böse. Die Frage ist doch, ob er den Euro Nr. 200 000 noch genau so versteuern muß, wie den Euro Nr. 500 000, ob er von zu viel 41% abgeben muß, oder von sehr viel zu viel 53%. Von allen Euros, die er nur viel, aber nicht zu viel verdient, zahlt er keinen höheren Anteil an Steuern, als ein ‚normaler‘ Besserverdienender.

Bei der Diskussion um den Spitzensteuersatz geht es also schon um die Spitzenverdiener. Ab wann ist man dabei? Ab welchem Einkommen ist der Spitzensteuersatz fällig? Mit uns beiden reden diese Herren nicht, die nehmen uns nicht als Menschen zur Kenntnis. …

Gruß, Rainer

Hallo Heinrich,

warum sinkt der Spitzensteuersatz um 3 % und der
Eingangssteuersatz um 1 %.
Sind die spitzenverdiener die Notleidenden?

Nö, das ist der „Berliner Dreisatz“.
Im Bundesfinanzministerium wird immer nur in Gesamtzahlen
gedacht, nie in Einzelfällen (deswegen entwickeln sich so
viele Reformprojekte ganz anders als geplant - siehe z.B.
aktuell die unerwartet höheren Kosten bei Hartz IV).

Ein Beispiel, was der „Berliner Dreisatz“ ist:

2 von 100 Leuten zahlen 100.000 Euro Steuern im Jahr
20 von 100 Leuten zahlen 5.000 Euro Steuern im Jahr

Die 2 Leute liefern dem Staat in Summe 200.000 Euro Steuern
Die 20 Leute liefern dem Staat in Summe 100.000 Euro Steuern

Entlastet man die 2 Leute mit 3 Prozent, fließen dem Konsum
6.000 Euro zu.
Entlastet man die 20 Leute mit 1 Prozent, so sind das 1.000
Euro.

Macht also 7.000 Euro für den Konsum.

Würde man das Spiel umdrehen (2 Leute um 1 Prozent entlasten,
20 Leute um 3 Prozent entlasten), ergäben sich folgende
Zahlen:

2 Leute = 200.000 Euro Steuern = 1% Entlastung = 2.000 Euro
Konsum
20 Leute = 100.000 Euro Steuern = 3 % Entlastung = 3.000 Euor
Konsum

Macht total 5.000 Euro für Konsum

Also 2.000 Euro weniger als vorher.

Deshalb 3% für die Reichen und 1% für die Armen.
Geht zwar in der Praxis beim Konsumverhalten nicht auf, aber
in Berlin kann man sich auf die Brust schlagen.

„Berliner Dreisatz“ eben.

Ein wunderschönes und erfolgreiches Jahr wünsche ich Dir!
Ich dachte immer wir wären unterschiedkicher Meinung, das scheint nicht so zu sein.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

ich lass msl (zu meinem Nachteil) die Kommastellen weg. Von
25 zu 25% ist das eine Senkung von zwei Fünftel, von 50 auf 40
von einem Fünftel. Die kleinen Einkommen wurden hier also
doppelt so stark entlastet, wie die Großen. … Ist davon der
Staatshaushalt geschrumpft? Wenn nein, wie wird er finanziert?

ich wundere mich über die Frage. Du bist doch sonst auch aus der Fraktion, die mehr Einkommen und weniger Steuern für die Bevölkerung fordert. Mehr Konsum bedeutet neue Arbeitsplätze, Wohlstand, Frieden auf Erden und eine gute Gesinnung für jedermann. Das ist die Intention der ganzen Veranstaltung.

Weniger Steuern kann auf diese Weise mehr Steuern bedeuten, wobei sowieso schon ein Teil über Umsatzsteuer, Tabaksteuer, Weinbrandsteuer usw. sofort zurückfließt.

Eventuell über die Erhöhung anderer Steuern, die nicht
Einkomensabhängig sind?

Die Frage an sich schon tendenziös gestellt, aber ich halte dem gern entgegen, daß der Haushalt sowieso im wesentlichen aus Schulden besteht, d.h. die Schlußfolgerung ist erlaubt, daß die Steuersenkung per Kredit finanziert worden ist.

Aber wie gesagt: Sieh zu, daß Du nicht im Spagat zerrissen wirst: Wer niedrigere Steuern will und höhere Einkommen, darf die Umsetzung dieser Forderungen nicht im nächsten Atemzug in Frage stellen. Im öffentlichen Dienst arbeiten (teilweise mit „“) rd. 5 Mio. Menschen, d.h. auch hier bedeuten höhere Gehälter höhere Belastung der Haushalte.

Gruß,
Christian

Hallo Heinrich

Sind die wirklich so blöd? Bist du ganz sicher?

