Synchronisation - Warum denn bloß?

Hi

es stimmt schon: gewisse wortwitze oder anspielungen lassen
sich nicht übersetzen und gehen bei der synchronisation
verloren. auch schleichen sich zusätzliche fehler ein, die für
unfreiwillige stilblüten sorgen (z.b. das neutrale netz im
kopf des terminators in terminator 2).

Das Problem ist aber nicht nur bei der Film-Synchrosination. Auch bei der Übersetzung von Büchern gehen viele Wortwitze verloren - einfach weil die deutsche Sprache nicht ganz zu blumig ist. Mir fällt es immer extrem bei Büchern von Terry Pratchett auf

und diejenigen, die die sprache gut beherrschen,

schauen sich den film vermutlich sowieso lieber im original
auf dvd an.

Jo!

ich selber schaue mir filme im kino eigentlich ausschließlich
im original an,

schön wäre es, hier in der Pampa wird nix im Original ausgestrahlt.

schade nur, dass man im fernsehen halt keine wahl hat. früher
hats wenigstens hin und wieder die filme im zweikanalton
gespielt. das war dann zwar nur in mono, aber man konnte sich
dann wenigstens die sprache aussuchen.

Das wäre super, bei Premiere (analog?) gab es das mal und wurde von mir rege genutzt.

Untertitel sind aber auch keine Lösung, ich habe vor kurzem das allererste mal einen Film mit Untertitel sehen müssen, da ich die Originalsprache nicht verstehe, und es keine deutsche Syncho gibt (es handelt sich um „Wer früher stirbt ist länger tot“ im breitesten bayrisch). Der UT lenkt ab und so wirklich alles wird auch nicht wiedergegeben.

Da ist eine Synchro dann doch ein Kompromiss.

Gruss,
Julia

Hallo Lerche,

ich würde zu gern erfahren, warum die Synchronisation von
Filmen, Serien etc. in Deutschland so ernst genommen wird. In
vielen anderen Industrieländern werden ausländische
Produktionen nämlich nur mit einem Untertitel versehen.

Ich glaube, das hat viel mit Gewohnheit zu tun. Natürlich ist es bequemer, nicht gleichzeitig zu den Bildern auch noch lesen zu müssen.

Ich selbst bevorzuge Original mit Untertiteln, denn abgesehen davon, dass es Fremdsprachenverständnis fördern kann (sofern man die Originalsprache versteht), finde ich auch, dass Atmosphäre und Stimmung im Original besser transportiert werden. Wie soll man denn z.B. bei einem japanischen Film das Quietschen der Frauen und Mädchen synchronisieren? (Wer das mal erlebt hat, weiss, was ich meine).

Gruß
Guacamole

Ich glaube, das hat viel mit Gewohnheit zu tun. Natürlich ist
es bequemer, nicht gleichzeitig zu den Bildern auch noch lesen
zu müssen.

Hallo Guacamole,

ich finds auch recht anstrengend, gleichzeitig der Handlung zu folgen und zusätzl. noch die Übersetzung zu lesen, da kann man schnell ins schleudern kommen und der Film kann irgendwie nicht mehr so richtig „genossen“ werden.

Gruß
Kieckie

Hallo,

Das Problem ist aber nicht nur bei der Film-Synchrosination.
Auch bei der Übersetzung von Büchern gehen viele Wortwitze
verloren - einfach weil die deutsche Sprache nicht ganz zu
blumig ist.

das stimmt nicht - im Gegenteil hat die deutsche Sprache einen deutlich größeren Wortschatz als bspw. die englische. Man kann halt nur Wortspiele nicht 1:1 in eine andere Sprache übertragen. Das gilt aber genauso für Übersetzungen deutscher Bücher in andere Sprachen.

Mir fällt es immer extrem bei Büchern von Terry
Pratchett auf

Was komisch ist, weil - sofern ich mich recht entsinne - Terry Pratchett selbst die Übersetzungen von Andreas Brandhorst als hervorragend bezeichnet hat.

Gruß
Christian

1 Like

ich würde zu gern erfahren, warum die Synchronisation von
Filmen, Serien etc. in Deutschland so ernst genommen wird. In
vielen anderen Industrieländern werden ausländische
Produktionen nämlich nur mit einem Untertitel versehen.

