Suche Informationen zur Einheit 2. Maschinengewehr-Ausbildungs-Kompanie Grenadier-Ersatz- und Ausbil

Liebe/-r Experte/-in,
Ich suche meinen Großvater, der in der Einheit 2. Maschinengewehr-Ausbildungs-Kompanie Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 106 erfasst war.
Koretic, Josef geb. 10.12.1912
Hier hieß es aus der Familie, er sei zuletzt in Russland gewesen und vielleicht dort geblieben (Hat eine neue Frau geheiratet…). Vom Roten Kreuz habe ich die Information erhalten, das die letzte eigene Nachricht aus Polen stammt. Das WAST konnte mir leider auch nicht helfen.
Vielleicht weiß jemand etwas darüber?
Viele Grüße Nicole

Servus,

also wenn das WAST dir nicht helfen konnte, wird es ganz schwierig. Ich kann dir leider auch nicht weiterhelfen. Ich wünsche dir aber bei deiner Suche viel Glück!

Lg,
Penegrin

Suche nach Ihrem Großvater
Hallo Nicole,
vorab, personenbezogene Daten zu Ihrem Großvater kann ich nicht liefern. Da in Ihrer Frage keine Informationen über sein Schicksal (gefallen, vermisst usw., Datum) enthalten sind, wird es sehr schwer sein, etwas zu erfahren.
Wenn Ihnen seine letzte Feldpostnummer bekannt sein sollte, könnte man vielleicht schließen, wo seine Einheit zum kritischen Zeitpunkt gestanden hat und in welche Kampfhandlungen sie verwickelt war.
Zur Einheit:
Das Infanterie-Ersatz-Bataillon 106 wurde bei der Mobilmachung am 27. August 1939 in Aschaffenburg, im Wehrkreis IX, aufgestellt.
Die beiden daraus gebildeten Bataillone, das Infanterie-Ersatz-Bataillon 106 und das Reserve-Infanterie-Bataillon 106 wurden am 7. November 1942 zum Grenadier-Ersatz-Bataillon 106 bzw. Reserve-Grenadier-Bataillon 106 umbenannt. Seit dem 1. Oktober 1942 unterstand das Infanterie/Grenadier-Ersatz-Bataillon der Division 409.
Zu dieser Division gibt es leider keine aussagefähigen Informationen.
MfG
Siegfried

Informationen zur Einheit 2. Maschinengewehr-Ausbildungs-Kompanie Grenadier-Ersatz- und Ausbil
Hallo Lupolino,

sofern Du das noch nicht kennst:

Zur Einheit selbst schau mal hier:
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Inf…

Hier ist auch folgendes angegeben:
Das Reserve-Bataillon wurde am 1. Mai 1943 zur Aufstellung vom I. Bataillon des Grenadier-Regiment 870 der 356. Infanterie-Division verwendet und damit aufgelöst.

Hier einfach mal dem Link zum Grenadier-Regiment 870 folgen.

Weitere Einheiten, für die Ersatz gestellt wurde findest Du unten.

Mehr habe ich auf die Schnelle leider nicht. Hoffe im Fall etwas geholfen zu haben.

Viele Grüsse

Tom

hallo,

da kann ich dir leider nicht weiterhelfen, sorry!
ich wünsch dir viel glück!

gruss

sorry, da habe ich keine Information.

Vermisster Soldat
Hallo Nicole.
WAST und DRK wurden von dir bereits kontaktiert. - Ohne Erfolg. Die Aussichten nach langer Zeit sind gering. Versuche es über die russische Botschaft und bitte sie um einen Tipp, wie ggf. innerhalb der ehem. Sowjetunion vorgegangen werden kann, z. B. in Archiven, Meldeämtern, Kranken-/Rentenversicherungen etc. - Sollte ein deutscher Soldat tatsächl. im Nachkriegsrussland geblieben sein, war ein deutscher Name keine gute Empfehlung. Eine Namensänderung ist daher ggf. in Betracht zu ziehen. Alles Gute. K.

