Talfahrt in der Schule durch adhs

hi leute,

ich habe eine tochter, die durch ihr adhs einfach nicht mehr klarkommt in der schule. sie ist jetzt 13 und geht in klasse 7. sie hatte schon in der grundschule probleme (obwohl sie laut arzt hochbegabt ist, hat er mit einem test namens hawik 4 festgestellt). aber jetzt ist es wirklich soweit, dass ich sagen muss, dass ich nicht mehr weiter weiß. wenn sie nach hause kommt wird der ranzen in die ecke geschmissen. dann macht sie den fernseher an und würde am liebsten den ganzen tag fernschauen. wenn ich ihr dann sage, dass schluss ist, wird sie aggressiv… an ausschalten ist dann gar nicht zu denken, sie wird dann auch schonmal wirklich ungehalten. verhaltenstherapie haben wir auch schon gemacht, wegen den medis (die sie jetzt nicht mehr nimmt, weil der arzt gesagt hat, ist nicht mehr nötig --> sehe ich anders aber ok). kennt irgendjemand in bergisch gladbach oder im raum köln / bonn / düsseldorf einen spezialisten für adhs oder jemanden, der mir helfen kann, damit sie wenigstens nicht sitzenbleibt in diesem schuljahr? das halbjahr ist schon bald wieder um und ich sehe schon wieder die lehrer bei uns anrufen… :,(

bin für jeden rat dankbar

Das hört sich echt nicht gut an aber ist ehrlichgesagt typisch für ads. wenn der doc die medis nicht mehr verschreiben will, und du denkst, das sie geholfen haben (deine tochter sollte das auch so sehen) würde ich einfach den arzt wechseln. die medis sind nicht immer schlecht.
ich weiß nur, dass die kinder bei ads echt selber leiden und es wirklich nicht einfach haben… auf der anderen seite hast du es als mutter nicht leicht. wenn sie hochbegabt ist, da gibt es spezielle hochbegabten-internate zb burg nordeck in schleswig holstein. die sollen gut sein. ist manchmal ganz gut, wenn das kind aus dem umfeld erstmal rauskommt. aber ob deine tochter ins internat will steht auf einer anderen seite geschrieben. in köln gibt es ein institut, das ist auf ads spezialisiert, das helperior institut, die haben auch soweit ich weiß ne nachhilfeschule mit dabei. ist glaub ich die einzige einrichtung in DE die das machen und soweit ich weiß auch meistens ausgebucht, aber versuch ist es wert.

ansonten kann ich dir empfehlen viel über ads zu lesen, zb kann ich das buch „zwangahft zerstreut“ von hallowell. es ist nicht immer einfach menschen mit ads zu verstehen, denk immer daran: jeder mensch will in seinem tiefsten inneren immer nur das beste tun…

Liebe Muskatnussy, versuchs mal mit einer Familienaufstellung. Geht da am besten zusammen hin, du, der Vater und die Tochter. Die Methode ist zwar umstritten, hat aber auch sehr viele Anhänger. Informiere dich doch mal im Netz darüber. Informativ fand ich folgende Seiten: http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstel… oder http://www.geburtskanal.de/Wissen/F/Familienaufstell…. In deiner Gegend kenne ich niemanden persönlich, aber von Wilfried Nelles habe ich schon viel gehört, der muss echt gut sein. Außerdem gibt es auf der Homepage von der DGFS (Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen) eine Liste mit zertifizierten Aufstellern.
Viel Erfolg wünscht Toewanda

Hallo !

Vielleicht wäre es auch gut, einfach mal eine Familien- und Erziehungsberatung aufzusuchen. Deine Tochter befindet sich ja neben allem anderen auch in der Pubertät und das macht sicher auch was aus. Unter Anderem auch, dass sie selbst mitmachen muss und auch eigene Vorstellungen hat. Gegen ihren Willen und ihre Mitarbeit ist sicher nichts zu erreichen. Es ist nicht leicht zu Teenagern eine gute elterliche Beziehung zu erlangen / zu haben, aber für das Lüsen von Problemen eine wichtige Grundlage. Was sagt die junge Dame zu all dem ? Was will sie ? Spricht sie noch ? Wie fühlt sie sich ?

Viel Erfolg.
Gruß !

bin für jeden rat dankbar

Ja schon lustig, diese ganzen ADHS-Kinder, die sich angeblich überhaupt nicht konzentrieren oder stillsitzen können, das dann vorm Fernseher aber problemlos stundenlang schaffen.