Viele Grüße
Thea

Hallo nochmal,

Das Gleichsetzen von Spitzensteuersatz und Spitzenverdiener
finde ich schon interessant.

ja, ich auch. Unlogisch finde ich das nicht. Wer sonst zahlt
den Spitzensteuersatz?

jeder, dessen zu versteuerndes Einkommen über rd. € 55.000 pro Jahr liegt, was ich nicht wirklich als Spitzenverdienst bezeichnen würde.

darum, wie hoch der letzte bekommene Euro (verdient habe ich
bewußt vermieden. :wink:) versteuert wird. Nimm einen beliebigen
Promi mit einen Einkommen, jenseits von gut und böse. Die
Frage ist doch, ob er den Euro Nr. 200 000 noch genau so
versteuern muß, wie den Euro Nr. 500 000, ob er von zu viel
41% abgeben muß, oder von sehr viel zu viel 53%. Von allen
Euros, die er nur viel, aber nicht zu viel verdient, zahlt er
keinen höheren Anteil an Steuern, als ein ‚normaler‘
Besserverdienender.

Dir steht die Wertung nicht zu, ob jemand zuviel verdient. Im übrigen erhöht sich der Anteil der Steuer solange, bis jemand unendlich viel verdient, denn solange fällt immer noch der Einkommensanteil unter 55.000 (und damit unter dem Soitzensteuersatz) mehr oder minder stark ins Gewicht.

Bei der Diskussion um den Spitzensteuersatz geht es also schon
um die Spitzenverdiener. Ab wann ist man dabei? Ab welchem
Einkommen ist der Spitzensteuersatz fällig? Mit uns beiden
reden diese Herren nicht, die nehmen uns nicht als Menschen
zur Kenntnis. …

Du sprichst von den Menschen, der Einkommen (teilweise) mit dem Spitzensteuersatz besteuert wird? Oder sprichst Du von Menschen, die T€ 200 oder T€ 500 erhalten? Ist eigentlich auch egal, denn mit beider „Sorte“ Mensch hast Du schon zu tun gehabt, und ehrlich gesagt frage ich mich gerade, wer hier eigentlich eher ein Problem mit dem Gegenüber hat. Was Du unterstellst, zeugt jedenfalls nicht wirklich von Respekt ggü. anderen Menschen.

Gruß,
Christian

Weil uns die Generation ‚W‘ regiert
die nur noch aus Politikern, nicht aber aus Staatsmännern besteht.

Diese Generation „Wohlstand“ hat unser Gesundheitssystem geplündert, die Rentenkassen geleert, sämtliche staatlichen Vergünstigungen (z.B. Wohnbauprämie, Eigenheimzulage) kassiert, ja sogar noch weniger dafür gearbeitet (35h Woche).

Heute machen sie alles um sich diesen Wohlstand weitgehend zu sichern. Sicherlich… ein Reförmchen hier, 10 Euro beim Zahnarzt da, Veränderungen der Eigenheimzulage (ist ja auch leicht, wer von denen hat noch nicht gebaut?)… aber alles in allem doch so dass sich den Jungen das Gefühl aufdrängt, dass für sie nichts mehr übrig bleibt.

Man geht sogar soweit und feiert längere Arbeitszeiten als Erfolg (selbst wenn es notwendig ist, ein Erfolg für den Mensch im Staat ist es nicht) und Allheilmittel.
Jüngster Coup - Zahnersatz wird vom Arbeitnehmer allein bezahlt - macht bei 2000 Eruo Bruttolohn - 9 (in Worten: Neun) Euro pro Abeitnehmer pro Monat die ein Unternehmen weniger ausgeben muss. Die regierende Generation „W“ erwartet sich davon einen deutlichen Wachstumsschub.

Ich frage mich nur: Wissen die es nicht besser oder verarsche die mich?? Ich weiss nicht wovor ich mehr Angst habe…

Gruß Ivo

Hallo Ivo,

Heute machen sie alles um sich diesen Wohlstand weitgehend zu
sichern. Sicherlich… ein Reförmchen hier, 10 Euro beim
Zahnarzt da, Veränderungen der Eigenheimzulage (ist ja auch
leicht, wer von denen hat noch nicht gebaut?)… aber alles in
allem doch so dass sich den Jungen das Gefühl aufdrängt, dass
für sie nichts mehr übrig bleibt.

Man geht sogar soweit und feiert längere Arbeitszeiten als
Erfolg (selbst wenn es notwendig ist, ein Erfolg für den
Mensch im Staat ist es nicht) und Allheilmittel.
Jüngster Coup - Zahnersatz wird vom Arbeitnehmer allein
bezahlt -

das heißt jetzt Eigenanteil… früher sagte man dazu Beitragserhöhung.

macht bei 2000 Euro Bruttolohn - 9 (in Worten: Neun)
Euro pro Arbeitnehmer pro Monat die ein Unternehmen weniger
ausgeben muss. Die regierende Generation „W“ erwartet sich
davon einen deutlichen Wachstumsschub.

