Tag der Deutschen Einheit vor 1990

Wie wurde der 17. Juni bis zum Jahr 1989 in Westdeutschland begangen? Ich war damals noch zu jung (Jahrgang 1982), um mich an diesen Tag bewusst erinnern zu können. Bis 1990 war der 17. Juni zum Gedenken an den Volksaufstand in der DDR im Jahr 1953 ein Gedenktag in der damaligen BRD. Offenbar war der 17. Juni ein regulärer Feiertag, an dem die meisten nicht arbeiten mussten. Hatte man damals im Westen ein geschichtliches und gesellschaftliches Bewusstsein für diesen Tag oder war das ein Feiertag, wie fast jeder andere auch?

Hallo!

Der wurde so begangen, wie heute auch. Eher gar nicht.

es gibt/gab offizelle Veranstaltungen, Rückblicke in Zeitungen und Fernsehen dazu, aber ob die einzelnen Menschen dabei ein besonderes Bewusstsein entwickelten ist rein individuell.

Etwa nach Alter, Herkunft oder ob man schlicht irgendwie mit den Ereignissen verbunden war und so verstärkt daran erinnert wurde.
Sicherlich die Berliner eher als Bewohner aus dem Schwarzwald. Politisch Interessierte eher als Uninteressierte usw.

MfG
duck313

Hallo,

also ich habe das als Feiertag wie jeden anderen auch erlebt.

Da das mit diesen Panzern ja lange vor meiner Zeit war, habe ich mich natürlich auch nicht bewusst daran erinnert oder groß darüber nachgedacht. Um ehrlich zu sein, habe ich diese Idee von einer Wiedervereinigung nicht für besonders realistisch gehalten und habe einen „Tag der deutschen Einheit“ daher auch nicht wirklich ernst genommen.

Ein Feiertag im Sommer, den hat man aber gerne mitgenommen :smile:
Auch wenn man das nicht für realistisch gehalten hat.

Schöne Grüße

Petra

Hallo

Hatte man damals im Westen ein geschichtliches und gesellschaftliches Bewusstsein für diesen Tag oder war das ein Feiertag, wie fast jeder andere auch?

Es gab an dem Tag immer Radio- oder Fernsehsendungen über den 17. Juni 1953, die man zwangsläufig hier und da mal mitgekriegt hat, und dadurch wissen die meisten Leute bis heute, was an diesem Tag passiert ist.

Ich finde es ok, dass der Tag ersetzt wurde durch einen Gedenktag jüngerer Ereignisse, aber ich hätte den 9. Oktober (1989) wesentlich besser gefunden. Beides waren Volksaufstände, einer erfolglos und unfriedlich, der andere friedlich und erfolgreich.

Aber da Helmut Kohl bei diesem Ereignis ja keine besondere Rolle gespielt hatte, musste natürlich der 3. Oktober her. :-/

Viele Grüße

Hi,

der 3. Oktober wurde mWn, jedenfalls sagte das damals unser Geschichtslehrer, gewählt, weil die DDR am 07.10. Geburtstag hat und am 04. das feiern anfing.
Damit sich dieser Tag nicht wiedehole wurde der 03.10.genommen.

Wegen dieses Ereignissen wurde in Würzburg die in Bau befindliche, die Franz-Josef-Strauss-Brücke ehissen sollte, in Brücke-der-deutschen-Einheit umbenannt.
Naja, zumindest wurde dessen Todestag zum Feiertag, auch wenn er ausserhalb bayerns „Tag der deutschen Einhiet“ heisst :wink:

Michl

Kerzen in den Fenstern
In meiner Kindheit (ich bin Jahrgang 1948) stellten viele Menschen am 17. Juni abends Kerzen in die Fenster.

9.10.1989??

Ich finde es ok, dass der Tag ersetzt wurde durch einen
Gedenktag jüngerer Ereignisse, aber ich hätte den 9. Oktober
(1989) wesentlich besser gefunden. Beides waren
Volksaufstände, einer erfolglos und unfriedlich, der andere
friedlich und erfolgreich.

Was war am 9.Oktober 1989? Da hab ich nichts spezielles Mitbekommen. Vielleicht war ich damals aber auch einfach zu jung?