Vielen vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Ganz viele Grüße sendet Nicole

Vielen vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Ganz viele Grüße sendet Nicole

Diesen Verdacht hege ich auch. Oder aber er ist irgendwo auf dem Schlachtfeld umgekommen. Wie ich nun darüber recherchiert habe, werden gerne die Erkennungsmarken geborgen und in Ebay versteigert. Leider können durch solchen Kommerz die angehörigen nie etwas über das Schicksal gefallener Angehöriger erfahren…
Trotzdem vielen Dank für Ihre Bemühungen und ganz viele Grüße sendet Nicole

Vielen lieben Dank für Ihre Bemühungen.
Ganz viele Grüße sendet Nicole

Erst einmal vielen herzlichen Dank für Ihre Bemühungen. Leider ist es wirklich sehr schwierig etwas über diese Einheit heraus zu bekommen. Zumal, so wie es meine Großmutter mir berichtete, mein Großvater kurz vor Kriegsende noch einmal eingezogen wurde. In den wirren dieser ,Endzeit" ist sicher sehr vieles verloren gegangen. Ich hatte von meiner Großmutter auch nur die Information, das er Mechaniker war. Leider ist es auch für mich sehr schwierig an die Papiere meiner Großmutter zu kommen. Sie war auch sehr ängstlich und hat die Reichssiegel irgendwann als ich noch kleiner war von den Briefen entfernt. Sie hat ihn nach dem sie ihn nicht gefunden hat, als vermisst gemeldet. Wahrscheinlich werde ich nie etwas erfahren…
Ich sende Ihnen ganz viele Grüße, Nicole

Vielen vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Ganz viele Grüße sendet Nicole

Hallo Nicole,
ja, leider geht es vielen Menschen so, dass sie von ihren Lieben nichts mehr erfahren werden.-
Trotzdem versuchen Sie doch bitte an die Papiere Ihrer Großmutter heranzukommen. Es stimmt, es ist vieles in diesen letzten Kriegstagen verloren gegangen. Trotzdem habe ich mich gewundert, was noch gefunden werden kann, wenn man nur hartnäckig genug die Spur verfolgt. Durch die Umbenennung, Aufteilung und Zusammenlegung sowie neue Unterstellung der Einheit wird das Unterfangen im Falle Ihres Großvaters allerdings sehr schwierig werden.
Vielleicht sollte man die Suche folgendermaßen angehen:

  1. Wann und wo ist er kurz vor Kriegsende nochmals eingezogen worden? oder war es beim „Volkssturm“?
  2. Wenn Sie die letzte Feldpostnummer (FPN) Ihres Großvaters finden, das ist eine fünfstellige Zahl und ein Großbuchstabe nach dem Schema „12345 A“ (steht immer als Absender auf der Post und in Informationen/Meldungen), und das Datum des letzten Brief-Kontaktes oder einer entsprechenden Meldung der Einheit, des „Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ (hier ist er jedoch nicht registriert), des „Roten Kreuzes“ oder der „WAST“, kann ich versuchen, Ihnen zu helfen, den letzten Standort Ihres Großvaters zu finden.
  3. Wenn wir den Standort hätten, könnte man recherchieren, was zu diesem Zeitpunkt im entsprechenden Kampfraum passiert ist. Damit hätten Sie einen Anhaltspunkt über das mögliche Schicksal Ihres Großvaters.
    Einen schönen Sonntag wünscht
    Siegfried

Hallo Siegfried
Erst einmal vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort. Eine Feldpostnummer habe ich vom Roten Kreuz übermittelt bekommen: 26327D. Die letzte eigene Nachricht stammt vom 11.01.1945 aus Polen. Ob diese Nachricht bei meiner Großmutter ankam oder ob sie nur irgendwo notiert wurde weiß ich leider nicht. Es liegt eine Behördensuchkarte vom 13.08.1959 vor, meine Großmutter hatte ihn als vermisst beim Versorgungsamt gemeldet. Die Unterlagen aus den russischen Archiven in Moskau weisen ebenfalls keinen Eintrag auf. Ich selbst habe für mich überlegt, die polnische Botschaft anzuschreiben, denn ich weiß nicht in wie weit Polen solche Akten an Deutschland weiterreicht. Ich denke, das eben auch in Russland oder Polen in dieser Zeit wohl sehr viel verloren ging. Besonders im Osten könnte ich mir es vorstellen, das vielleicht dort die Bürokratie nicht so ausführlich gewesen ist wie hier zu Lande.Leider blicke ich auch mit den Einheiten nicht so durch. Es ist schon eine Welt für sich gewesen. Darum bin ich Ihnen sehr dankbar für Ihre Hilfe. Ich hoffe auch bald an die Papiere meines Vaters zu kommen, vielleicht finden sich dort dann auch mehr Hinweise zum letzten Standort meines Großvaters.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Sonntagabend und sende Ihnen ganz viele Grüße Nicole