Mein Rat:

  1. Schaff den Fernseher ab. Oder kannst du selbst auch nicht ohne Fernseher leben?

  2. Deine Tochter ist alt genug die Erfahrung zu machen, dass bestimmte Verhaltensweisen eben auch bestimmte Konsequenzen nach sich ziehen. Im Zweifelsfall bedeutet das auch mal Sitzenbleiben. Aber ob sie da wirklich Lust zu hat? Wenn sie nicht nur „hochbegabt“ sondern auch intelligent ist, wird sie es nicht dazu kommen lassen.

  3. Ansonsten nennt man das Pubertät. Ist das jetzt auch schon eine Krankheit?

Vielleicht gibt es ja auch Pillen, die du dir verschreiben lassen kannst, damit du mit dem Verhalten deiner Tochter besser klarkommst.

Gruß,
M.

Ja schon lustig, diese ganzen ADHS-Kinder, die sich angeblich
überhaupt nicht konzentrieren oder stillsitzen können, das
dann vorm Fernseher aber problemlos stundenlang schaffen.

Es gibt Dinge, die imstande sind, diese Kinder wirklich zu fesseln.

Leider sind das, wie im Falle des TV, die Falschen.

Mein Rat:

  1. Schaff den Fernseher ab. Oder kannst du selbst auch nicht
    ohne Fernseher leben?

Jedes Fernsehgerät verfügt über die Möglichkeit, es gegen unbefugte Benutzung zu versperren. Diese sollte genutzt werden. Auskunft erteilt die Geräteanleitung.

Ich finde es absolut albern, die gänzliche Abschaffung des TV zu fordern.

  1. Deine Tochter ist alt genug die Erfahrung zu machen, dass
    bestimmte Verhaltensweisen eben auch bestimmte Konsequenzen
    nach sich ziehen. Im Zweifelsfall bedeutet das auch mal
    Sitzenbleiben. Aber ob sie da wirklich Lust zu hat? Wenn sie
    nicht nur „hochbegabt“ sondern auch intelligent ist, wird sie
    es nicht dazu kommen lassen.

Hochbegabung+Intelligenz gibt es durchaus auch in der Verknüpfung mit „Leckmichamarsch.“

  1. Ansonsten nennt man das Pubertät. Ist das jetzt auch schon
    eine Krankheit?

Vielleicht gibt es ja auch Pillen, die du dir verschreiben
lassen kannst, damit du mit dem Verhalten deiner Tochter
besser klarkommst.

Gruß,
M.

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Hallo!

  1. Schaff den Fernseher ab. Oder kannst du selbst auch nicht
    ohne Fernseher leben?

Du machst es der Mutter zu leicht.
Die soll genauso lernen, den Fernsehkonsum ihrer Tochter zu kontrollieren wie die Tochter es lernen muss, vernünftig zu konsumieren.
Das Gerät zu entfernen bietet diese wichtige Lernerfahrung nicht. Für beide nicht.

  1. Deine Tochter ist alt genug die Erfahrung zu machen, dass
    bestimmte Verhaltensweisen eben auch bestimmte Konsequenzen
    nach sich ziehen. Im Zweifelsfall bedeutet das auch mal
    Sitzenbleiben.

Ich will der Mutter nicht zu nahe treten, aber ich schätze die Situation so ein, dass eher sie es ist, die sich Unterstützung holen sollte anstatt die Tochter zu pathologisieren und zum „ADS-Spezialisten“ zu schleppen.
Und der Tochter willst du dann auch noch die Konsequenzen tragen lassen dafür …

Gruß
Tyll

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Ganz konkret
Hallo!

ich habe eine tochter, die durch ihr adhs

Wer wie was hat adhs diagnostiziert?

sie hatte schon in der grundschule probleme (obwohl sie
laut arzt hochbegabt ist, hat er mit einem test namens hawik 4
festgestellt).

Hochbegabt gut und schön. Aber schlechtes Benehmen/Verhalten kann man damit nicht entschuldigen. Da ist Erziehung gefragt.

wenn sie nach
hause kommt wird der ranzen in die ecke geschmissen.

Was erwartest Du? Sie ist 13! Auch hier hilft Erziehung

macht sie den fernseher an und würde am liebsten den ganzen
tag fernschauen.

