Hallo,
ich weiß, es gibt schon zig-1000 Fragen und Antworten zu dem Thema, aber ganz „glücklich“ bin ich damit bisher nicht geworden.
Daher also zu meinem Problem:
Kurz noch die „Eckdaten“: Ich bin 31 und Student (Problem Nr. 1, das direkt mit den Problemen 2 - … zusammenhängt). Körperlich: 1.80m, 74kg (halte ich ziemlich gut seit ca 13 Jahren), sportlich gebaut. Ich treibe relativ regelmäßig Sport (und wenn man 2x 30min Radfahren in die Uni/Arbeit täglich dazuzählt, dann SEHR regelmäßig), frühstücke normal, esse keine „SNACKS“, eigentlich relativ gesunde Ernährung (vielleicht etwas fleischlastig…), trinke wenig Kaffee (1 Espresso/Tag), wenig Schwarztee o.ä., rauche nicht, trinke fast nie - man könnte fast sagen: vorbildlich
Das Problem:
Ich leide seit Jahren (genauen Zeitraum weiß ich nicht mehr… wenn man mich heute fragt, dann kommts mir vor, als wär’s schon IMMER so gewesen) an einer elendigen Lethargie, bzw. Dauermüdigkeit/-Erschöpfung - sowohl körperlich, als auch geistig (körperlich fühlt es sich so an, als wären meine Muskeln -v.a. in den Beinen! - dauerhaft total übersäuert, wie nach anstrengender Arbeit/Sport). Die Müdigkeit ist keine im Sinne von „ich will an jeder Ecke sofort einschlafen“, sondern eher „ich muss mich AUSRUHEN, entspannen, Energie sammeln!“. Ich habe seit ich denken kann, morgens schonmal das Problem, dass ich nicht aus dem Bett (ca. halb 7 - 7) und danach nicht in die Gänge komme. Und dieses „nicht-in-die-Gänge-kommen“ geht bis ca. nachmittags um 17Uhr so weiter… - danach wird es (fast schon auf die Minute genau abschätzbar) grundsätzlich DEUTLICH BESSER! Müdigkeit ist dann fast gar nicht mehr vorhanden - entsprechend schwer fällt es mir auch, vor 12 bis halb 1 ins Bett zu gehen, bzw. einzuschlafen - wobei ich nicht das Gefühl habe, unter Schlafstörungen zu leiden - nur eben das Resultat, dass ich morgens im Bett liege mit gefühlten Bleigewichten an jeder Körperzelle… Das Problem besteht auch wenn ich am Wochenende mal 10 Stunden schlafe! (Tendenziell ist esfast schon besser, je weniger ich schlafe!) Ab 17 Uhr passt fast alles so, wie man sich ein normales Leben wohl vorzustellen hat… Ich sehe auch unter Tags oft wie „zerknautscht“ aus… total fertig - aber am Abend dann wie aus dem Ei gepellt!
Komischerweise ist die Lethargie auch deutlich besser, während ich (Tageszeit egal!) z.B. Sport treibe! Aber Schreibtischarbeit - Fehlanzeige!
Das Ganze hat dann zu Problem Nr. 2 geführt: der Prokrastination! Ich schiebe, eben v.a. weil mir der Antrieb für alle Dinge (egal ob studientechnisch oder alltägliches) komplett fehlt, ALLES AUF! Selbst kleinste Kleinigkeiten wie mal nen Brief zur Post bringen.
Ich warte quasi ab dem Zeitpunkt des Aufstehens darauf, dass der Tag vergeht und es Abend wird, wo’s dann einigermaßen erträglich wird - als ein „durch-den-Tag-schleppen“ könnte man es bezeichnen.
Das hat dazu geführt, dass der Studienverlauf äußerst unzufriedenstellend war (2x abgebrochen und beim 3. „hängengeblieben“ mit mäßigen Leistungen) und selbst jetzt, wo ich mich ENDLICH mitten in der Abschlussarbeit befinde, kostet es mich jeden Tag mehr als nur Überwindung oder „innere Schweinehund-Bezwingung“ , um überhaupt mal 2 - 3 Stunden dafür aufzuwenden! Die Gedanken schweifen nach 3 Sekunden schon ab, die „Lust“ bewegt sich im 0,…%-Bereich…, das Bedürfnis nach Entspannung ist riesengroß!
Problem Nr.4 noch zu erwähnen: Ich habe offenbar ein Reizdarm-Syndrom. Unter Stress bin ich täglich 4 - 5x „am Rennen“…
Zu den medizinischen Fakten: Ich war natürlich nicht ganz untätig bzgl. der Probleme… vom Hausarzt über Internisten (Magen-Darm-Spiegelung) über Psychologen/Psychiater bis zum Heilpraktiker/Motivationscoach war ich schon überall! Blutbilder wurden im Laufe der Zeit gefühlte 100 in allen Größen angefertigt, Allergietests, Schilddrüse, Eisenwerte… alles abgecheckt. Ergebnis: ALLES TOLL! Außer Fructose-Intoleranz…
Ein Psychiater hat mir vor 6 Jahren Antidepressiva verschrieben, die nichts geholfen haben (fast 1 Jahr genommen!), der Psychologe meinte, es wäre wohl im psychosomatischen Bereich zu suchen… der Orthopäde hat - nach mehrfachen Genick-Verrenkungen und Dauerschmerzen im Nacken - festgestellt, dass ich nachts mit den Zähnen knirsche, und auch das in der psychosomatischen Ecke vermutet!
So - der langen Rede kurzer Sinn - meine Frage also: Kann es sein, dass es wirklich NUR psychisch/psychosomatische Ursachen hat, was ich einfach nicht glauben will/kann (warum sollte meine Psyche um 17 Uhr sagen - okeeee… lange genug gelitten - jetz gehts los! ??). Oder könnte es nicht sein, dass die ursprünglichen Symptome vielleicht doch KÖRPERLICHER NATUR sind (Vitamin A B C D - Mangel /Eisenmangel, die im Blutbild nicht so klar ersichtlich als Ursache zu sehen sind?), die dann zu den psychosomatischen Folgen führen - eben weil ich ja nichts auf die Reihe kriege und darunter natürlich sehr leide…
also quasi ein Teufelskreis, den es AN DER RICHTIGEN STELLE zu unterbrechen gilt!!?
Oder nur ein einfach zu erklärendes Eulen-/Lerchen-„PROBLEM“?
Irgendwie habe ich mich bei all den Ärzten/Therapeuten nie wirklich richtig verstanden gefühlt - spätestens ab dem Satz „ab 17 Uhr gehts dann“ wurde ich ungläubig angeschaut!
Vielleicht hat ja jemand ein ähnliches Problem… und damit Tipps DAGEGEN?
Wäre um JEDEN TIPP sehr sehr dankbar!
Grüße
Martin