Der Mauerfall war am 9.November 89 dieser Tag wurde aber bewusst nicht als Tag der deutschen Einheit genommen, weil es eben einige Jahre davor ebenfalls an einem 9. November auch sehr unschöne Dinge in der Deutschen Geschichte gegeben hat -> Reichsprogromnacht.
Daher halte ich dieses Datum eben für ungeeignet, weil sich zwei verschiedene Ereignisse überlagern, und durch den Feiertag für ein Ereignis, die Gefahr bestünde, daß das andere vergessen wird, obwohl es nicht vergessen werden sollte.

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Hallo,

na der 3. Oktober ist rein rechnerisch gewählt worden. Nicht weil irgendjemand irgendwas empfunden hätte.
Auch wurde der Tag nicht gewählt, weil der olle Franz sich am 3.10.88 verpisst hatte.
Und das Datum legte die DDR-Regierung fest, da auch eine mögliche Pleite der DDR nicht auszuschließen war, wurde ein nächt möglicher Termin schon im August 1990 gesucht und gefunden. Der 3.Oktober 1990.

Zum einen musste ein Tag bedacht werden, der recht zeitnah liegt, da ja alle eingebürgert sein müssen, um überhaupt bei einer Bundestagswahl (2.Dezember) teilnehmen zu können.

Und der frühstmögliche Tag war ganz einfach der Tag nach der KSZE-Außenministerkonferenz (2.10.90) und die musste halt erst abgewartet werden, was denn so die Siegermächte davon halten bzw. wurde dort dann ein Vertrag erst geschlossen (mMn).

Waren es wohl alle dann zufrieden…:wink:

16BIT

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Hallo,

Was war am 9.Oktober 1989? Da hab ich nichts spezielles
Mitbekommen. Vielleicht war ich damals aber auch einfach zu
jung?

Würde es Dir helfen, wenn ich Dir sage, dass der 9.10.1989 ein Montag war?

16BIT

Hi,

in meiner Kindheit war immer schulfrei und uns war eigentlich egal warum, auch wenn das jetzt etwas hart klingt.

So weit zum Bewusstsein dieses Tages für Kinder und Jugendliche.

Michl

Moin moin,

in meiner Kindheit war immer schulfrei und uns war eigentlich
egal warum, auch wenn das jetzt etwas hart klingt.

das ist woran alle in Westdeutschland zur Schule Gegange „leiden“

So weit zum Bewusstsein dieses Tages für Kinder und
Jugendliche.

tja…hier in meiner Gegend wissen 90% aller „Einheimischen“ nicht mal mehr das Berlin in Ost und West geteilt war…für die ist Berlin „Ostzone“…und das obwohl von hier die Hälfte der Luftbrücke nach Westberlin geflogen wurde.

Aber das ist allgemein so in Westdeutschland…Geschichte, Erdkunde und Naturwissenschaften in der Schule…Fehlanzeige!..Hauptsache man kann seinen Namen tanzen und Kernkraft ist schlecht…

Gruß Angus

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Einspruch !

Diese schlechten (nicht nur Geschichts) Kenntnisse betreffend erst die ab den 1990er-Jahren zur Schule gegangen.
Man wollte ja unbedingt den Schmusekuschel Unterricht und Negerküsse oder
deutsche Geschichte usw. hatten da zu verschwinden.

Davor wurde nicht nur ausgiebig im Unterricht darüber geredet,für viele gehörte auch die Klassenfahrt in das geteilte Berlin zum Programm.

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siehe mein Posting weiter oben

>Unter dem Ministerpräsidenten Lothar de Maiziere (CDU) wurde die erste frei gewählte >Koalitionsregierung der DDR gebildet, die zum 1. Juli 1990 die Wirtschafts-, Währungs- >und Sozialunion mit der Bundesrepublik Deutschland beschloss und dazu beitrug, am 3. >Oktober 1990 durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik die deutsche Einheit >wiederherzustellen

Missverständnis?

>Unter dem Ministerpräsidenten Lothar de Maiziere (CDU) wurde die erste frei gewählte Koalitionsregierung der DDR gebildet, die zum 1. Juli 1990 die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion mit der Bundesrepublik Deutschland beschloss und dazu beitrug, am 3. Oktober 1990 durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik die deutsche Einheit wiederherzustellen

Was willst du mir sagen?

