Temperaturen von zu Hause mitbringen

Kinder zu Hause Temperaturen messen lassen und in der Schule auswerten?

Moin,
weiß jemand, ob das o.a. Vorgehen statthaft ist oder gegen den Datenschutz oder sonstwas verstößt?

Schließlich lassen die Daten ja Rückschlüsse zu.
Oder könnte man das anonymisiert machen?

Das Thema ist Energiesparen in der Schule und zu Hause.
Danke,
Tilli

Erstmal wäre zu klären, wie alt die Kinder sind, welche Klasse, und in welchen Zusammenhang und mit welcher Begründung die die Temperaturen mitbringen sollen. Dann könnte man näher klären was es damit auf sich hat.

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Das wären Grundschulen und weiterführende.
Die Idee kommt nicht von mir, sondern von meinem Geldgeber, der gerne über die Schulen Einfluß auf die Situation bei den Kindern zu Hause nehmen möchte.
Ich finde die Idee schlau, denke aber, dass es nicht statthaft ist.

In den Schulen lasse ich im Februar Messungen machen, um etwas über die Temperaturen dort in Erfahrung zu bringen.

Ich würde mich weigern solche Informationen in die Schule zu geben und hoffe, dass das möglichst viele auch so sehen.

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Das ist aber keine Antwort, die zum Schulrecht gehört.
Es gibt auch Eltern, die sich weigern, ihre Kinder testen zu lassen.
Trotzdem danke.

Beide Vorgänge sind nicht miteinander zu vergleichen.

Aber da Du Dich ja so gut damit auskennst, stelle ich Dir die Frage, die ich dem Lehrer auch stellen würde: worauf gründet sich ihr Ansinnen, intime Daten aus unserer Wohnung/Familie abzufragen? Belegen sie mir das bitte mit dem entsprechenden Gesetzestext/Verordnung.

Vermutlich würde ich von diesem Lehrer genauso wenig eine Antwort bekommen wie hier von Dir.

Anschließend würde ich übrigens umgehend die Schulbehörde entsprechend informieren.

Was soll denn gemessen werden? Die Körpertemperatur wohl eher nicht bei dem Thema…

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Hallo,

die DSGVO ist recht simpel gestrickt. Persönliche Daten dürfen erhoben und verarbeitet werden. Die Personen, deren Daten erfasst und verarbeitet werden müssen allerdings über Umfang und Zweck vor der Erfassung verständlich informiert werden und sie müssen dieser Erfassung zustimmen. Und der Umfang ist klar geregelt: sowenig Daten wie für den Zweck gerade so ausreichend und der Zweck muss klar erkenntlich und begründet sein.

Das reicht als Grund nicht.

Wie könnte sowas statt dessen gestaltet werden? Den einzigen Weg sehe ich in einer kompletten Anonymisierung. Die Kinder bekommen einen Fragebogen mit, in den keinerlei persönlicher Daten eingetragen werden. Die Informationen werden per Kreuz aus einer Auswahl übergeben. Der Fragebogen kommt in einen unmarkierten Umschlag. Die Schule sammelt alle Umschläge und übergibt sie an den Dienstleister. Auf Grund der Durchmischung und dem Weglassen persönlicher Daten kann der Dienstleister nicht mehr auf einen bestimmten Schüler/ eine bestimmte Familie schließen.

Grüße
Pierre

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Nein, natürlich nicht. Das sollte auch nur eine Info sein, keine Rechtfertigung. Das anonyme, freiwillige Papier war auch meine Idee.

Haus, Wohnung
ggfs Stockwerk
Anzahl der Räume und Bewohner
Gradzahl pro Raum

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Das Projekt ist „Energiesparen an Schulen“ und besteht seit 20 Jahren. Also Raumtemperaturen nach Nutzung angepasst, Lüften, Licht aus, Fenster und türen zu, Stoßlüften.
Im Angesicht der Energiekrise kam die Idee auf, die Einsparmöglichkeiten zu Hause bei den Kindern zu implementieren.

Ich bin mit der Idee nicht ganz glücklich, weiß auch nicht, was genau die (alte) Projektbeschreibung im Detail hergibt, möchte aber dem Kunden natürlich nicht sagen „geht nicht“, wenn es doch geht und umgekehrt.