So sind sie, die Kinder (ich hab gehört viele, aber nicht alle sind so :wink: ). Deshalb haben sie Eltern, die das unterbinden.

wenn ich ihr dann sage, dass schluss ist,
wird sie aggressiv…

Normal. Und das Beste daran ist:

an ausschalten ist dann gar nicht zu
denken,

Es scheint ja zu helfen - Du lässt sie dann ja weiter gucken. Du bestätigst sie in ihrer Ansicht, dass „ungehalten“ und „aggressiv“ ihr helfen, sich bei Dir durchzusetzen.

verhaltenstherapie haben wir auch schon gemacht, wegen den
medis (die sie jetzt nicht mehr nimmt, weil der arzt gesagt
hat, ist nicht mehr nötig --> sehe ich anders aber ok).

Das musst Du mit Arzt (evtl. auch einem anderen) und dem Therapeuten klären. Kann von hier aus niemand beurteilen)

Hochbegabt heißt ja nicht auch gleichzeitig hochmotiviert. Und viele Teenager haben ein Motivationsproblem (keinen Bock auf gar nichts). Da muss man postitiv und mit Saktionen nachhelfen - Zuckerbrot und Peitsche, würde ich humorvoll sagen.

bin für jeden rat dankbar

Setz Dich durch, erziehe Deine Tochter. Sie braucht Konsequenz. Und ihr beide evtl. einen kompetenten Arzt und Therapeuten.

Grüße
kernig

Hallo,

Hochbegabt gut und schön. Aber schlechtes Benehmen/Verhalten
kann man damit nicht entschuldigen. Da ist Erziehung gefragt.

Früher gab es dafür den Hintern mit Kleiderbügel oder Kochlöffel voll.

Heute gibt es Verhaltenstherapien, die ich persönlich eher fragwürdig finde, da selten wirklich erfolgreich.

LG J

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hi leute,

dann macht sie den fernseher an und würde am liebsten den ganzen tag fernschauen. wenn ich ihr dann sage, dass schluss ist, wird sie aggressiv…

Sie wird unter anderem deswegen aggressiv, weil du dir das gefallen lässt.

Dass eine 13-jährige einfach den Fernseher anmacht, und ihre Mutter anmeckert, wenn sie den ausmachen will, das geht nicht. Da muss die Mutter an sich arbeiten. Sie muss wissen, was sie will, und sich durchsetzen, und nicht aus Angst vor ihrem Kind klein beigeben. Das ist ganz fatal, vor allem für das Kind.

Teenager brauchen die Auseinandersetzung, aber sie brauchen es nicht, dass sie in jeder Auseinandersetzung durch ein bisschen Meckerei den Sieg davon tragen. Es wäre gut, wenn sie sich dann durchsetzen könnten, wenn sie recht hätten oder die besseren Argumente, aber nicht so.

Ich würde dringend psychologische Unterstützung anraten.

Viele Grüße

wegen den medis (die sie jetzt nicht mehr nimmt, weil der arzt gesagt
hat, ist nicht mehr nötig --> sehe ich anders aber ok).

Naja, mit den „Medis“ hat man der Tochter ja ein klares Signal gegeben. Wenn es (bzw. sie) nicht so rund läuft, wie man das gerne hätte, greift man zum Medikament, in diesem Fall vermutlich Ritalin. Die einfachste und schnellste Lösung, und man muss da selbst gar nicht viel für tun.

Und jetzt? Wenn sie nach Hause kommt und auf alles keinen Bock hat, setzt sie sich eben vor den Fernseher. Die einfachste und schnellste Lösung, und man muss da selbst gar nicht viel für tun.

Hallo,

wo ist das Problem? Entferne das Netzkabel vom Fernseher oder klemm den Receiver ab und es hat sich mit Fernsehen.

Wenn du dich nicht anders durchsetzen kannst - was ich ziemlich bedenklich finde, da das Kind erst 13 ist - stell’ den Fernseher in dein Schlafzimmer, damit du alleinigen Zugriff hast.

Das schlechte Benehmen ist ein Erziehungs- und kein ADHS-Problem.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

vor dem Fernseher muss man sich nicht konzentrieren - daher kleben auch ADHS Kinder stundenlang davor. Ansonsten finde ich den Beitrag sehr gelungen!