Das entlastet den AG ganz ungemein! Stell Dir vor: 9 Euro mehr! Sagenhaft. Bei Daimler ist das zugegebenermaßen eine Insgesamteinsparung. Doch bei der Masse der AG? Der hat wohl im Durchschnitt so an die 5 AN. Das sind dann 45 Euro Einsparung! Dafür kauft er sich dann ein neues Produktionsgebäude.
Ob das alles den Umsatz (Verkauf) ankurbelt?
Grüße
Raimund
der auch aus der Generation W stammt (besonders um die Leibesmitte)

Hallo Raimund,

das heißt jetzt Eigenanteil… früher sagte man dazu
Beitragserhöhung.

nein Raimund, das ist was neues. Denn der Arbeitgeber zahlt dagür nichts mehr. Bei einer Beitragserhöhung waren immer beide Seiten betroffen.
Dass AN weniger im Geldbeutel hat und nun noch weniger konsumieren kann ist egal, denn in dem Angstklima kauft eh kaum einer was.

Und was Daimler angeht… da kann man es ja entweder in Fehlplanungen stecken, oder gleich an die Aktionäre (Vorwiegend aus der Generation W) ausschütten.

Gruß Ivo

Hallo Ivo,
was Du schreibst, stimmt wohl durchgehend. Aber mir werfen sich neue Fragen auf.
Der gewollte Effekt ist doch wohl Arbeitsplätze zu schaffen. M.E. ist dafür aber auch ein erhöter Bedarf der Produkte notwendig. Wenn das gemeine Volk nun weniger in der Kasse hat, und nicht auf nenneswerte Reserven (die sich aber auch aufbrauchen würden) zurückgreifen kann, dann wird weniger konsumiert. Und das wenigere können doch sicher weniger Arbeitskräfte produzieren? oder liege ich nun falsch mit meinem Gedankengang… also wird das Arbeitsplätze kosten und nicht schaffen. Erhöhte Gewinne werden sicherlich gerne eingenommen oder in Erhöhung der Vorstandsgehälter investiert.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das was bringt.

Ich frage mich nur: Wissen die es nicht besser oder verarsche
die mich?? Ich weiss nicht wovor ich mehr Angst habe…

Deine Ausführungen finde ich beängstigend richtig und auch zu der oben stehenden Frage kann ich nur zustimmen, ich weiss nicht, was schlimmer ist. Aber ich würde fast mal vermuten, die wissen es nicht besser.

Gruß Sarah

http://…

Team: URL entsprechend der AGB gelöscht

Hallo Sarah,

völlig für sich betrachtet wäre die Kette „mehr im Geldbeutel“ => „mehr Konsum“ => „mehr Arbeitsplätze“ natürlich richtig.

In der Realität spielen hier aber andere Faktoren hinein, die dies zumindest so nicht zulassen.

In einem Klima der Angst wie es hier herrscht mit widersprüchlichsten Aussagen was die Zukunft nun bringt, wird jemand der heute 100 Euro mehr bekommt diese höchstens zu einem kleinen Teil in den Konsum stecken. Er wird den größten Teil davon sparen. Denn man weiss ja nich was die Zukunft bringt.

Selbst wenn man nicht mehr bekommt wird man ja von offizieller Seite aufgefordert mehr zu konsumieren und gleichzeitig mehr für die private Altersvorsorge (die gewisse Kreise niemals nötig hatten) zu tun. Dumm nur dass man Geld nur einmal ausgeben kann. Mit weniger im Geldbeutel wird passiert sogar beides nicht.

Wobei du völlig Recht hast: Nur mehr Absatz hilft den Firmen wirklich weiter. Es ist kaum einer Firma geholfen wenn die Leute ohne Lohnausgleich 5 Stunden mehr arbeiten, solange keiner mehr von dem Zeug kauft, dass die Firma produziert.

Gruß Ivo

Hallo Sarah,

was Du schreibst, stimmt wohl durchgehend.

Mal abgesehen davon, dass eine nicht unwesentliche Erbengeneration aus der von Ivo beschriebenen Bereicherung auf das netteste profitiert:wink: Dumm sind nämlich eigentlich nur die derzeit dran, deren Eltern(!) nicht die Boomjahre genutzt haben, ein Vermögen anzusammeln. Alle anderen Heulsusen sollten besser schweigen, wenn sie ihren Eltern eine erbärmliche Rente finanzieren müssen. Die Rente ist nämlich eigentlich gut angelegtes Geld…

Der gewollte Effekt ist doch wohl Arbeitsplätze zu schaffen.
M.E. ist dafür aber auch ein erhöter Bedarf der Produkte
notwendig. Wenn das gemeine Volk nun weniger in der Kasse hat,
und nicht auf nenneswerte Reserven (die sich aber auch
aufbrauchen würden) zurückgreifen kann, dann wird weniger
konsumiert.

