TA verweigert behandlung weil nicht genug geld

Hallo Jule,

wie sähe der Dienstleistungsgedanke aus, wenn du ernsthafte
Zweifel daran hättest, an dein Geld zu kommen?

wie soll ich Neukunden zu Stammkunden machen, wenn ich ihnen mit einer derartigen Skepsis begegne? Und wenn ein Stammkunde zu mir sagt, dass sein Budget nicht viel hergibt, zeige ich mich durchaus verhandlungsbereit - das gehört für mich genauso zur Kundenpflege, wie z.B. kleinere Leistungen gar nicht zu berechnen.

Sicherlich ist verbreitet (und dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, auch wenn ich es so nicht halte), dass Neukunden ihre Waren/Dienstleistungen nur gegen Bares/Vorkasse erhalten und erst nach „gefestigter“ Kundenbeziehung auf Rechnung zahlen können, aber in dem oben genannten Fall war dies ja wohl gegeben; sprich die UP eine bekannte Kundin, die bisher stets bezahlt hat.

Ich habe u.a. auch deswegen den TA gewechselt, weil er stets die Endsumme in den Raum geworfen hat, ohne dass man eine schriftliche Übersicht darüber erhalten hat, welche Leistungen wie berechnet wurden.

Hier auf dem Lande steht auch nicht an jeder Ecke ein Geldautomat: Wenn ich z.B. in einem akuten Fall zum TA fahre, die Kosten nicht abschätzen kann, da ich ja gar nicht weiß, was mein Tier hat, man beim TA aber nicht mit EC-Karte zahlen kann - dann kann ich doch etwas Kulanz erwarten.

Aber da hat halt jeder seine eigenen Empfindlichkeiten/Vorstellungen.

Viele Grüße

Kathleen

2 Like

Hallo Kathleen,

es wäre ja prinzipiell alles sehr richtig, was du hier anführst. Und der TA mag sich ja ganz unbenommen aufgeführt haben wie ein flegelhaftes Arschloch, keine Frage.

Aber er hat die Fragestellerin mitnichten im Unklaren darüber gelassen, dass ihre Katze schwerst erkrankt ist und die Behandlung überaus langwierig und ausgesprochen kostspielig werden wird.

Desweiteren mit einer doch recht ungewissen Prognose zu rechnen ist.

Nur mal angenommen: Hätte er nun erstmal im voraus eine derart teure Behandlung ohne Vorkasse eingeleitet, das Tier wäre dann eventuell nachher trotz aller seiner Bemühungen gestorben, hätte er sich dann tatsächlich ernsthaft darauf verlassen können, dass die Halterin im Nachhinein die Rechnung begleicht, obgleich diese teure Behandlung doch in ihren Augen gescheitert wäre?

Hierfür bedürfte es doch nun schon eines ganz gewaltigen Vertrauens in die absolute Zuverlässigkeit seiner Kundschaft, finde ich. Und dieses Vertrauen war eben im Falle der Fragestellerin nicht gegeben.

Das wäre auch die einzig halbwegs plausible Erklärung für die doch so für sich allein gestellt hochgradig irritierende Frage nach den Verhältnissen der Mutter, jedenfalls will mir kein anderer Beweggrund einleuchten.

Alles recht seltsam, die zahlreichen nachgeschobenen Infos der TE tragen auch nicht wirklich dazu bei, ihr eine sinnvolle Antwort geben zu können, wird alles immer verworrener.

Ich glaube, sie kann nur einfach nicht ihren Frieden mit der niederschmetternden Tatsache machen, dass ihr geliebtes Tier einem tödlichem Leiden zum Opfer gefallen ist. Und es wird ihr in ihrer großen Trauer möglicherweise etwas weiterhelfen, einen wohlfeilen Schuldigen, einen Sündenbock quasi, ausgemacht zu haben, um ihren eigenen Schuldgefühlen nicht unmittelbar Auge in Auge gegenüber stehen zu müssen. Ist menschlich auch irgendwie verständlich.

Der nüchtern-kalten Sachlage allerdings, dass ihr TA eben keinesfalls der unterlassenen Hilfeleistung zu belangen ist, tut dies alles keinen Abbruch. Vergiss nicht, dass sie eben dies in ihrem UP wissen wollte.

Beste Grüße

Annie

1 Like

Hallo Annie,

mein Beitrag war jetzt ja schon etwas Off-Topic und bezog sich in erster Linie auf Jules Frage.

Was zwischen TA und UP nun genau vorgefallen ist, kann ich nicht abschätzen. Ich habe nur meine „Erwartungshaltung“ an einen TA (oder anderen „Dienstleister“) dargestellt.

Auf einen TA, der in Notsituationen nicht „notgerecht“ handelt, kann ich persönlich verzichten - denn hier wäre bei mir als Kunde keine Vertrauensbasis gegeben.

Meine Tierärztin käme jedenfalls nicht auf die Idee, einen langjährigen (zahlenden) Kunden hängen zu lassen, nur weil dieser gerade nicht ausreichend Bargeld bei sich hat. Im Gegenteil: Auf ihre Rechnung kann man zumeist 4 Wochen warten und man hat dann noch eine Begleichungsfrist von 2 Wochen; selbst bei der fast 6 Wochen andauernden täglichen Behandlung der Hündin meiner Mutter im letzten Jahr kam die Gesamtrechnung erst Wochen später.

Eventuell liegt es daran, dass die TA es insofern nicht „nötig“ hat, als ihr die Tierhalter die Bude einrennen, da für sie das Wohl des Tieres im Vordergrund steht und man es bei jeder Behandlung (und sei es nur eine Impfung) auch merkt, was ja nicht heißen muss, dass sie damit kein Geld verdienen will.

Viele Grüße

Kathleen

2 Like

Hallo Kathleen,

… einen langjährigen (zahlenden) Kunden…

Und genau diese Prämisse setze ich im aktuellen Fall nicht unbedingt zwingend voraus. Gerade weil es nicht die Art und Weise ist, wie die Tierärzte, die ich kenne, mit zuverlässig zahlender Kundschaft umgehen.

Schöne Grüße,
Jule

Für diesen Tierartz sollten Sie unbedingt Mundprobaganda machen.
Allen erzählen, ob sie es hören wollen oder nicht. Nicht giftig, einfach so sachlich wie möglich. Das ist so unmöglich, der sollte keinem Tier mehr zu nahe kommen dürfen.

ich danke für diese meinung…
habe ich auch schon geplant,bzw bei einigen leuten gemacht.
die haben ähnliches erlebt…manches war dann aber doch extremer als in meinem fall.

lesen bildet…

ich schrieb bereits ich habe immer alle rechnungen pünktlich beglichen!!!

1 Like

Hallo Jule,

Und genau diese Prämisse setze ich im aktuellen Fall nicht
unbedingt zwingend voraus.

wir wurden durch die nachgeschobenen Informationen aufgeklärt. Inwieweit Du der UP Glauben schenken möchtest oder nicht, ist Dir selbstredend frei gestellt.

Gerade weil es nicht die Art und
Weise ist, wie die Tierärzte, die ich kenne, mit zuverlässig
zahlender Kundschaft umgehen.

Warum sollten die Weißkittel frei von „Schwarzen Schafen“ sein?

Sonnige Grüße

Kathleen

1 Like