Wenn ich ergänzen darf: - Die WAST und das DRK können nur Auskunft über die bis dato von ihnen erfassten Vermissten/Gefallenen geben. In den letzten Kriegswirren gab es ein großes Durcheinander. Also: Andere Quellen ausloten. - Ggf. ein Kriegstagebuch der Einheit, die Orts, an denen die Einheit in Gefechte verwickelt war; - vielleicht wurden dort nicht identifizierte Soldaten in oder in der Nähe von Ortschaften bestattet. Zeitzeugen aus der Einheit des Vermissten sind heute zumeist verstorben, soweit sie selbst den Krieg überlebten. Am Ball bleiben. K.

Hallo
Vielen herzlichen Dank für die Tipps, die Sie mir gegeben haben. Es ist nach all den Jahren leider sehr schwer an brauchbare Informationen zu kommen.
Ich bedanke mich sehr für Ihre Bemühungen und sende Ihnen ganz viele Grüße Nicole

Hallo Nicole,

heute stelle ich ihnen eine Kette von Zitaten aus verschiedenen Quellen zur Verfügung, die eine logische Schlussfolgerung zulassen, die aber keinesfalls richtig sein muss.

Feldpostnummer 26327
(Mobilmachung-1.1.1940) 3. Kompanie Infanterie-Regiment 91,
(2.1.1940-27.4.1940) gestrichen, wurde Fp.Nr. 17386 D,
(25.9.1940-15.2.1941) Stab III u. 9.-12. Kompanie Infanterie-Regiment 698,
(24.8.1943-5.4.1944) 8.12.1943 gestrichen,
(6.4.1944-9.11.1944) 26.10.1944 Stab II u. Einheit Feldersatz-Bataillon Panzer-AOK 4.

D ist die Bezeichnung für eine unterstellte Einheit, die aber hier nicht ausgewiesen ist.
Wenn mit „Panzer-AOK 4“ das Oberkommando der 4. Panzerarmee gemeint sein sollte, dann könnte folgendes interessant sein, da sich Übereinstimmungen ergeben:

Quelle: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/
Synonyme: Panzergruppe 4, 4. Panzerarmee , Armeegruppe Hoth

