Telefonistin / Versicherung: Werde ich ausgenutzt?

Hallo!

Es wäre schön, wenn es ein paar Leute gibt, die mir weiterhelfen können.
Leider fehlt mir der Einblick in bestimmte Dinge, so dass es mir schwer fällt, selbst eine Antwort zu bilden.

Seit einiger Zeit arbeite ich (meist von zu Hause aus) für eine Versicherung als Telefonistin.
Meine Aufgabe ist es, Bestandskunden anzurufen und Termine zu machen.
Bezahlt werde ich pro Stück, also pro Termin.
Längst habe ich mitbekommen, dass der Arbeitsaufwand und das Geld, was ich am Ende des Monats bekomme, in keinem Verhältnis zueinander stehen.

Für einen Termin, bei dem auch ein Abschluss erfolgt, bekomme ich 5 Euro.
Für den nackten Termin (ohne Abschluss) 2 Euro weniger.

Mal davon abgesehen, dass manche Kunden sehr schwierig zu erreichen sind, oder auch 2-3 mal angerufen werden muss, um einen Termin zu vereinbaren, ist bei anderen Kunden keine Absprache möglich.

Trotzdem (so wird es ja auch erwartet) gebe ich eine Rückmeldung.
Bsp.: Tochter hat ihre Lehre beendet und sich entschieden zu studieren, PH deshalb nicht notwendig.

Geld fließt dafür natürlich nicht.

Meine Handyrechnung bezahle ich selber.

Listen und Aufträge werden mir per mail geschickt, oder ich muss sie im Büro abholen, das aber etwa 25 km entfernt liegt.
Meine Abrechnungen stelle ich selber, lege mir Termine auf Wiedervorlage, leite Termine an die AD- Mitarbeiter und die Zentrale weiter und gebe Rückmeldung (s.o.)
Abgesagte Termine werden nicht berechnet, sondern nachterminiert…
Da beginnt das ganze Spiel von vorne.
Teilweise muss ich mir auch Telefonnummern zu den Kunden selber raussuchen.

Das ganze für 3 Euro für den stattgefundenen Termin (+ 2 Euro bei erfolgreichem Abschluss).

Hinzukommt, dass einige der Ad- Mitarbeiter sehr schlecht gepflegte Kundenstämme haben, was das Terminieren nicht einfacher macht.

Ich soll diese Leute quasi ans Arbeiten bringen.

Das mache ich so, nicht mehr mit und das habe ich denen auch schon mitgeteilt.

Jedoch weiß ich nicht, welche Bezahlung fair wäre.
Das System der „Pro-Stück-Bezahlung“ finde ich gut, weil ich somit flexibler in meiner Zeiteinteilung bin.
Aber auch hier gibt es ja Variationen…
Soll ich z.B. eine kleine Pauschale für Gespräche nehmen, auch wenn kein Termin zu Stande kommt? Schließlich informiere ich ja den AD und das ist ja auch Arbeit.
Oder nur die Pauschale für einen stattgefundenen Termin höher setzen und bei erfolgreichem Abschluss eine Zugabe in z.B. gestaffelter Form.
Es macht ja einen Unterschied, ob eine KFZ- Versicherung abgeschlossen wird, oder ein Riestervertrag.
Genau an diesem Punkt fehlt mir das „Insiderwissen“, denn ich kenn mich mit den Provisionen gar nicht aus.
Ich möchte ja nur fair bezahlt und nicht ausgenutzt werden!

Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich!

Dann gibt es noch eine zweite Geschichte, bei der ich auch nicht übers Ohr gehauen werden möchte:

Es geht um folgendes Projekt:

Ich soll mir selbstständig Firmen- Adressen bzw. Telefonnummern aus dem Internet / Geben Seiten heraussuchen und ans Büro weiterleiten.

Erklärung: Dann hätte ich ja schon die notwendigen Telefonnummern.

Das Büro schickt dann Briefe an die Firmen raus, um ihnen ein Produkt (Versicherung) vorzustellen.

Danach soll ich dann Termine absprechen.

So weit ich weiß, dürfte es da keine rechtlichen Probleme geben, da es sich um Firmen handelt und nicht um Privat- Personen.

