Hallo Carlos,
Zum Thema Tempolimit möchte ich Folgendes anmerken.
Ich auch.
1.) Der Treibstoffverbrauch/Strecke steigt mit der
Geschwindigkeit. Da bei hohen Geschwindigkeiten der
Luftwiderstand die entscheidende Größe ist, kann man von einem
ungefähr quadratischen Anstieg sprechen.
Nie im Leben. Das würde heissen,. daß ich bei 120 km/h doppelt so viel Sprit brauche wie bei 60km/h. Zumindest bei meinem Auto liegt der Unterschied bei max. 25%.
2.) Die menschliche Reaktionsfähigkeit ist begrenzt. Man muss
nur die Anforderungen hoch genug stellen, um an einem Punkt zu
kommen, wo sie nicht mehr ausreicht. Überdies variiert sie von
Mensch zu Mensch.
Ja und? Was hat das mit einem Tempolimit zu tun?
3.) Je höher die Geschwindigkeiten sind, desto größer ist die
kinetische Energie und somit das Zerstörungspotential im Falle
eine Unfalles. Die Energie steigt quadratisch mit der
Geschwindigkeit.
Ja und? Was hat das mit einem Tempolimit zu tun?
4.) Autobahnen ohne Tempolimit über lassen die Wahl der
Höchstgeschwindigkeit dem Autofahrer selber in Abhängigkeit
von der Motorleistung seines Fahrzeugs, der Verkehrsdichte und
seiner persönlichen Einschätzung. Mit der steigenden
Motorleistung der Fahrzeuge seit dem Bau der Autobahnen
begrenzt dieser Faktor immer weniger.
Nein, aber die Verkehrsdichte bremst. Beispiel: Ich fahre jedes Wochenende von München nach Mannheim und zurück. M-MA mit einer Durchschnittsgeschwindogkeit von ca. 75km/h, Ma-M mit durchschnittlich 95km/h. Die SPD will ein Limit von 130km/h. Merkst du was?
5.) Auf Autobahnen sind Fahrzeuge und Fahrer mit stark
varierenden Fähigkeiten unterwegs. Das ist so und wird es
immer bleiben. Wer fordert, dass Schleicher oder Raser von den
Autobahnen runter gehören beweist einen Mangel an
Realitätssinn und glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Völlig richtig, aber was hat das mit einem Tempolimit zu tun?
Die Gesetzgeber der allermeisten Staaten dieses Planeten sind
zum Schluss gekommen, dass die persönliche Einschätzung der
Fahrer als allgemeines Kriterium für die Verkehrssicherheit
nicht taugt. Das betrifft solche Dinge, wie das fahren unter
Alkohol oder mit defekten Fahrzeugen (z.B. Bremsen).
Dementsprechend wird auch die Höchstgeschwindigkeit
reglementiert.
Ich halte es im besten Falle für kühn, das Fahren unter Drogeneinfluß mit dem Fahren bei hoher Geschwindigkeit zu vergleichen.
Mein Lieblingsbeispiel sind Rennfahrer. Wer kann sich hier mit
deren fahrerischen Können und deren Reaktionsfähigkeit messen?
Und dennoch passieren bei Rennen immer wieder Unfälle, weil
diese Menschen ihre Fähigkeiten manchmal überreizen.
Rennfahrer fahren auf abgesperrten Kursen ohne Tempolimit, ohne Gegenverkehr, ohne Lastwagen, ohne Überholverbot (naja, meistens), ohne Baustellen, kennen die Strecken in- und auswendig…Diese Leute mit Otto Normalfahrer zu vergleichen ist noch schlimmer als die berühmten Äpfel mit den Birnen.
Kurzum. Ein Tempolimit ist logischerweise nahe liegend. Die
Frage ist nur noch, wo es liegen sollte.
Es gibt fast keine Autobahn in D ohne irgendein Tempolimit, in den meisten Fällen lässt der Verkehr ein Rasen (wie auch immer das definiert wird) überhaupt nicht zu, warum also ein neues Gesetz?
fragende Grüße,
Ralph