Einen wichtigen Grund hat ja einer meiner Vorredner schon geschrieben:smiley:er Markt ist in den betreffenden Ländern einfach zu klein,als daß sich eine teure Synchro lohnt.Immerhin müssen ja nicht nur die Stimmen neu aufgenommen werden,sondern auch noch die Geräusche,die auf dem selben Kanal liegen. Einen zweiten Grund sehe ich darin,daß nicht jede Sprache so gut dazu geeignet ist, eine halbwegs lippensynchrone Sprechweise mit dem jeweiligen Inhalt zu verknüpfen. Oder anders gesagt:Was man im Englischen in 5 Wörtern sagen kann, erfordert in anderen Sprachen weitaus mehr Text,wenn der Sinn erhalten bleiben soll.

Da gibt es eine Szene mit
einem Japaner und einem amerikanischen Polizisten, die
gegenseitig ihr Deutsch nicht verstehen…!

Das ist leider ziemlich oft so,in dem Fall sollte man vielleicht möglichst einen der Darsteller im Orginalton lassen,wenn der Plot das erlaubt.

Aber ich wollte
darüber jetzt keine weitere Diskussion auslösen. Es geht mir
um Synchronisation allgemein und warum es anscheinend hier so
verpönt ist, auch nur teilweise Untertitel zu setzen und dafür
den Originalton beizubehalten.

Ich wäre dafür,daß zumindest bei Filmen mit einer Nachtwiederholung nachts die Orginalfassung gezeigt wird. Ich denke aber mal,daß dafür höhere Lizenzgebühren gefordert werden und der Markt in D dafür einfach nicht groß genug ist.

Gleich vorweg: Nein, ich bin nicht dafür, Synchronisation
abzuschaffen! Von manchen Synchronsprechern bin ich ein
richtiger Fan und es ist auch für die Autoren eine Kunst für
sich… Bloß - alles auf Gedeih und Verderb ins Deutsche
umzustampfen halte ich in manchen Fällen für ziemlich
engstirnig.

Seh ich genauso. Manche Filme wirken in der deutschen Synchro einfach nur ins Lächerliche gezogen,speziell bei Komödien fällt mir das immer wieder auf.Da werden gerne mal Jokes komplett ausgetauscht (auf teilweise haarsträubende Art),welche weggelassen oder hinzugedichtet. Bei vielen Sachen machen manche Reaktionen erst Sinn,wenn man das Orginal hört und auch noch die umgangssprachliche Bedeutung des Wortes kennt.

Gruß
Marco

Synchronisation

Hoppla, in der Tat, das hatte ich übersehen. Dennoch finde ich auf jenen Seiten keine Antwort auf meine Frage…

Nun, dann frage doch dort an. Bringe dein Anliegen vor.
Und siehe, was geschieht.

Gruß Fritz

Hallo,

Das Problem ist aber nicht nur bei der Film-Synchrosination.
Auch bei der Übersetzung von Büchern gehen viele Wortwitze
verloren - einfach weil die deutsche Sprache nicht ganz zu
blumig ist.

das stimmt nicht - im Gegenteil hat die deutsche Sprache einen
deutlich größeren Wortschatz als bspw. die englische.

Nein, die englische hat defininiv einen größeren. Guckst Du:
/t/wieviele-woerter-pro-sprache-d-engl/3173937

Was die Übersetzungen angeht, so bitte ich zu bedenken, dass es nicht nur mitunter schwierig sein mag, Wortspiele in eine andere Sprache zu übertragen, sondern dass oft auch schlicht und ergreifend unter großem Zeitdruck übersetzt wird, alldieweil die deutsche Ausgabe möglichst schon zwei, drei Monate nach der englischen erscheinen soll. :frowning:

Schnurrige Grüße

Katze

Hallo,

ich würde zu gern erfahren, warum die Synchronisation von
Filmen, Serien etc. in Deutschland so ernst genommen wird. In
vielen anderen Industrieländern werden ausländische
Produktionen nämlich nur mit einem Untertitel versehen.

Also zumindest in Frankreich, Spanien und Italien wird genauso viel synchronisiert wie in Deutschland. Zumindest beim Durchzappen durch die Kanäle sehe ich die Hollywood-Produktionen immer in der jeweiligen Landessprache. Ich glaube auch in den 3 Ländern ginge englischer Originalton noch viel weniger als in Deutschland, da die Leute dort noch weniger Englisch verstehen als hier.
In kleineren Ländern ist es wie schon gesagt eine Frage des Geldes.