Nun zur Bezahlung:
Pro Termin soll ich 10 Euro erhalten, bei Erfolg (Abschluss eines Vertrages) noch einmal 10 - 20 Euro zusätzlich.

Also, ich weiß nicht.

Ich muss die Daten selber heranschaffen und habe bei diesem „Projekt“ die meiste Arbeit.
Da diese Firmen ja alles Neukunden wären, ist es sicherlich auch nicht einfach dort Termine zu bekommen.
Andererseits, wenn doch ein Termin zu Stande kommt und sogar ein Abschluss daraus erfolgt?

Auch hier habe ich keine Ahnung, welche Provisionen da fließen können (mittelständische Unternehmen, z.B. Installationsbetriebe) und ob ich in Anbetracht der Arbeit, die ich bei diesem Projekt leisten muss, nicht über den Tisch gezogen werde.

Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen.

Vielen Dank!

Danke für Deine interessante Frage. Leider kann ich Dir nicht konkret weiterhelfen. Verhandlungsbezogen würde ich folgende beiden Punkte erreichen wollen:

entweder Bezahlung für Weitergabe von Info (0,50 €) oder ab sofort keine Weitergabe von Info mehr

Zusendung der Telefonlisten per Post oder Erstattung von einer Fahrtkostenpauschale (0,30 €/km)

neue Termine evtl. über Handelsregistereinträge machen, da neue Firmen oft größeren Versicherungsbedarf haben

Abgesehen davon hoffe ich, dass Du evtl. bald eine spassigere Tätigkeit findest, lesen und schreiben kannst Du ja.

Hallo,
ich kann leider keine Tipps geben, welche Bezahlung angemessen ist. Letztendlich kannst nur Du beurteilen, ob sich diese Art der Dienstleistung für Dich lohnt. Wenn nach Abzug Deiner Kosten hochgerechnet auf eine 40 Stundenwoche weniger als die Grundsicherung hängenbleibt, würde ich spätestens aussteigen.

Ich möchte nur mal auf eines hinweisen: Ich gehe nicht davon aus, dass Du von jedem Kunden auf der Liste eine gültige EWE vorliegen hast - zumal Du Dir ja teilweise die Nummern selbst raussuchen mußt. Da Du Dich in diesem Fall mit Anrufen bei Privatkunden strafbar machst, würde ich eh davon absehen. Der Grat ist sehr schmal, auf dem Du Dich bewegst, wenn Du nicht auf einen ganz konkreten bestehenden Vertrag hin terminierst. Die Tatsache, dass es sich um Bestandskunden handelt, genügt nicht. Mach Dich da ggf. mal schlau. Die Abmahnwelle rollt…

Hallo,
das sind ja tolle Sachen die Du da machst.
Ich selber bin selbständiger Makler, habe jedoch keine Telefonistin.
Von daher ist eine Antwort auf die Frage was man verdienen kann bei Abschluss einer Versicherung tatsächlich sehr unterschiedlich.
Als Makler kannst Du bei einer Haftpflichtversicherung von ca. 20% der Jahresprämie ausgehen.
Bei Riester mit 4,5% aus den gesamten Einzahlungen (also Monatsbeitrag x Monate).
Sofern Du für einen Verrieb tätig bist reduzieren sich die Provisionen, da ja mehr Leute daran mit verdienen müssen.
Aber zum Einkommen:
2 EUR pro Termin sind in meinen Augen sehr schlecht!
3 EUR bei Erfolg oben drauf - da brauche ich dann wohl nichts mehr zu sagen, oder?

Wie erfolgt eigentlich die Kontrolle ob bei dem Termin auch was abgeschlossen wurde oder nicht?

Und dann auch noch Adressen selber raussuchen.
Super sage ich.

Es scheint in der Branche wohl leider immer noch keine nachhaltigen Verbesserungen gegeben zu haben.

Meine Empfehlung: Suche Dir einen Makler für den Du das gesamte Terminmanagement machst. Da fängst Du mit einem gewissen Stundenlohn an und erweiterst das, je nach Erfolg der Terminabstimmung und der Abschlußfreude Deines dann „QuasiArbeitgebers“.

