Teckel Welpen

Oli und Hühnermassaker
Hi,

unser erster Rauhhaardackel hiess Oli (von Oliver).
Wir lebten damals im Wald (soll heissen, ein winziger Ort von unglaublich viel dichtem Wald umgeben, ein paar Streuobstwiesen und sonst nur Wald). Fast jeder hatte seine eigenen Hühner.
Wir lebten dort in einem uralten Haus mit zwei kleinen Kindern (weshalb wir ja absichtlich und ganz gezielt aufs Land, bzw. ganz nach hinten gezogen waren) und eben jenem Rauhhaardackelrüden.

Bilanz nach 10 Jahren Rauhhaardackel auf dem Land, ganz hinten im Wald:
2 tote Katzen (ich war dabei wie er sie umbrachte und es ging zu schnell, als dass ich noch hätte eingreifen können)
5 tote Hühner (wann immer er ein Huhn erwischte - das Huhn musste dran glauben - einmal brach er in einen Hühnerstall ein und berserkte dort rum, es war fürchterlich)
1 verletzter Dobermann (die ahnungslosen Leutchen zogen mir ihrem Hund an unserem Haus vorbei und Oli stürzte ich auf diesen armen Hund)
1 verletzter und traumatisierter Schäferhund (diese wirklich sehr wohlgesonnenen Dorfnachbarn gaben ihren Hund etwas später entnervt weg - er muss, für unseren Oli, eine gute Beisskonsistenz gehabt haben, denn er griff sich diesen Schäferhund mehrmals bis dieser völlig demoralisiert nur noch mit eingekniffenem Schwanz vor sein Haus zu zerren war)
1 traumatisierter Langhaardackel (diese wohlgesonnenen Nachbarn telefonierten uns später dann immer an, wenn sie beabsichtigten mit ihrem Hund an unserem Haus vorbei zu laufen)
*möglicherweise habe ich in dieser Aufstellung noch die eine oder andere Heldentat unseres grössenwahnsinnigen Dackels vergessen - es war einfach so viel…

Innerhalb eines Jahres glich sein Grundstück einem Hochsicherheitstrakt, wohl gemerkt in einem kleinen Bauerndorf.

Ich habe einmal eine Werbung eines Zaunanbieters gesehen, welcher, als besondere Qualifikation, damit warb, dass seine Zaunanlagen selbst Jagddackel am Ausbrechen hindern würden. Ich glaube, der Mann war gut im Geschäft.

Er war eine regelrechte Berühmtheit, und es war immer wieder ein beliebtes Gesprächsthema, in welchem abgelegenen Teil des Dorfes man ihn wieder gesehen hatte. Denn, wie gesagt, er lies sich von nichts und niemandem von seinen täglichen Spaziergängen abhalten…

Und so bemerkte ich, dass mein Hund kaum noch frass aber mir an Fülle etwas zuzulegen schien. Ich hegte einen fürchterlichen Verdacht und schlich ihm also nach. Und tatsächlich - ich fand heraus, dass er feste Routen hatte, welche er tagtäglich abklapperte. Und er kamm an Häusern vorbei und hatte dort sämtliche Mietzen verscheucht und deren Fressnäpfe geleert (die Leutchen in diesem Dorf pflegten Schalen mit Milch und Katzenfutter vor ihre Haustüren zu stellen). doch damit nicht genug - gar manche Leut hatten tatsächlich Hundefutter gekauft und versuchten sich derart sich sein (des Hundes) Wohlwollen zu erkaufen. Eine ältere Frau hatte gar einen extra Fressnapf für ihn gekauft. Zu meinem Entsetzen lass ich seinen Namen auf dem Napf. Sie erklärte mir, dass Oli sie doch immer so hungrig anschauen würde.
Es glich einem Gang nach Canossa. In mühsamster Kleinarbeit bearbeitete ich nahezu das ganze Dorf (zu diesem Zeitpunkt war Oli der einzige verbliebene Hund im Dorf) ihm kein Fressen mehr anzubieten. Ich weiss nicht, ob ich Gehör fand aber der Hund frass dann auch zuhause wieder und es gelang uns ihn schlank zu halten.
Später zog eine Familie in den Ort (allein dies war eine Sensation) und die brachten, gänzlich unwissend, eine Hund mit. Oli schwängerte diese Hündin mitten auf dem Dorfplatz und die Bevölkerung stand, in gebührlichem Abstand staunend drumrum. Die Nachkommen aus dieser Verbindung fanden reissenden Absatz.
Oh Mann, dieser Hund war die vierbeinige Reinkarnation eines Bobby Brown. Er starb an den Folgen eines Nierenversagens und wurde 10 Jahre alt. Wir brauchten Jahre, bis wir seine alten Fotos ansehen konnten.
Tja, so sind sie, die Schwerenöter.

