lasst uns lieber über deutsche Asis reden …
Hallo,
zugegeben - dein Ausgangspost war (vorsichtig gesagt) missverständlich! und da ich mir bei einigen extremen Rechten hier im Forum schon den Mund, besser die Finger, verbrannt habe, hab ich mich mit keiner Silbe geäussert!
NUN, nach der „Richtigstellung“ bin ich zwar weiterhin skeptisch ob der Thematik als solche und zum Teil deine Äusserungen im speziellen, aber ich will mal ein besonderes Licht auf die Situation der Migranten werfen.
Unbestreitbar gehören Mitbürger nichtdeutsche Herkunft zu unserer Gesellschaft und sind unverzichtbarer Teil unserer Kultur (geworden). Hierbei ist es vollkommen nachrangig, ob sich hierbei um die Erstgeneration der „Gastarbeiter“ der späten 60er/frühen 70er handelt, ob es sich um Nachfolgegenerationnen dieser Gruppe, um Familienzuzug oder „Spätaussiedler“ aus den Osteuropäischen Staaten handelt oder um Migranten aus dem Rest der Welt - JEDER Einzelne Mensch hat das Recht, sich in Deutschland wohl zu fühlen.
DAS Problem, welches ich vermute du ansprechen willst aber offenbar nicht artikulieren kannst, ist doch die öffentliche Darstellung des Verhältnisses der eingeborenen Deutschen zu den neuen Mitgliedern unserer Gesellschaft, insbesondere DANN, wenn einige einzelne Personen in Deutschland straffällig werden - auch Du gleitest dann in den Begriff " die Ausländer" ab, was m.E. DER Kardinalfehler der Beschränkten ist - nicht „die Ausländer“ begehen Straftaten, sondern einzelne Personen, wobei es mir vollkommen egal ist, ober der Yussuf, Slatan, Igor, Mohammed oder Erwin heisst oder in welchem Land er geboren wurde, ist nochmehr egal! Ein Straftäter ist ein Straftäter, egal welche Herkunft!
Bei Diskussionen um dieses Thema - davon bist Du ausdrücklich NICHT ausgenommen - wird aber grundsätzlich über „die Ausländer“ diskutiert, was wiederum bei den Aufgeklärten den reflexartigen Ruf nach „Nazi“ und „Stammtisch“ und „Rechtsradikal“ auslöst - was wiederum jede Diskussion um dieses Thema im Keim erstickt und zu der von dir beschriebenen Situation führt!
Und solang dieses rechtslastige grenzdebile Deustchsein-Vereinfachungspack nicht differenziert zwischen den Millionen in Deutschland lebenden Mitbürgern ausländischer Herkunft und dem (Schwer)Kriminellen Rest (gleich welcher Nationalität, also auch Deutscher), solange werde ich mich an Diskussionen nicht beteiligen!
Wie sollte also eine diskussionswürdige Auseinandersetzung mit dem Thema „straffällige Menschen“ (NICHT „straffällige Ausländer“!!!) aussehen? Ganz einfach! zunächst ignoriert man die Herkunft des Einzelnen und DANN redet man über Straftaten und -täter. Und DANN können wir uns über die statistischen Spitzen der Kriminalitätsentwicklung unterhalten.
Im Besonderen über straffällige deutsche Jugendliche aus bildungsfernen deutschen Familien, auch über Kindesverwahrlosung in deutschen Unterschichtenfamilien, auch über die soziokulturelle Abstumpfung deutsche Jugendlicher in sozialen Brennpunkten - und wenn wir DAMIT fertig sind, dann können wir uns dem nachrangigen Kollateralthema „straffällige Personen nichtdeutscher Herkunft“ widmen.
Du sprachst über reflexartige Ablehnung einer Diskussion - genau DIES ist aber die typische Reaktion der Deutschen auf eine Diskussion über seine eigene Bildungs- und Sozialunterschicht -> „die Ausländer sind noch schlimmer“ heisst es dann - und das Thema ist „gelöst“!
LG
Ralf