Viele Grüße

Geht’s noch?
Hallo,

Woher nimmst Du die Gewissheit, dass Verhaltenstherapien nichts bringen (in Bezug auf WISSEN in diesem Forum). Und woher nimmst Du Dir die Frechheit heraus Kindesmisshandlung zu propagieren? Das ist keine freie Meinung, denn Gott sei dank haben wir Gesetze, die solche erzieherischen Entgleisungen verbieten.

Schönen Abend noch

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PS
Habe gerade in Deiner Vika gelesen, dass Du Dich gerne in Bezug auf deutsche Gesetze weiterbildest - dann kommst Du jetzt in den Genuss: der Kontakt zwischen Kinderpopo und Kleiderbügel ist in Deutschland verboten!

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Hallo Jule,

kennst Du das Kindertheaterstück „Flimmerbilly“ vom Grips Theater?

Da geht es um einen Jungen, der immer nur vor dem Fernseher sitzt und alles und jeden um sich herum vergisst. Die Mutter ist eine einzige keifende Furie. Ich wette, dass jede Mutter im Publikum bei der Situation ihrem Kind das Fernsehen zu verbieten sich ein kleines Stück wiedererkennt.

Sie verbietet ihn das Fernsehen und schaltet die Kiste aus. Sie geht aus dem Zimmer und er schaltet sie wieder ein. Das wiederholt sich ein Paar Mal bis sie so sauer ist, dass sie den Fernseher mit in ihr Schlafzimmer nimmt. Es vergeht eine ganz kurze Zeit, dann hört man aus dem Schlafzimmer die Tagesschau und dann den Tatort. Der Junge flippt aus. Irgendwie ja auch zu Recht, oder?

Die Lösung in dem Theaterstück war jedenfalls durch ein anderes Problem in die reele Welt zurückzufinden und mit der Mutter war nicht die Erziehung die Lösung, sondern die Beziehung.

Sagt sich alles so leicht, ich weiss - aber ich habe wesentlich weniger Probleme damit meinem Kind das Fernsehen zu verbieten, wenn sich selber nicht gucke. Das gleiche gilt dann auch für so Sachen, wie rauchen, Alkohol, Computerspiele etc.

Vorleben und eine gesunde Beziehung zum Kind aufbauen anstatt mit dem Holzhammer auf das Glashaus zu hauen ist langfristig die beste und gesündeste Methode. Ich bin das erprobt, denn ich habe so ein Kind, das schon immer seinen eigenen Weg gehen will, jede Grenze testet und einem von morgens bis abends auf die Probe stellt. Druck, Sanktionen und Geschrei nützen da gar nichts. Die Kinder entwickeln ihre eigenen Strategien sich dem zu entziehen. Besser ist reden und Vertrauen aufzubauen - auch wenn das erstmal anstrengender erscheint.

Viele Grüße

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lern lesen

Hallo,

Woher nimmst Du die Gewissheit, dass Verhaltenstherapien
nichts bringen (in Bezug auf WISSEN in diesem Forum).

Ich sagte dass "die ich persönlich eher fragwürdig finde, da selten wirklich erfolgreich. " (ich sagte nicht, dass es nie hilft)
Es ist meine persönliche Meinung. Die darf ich haben. Wenn du damit nicht klar kommst, bis du in einem öffentlichen Forum falsch am Platz.

woher nimmst Du Dir die Frechheit heraus Kindesmisshandlung zu
propagieren?

Kindermisshandlung?? Ich sehe schon , du hast den Hang zur Überdramatik.
Ich haben EINMAL in meinem Leben den Hinter voll bekommen, und glaube mir, daran erinner ich mich heute noch. Denn es hat definitiv gewirkt.
Nie nimmer nicht in meiner Kindheit wäre es mir in den Sinn gekommen meine Mutter an zuschreien oder zu widersprechen.

haben wir Gesetze, die solche erzieherischen Entgleisungen
verbieten.

jep, und wir sehen ja alle wo es hinführt.

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Habe gerade in Deiner Vika gelesen, dass Du Dich gerne in
Bezug auf deutsche Gesetze weiterbildest - dann kommst Du
jetzt in den Genuss: der Kontakt zwischen Kinderpopo und
Kleiderbügel ist in Deutschland verboten!

Das weiss ich. Ich weiss aber auch, dass es in Deutschland nicht immer so war. Man kann es gut am Alter der Generationen erkennen, ab wann das Gesetz ernst genommen wurde. Ist sehr leicht zu erkennen.