Gruß
Tilo

Was komisch ist, weil - sofern ich mich recht entsinne - Terry
Pratchett selbst die Übersetzungen von Andreas Brandhorst als
hervorragend bezeichnet hat.

Bei einer Signierstunde in Köln wurde das mal angesprochen. Terry Pratchett sagte wörtlich in etwa: „Er [AB] erreicht unter schwierigen Bedingungen das Bestmögliche“.

Man muss ja auch den Zeitdruck in Betracht ziehen, und die Tatsache, dass der Übersetzer möglicherweise gar nicht die letzte Endfassung des Originals als Vorlage hat. Nur so lässt sich erklären, dass teilweise ganze Sätze fehlen. Allerdings gibt es in jedem Buch so 5-10 richtiger Klöpse, die sich nicht als Flüchtigkeitsfehler erklären lassen. Zum Glück zeigt sich der Verlag einsichtig und korrigiert die schlimmsten Sachen in späteren Ausgaben.

http://www.scheibenwelt.de/?page=fehler

Gruß,

Myriam

Hallo liebe Wissende,

vielen Dank für die vielen Antworten und Meinungen!
Ja, es gibt schon so einige Vor- und Nachteile bei der Synchronisation. Zugegeben - mich stört es auch, wenn ich mir einen Film anschaue, wo ich die ganze Zeit die Untertitel mitlesen muss (erst recht, wenn der Ton in einer Sprache ist, die ich überhaupt nicht verstehe) und es ist natürlich viel bequemer, einfach die eigene Sprache zu hören. Andererseits kreide ich es zu einem beträchtlichen Teil den Synchros an, dass Deutsche lange nicht so fit in Englisch sind wie z.B. Skandinavier.

Ich bin dafür, den Zweikanalton wieder einzuführen. Das ist den Sendern vermutlich zu teuer oder vielleicht ist die Nachfrage nicht da. Aber das wäre doch mal eine feine Sache, nicht wahr!

Herzliche Grüße an Alle
Lerche

das stimmt nicht - im Gegenteil hat die deutsche Sprache einen
deutlich größeren Wortschatz als bspw. die englische.

Nein, die englische hat defininiv einen größeren. Guckst Du:
/t/wieviele-woerter-pro-sprache-d-engl/3173937

Alternative:
/t/anzahl-worte-in-der-englischen-deutschen-sprache/…

Ich finde, daß das die definitiv richtige Antwort ist. Oder aber vielleicht noch eine andere: Alle Schätzungen für die englische Sprache scheinen sich auf das Oxford Dictionary zu beziehen, aus dem m.E. seit hundert Jahren kein Wort mehr entfernt wurde. Hinzu kommt, daß bei solchen Fragestellungen auch regelmäßig auch lokale Varianten des gleichen Wortes mitgerechnet werden, deren Zahl im Englischen naturgemäß größer ist.

Für die Filmfrage ist der in Filmen tatsächlich verwendete Wortschatz relevant und der ist im Deutschen nun einmal größer, auch wenn man das nicht glauben kann, wenn man auf der Straße die Ohren offen hält.

Gruß
Christian

Hallo,

Ich bin dafür, den Zweikanalton wieder einzuführen. Das ist
den Sendern vermutlich zu teuer oder vielleicht ist die
Nachfrage nicht da. Aber das wäre doch mal eine feine Sache,
nicht wahr!

Stimme Dir voll zu. Allerdings fällt der Zweikanalton in 2 Sprachen meines Wissens meist der (angeblich stärkeren) Nachfrage nach Stereoton/Dolby Surround zum Opfer.

Gruß,

Myriam

Angstthema gut gelöst!
Hi,

zunächst muss ich mal alle loben, die zu dem thraed beigetragen haben. Normalerweise schwört die bloße erwähnung des theams synchro unverzüglich eine reihe von hasstiraden herauf. Anders diesesmal…

Synchro ist ein zweischneidiges schwert.
Tatsächlich ist einer der hauptgründe das finanzielle. Wir gönnen uns den luxus. Andere können oder wollen das nicht.

Das führt dazu, dass wir entscheiden können. Meist lliegt es auch an der gewöhnung. Wie schonmal erwähnt, schaue ich au ganz gern mal ne dvd im original. Wähle aber mit bedacht aus.
De Niro-filme schaue ich AUSSCHLIEßLICH auf deutsch, weil er hier einfach die bessere stimme hat.