Ich denke, es ist ein Missverständnis: Ich meinte, dass Kohl mit dem 9. Oktober 1989 nicht viel zu tun hatte, und dass deswegen der 3.Oktober 1990 gewählt wurde. - Bei der Wahl des neuen Feiertages hatte er auf jeden Fall ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

Hallo

na der 3. Oktober ist rein rechnerisch gewählt worden. …

Nach deinen Ausführungen nehme ich an, dass du den 3. Oktober als Tag des Beitritts der DDR zur BRD meinst. Es ist jedoch meiner Meinung nach eher die Rede davon, warum dieser 3. Oktober nun als der Feiertag der deutschen Einheit gewählt wurde.

Aber egal, interessanter Beitrag.

Viele Grüße

Einspruch !

Diese schlechten (nicht nur Geschichts) Kenntnisse betreffend erst die ab den 1990er-Jahren zur Schule gegangen.

Meine Tochter, die deutlich (auch) nach den 1990er Jahren zur Schule gegangen ist, hat in Geschichte die DDR und das Dritte Reich ausgiebig durchgenommen.

Bei meinem Sohn weiß ich es nicht, und ich fürchte, er selber weiß es auch nicht …
Geschichte war nicht gerade sein Lieblingsfach.

Viele Grüße

Hallo,

Aber das ist allgemein so in Westdeutschland…

das Allgemeinwissen ist allgemein sehr schlecht, „hüben“ wie „drüben“.

Geschichte, Erdkunde und Naturwissenschaften in der
Schule…Fehlanzeige!..

Unsinn - auch diese Fächer wurden in Westdeutschland unterrichtet. Und in beiden Deutschlands kamen weite Teile der Welt im Unterricht schlicht und ergreifend nicht vor. Was weißt du z.B. über afrikanische Geschichte?

Und hast du dir schon einmal ein altes DDR-Geschichtsbuch angeschaut - da rollen sich einem die Zehennägel auf!

Hauptsache man kann seinen Namen tanzen

Das ist ein albernes Klischee, das sich eigentlich auf Waldorfschulen bezieht und nicht auf Schulen im Westen allgemein.

und Kernkraft ist schlecht…

Kernkraft ist schlecht.

Gruß

=^…^=

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Hallo,

Es ist jedoch
meiner Meinung nach eher die Rede davon, warum dieser 3.
Oktober nun als der Feiertag der deutschen Einheit gewählt
wurde.

Na wenn Ost zu West beitritt, wäre der 4.Oktober ja nicht angebracht als Feiertag Verwendung zu finden. :wink:

Auszug aus Landeszentrale für politische Bildung
Die Festlegung des Termins 3. Oktober erfolgte in einer am 22. August 1990 vom damaligen DDR-Ministerpräsidenten und CDU-Politiker Lothar de Maizière beantragten Sondersitzung der Volkskammer, die um 21 Uhr begann. Nach hitziger Debatte gab die ehemalige Präsidentin der Volkskammer, Sabine Bergmann-Pohl, um 2.30 Uhr am 23. August als Abstimmungsergebnis bekannt:
„Die Volkskammer erklärt den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes mit der Wirkung vom 3. Oktober 1990. Das liegt Ihnen in der Drucksache Nr. 201 vor. Abgegeben wurden 363 Stimmen. Davon ist keine ungültige Stimme abgegeben worden. Mit Ja haben 294 Abgeordnete gestimmt. Mit Nein haben 62 Abgeordnete gestimmt, und sieben Abgeordnete haben sich der Stimme enthalten. Meine Damen und Herren, ich glaube, das ist ein wirklich historisches Ereignis. Wir haben uns die Entscheidung alle sicher nicht leicht gemacht, aber wir haben sie heute in Verantwortung vor den Bürgern der DDR in der Folge ihres Wählerwillens getroffen. Ich danke allen, die dieses Ergebnis im Konsens über Parteigrenzen hinweg ermöglicht haben.“

Und noch etwas ausführlicher auf der Bundestagsseite

Aber ist ja alles falsch…der Lothar war es *lol*

16BIT

Kohl war zum Zeitpunkt des Mauerfalls in Polen. Als die Nachrichten das zeigten, ist er schnell nach Berlin geflogen und wollte den Mauerfall für sich beanspruchen. Doch die Menschen haben es erkannt und ihn ausgepfiffen.

Merkel und Gauck sind bis heute Oppotunisten geblieben. Sie haben keinen Anteil daran und suchten immer nur persönliche Vorteile.