  1. Einsatz und Unterstellung:
    Die Panzergruppe 4 wurde am 17. Februar 1941 aufgestellt. Der Stab wurde dabei aus dem Generalkommando des XVI. Armeekorps gebildet. Im Ostfeldzug wurde die Gruppe anfangs bei Grenzkämpfen in Litauen eingesetzt. Nach erfolgtem Durchbruch durch die Grenzstellungen befand sich die Gruppe auf dem Vorstoß über dem Njemen. Danach gelang die Einnahme von Kowno. Danach kam es zur Panzerschlacht an der Dubyssa. Danach gelang die Einnahme von Dünaburg, woraufhin Brückenköpfe über die Düna gebildet wurden. Dann stieß die Panzergruppe über die Düna weiter vor. Es gelang ihr die Befestigungen an der ehemaligen lettisch-russischen Grenze zu durchbrechen. Es folgten Operationen südlich des Ilmensees und die Schlacht südlich von Staraja Russa. Danach gelang die Einnahme von Pleskau und die Bildung von Brückenköpfen über die Luga. Danach folgten Operationen gegen Leningrad und der Vorstoß östlich des Peipus-See an die Narwa. Als nächstes kam es zur Schlacht bei Nowgorod. Dann gelang der Durchbruch durch die Luga-Stellung. Die Gruppe stieß dann bis zur Newa und zum Ladoga-See vor. Es gelang ihr auch in die Befestigungen vor Leningrad einzubrechen. Zum Ende vom Herbst 1941 folgte dann die Abwehrschlacht bei Jelnja und Smolensk. Die Gruppe beteiligte sich auch am Angriff auf Moskau, wo sie dann zum Jahresende zur Abwehr übergehen musste. Am 1. Januar 1942 wurde der Stab in 4. Panzerarmee umbenannt. Danach beteiligte sich das Panzer-AOK 4 an den Stellungskämpfen bei der Heeresgruppe Mitte. Dabei führte es zuerst Abwehrkämpfe um Kursk. Im Sommer 1942 beteiligte sich die Panzerarmee am Durchbruch und Vorstoß zum mittleren Don in Richtung Stalingrad. Es folgten Kämpfe im Raum Kalatsch - Ostrowskij - Kletskaja. Danach absolvierte die Armee Kämpfe in der Kalmückensteppe. Es folgten dann im Herbst 1942 Abwehrkämpfe am Don und in der Kalmückensteppe gegen die Rote Armee. Von Dezember 1942 bis zum Januar 1943 wurde der Stab auch als Armeegruppe Hoth bezeichnet. Dann kam es zur Angriffs- und Abwehrschlacht östlich und südlich des unteren Don und am Manytsch. Es folgte dann die Schlacht zwischen Donez und Dnjepr. Dann führte die Armee die Angriffsschlachten im Raum Charkow und im Raum Kursk. Es folgte die Abwehrschlacht in Südrussland und das Absetzen auf den Dnjepr. Danach führte die Panzerarmee Abwehrschlachten um Charkow und östlich Kiew im Raum Shitomir und Berditschew. Danach folgten Abwehrkämpfe im Raum Korosten-Rowno und im südlichen Pripjet-Gebiet. Dabei führte die 4. Panzerarmee auch Angriffskämpfe bei Luzk und Abwehrkämpfe bei Schepetowka. Danach folgten Kämpfe im Raum Tarnopol und Kowel. Dabei kam es auch zur Abwehrschlacht von Tarnopol und Brody. Die Armee war auch verantwortlich für die Verteidigung des Festen Platzes Tarnopol. Danach kam es zur Schlacht um Kowel und der Verteidigung des Festen Platzes Kowel. Danach beteiligte sich die Armee an den Stellungskämpfen im Bereich der Heeresgruppe Nordukraine. Es folgten Rückzugskämpfe über den Bug zur Weichsel im Raum Cholm-Lublin. Danach folgten Stellungskämpfe an der Weichsel und dem Baranow-Brückenkopf. Dann gelang der Roten Armee der Durchbruch bei Baranow , woraufhin sich die Panzerarmee nach Niederschlesien zurück zog. Dann kam es bereits zu Kämpfen an der Oder und um den Brückenkopf bei Steinau. Danach folgten Stellungskämpfe an der Lausitzer Neiße zwischen Görlitz und Guben. Außerdem war die Armee auch verantwortlich für die Verteidigung des Festen Platzes Glogau. Bis zum Kriegsende folgten noch Rückzugskämpfe auf das Erzgebirge und beiderseits der Elbe.

Quelle: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de
Neu aufgestellt wurde die Heeresgruppe A am 23. September 1944 in Südpolen und dem Karpatengebiet durch die Umbenennung der Heeresgruppe Nordukraine. Nach dem Durchbruch der Roten Armee bei Baranow an der Weichsel zog sich die Heeresgruppe ab dem 12. Januar 1945 unter großen Verlusten auf die Oder zurück. Am 25. Januar 1945 in Heeresgruppe Mitte umbenannt.