Viel Erfolg und sonnige Grüße aus dem schönen Bayern.
Heiko Fichter

Du bist auf jeden Fall eine preiswerte Telefonistin. Das gesamte Risiko lädt der Außendienst auf dir ab. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen einen angemessenen Preis pro Termin, egal ob dieser abgesagt wird oder zu keinem Geschäft führt, zu vereinbaren. Und der darf ruhig etwas höher sein wie € 5,–. Schließlich wird bei einem erfolgreichen Termin einiges mehr umgesetzt. Speziell deine Service-Leistungen (Informationen aus dem Gespräch) werden zur Zeit gar nicht honoriert. Die Terminierungen mit den Geschäftskunden würden von Profis wesentlich höher berechnet. Und die wissen warum. Terminerfolge kommen hier nur zustande wenn ich etwas besonderes anbieten kann. Ansonsten kennt ein Gewerbetreibender schon die ausgelutschten Sprüche von „Steuern sparen“, „Förderungen mitnehmen“ etc. pp… Kurzum: Wenn du von dir selber den Eindruck hast eine gute Terminiererin zu sein erhöhe deine Preise, es gibt sicher andere Versicherungsagenturen die eine hohe Terminquote zu schätzen wissen, auch wenn ab und zu etwas „Schwund“ durch Absagen oder erfolglose Gespräche in Kauf genommen werden muß. Viel Erfolg Matthias

Hallo Du Unwissende … :wink:
also ich hatte selber mal ein CallCenter, 7 Damen haben für mich Termine gemacht. Ich weiß also ziemlich genau worum es geht.

Es ist ein frustrierender und deshalb harter Job, in dem nur sehr wenige Menschen auf dauer erfolgreich tätig sind.

Im Grund ist die Berechnung aber einfach. Du musst ja nur überleben wieviel Geld Du in der Stunde verdienen möchtest. Das teilst Du durch die Anrufe, die Du ein einer Stunde erledigen kannst und schon hast Du den Preis pro Anruf. Die Gewinnbeteiligung für Abschlüsse sollen hier oben drauf kommen.
Solltes Du nun z.B. schwirigere Aufträge erhalten, so relativiert sich das, da Du ja mehr Zeit brauchst und dadurch auch mehr verdienst.

Dringend würde ich Dir raten Dir von Deinem Auftraggeber eine ordentliche Schulung bezahlen zu lassen, nicht bei der Versicherung, sondern bei z.B. Karsten Beyreuther … (habe ich gute Erfahrung gemacht)

Ich kann Dir ja mal sagen was man so für einen Termin bei einem Kunden auf dem Freien Markt bezahlen muss, wenn man pro Termin bezahlt:
Finanzierung ca. 80 €
Altersvorsorge ca. 100 €
private Krankenversicherung ca. 150 €
Sachversicherungen 20 - 80 €

Bei der Gewinnbeteiligung ist es demnach relevant was für ein Abschluss getätigt wurde.

Dies habe ich jetzt nur mal in aller Schnelle runtergeschrieben und ist nur grob aus meinem Gedächtnis getippt. Aber ich denke Du kannst dir so ungefähr ein Bild machen.

Falls Du so professionell wirst, dass Du potente Termine zum Thema AV, bAV oder PKV machen kannst, dann kannst Du auch 200 € pro Termi nehmen. Aber das können nur wenige.

Gruß
Der Ruhestandsplaner

Hallo!
Das klingt schon ziemlich heftig… Ich denke, hier sollte nachverhandelt werden, denn es gibt ja einschlägige Erfahrungen, wie hoch der eigene Aufwand ist. Daraus läßt sich der Deckungsbeitrag berechnen; ich gehe mal davon aus, dass dort mind. 10€ / Termin kommen sollten- egal, was dort gemacht wird.
Auch ohne Abschluss ist ein Bestandstermin Service- Sache und wirf Bestandsprov. ab. Das Geld ist also da.
Ich würde mal mit 25% zusätzlich zur Abschluss- Prov. rangehen aus „DOOP“.
Die Gegenüberstellung zum Stundensatzmodell sollte wenigstens auch einen vertretbaren Satz abwerfen.
Die Tel. Rechnung sollte dabei übernommen werden, denn bei einer angestellten Sek. zahlt das auch der Chef und die Miete wird allemal gespart.

Das Firmenproj. würde ich schlichtweg ablehnen- des Aufwandes wegen.

Grundfrage: Angestellt oder selbstständig…
Was ist mit Versicherungspflicht, etc.