Als er aber so langsam in die Jahre kam, wurde er dann mehr zur Berüchtigtkeit, denn er lebte immer öfter seine Leidenschaft für die Hühnerjagd aus. Und natürlich hielten ihn auch die Zäune der Hühnergehege nicht ab. Ich habe ihn selbst einmal bei diesem Zeitvertreib angetroffen - ein unglaubliches Massaker!

Ja, genauso wars

Gruss
Ray

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Hallo Ray,

klasse beschrieben, dein Oli war einfach nur ein ganz normaler Dackel :smile:.

Grüße Ute

Hallo,

Ich finde es gut das man sich vor der Anschaffung, genau informiert. Denn wenn der Hund einer bestimmten Rasse erst einmal da ist und die Probleme dann auftreten ist es meist zu spät. Viele Leute merken erst zu spät das die geliebte Rasse eigentlich Ansprüche hat die man selbst nicht erfüllen kann oder Wesensmerkmale denen man nicht gerecht werden kann und zum Schluss leidet immer das Tier darunter. Schließlich sollte deine Lebensweise zum Hund passen und sich der Hund nicht Dir anpassen. Wer nur kurze Spaziergänge machen kann sollte sich folglich keinen Laufhund halten oder jemand der gerne mit Hund viel laufen will, keine Rasse die lieber im heimischen Garten liegt, obwohl es da natürlich auch unterschiedliche Hunde innerhalb einer Rasse geben kann.

Was hältst Du von einem Mops? Ich selbst kenne zwar keine, mir währen die selbst auch zu klein. Aber in letzer zeit habe ich zwei Berichte über den Mops im Tv gesehen. Nach der Beschreibung und nach dem was Du suchst könnte es passen. Es soll kaum einen freundlicheren Hund geben, zu allem und jedem Nett. Selbst wenn sie aus schlechter Haltung im Tierheim landen oder einer Mopsauffangstation, sollen diese Hunde noch freundlich bleiben. Aggressionen sollen diesen Hunden Komplett fremd sein.
Weiß nicht ob das alles so stimmt, aber Du kannst Dich ja mal informieren.

magret

Moin!

Ich finde es gut das man sich vor der Anschaffung, genau
informiert.

Genau, ganz meine Meinung!

Denn wenn der Hund einer bestimmten Rasse erst
einmal da ist und die Probleme dann auftreten ist es meist zu
spät.

Besser hätte ich es nicht formulieren können.

Was hältst Du von einem Mops? Ich selbst kenne zwar keine, mir
währen die selbst auch zu klein. Aber in letzer zeit habe ich
zwei Berichte über den Mops im Tv gesehen. Nach der
Beschreibung und nach dem was Du suchst könnte es passen. Es
soll kaum einen freundlicheren Hund geben, zu allem und jedem
Nett. Selbst wenn sie aus schlechter Haltung im Tierheim
landen oder einer Mopsauffangstation, sollen diese Hunde noch
freundlich bleiben. Aggressionen sollen diesen Hunden Komplett
fremd sein.
Weiß nicht ob das alles so stimmt, aber Du kannst Dich ja mal
informieren.

Was das Wesen angeht hast Du sehr wohl Recht. Möpse sind -wie so gut wie alle Molosser- sehr freundliche Hunde mit hoher Toleranzgrenze.
Der Haken am Mops ist die körperliche Gesundheit. Leider hat auch beim Mops das Unwesen der ach so renommierten Zuchtverbände dafür gesorgt, das viele der modernen Rassevertreter an schweren gesundheitlichen Problemen leiden. Insbesondere die Atmung und die augen sind sehr häufig Problembehaftet, was am Ende neben exorbitanten Tierarztrechnungen auch für eine in der Regel kurze Freude am Tier sorgt.
Allerdings gibt es beim Mops (wie auch bei den verschiedenen Bulldoggen) inzwischen seriöse Züchter, die sich der Rekonstruktion des alten Rassebildes verschrieben haben. Ziel dieser Bestrebungen ist es, die gesundheitlichen Probleme gezielt durch Erhöhung der genetischen Vielfalt auszumerzen. Die so gezüchteten Tiere entsprechen in aller Regel dann nicht mehr dem Standard des VDH bzw. der FCI und die Hunde fallen auf Ausstellungen regelmäßig durch. Aber dafür sind sie deutlich gesünder und haben in aller Regel ein deutlich unbeschwerteres Leben.