Quelle: http://www.kunefke.de
Zitat: Kunefke, Den Gefallenen der Baranow-Schlacht an der Ostfront vom 12. Januar 1945

Generaloberst Harpe, der Oberbefehlshaber der deutschen Heeresgruppe A , hatte Guderian bei einem Besuch im Januar in sei¬nem Hauptquartier Krakau vorgeschlagen, unmittelbar vor Be¬ginn des von ihm für den 12. Januar erwarteten Angriffs das linke Weichselufer aufzugeben, das noch in deutscher Hand war. Eine wesentlich kürzere vorbereitete Stellung hinter der Pilica sollte bezogen werden, die etwa 20 Kilometer entfernt lag. Dabei konnte man einige Divisionen aus der Front ziehen und sich damit Reserven schaffen. Auch Generaloberst Reinhardt, Oberbefehishaber der Heeresgruppe Mitte, hatte das vorgeschla¬gen. Doch Hitler lehnte es am 9. Januar ab.

Russische Winteroffensive in Polen - Zusammenbruch der Verteidigung an der Weichsel
Die ersten Tage des neuen Jahres blieben friedlich. Nur hin und wieder zerriß ein Feuerüberfall die weiße Stille, Rabenschwärme zogen über den tiefen, grauen Himmel und gingen im Niemandsland nieder. Ruhe vor dem Sturm. Eine ungeheure Spannung lag über den deutschen Linien. Am 12.01.45 um 3:30 Uhr brach ein ungeheures Artilleriefeuer auf russischer Seite los. Aus den Rohren aller Kaliber, aus Granatwerfern und Stalinorgeln jagte ein höllischer Feuersegen auf die vorderen deutschen Linien und erfaßte bald auch die Stellungen der Reservedivisionen.
Am Spätnachmittag bezeugte die Auswertung der Meldungen, daß der Feind einen Durchbruch erreicht hatte. Aber noch immer keine Befehle! Warum wurde das XXIV Pz.Korps nicht eingesetzt? Seit Monaten war die Truppe auf diesen Augenblick vorbereitet, seit Wochen war jede Bewegung, jeder Befehl im Sandkasten durchgespielt worden. Hatte der Russe durch die unerwartete Wucht seines ersten Schlages, durch die Schnelligkeit seines Durchbruchs alle deutschen Pläne über den Haufen geworfen? Wo blieben die Befehle des Panzerkorps?
Erst um 18:00 Uhr abends, 15 Stunden nach Beginn der Offensive, kam der erste Einsatzbefehl für das Panzerregiment/16.Pz… Der Russe war schon 20 km tief in das Hinterland eingedrungen und am Bereitstellungsraum vorbeigeflutet. Wann kam dieser Befehl für die 17. Pz.Div. ? - ?
Auch die 17.Pz.Div., südlich der 16.Pz.Div., die 10.Pz.Div. nördlich, setzten zum Angriff an. - Es war zu spät. Getrennt und weit auseinander gezogen kam der beabsichtigte Gegenschlag kaum vorwärts.
Die Reste der zersprengten Infanteriedivisionen fluteten an den Panzern vorbei nach Westen: jeglicher Zusammenhang war verloren, jegliche höhere Führung blieb aus. Jede Einheit schlug sich dort, wo sie gerade ins Gefecht verwickelt wurde. Eine Orientierung über die Lage durch das Korps erfolgte nicht.
Die 16. Pz.Division nahm an, daß der Panzerkeil des Gegners südlich durchgestoßen war und sich in Kielce noch deutsche Truppen hielten. Ihr Plan: selbstständiger Durchbruch der einzelnen Teile in den Brückenkopf Morawica, Halten der Zarna-Nida mit Front nach Süden.
Teile der 16. Division hielten den Brückenkopf so lange, bis sich auch Reste der 17. Pz.Div. und das Rgt.79 (Oberstlt. Fondermann) nach Morawica durchgeschlagen hatten.
In der Nacht zum 15.01.45 gelang die Vereinigung, die Einheiten räumten darauf die Stellungen und hielten am Westufer der Zarna-Nida. Da meldete sich auch zum ersten Mal wieder das Korps: Zarna-Nida um keinen Preis aufgeben! Aber diese Weisung entsprach nicht mehr der Gesamtlage.
Mit dem Ziel Berlin, das er noch vor den Armeen der Westmächte erreichen wollte, war es dem Russen mit der besonders starken 1. Ukrainischen Front unter Marschall Konjew mit 60 Schützendivisionen, acht Panzerkorps, einem Kavalleriekorps und acht selbstständigen Panzerverbänden binnen 48 Stunden gelungen, die Front der 4. Panzerarmee mit ihren starken beweglichen Reserven zu durchbrechen und zu zerreißen.
Er führte durch die Bresche sofort seine operativen Panzerverbände hindurch, die jetzt mit Masse auf die Nida vorstießen, mit ihrem Nordflügel auf Kielce eindrehten und alsbald nach Westen weiterrollten.
… Die Schicksale der beteiligten Soldaten warten bis heute auf Klärung!