Ich denke, Sie haben gute Argumente.

Ein Abschluss kann schon mal auch weit über 1000€ Prov. bringen, z.B. Riester :
2000€/Jahr- Laufzeit 20 Jahre = 40.000 Beitragssumme X 5%= 2000.-- €

So wie es klingt, ist das wohl auch das eigentliche Ziel der Übung und die Chefs wollen Kosten sparen- bislang wohl sehr erfolgreich…

Alles Gute

Abgesehen davon hoffe ich, dass Du evtl. bald eine spassigere
Tätigkeit findest, lesen und schreiben kannst Du ja.

Naja, spaßig ist die Tätigkeit eher selten.

Es gibt natürlich auch sehr nette Kunden, aber gerade, wenn man in einem schlecht gepflegten Kundenstamm arbeiten muss, wird es unangenehmer…
Die Leute sind dann natürlich auch misstrauisch, wenn, nach jahrelanger Nichtbetreuung einer vorbeikommen will, den sie nicht kennen.

Der Vorteil bei diesem Job liegt vor allem darin, dass ich zeitlich flexibel bin und da ich mehrere Kinder habe, ist das für mich wichtig.

Das Projekt mit den Firmenkunden stelle ich mir auch nicht spaßig vor.

Da werden regelmäßig Versicherungsgesellschaften ihr Glück versuchen und eine Terminabsprache wird somit bestimmt schwierig.
10 Euro für den nackten Termin und dann noch mal 10, vielleicht 20 Euro oben drauf…
Das kann ich überhaupt nicht einordnen, weil ich in diesem Bereich auch noch keine Erfahrung sammeln konnte.

Guten Morgen,
Ich versuche Deine Fragen zu beantworten, obwohl das nicht ganz einfach ist. Es ist nun so, dass vermutlich der Geschäftsstellenleiter der Versicherung das Problem hat, dass die ihm unterstellten Vertreter sich auf ihren Beständen ausruhen, und er deshalb versucht Termine machen zulassen, um sie ins Laufen zu bringen.
Das hast Du richtig erkannt.
Nun zu Deiner Bezahlung.
Es ist das Recht eines jeden, sich Leistungen so billig wir möglich einzukaufen und es ist ebenfalls das Recht eines jeden, diese Leistungen für eine Minipreis zu erbringen, oder es lieber sein zu lassen.
Ich habe auch einige Zeit über diese Schiene gearbeitet.
Ich weiß nicht mehr, wie die Bezahlung damals war, ich weiß nur, dass ich immer sehr kräftig aufgerundet habe. Zu Höhe der Provisionen lässt sich genau nichts sagen, weil das unterschiedlich gehändelt wird.
Bei LV, Renten und Riesterenten geht das nach der Beitragssumme. Das ist die Summe, die der Kunde innerhalb der Laufzeit bezahlt. Wenn die Beitragsumme z.B. 20.000.-€ ist, erhält der Vertreter ca. 500.-€.
Es gibt aber auch andere Methoden der Berchnung.
Es ist auch so, dass eine Stornohaftungzeit von 5 Jahren üblich ist.
Wenn es um Geschäftsversicherungen geht, lässt sich da noch natürlich viel mehr verdienen.
Es ist Deine Sache, das mit den Geschäftspartnern zu verhandeln. Für die von Dir genannten Zahlungen würde ich diese Arbeit nicht machen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute.
Viele Grüße
Julius Jordan

Ich hatte ja geschrieben, dass ich mir die Tätigkeit n i c h t spassig vorstelle, insofern also das, was Du bestätigst.

Wenn Deine Kunden misstrauisch sind, falls ein unbekannter Vertreter vorbeikommen soll, dann zu Recht. In diesen Fällen wäre es besser - wie es die Banken machen - den Termin vor Ort in die Geschäftsstelle zu legen („Sie können dann und dann einen Termin bekommen“) und den Besuch als Alternative anzubieten. Auf diese Weise wird auch der Termin aufgewertet - nicht „ein Vertreter kommt vorbei“, sondern „ich habe einen Termin bekommen“ ist dann die gedankliche Rahmung.

Hallo,

nur ganz kurz. HAbe solche Telefonistinnen früher selber beschäftigt. Wir haben 6 € pro Stunde plus 10 € pro Termin gezahlt.