Hier eine offizielle Handreichung

Warum so garstig? Ich habe doch erklärt, was die Frage ist.

Dies ist nämlich die Frage. Wenn du dir so sicher bist, dass es nicht gestattet ist, dann verlinke mir doch bitte den Gesetzestext/die Verordnung und dann hättest du meine Frage beantwortet.

Du kannst auch gerne eine Mitteilung der

teilen.

Danke.

Wie schon geschrieben: bei Multiple Choice und keinen weiteren persönlichen Daten sehe ich keine Probleme.

Ich sollte vielleicht darauf hinweisen, dass ich nur jedes Jahr einmal einen Grundkurs zum Umgang mit persönlichen Daten genießen darf. Um rechtssicher zu arbeiten, sollte der Auftragnehmer seinen Datenschutzbeauftragten fragen. Auch die Datenschutzbehörde des betroffenen Bundeslandes kann ein rechtssicherer Ansprechpartner sein.

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Offenbar hast du meinen Beitrag nicht vollständig gelesen sonst wüsstest Du, dass ich explizit gesagt habe: das würde ich den Lehrer fragen.

Im übrigen müsste nicht ich etwas nachweisen sondern Derjenige der etwas von mir will, dass er dazu berechtigt ist.

Ich verstehe den Ansatz, habe aber keine Vorstellung wo das hinführen soll.
Meine Arbeitskollegin, südländischen Wurzeln, lebt am liebsten bei 25 Grad Raumtemperatur in der Wohnung (wenn es geht auch mehr) und stöhnt schon wenn es draußen 10 Grad sind, dann kommt die bereits in Arktis Ausrüstung zur Arbeit, während ich immer noch draußen nur die Fließjacke oder ähnliches trage und im Büro locker bei 19 Grad überlebe und mit 25 Grad im Büro gar nicht klar komme :grin:
Hier merkt man schon die gravierenden Unterschiede, die bei uns beiden aber nichts mit Energiesparen zu tun haben sondern eher mit Wohlfühlen.

Schulen (NRW) sind soweit mir bekannt ist von der 19 Grad Vorgabe ausgenommen (der Hintergrund scheidet auch aus) und ich glaube es würde jetzt auch nicht so viele „Überraschungen“ bei den mitgebrachten Raumtemperaturen von Zuhause geben, vor allem im Zusammenhang mit der oben genannten Frage.
Da sehe ich den Ansatz eher wenn noch weitere Werte hinzugefügt werden, wie Alter des Hauses, Energiepass, Fenster, Kosten aber da wäre bei mir persönlich Schluss und würde mein Kind einbremsen, mit einer Mitteilung an den betreffenden Lehrer, dass diese Datenerfassung zu weit geht.

In dem Satz liegt für mich die Brisanz. Eine Einflussnahme scheidet für mich aus. Er kann auf Missstände (wie die auch immer aussehen sollten) aufmerksam machen aber das kann auch schnell nach hinten los gehen.

Jetzt sitze ich hier schon einige Zeit habe mir auch deine PDF Datei gezogen und diese überflogen und ich habe immer mehr den Eindruck, dass dein „Geldgeber“ nicht aus der Wirtschaft kommt und mit dem Begriff auch eher dein Arbeitgeber gemeint ist.
Um Verwirrungen zu vermeiden solltest Du hier vielleicht etwas präziser sein, denn wenn man nur deinen ersten Beitrag (die Frage) liest und dann die nachfolgenden Infos dazu nimmt, ändert sich für mich deine Ausgangsposition immer mehr. Anfangs bin ich davon ausgegangen, dass ein Industrieller oder ähnliches über eine Spende, Daten abfragt und diese verwertet.

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Okay, dann anders: Ich bin Lehrer und habe zusätzlich diesen Auftrag. Weil ich die rechtliche Lage nicht kenne, habe ich bei werweißwas explizit gefragt, ob die von meinem Auftraggeber gewünschte Erweiterung auf den privaten Wohnraum nicht etwas heikel ist.
Ich muss zugeben, dass mir Beiträge wenig helfen, in denen jemand mitteilt, dass er ein solches Vorgehen eines Lehrers unverzüglich der Behörde melden würde.
Denn: auf diese Idee bin ich alleine gekommen und habe daher diese Frage hier gepostet.