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OT
Moin,

Woher nimmst Du die Gewissheit, dass Verhaltenstherapien nichts bringen (in Bezug auf WISSEN in diesem Forum). Und woher nimmst Du Dir die Frechheit heraus Kindesmisshandlung zu propagieren?

Ich meine, du hast den Beitrag ein wenig vor-urteilend missverstanden. Weder steht dort, dass UP schlägt, Gewalt anwendet, gar propagiert, noch dass VT nichts bringen.

Es vergleicht lediglich die extremen Positionen und Möglichkeiten (früher und heute). Einerseits der rigorose und mit einfachen klaren Regeln versehene Weg mittels Gewalt (wobei diese auch heute noch versteckt sehr häufig in Familien vorkommt) und andererseits die zunehmende erzieherische Hilflosig- und Unfähigkeit, angesichts der veränderten äußeren Lebensumstände und Vielzahl an Erziehungs-/Therapieformen (Kinder und Eltern betreffend). Es ist schwierig, wenn durch Diagnosen wie ADS, so gut oder schlecht sie sein mögen, und Gabe von Medis beiden (Kinder und Eltern) der Anreiz genommen wird, sich während der kritischen Zeit mit sich selbst und mit dem anderen ausreichend zu beschäftigen. Wir können ebenso einfach mittlerweile Verantwortung abgeben und schicken das Kind halt einfach in Therapie, die werden es schon richten.

Die Unsicherheiten bei Erziehenden hinsichtlich „was ist richtig, was ist falsch“ wachsen parallel mit der Anzahl neuer und unterschiedlichster Therapie- und Erziehungsformen. Diese Unsicherheiten sind verständlich, weil sie den Erziehenden von „Fachleuten unterschiedlichster Qualitäten“ vorgegeben werden. Unabhängig davon, ob die Ratschläge, überhaupt die eingeschlagenen Wege, richtig oder falsch sind.

Wir haben unsere Kids „einfach“ erzogen, dennoch gewaltfrei, selbstbestimmend, nicht jedem Hype bei Problemen gleich folgend. Im Sinne eines Mittelwegs der von UP genannten Positionen. Wir meinen, erfolgreich.

Franz

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Hallo, Jasmin,

der Kontakt zwischen Kinderpopo und
Kleiderbügel ist in Deutschland verboten!

Man kann es gut am Alter der Generationen
erkennen, ab wann das Gesetz ernst genommen wurde. Ist sehr
leicht zu erkennen.

Ich gehöre vermutlich der Generation an, von du meinst, man „sähe ihr an“, wie sie erzogen wurde…

Widerspruch gehörte in meiner Familie zur Diskussionskultur und auch
meiner wurde meist gehört und besprochen.

Kleiderbügel waren bei uns ausschließlich zum Aufhängen von Kleidern da!

Ich habe tatsächlich einmal in meinem Leben eine Ohrfeige erhalten (bei sonst völlig gewaltfreier, guter Erziehung).

Woran ich mich absolut nicht mehr erinnere, ist der Grund für diese Ohrfeige - woraus ich messerscharf schließe, dass sie nicht wesentlich zu meiner guten Erziehung beigetragen hat.

Woran ich mich aber bis heute, ca. 55 Jahre später so genau erinnere, als wäre es gerade geschehen: das war die völlige Hilflosigkeit, das Ausgesetztsein, und die Unangemessenheit des Schmerzes im Vergleich zum dem, was ich „angestellt“ hatte. Woran ich mich bis heute erinnere, ist die furchtbare Erkenntnis, dass der Mensch, dem ich damals bedingungslos vertraut habe, mir grundlos (aus meiner Sicht) weh tun konnte.

Was mir damals geholfen hat, war die Tatsache, dass der Mensch, der mich geschlagen hatte, sich nachher bei mir (einem 10 jährigen Kind!) entschuldigte und versuchte, mir zu erklären, warum ihm „die Hand ausgerutscht“ (ein schrecklicher Ausdruck, der so viel beschönigt) war.

Dennoch bleibt die Erinnerung.

Wer geschlagen wird, egal ob „mit Grund“ oder ohne, muss viel Arbeit an sich selbst leisten, damit er später nicht selbst das Schlagen erziehungstechnisch nützlich (oder zumindest nicht schädlich) findet oder gar selbst wieder schlägt. Mit und ohne Gesetz!

Freundlichen Gruß, Maresa

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