Für Neutermine bei Geschäftskunden zahlt man bei einem professionellen Callcenter ca 20 € für VL Verträge, 50 € für Riester und 150 € für Gewerbeversicherungen, Krankenversicherungen oder Betriebsrenten.

Hallo,

nur ganz kurz.

Aber trotzdem aussagekräftig! Danke! :smile:

Ich habe das Internet hoch und runter gegoogelt, um an Informationen zu kommen und fast nichts gefunden.
Gerade zu dem Thema Neukunde/Geschäftskunde habe ich rein gar nichts finden können.
Bei den Geschäftskundenterminen wird es wohl um Produkte aus der letzten Kategorie gehen.
Ich soll da 10 Euro für den Termin bekommen und dann bei erfolgreichem Abschluss noch einmal 10, vielleicht auch 20 Euro. Man wollte sich da wohl noch nicht festlegen…
Wenn ich das richtig sehe, ist auch dieses Angebot, was mir da gemacht wurde, Mist!

Ja, klar und scharf kombiniert. Genauso wie die Versicherungsvertreter, die zumeist schlecht bezahlt werden. Wenn ein Vertreter z.B. für die LEbensversicherung 1.000 € verdient, bekommt z.B. der AWD von der gleichen Versicherung 3.500 €. Bei Fonds ist das Verhältnis noch viel schlimmer.

Es gibt Leadverkäufe (also Kauf von Terminen)und professionelle Adresslieferanten. Wenn sie es privat machen, sollten Sie in etwas ein Drittel bis die Hälfte zu verdienen. Mehr nicht.

Sie dürfen dabei keine PRivatkunden anrufen, außer bei bestehenden Kunden. Strafe bis 50.000 €!!! Ansonsten lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass Sie anrufen dürfen und der Gesellschaft eine entsprechende Genehmigung vorliegt.

Ich kann Dir ja mal sagen was man so für einen Termin bei
einem Kunden auf dem Freien Markt bezahlen muss, wenn man pro
Termin bezahlt:
Finanzierung ca. 80 €
Altersvorsorge ca. 100 €
private Krankenversicherung ca. 150 €
Sachversicherungen 20 - 80 €

Bei der Gewinnbeteiligung ist es demnach relevant was für ein
Abschluss getätigt wurde.

Ich nehme an, dass es sich dann auch um Termine bei Neukunden handelt?
Und ich muss noch einmal nachfragen: Ist das als Preis nur für den Termin zu verstehen, also unabhängig davon, ob was dabei herum kommt?

Solche Preise werde ich natürlich nicht verlangen :smile:, aber bei 3 Euro, bzw. 5 Euro ist ja doch noch etwas Spielraum nach oben vorhanden.

Erst einmal Danke, für die ausführliche Antwort!

Grundfrage: Angestellt oder selbstständig…
Was ist mit Versicherungspflicht, etc.

Ich bin nicht selbstständig. Ich arbeite auf 400 Euro Basis.

So wie es klingt, ist das wohl auch das eigentliche Ziel der
Übung und die Chefs wollen Kosten sparen- bislang wohl sehr
erfolgreich…

Ja, der Agenturchef ist ausgesprochen geizig und mag nicht investieren.

Habe ich Sie richtig verstanden? 10 Euro / Termin plus 25 % Beteiligung halten Sie für möglich?

Es gibt Leadverkäufe (also Kauf von Terminen)und
professionelle Adresslieferanten. Wenn sie es privat machen,
sollten Sie in etwas ein Drittel bis die Hälfte zu verdienen.
Mehr nicht.

Speziell jetzt zum Thema Firmenkunden.
Mal angenommen, es sollen Betriebsversicherungen verkauft werden.
Termin kostet auf dem freien Markt 150 Euro.
Ich würde dann, rein theoretisch, 50 -75 Euro pro Termin nehmen können (statt 10 Euro+ 10-20 Euro, also max. 30 Euro bei Erfolg)?
Wie sollte ich das unterteilen? Also, wieviel Euro für den nackten Termin und wieviel bei erfolgreichem Abschluss?