Wortwitz kann man nicht übersetzen. Mit mehr oder weniger umfangreichen wortschatz hat das aber nix zu tun. Es gibt halt landestypische eigenheiten. Neben dem wortwitz auch der akzent. FORREST GUMP oder ZWIELICHT leben von dem akzent der protagonisten. Aber auch nur, wenn man weiß, dass der alabama-slang in usa gemeinhin für die etwas unterbelichtete bauerntrampel-fraktion steht.
Glücklicherweise sind wir aber nicht mehr in MY FAIR LADYs zeiten. Sonst hätte Tom Hanks wohl auch berlinert (LOL).

Ein stein des anstoßes waren immer Die Simpsons, die tatsächlich grtooig übersetzt waren. Noch lauter schrien die leute als Anke Engelke die Marge übernahm. Tatsächlich ist die stimme aber jetzt viel näher am original. Also, was nun!?

Das problem im original ist m.E. aber die tonspur. Anders als bei uns, sind laberei und geräusche (nahezu) gleich laut. So ist es mitunter echt schwer der rederei akustisch zu folgen.
Wenn ich lust aufs original hab, schau ich die filme dann halt mit englischen untertitel. Das enstspannt das hirn ein wenig, da man nicht zwei sprachen parallel verarbeiten muss.

Naja, das reicht vorerst mal an senf dazu…

LG Alex:smile:

Abwarten
Hi,

Ich bin dafür, den Zweikanalton wieder einzuführen. Das ist
den Sendern vermutlich zu teuer oder vielleicht ist die
Nachfrage nicht da. Aber das wäre doch mal eine feine Sache,
nicht wahr!

Stimme Dir voll zu. Allerdings fällt der Zweikanalton in 2
Sprachen meines Wissens meist der (angeblich stärkeren)
Nachfrage nach Stereoton/Dolby Surround zum Opfer.

Sieht die zukunft nicht eh so aus, dass wir bald nicht mehr über kabel schauen, sondern über breitband?

Dann kommen originalton, dolby und untertitel wie bei der dvd direkt mit.

LG Alex:smile:

Hallo Christian,

Alle Schätzungen für die
englische Sprache scheinen sich auf das Oxford Dictionary zu
beziehen, aus dem m.E. seit hundert Jahren kein Wort mehr
entfernt wurde.

Ist das beim Duden - abgesehen von etwaigen Anpassungen an die jeweils gültigen Rechtschreiberegeln - so anders?

Hinzu kommt, daß bei solchen Fragestellungen
auch regelmäßig auch lokale Varianten des gleichen Wortes
mitgerechnet werden, deren Zahl im Englischen naturgemäß
größer ist.

Warum naturgemäß? Auch im Deutschen gibt es doch eine große Anzahl von Begriffen, die aus regionalen Dialekten entstammen und sich zwischen den Deckeln von Wörterbüchern wiederfinden.
Historisch bedingt gibt es in der englischen Sprache tatsächlich eine große Anzahl von Wörtern, die scheinbar dasselbe bedeuten - wenn man aber genauer hinschaut, wird man feststellen, dass es auch bei diesen ‚Doppelmoppeln‘ durchaus feine Unterschiede in der Bedeutung bzw. des Sprachniveaus gibt.

Für die Filmfrage ist der in Filmen tatsächlich verwendete
Wortschatz relevant und der ist im Deutschen nun einmal
größer, auch wenn man das nicht glauben kann, wenn man auf der
Straße die Ohren offen hält.

Nun, dabei kommt es meiner Ansicht nach doch sehr darauf an, welcher Art der Film ist… :wink: Noch mehr als im Deutschen gibt es im Englischen je nach sozialem Zusammmenhang, in dem man sich bewegt, gewaltige Unterschiede im Alltagswortschatz.

Beste Grüße

Katze

Filmbeispiel zu mieser Synchronisation
Ich weiß nicht ob ich vielleicht einfach nur ne fehlerhafte DVD o.ä. gehabt habe, aber der Film „Pulse - Du bist tot bevor Du stirbst“ hatte bei mir eine verdammt schlechte Synchronisation. Das Timing stimmte manchmal wirklich absolut gar nicht und ich frage mich im Nachhinein ob ich mir den Film nicht lieber auf Englisch angesehen hätte.
Kennt den Film jemand (oder vielleicht welche, bei denen das Problem dasselbe war)?

nachtrag
hallo nochmal

zu diesem posting: die serie „battlestar galactica“ (neue version!) schaue ich mir desshalb gerne synchronisiert an, weil die schauspieler im original teilweise extrem leise und nuschelnd sprechen und man mit durchschnittlichen englischkenntnissen da nur wenig versteht.

