Das ultimative Taschenmesser
Hallo GMarco und alle Anderen,
im Laufe der Jahrzehnte gingen alle nur erdenklichen Messer durch meine gepflegten Hände 
Die meisten kamen mir irgendwie abhanden und ich kann mich auch längst nicht an alle entsinnen.
Vor Jahren bekam ich ein Opinel geschenkt. Dies ist ein sehr einfaches Französisches Klappmesser mit einer Kohlenstoffstahlklinge (rostanfällig) und einem einfachen Holzgriff. Die Klinge läst sich feststellen. Dies ist ein wirklich gutes Taschenmesser (weil leicht und unproblematisch).
Vor Jahren siedelte ich in die Schweiz über. Ein Schweizer Freund schenkte mir ein sogenanntes „Schweizer Offiziersmesser“ (wir waren beide, jeder in seinem Land, in der Armee
. Es handelt sich um jenes Messer, welches tatsächlich von der Schweizer Armee an ihre Offiziere ausgegeben wird. Es gibt zwei offizielle Armee-Lieferanten (Victorinox und Wenger) und meines ist das Modell 1.3603 (nur dieses wird tatsächlich ausgegeben) von Victorinox. Es verfügt über eine normale Klinge (ca. 9cm), eine Skalpellklinge (ca. 3cm), eine Ahle, einen Korkenzieher, einen Kapselheber mit einem breiten Schraubendreher, einen wirklich gut einsetzbaren Dosenöffner mit einem schmallen Schraubendreher, einer in den Griff versenkten Pinzette und einem, ebenfalls in den Griff eingelassenen Zahnstocher. Das Messer hat dann noch einen kleinen Ring an welchem eine Kette befestigt wird (dadurch kann das Verlustrisiko deutlich minimiert werden). Ich habe dieses Taschenmesser nun schon seit Jahren und bin ausgesprochen zufrieden damit.
Meine Frau schenkte mir vor etwa 20 Jahren so ein Superteil von Smith & Wesson aus Stainless Steel mit feststellbarer Klnge und Rosenholzeinlagen im Griff. Es ist relativ flach und von superber Qualität (Material und Verarbeitung). Es wird in einer sogenannten „Gürteltasche“ getragen (ebenfalls aus bestem Material). Ich bin aber nicht der Typ welcher sich schwere Messer an den Gürtel schnallt (es sei denn ich bin mal in den Rockies unterwegs und muss vor dem Frühstück noch schnell ein paar Grizzlys erbeuten) und so liegt es wohlverwahrt in der Schublade.
Sollte ich tatsächlich mal mit Rucksack und Schlafsack unterwegs sein (doch, doch, sowas kommt, zwar ausgesprochen selten… aber es kommt vor) habe ich ein Jagdmesser von Puma dabei. Auch dieses Messer trage ich aber nicht am Gürtel sondern im Rucksack. Dieses Modell wird seit Jahrzehnten nicht mehr produziert. Es ist aus Kohlenstoffstahl und hat eine sogenannte „ballige“ Klingenform mit einem sogenannten „Fehlschliff“ über ein Drittel des Klingenrücken und eine (kleine Jungs) beeindruckende sogenannte „Blutrinne“. Die Griffschalen sind aus Horn und schwer mit dem durchgehenden Stahl vernietet. Die sogenannte „Parierstange“ ist aus massivem Messing und nur auf der scharfen Seite vorhanden.
Sollte ich mal wieder auf See sein - kommt leider viel zu selten vor - nehme ich ein sogenanntes „Kappmesser“ mit. Es ist aus besonders dickem rostfreien Stahl und die Klinge ist etwa 10cm lang. Die Klinge ist sehr sehr breit und verkehrt rum geschliffen, d.h. die gerade Klingenseite (welche normalerweise stumpf ist) ist hier geschliffen und die gerundete Seite ist komplett stumpf. Durch diese Art wird zuverlässig verhindert, das sich der Segler - bei unruhigem Seegang und auf dem Vorschiff - selbst verletzen bzw. stechen kann. Man kann dieses Messer ausschliesslich zum Schneiden verwenden, die Klingenform verhindert ein Stechen. Dieses Messer wird dann auf der Vorderseite des Mastes mit Klebeband befestigt (denn wenn man es mal brauchen sollte, dann nur dort:smile:. Die Griffschalen (auch dieses Messer hat komplett druchgehenden Stahl) sind aus wasserabweisendem Teakholz und mit Messingnieten vernietet. Am Griffende ist eine Druchbohrung für den Fangriemen.
Fazit: Nehmt ein Schweizer Offiziersmesser. Das ist das ultimative Taschenmesser.
Freundliche Grüsse
Anonym