Wenn also Mops - dann einfach mal hier schauen: http://www.mprv.de/
Dort haben sich einige engagierte Züchter zusammengeschlossen, die sich der Rekonstruktion der Rasse verschrieben haben.

Ansonsten wäre meine Rasseempfehlung bezüglich eines Kleinformatigen, familienfreundlichen Hundes ein French Bulldog. Okay, leicht erziehbar sind auch Frenchies nicht, wie alle Bulldogs neigen sie sehr zur Sturheit. Aber dafür sind sie sehr kinderlieb, familienfreundlich und pflegeleicht. Wobei auch da gilt: Schön darauf achten, das der Züchter auf möglichst lange Nasen und tiefstehende Augen achtet.

Soviel dazu, bei Fragen antworte ich gern.

Gruß vom

Dicken MD.

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Dackel, Katzen und andere Viecher
Hi Ray,

Katzen

das wiederum erinnert mich an die Zeit, als ich gerade frisch und wohlgemut in mein Heimatkaff zurückgezogen war.

Leider hielt eine meiner Katzen nicht allzu viel von der Eingewöhnungseinsperrung - und war prompt wie vom Erdboden verschluckt. Mehrere Tage zog ich - immer lovecrafteskere Visionen zurückdrängend und ungeachtet des Unverständnisses der versammelten Einwohnerschaft - laut ihren Namen rufend durch das Dorf, bis, ja bis ich schließlich ein zaghaftes, aber eindeutig bekanntes Miauen von den höchsten Höhen der Scheune des Nachbarn vernahm. Tja, und der hatte sich schon gewundert, warum sein Dackel seit Tagen vor der Scheune patrouillierte… ;o) Wie ich meine wogenden Massen mit Hilfe antiker Leitern in die erwähnten Höhen gehievt habe, auf wurmstichigen Balken über einen einsturzgefährdeten Dachboden balanciert bin und schließlich die deutlich widerstrebende Katze im Kartoffelsack nach unten transportiert habe, ist eine andere Geschichte.

Dieser würdige Vertreter seiner Art ist übrigens meines Wissens nur ein einziges Mal ausgebüxt - aber dafür auf völlig unerklärliche Weise: Denn zu meinem Garten hin gab es ausschließlich die erwähnte, auf dieser Seite gänzlich durchlasslose Scheune. Aber er wollte ja meiner Katze hinterher… ;o)

Aber er musste auch gar nicht zwingend sein - weitläufiges - Grundstück verlassen, denn er hatte sich eigentlich auf Igel spezialisiert - die kamen immer wieder freiwillig angetappt und liefen auch nicht weg. Mein jüngtser Bruder war zu Grundschulzeiten mit dem Sohn der Dackelbesitzerfamilie befreundet, und obwohl er sonst nicht so zart besaitet ist, berichtet er noch heute gelegentlich mit Entsetzen von solch einem Igelmassaker, dessen Zeuge er zufällig geworden war.

Beste Grüße

=^…^=

Und dann gab es da noch die Langhaardackelin einer befreundeten Familie, der meine Mutter einmal aus Versehen auf die Pfote gestanden war und die sie deshalb im Anschluss auf den Schoß genommen, getröstet und mit Leckerlies traktiert hatte. Und jedes Mal, wenn daraufhin diese Dackeldame meiner Mutter angesichtig wurde, fing sie an gottserbärmlich zu winseln und leidend die Pfote zu heben. Ganz egal, welche Pfote.

Rat schlagenden u. danke den Teckelgeschichtenerzählern!
Selten so viel gelacht!
MfG ramses90

Hallo alle miteinander!