ein problem bei den synchronisierungen wurde bisher wenig angesprochen: eben die vielen nebengeräusche, die es im original gibt, sind in der synchronisierten version entweder ganz weg oder um einiges leiser. den stimmen merkt man auch an, dass sie im studio aufgenommen wurden. das ganze verliert damit etwas an authentizität.

und noch ein kleines beispiel: im film „snatch“ spricht brad pitt einen absolut unpackbaren roma-dialekt, der auch anglophilen probleme bereiten dürfte. auch in der synchronisierung ist der dialekt etwas heftig, wenn auch bei weiten nicht so krass. will man da was verstehen, braucht man auf jeden fall die untertitel - sonst bekommt man nicht alles mit.

lg
erwin

Hallo Erwin!

ein problem bei den synchronisierungen wurde bisher wenig
angesprochen: eben die vielen nebengeräusche, die es im
original gibt, sind in der synchronisierten version entweder
ganz weg oder um einiges leiser. den stimmen merkt man auch
an, dass sie im studio aufgenommen wurden. das ganze verliert
damit etwas an authentizität.

Ja das stimmt! Fällt mir ganz stark auf, wenn ich die beiden Töne auf einer DVD vergleiche. Zu dem Genuschel bleibt aber zu sagen, dass eine ordentliche, klar gesprochene Synchronisation doch v.a. bei Kindern förderlich ist beim Entwickeln der eigenen Sprache. Ich habe kürzlich gehört, dass es in Deutschland kaum noch Dialektsprecher gibt - ich weiß nicht, ob das so stimmt, aber ich kann mir vorstellen und das könnte ja auch mit der Synchronisation im Fernsehen zu tun haben! Da sind ja selten Dialekte zu hören…

Herzliche Grüße
Lerche

Hi,

das problem der dialekte liegt mE weniger an der synchronisation. Auch nicht unbedingt an deutschen „hochdeutsch“ produktionen.
Man kann halt nicht erwarten, dass ein bayer das ohnsorg-theater toll findet. Daher finden sich solche produktionen auch eher in den regionalen sendern. Die breite masse spricht eben amtsdeutsch.

Das peoblem der verlorengehenden dialekte ist weitaus vielschichtiger.
Pastt aber auch eher ins deutsch- oder dialekte-brett. Aber, da du es hier angesprochen hast, will ich mal kurz darauf eingehen.

Dialekte haben viel mit dem selbstverständnis und der identifikation zu tun. Aber auch mit dem ansehen im rest der bevölkerung und deren belegung.
So wird ein bayer den teufel tun sich seinen dialekt abzugewöhnen, nur eils ein chef odersonstwer erwartet. Er ist stolz darauf und wird so identifiziert.

In anderen regionen wird einem der dialekt richtig abtrainiert, weil er nicht „schicklich“ ist. So wird (schon zu MY FAIR LADYs zeiten) das berlinerische mit niedrigem sozialen status verbunden. Ebenso ist das bei einigen nuancen des rheinischen platt.
Dadurch geht aber leider ein großer teil der regionalen zugehörigkeit verloren.
Shaws PYGMALION ist da eine genaue widergabe der gesellschaftlichen ansichten, was die dialekte angeht…

LG Alex:smile:

hallo nochmal

zu diesem posting: die serie „battlestar galactica“ (neue
version!) schaue ich mir desshalb gerne synchronisiert an,
weil die schauspieler im original teilweise extrem leise und
nuschelnd sprechen und man mit durchschnittlichen
englischkenntnissen da nur wenig versteht.

Das hab ich auch schon festgestellt. Andere Serien wie 24 oder ALIAS versteht man weitaus besser. Am besten habe ich bisher Star Trek (ENT, TNG, DS9) verstanden. Die Schauspieler kommen meist vom Theater und da haben die es gelernt, deutlich zu sprechen.

ein problem bei den synchronisierungen wurde bisher wenig
angesprochen: eben die vielen nebengeräusche, die es im
original gibt, sind in der synchronisierten version entweder
ganz weg oder um einiges leiser.

Das hört man in dem Kevin Costner Film „Open Range“ ganz gut. Im O-Ton pfeift oft der Wind ums Micro, da es nahezu nur Außenaufnahmen sind. In der dt. Version gibts den Wind kaum bis gar nicht.