Es ist ein hartnäckiges Gerücht, dass die Deutschen im allgemeinen weniger in der Tasche haben oder gar entsparen würden. Wir erleben zwei Effekte: Die Einkommen werden ungleicher und es herrscht ein Klima der Verunsicherung. Das führt dazu, dass gerade Gutverdienende, die häufig sowieso nicht alles Geld auf den Kopf hauen eher mehr in der Tasche haben (was sie sparen, statt ausgeben), während schlecht Verdienende tendentiell höher belastet werden.
Beispiel: Die Steuerreform derzeit: Die am meisten entlasteten sind die gut verdienenden Singles. Ob diese realistisch bestrachtet aber diejenigen sind, die das Konsumfeuer entfachen werden…

Und das wenigere können doch sicher weniger
Arbeitskräfte produzieren? oder liege ich nun falsch mit
meinem Gedankengang…

Na ja, Deutschland ist zum Glück nicht alleine auf der Welt (Export)…

also wird das Arbeitsplätze kosten und
nicht schaffen. Erhöhte Gewinne werden sicherlich gerne
eingenommen oder in Erhöhung der Vorstandsgehälter investiert.

Ähm, was lernen wir daraus: Aktionär werden. Wie, man risikiert dabei sein Vermögen? Seltsam, ich dachte, die Gewinne würden einfach ins unermessliche steigen…

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

Beispiel: Die Steuerreform derzeit: Die am meisten entlasteten
sind die gut verdienenden Singles.

da muß ich was verpaßt haben. Mir wurden zwar in diversen Tabellen für 2004 240 Euro (pro Jahr!) Entlastung versprochen, aber irgendwie habe ich die gar nicht gemerkt.

Ob diese realistisch
bestrachtet aber diejenigen sind, die das Konsumfeuer
entfachen werden…

Wer denn sonst? Eine Familie mit zwei Kindern mit Alleinverdiener im gleichen Alter wie der Single? Gerade letztere sind es doch, die in unsicheren Zeiten zurücklegen, was sie können, weil die ein Arbeitsplatzverlust deutlich härter trifft, als den Single, der sich nur um sich selbst kümmern muß.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Beispiel: Die Steuerreform derzeit: Die am meisten entlasteten
sind die gut verdienenden Singles.

da muß ich was verpaßt haben. Mir wurden zwar in diversen
Tabellen für 2004 240 Euro (pro Jahr!) Entlastung versprochen,
aber irgendwie habe ich die gar nicht gemerkt.

Ich weiß ja nicht, was Du machst, ich habe 2004 die Steuerreform in exakt diesem Ausmaß gespürt…

Ob diese realistisch
bestrachtet aber diejenigen sind, die das Konsumfeuer
entfachen werden…

Wer denn sonst? Eine Familie mit zwei Kindern mit
Alleinverdiener im gleichen Alter wie der Single? Gerade
letztere sind es doch, die in unsicheren Zeiten zurücklegen,
was sie können, weil die ein Arbeitsplatzverlust deutlich
härter trifft, als den Single, der sich nur um sich selbst
kümmern muß.

Na ja, ich gehöre ja irgendwie wohl auch zu den ersteren Gruppe (gutverdienenden Singles). Ich werde aber die mir drohenden tausend-zerquetschte nicht mehr ausgeben, weil ich in der glücklichen Lage bin, sowieso derzeit nicht zu wissen, wohin ich sinnvoll mit meinem Geld soll.
Die Zweituhr habe ich bereits, möbliert bin ich auch komplett, ein Auto brauche ich nicht, da ich 99% der Zeit einen Dienstwagen habe, Pauschal-Luxusurlaube interessieren mich nicht… Gespendet habe ich auch schon in größerem Maße, neue Zähne brauche ich nicht, einen recht teuren Weinkeller habe ich bereits ebenfalls, mein Kühlschrank enthält bereits in der Regel sauteure Nahrungsmittel (wenn ich mal zu Hause bin). Eine Wohnung brauch ich nicht, da ich ja zu den mobilen Singles gehöre. Einen Laptop und ein Handy bekomme ich gestellt, einen vernünftigen Fernseher habe ich natürlich… Meine Kleidung ist bereits maßkonfektioniert…

Und das meine ich: Wenn ich derzeit eine Familie hätte, dann wüßte ich sehr viel besser, was ich mit meinem Geld anfangen soll und würde das mehr auch durchaus auszugeben wissen (ohne meine Sparquote zu verringern)…

Nein, ich brauche ob meines schweren Schicksals jetzt keine Kontonummer von euch, ich verzocke lieber mein Rest-Geld an der Börse:wink:

dekadente Grüße
Jürgen *derfürseinGelddurchausarbeitet*