Sie dürfen dabei keine PRivatkunden anrufen, außer bei
bestehenden Kunden. Strafe bis 50.000 €!!! Ansonsten lassen
Sie sich schriftlich bestätigen, dass Sie anrufen dürfen und
der Gesellschaft eine entsprechende Genehmigung vorliegt.

Ja, Privatkunden sind für mich tabu!

Ja, nach meiner groben Schätzung und eigenen Erfahrung benötigt man einen Raum, ein Telefon + ein Handy (PC/ Internet+ Mail)und Zeit, um zu starten.
Ein Termin pro Stunde ist nicht schlecht und in Call- Centers ist eine hohe Fluktuation, wegen dieses Stress- Jobs…
Entscheidend ist der Erfolg bei der Unternehmung, daher täte man gut daran, Ihnen zu sagen, worum es eigentlich geht und Sie diesen Erfolg vorbereiten zu lassen.
Wenn das Ergebnis darin besteht, dass hinterher ein sauber gepflegter Datensatz da ist und ein zufriedener Kunde, dann ist auch das eine gute Sache.
Meiner Vermutung nach soll die Datenbasis jedoch nur für den Ausbau der Geschäftsverbindungen und hoch verprovisioniertes Riester- Geschäft genutzt werden.
Folglich ist von vornherein im Bestand mit Absagen zu rechnen- das kann man Ihnen nicht anlasten.
Vielleicht können Sie dem Chef den Vorschlag unterbreiten, dass Sie zunächst Telefontermine vereinbaren, die dann von einem Verkäufer nachtelefoniert werden, um potentielle Interessenten herauszufiltern. Wenn das Einkommen bekannt ist, kann der Verkäufer dann im Termin ggfs. mit fertig vorbereiteten Unterlagen aufwarten und so viel Zeit sparen.
Bei allem Geiz könnte ich mir vorstellen, dass das Profit- Interesse vom Chef größer ist-- wenn es gut läuft, wird er sie nicht verlieren wollen. Evtl. könnten Sie sich eines anderen Arbeitgebers versichern?
Was ich nicht verstehe, ist wieso bei 400-Eu-Job nach Stück abgerechnet wird. So etwas ist ziemlich atypisch.
Sie können mich ggfs. auch gern mal anrufen.

So, ein letztes Mal für heute:
Grundsätzlich würde ich es als Makler ja gut finden, wenn eine Telefonistin sich mit weniger begnügt und eine Erfolgsprämie bekommt, wenn auch ich Geld verdient habe. Würde dann bei entsprechenden Geschäften deutlich mehr zahlen.

Andererseits unterteilen prof. Leadfirmen das nicht. Also nur für Termin - und für den Fall, dass der Termin gar nicht stattfindet, wird dann kostenfrei Ersatz geliefert.

Die haben ja Gründe, warum man es mit Ihnen privat macht, weil die prof. Firmen deutlich teurer sind.

Am besten wäre es sicherlich, wenn für den erfolgreichen Abschluss 10 % an die Terminierer zahlt. Würde ich sofort machen. So zahlt keiner dazu und Sie könnten mit guter Arbeit richtig gutes Geld verdienen.

PS: Aber Versicherungsvertreter sind leider grundsätzlich geizig!!!

Zur ersten Frage:
Ja, das ist Abzocke. Das ist eine unterirdische Bezahlung. Manche Firmen bekommen 15€ pro Termin, und das bei sehr guten Beständen.
Entweder aufhören, oder bessere Bezahlung fordern. Schon mal den Stundenlohn ausgerechnet (was bleibt am Ende übrig?)?
Evtl. Bezahlung nach Zeit vereinbaren oder ienfach mal umhören, was andere so bezahlen. Ein guter Termin ist in manchen Fällen einen vierstelligen Eurobetrag wert. Man könnte auch eine Beteiligung verlangen (Z.B. 10%).
Zweite Frage: Kaltakquise ist strafbar seit 2009. Firmen sind hiervon ausgenommen, soweit man einen neuen BEdarf ausgemacht hat (Etwa Erweiterung der Betriebsanlage, die noch unversichert ist). Die kann man aber immer irgendwie an den Haaren herbeiziehen, so dass generell die Kaltakquise bei Unternehmen ungefährlich ist (bei Anwälten oder Steuerberatern würde ich aber nicht anrufen).
Hilft das weiter oder möchten Sie noch weitere Infos?

LG Felix