Beschweren kann sich jeder, auch gerne bei höchsten Stellen.
Meine Frage war aber von der anderen Seite aus gestellt.

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Oha. Sorry.
Aber Danke für die Ausführungen.
Ich denke, ich werde einfach den Link vom IQSH weitergeben.

Was es bringen soll, weiß ich auch nicht. Denn gerade in den Brennpunkten kann ich mir vorstellen, dass da Migranten in überheizten Buden sitzen, die man vielleicht gar nicht regulieren kann.

Ich hatte lange Zeit Kontakt zu Iranern und Palästinensern, die haben in unerträglich heißen Buden gehockt.

Ich habe zu Hause 18,5 Grad und fühle mich wohl…

Dann formuliere ich morgen mal eine nette Mail an den AG (eine Behörde).

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Ich sehe das als pädagogisches Mittel um den Kindern Interesse an dem Thema Temperatur/Wärme /Kälte /Abkühlung etc nahe zu bringen. Wir haben inzwischen bei den harmlosesten Themen schon Hintergedanken. Wenn ein Lehrer nun von den Kindern die Messwerte hat, wird er erst mal sagen: Komisch, fast alle haben etwa 37 Grad. Habt ihr euch abgesprochen ? Wollt ihr mich reinlegen ? Und irgend ein Kind wird dann wissen, dass das normal ist und der Mensch eine geregelte Körpertemperatur hat. Und daraus gibt sich dann wieder Übertemperetur, Fieber usw
Eltern die Gefahr im Verzug wittern sollen halt ihren Nachwuchs ohne Wert in die Schule schicken.
Udo Becker

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Pierre hat ja die datenschutzrechtliche Seite erläutert.

Ich (auch Lehrer) finde die Sache in keiner Weise in Ordnung. Die Schulbehörde ist in keiner Weise dazu da, Menschen (auch aufgrund löblicher Motive) zu kontrollieren!
Wir Lehrer sind in keiner Weise Erfüllungsgehilfen solcher Kontroll-Ideen.
Es könnte das Verhältnis zu Kindern/ Eltern zum Lehrer schwierig werden.
Es könnte unter den Kindern zu Hänseleien kommen.
Kinder könnten von Lehrkräften unter Druck gesetzt werden.

Hinzu kommt die völlig subjektive Seite: Wo Kinder/ Jugendliche in der Wohnung wie und wann eine Temperatur messen/ eine Zahl aufschreiben/ nennen weiß der Geier!

Das alles ist mit unserem pädagogischem Auftrag nicht vereinbar (so sinnvoll ich Energiesparen finde).

Was möglich ist:
Im Unterricht werden Dinge thematisiert wie

  • sinnvolle Zimmertemperatur
  • Energieknappheit/ Klimawandel etc.
  • Energieverschwendung
  • Möglichkeiten des Energiesparens

Es gibt ein Arbeitsblatt (oder ein Heft), das die Kinder/ Jugendlichen mit nach Hause nehmen, in dem sie freiwillig zu Hause Temperatur messen können und dazu angeregt werden, Energie zu sparen (Stoßlüften, kühle Temperatur in wenig genutzten Räumen etc.)

Dann kann man in der Klasse im Klassengespräch freiwillig und ohne Druck dazu anregen, dass die Schüler berichten. Vielleicht regen sich die Schüler dann gegenseitig zu sinnvollem Verhalten an und beeinflussen ihre Eltern positiv. Das müsste aber alles freiwillig und ohne Kontrolle (mündlich) durch die Lehrkraft erfolgen.

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In der von dir verlinkten Handreichung steht doch gar nichts davon, dass Kinder zu Hause Temperaturen messen und die Werte in die Schule nehmen sollen!

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So wie ich ihn/sie verstehe, soll die Handreichung (was ist das überhaupt für ein Worte?!) um konkrete, aktuelle Daten ergänzt werden.

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