Also, nachdem ich jetzt den Thread so durchgelesen habe, wird es höchste Zeit, mal für die hier doch sehr negativ bewerteten Teckel/ Dackel eine Lanze zu brechen, zumal ich mit dieser Rasse groß geworden bin.
Meine Eltern hatten fast vierzig Jahre ausschließlich Dackel. Da mein Vater Forstmann war, hatte er die Dackel aufgrund ihrer guten Nase und ihrer Eigenschaft als guter Nachsuchhund.

Fangen wir mal mit dem Vorwurf, den ich auch von außen oft höre an: Dackel seien scharf.
Richtig - es gibt schon scharfe Exemplare - die finden sich aber auch gerne unter vielen Terrierarten. Unsere Zuhause waren nicht scharf. Zwei waren mißtrauisch gegen Fremde, doch wenn man sie in Ruhe ließ, waren sie völlig friedlich.

Der Dackel hat seinen eigenen Kopf.
Richtig - aber den haben viele andere Rassen auch. Drei der Dackel meiner Eltern: eine rote Kurzhaarhündin, ein schwarzer Langhaarrüde sowie ein roter Langhaarrüde waren s e h r gehorsam, auch wenn es darum ging, sie von der Hatz abzurufen - und das will etwas heißen!
Ein schwarzer Kurzhaarrüde war gehorsam, auch ihn konnte man meistens jederzeit abrufen.
Ein anderer schw. Kurzhaarrüde war schlichtweg Passion par excellence und sonst einfach süß und dumm. Er gehorchte überhaupt nicht, obwohl er zeitgleich mit dem roten Langhaarrüden ausgebildet wurde. Auf ihn trifft die Aussage: Wild in der Nase - was juckt mich der Rest der Welt? Dies wurde ihm auch zum tödlichen Verhängnis, da war er noch kein Jahr alt (er war als einziger aus einer anderen Zucht, die anderen Welpen, wie wir später erfuhren, waren alle genauso).

Grundsätzlich bin ich der Meinung ist ein Dackel sicher k e i n Anfängerhund, auch kein Hund, den man als Wohnungsaccesoire sehen sollte. Er ist ein Arbeitshund. Aber er ist treu, i.d.R. folgsam, er ist ein Clown, ein Schmusebär, überhaupt sehr anhänglich - wenn man richtig mit ihm umgeht. Un-erzogene Hunde gibt es genug - das kann man nicht an der Hunderasse festmachen, sondern am andern Ende der Leine!

Probleme mit anderen Hunden?
Ich habe nur große Hunde und die Erfahrung gemacht, je kleiner der Hund, umso mehr markiert er den Rambo - egal welche Rasse! Ich verweise ebenfalls wieder auf Kleinschnauzer und Terrier jedweder Couleur. Mein Leonberger wurde vor Jahren regelmäßig von einem handtaschengroßen Yorkie angemacht!!!

Allerdings hat der Dackel ein Handicap, das nicht verschwiegen werden sollte: Die kurzen Beine und der lange Rücken. Viele Treppen zu laufen ist für ihn nicht gut. So mancher Dackel erkrankt an der sog. Dackellähme.

Meine Eltern hatten ihre Hunde gezielt aus Jagdhundzuchten. Es gab im Nachbarschafts-/ Bekanntenkreis etliche andere Dackel, die von Liebhabern gezüchtet wurden und so gut wie keine Ambition zum Jagen bzw. Abdüsen hatten.

Meine Mischlingshündin (Berner-Sennen-Mix) ist auch stur und hat eine hervorragende Nase. Dank Steffens guten Tips konnte ich das kanalisieren und von Durchbrennen ist heute keine Rede mehr!
DANKE STEFFEN NOCHMAL!!!

Ich denke auch hier gilt der Grundsatz: Wie der Herr - so’s Gescherr!!!

Ich denke, an Sturheit gibt es etliche Rassen, die die Dackel noch um Längen schlagen… und im Übrigen, Ihr Lieben - wenn noch mehr Leute so denken, dann wundert es mich nicht, daß diese liebenswerte Hunderasse mehr und mehr von der Bildfläche verschwindet.

LG Greta

N.S.:
Ich selbst habe immer große Hunde,nicht weil ich vom Dackel die Nase vollhabe, sondern weil ich zu den unterschiedlichsten Zeiten in der Natur unterwegs bin und meinen Hund sozusagen auch als Bodyguard brauche.