Bei der wahrscheinlich mehrstündigen Artillerievorbereitung der zitierten Angriffsoperation der Roten Armee in der Baranow-Schlacht am 12.01.1945 ist sicher wie bei anderen massiven Angriffen dieses unsinnigen Krieges die Erde mehrfach umgepflügt worden – und da verschwinden Menschen spurlos -.
Offenbar ist die Zahl der ungeklärten Schicksale riesengroß! -

Sie finden bei Kunefke auch Kartenskizzen dieser Kampfhandlungen.
Vielleicht sorgen diese Zeilen bei Ihnen auch für Entsetzen, aber das war der Krieg.

Es ist sicher sinnvoll, den Text auszudrucken und ihn genau zu analysieren, um den logischen Faden zu finden.

Mit freundlichen Grüßen
Siegfried

Hallo Siegfried
Vielen herzlichen Dank für die große Mühe die Sie sich gemacht haben. Ich habe Ihre Nachricht sofort ausgedruckt und werde sie noch ausführlich lesen. Aber das was ich beim überfliegen der Zeilen gelesen habe, ist schon sehr grauenhaft und würde das spurlose Verschwinden meines Großvaters natürlich erklären. Da haben sich ein paar Familienmitglieder wohl geirrt, indem sie Annahmen, er habe eine andere Frau gefunden.
Ich glaube auch das es wohl so gewesen ist, man wird dort wohl nichts mehr finden.
Nochmals vielen herzlichen Dank das Sie sich solche Mühe gemacht haben, das hilft wirklich weiter ich selbst hätte das nicht finden können, zu mal ich mit Militär-Sachen nicht gut zurechtkomme, es ist schon eine Welt für sich.
Ich sende Ihnen ganz viele Grüße und vielen vielen Dank, Nicole

Hallo Nicole,
ich freue mich, wenn ich Ihnen helfen konnte, aber wie gesagt, es sind Vermutungen, die sich aus den dargestellten möglichen Zusammenhängen ergeben. Bitte nehmen Sie diese Angaben im zusammenhang mit Ihrem Großvater nicht als 100%-ig zutreffend!
Im Folgenden gebe ich Ihnen noch ein paar weiterführende Hinweise – wenn Sie etwas Russisch können:
In diesem Link http://www.rkka.ru/imaps.htm finden Sie russische Karten und Kartenskizzen zu den Operationen im Raum Krakau (Krakow), dem Raum, in dem Ihr Großvater möglicherweise verschollen ist, mit Angabe der operierenden Einheiten zu den entsprechenden Zeiträumen. Gehen Sie dort auf „1945“ und rufen Sie die Karten der entsprechenden Tage auf.
Allerdings stecken in diesen Karten vielfältige „Taktische Zeichen“, die Aussagen über die Art der Einheiten usw. machen.
Dabei hilft Ihnen vielleicht: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Zusatz/Heer/takt…
Die der Roten Armee waren ähnlich denen der NVA: http://www.google.de/imgres?q=taktische+zeichen+nva&… .
Wichtige Zeichen der Wehrmacht finden Sie hier: http://www.google.de/imgres?q=taktische+zeichen+Wehr…
oder suchen Sie unter Google/Bilder: taktische zeichen wehrmacht
Sollten sich weitere Fragen ergeben, schreiben Sie einfach nochmal.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Recherchen.
Viele Grüße
Siegfried