Tesla Fabrik, warum ist die deutsche Politik so naiv?

Elon Musk wirft einen Brocken in die Arena und die deutsche Politik und auch die Medien schalten sofort ihren Verstand ab. Dass Musk meisterhaft die möglichen Standorte gegeneinander ausspielt und die Politik mit dem Arbeitsplatzargument erpresst, sollte doch bekannt sein. Wenn die Politik in ihrer Naivität die Erwartungshaltung erst mal angefeuert hat, kann sie gegenüber der Bevölkerung (und besonders im strukturschwachen Osten) nicht mehr zurück und muss den Forderungen von Musk nach staatlicher Subventionierung nachgeben. Je mehr sich die Politik mit schwärmerischen Perspektiven verblenden lässt, desto teurer wird die Sache.
Brandenburg wird nicht der einzige mögliche Standort sein und auch nicht der einzige europäische. Da wette ich drauf.
Udo Becker

Und was ist daran nun neu oder anders als in anderen Fällen? Dass die Politik dem großen Geld bis zum Anschlag in den A**** kriecht ist doch nichts neues. Ich erwähne hier grad mal (weils es heute aktuell ist) den Vorschlag zum Kohleausstieg - „wir machen das auf freiwilliger Basis und geben denen Geld dazu, damit es sich für sie auch lohnt“. Die Cum-Cum, Cum-Ex und Umsatzsteuerkarusselle (https://correctiv.org/top-stories/2019/05/06/grand-theft-europe/) muss ich jetzt nicht auch noch ins Spiel bringen, oder? Gegen die man gar nichts unternehmen möchte? Oder den Abgasbetrug? Oder die Vermögenssteuer? Oder die Quellensteuer? Oder die Steuerflucht in diverse Offshore-Staaten? Oder die Riester-lügen? Oder der sogenannte „Autogipfel“ und seine Ergebnisse? Oder… (hier nach belieben weiteres eintragen).

Mich wundert da absolut nichts mehr. Außer, dass das kaum jemanden zu stören scheint.

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Hallo,

da wäre ich nicht so sicher. Die sinkenden Wahlbeteiligungen haben schon ihren Grund.

Gruß,
Paran

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Hallo,
nach meiner Einschaetzung wird jetzt nicht mehr diskutiert, sondern investiert. Musk hatte angekuendigt, im Nov den Standort bekannt zu geben, und er hat es getan. Gott wuerfelt nicht. In wenigen Monaten duerften die ersten Autos aus dem Werk rollen. In China hat es 10 Monate gedauert vom Fundament bis zu Fahrzeugmustern. Wir in Deutschland finden mehr Knueppel zum Werfen (zwischen die Beine), doch in der doppelten Zeit oder dreifachen Zeit sollte es Tesla auch hier schaffen koennen, gegen alle Widerstaende. „Die bei Berlin geplante Fabrik soll erst 2021 fertiggestellt sein.“ schrieb Spiegel Online. Ich betone ERST.
Gruss Helmut

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Umweltverträglichkeitsstudie, Ausgleichsflächen.
Dann notwendiger Straßenbau, evtl. eine Autobahnausfahrt. Anwohnerbeschwerden, Bürgerinitiativen.

Es erfordert eine Menge guten Willens, einige zugedrückte Augen und vielleicht sogar eine angepasste, maßgeschneiderte Gesetzgebung, um das zügig zu erledigen.

Wenn dann aber Klagen erhoben werden, die DUH mitmischt,… Das wird dauern.

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Moin,

die Automobilindustrie wird gerade rechts überholt.


Dann hat Herr Tesla die Batterien vor der Tür, hübsch, nicht?
Und Herr Daimler oder Herr Porsche diskutieren immer noch über Feinstaub oder CO2 Ausstoß ihrer Fahrzeuge.

Soon

Nein Naiv sind diese nicht, aber es ist zum Vorteil der entprechenden Politker wenn sie so etwas vorweisen kann. Das sicherst Stimmen / Macht und natürlich Geld dank bestechu . . . meinte Arbeit in entspechenden Aufsichtsräten.

In Brandenburg gibt es natürlich genug gut Ausgebildete Fachkräfte in Automobilbau und IT. (zumindest macht VW stark Werbung in Berlin um dort welche zu erhalten, die dann nach Wolfsburg mit der DB fahren sollen. Zufall oder möchte es da jemand den Konkurrenten schwerer machen Personal zu bekommen?)

da brauchst du nicht zu wetten - allein in D waren mind. drei Standorte im Gespräch.
(stand in der Zeitung)

Inzwischen ist übrigens rausgekommen, warum die Nähe zum BER entscheidend war:

Der BER ist der einzige CO2-freie Flughafen der Welt.

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Und das zu recht, denn: Elektroautos sind auf wenigstens ein Jahrzehnt absehbar kein Ersatz für Verbrennungsmotoren. Längere Urlaubsreisen: geht nicht (zu geringe Reichweite bzw. zu lange Ladezeiten). Alle Bewohner eines Mehrfamilienhauses laden über Nacht: geht nicht (schaffen die Leitungen nicht). Alle Anwohner einer Straße laden über Nacht: geht nicht (schaffen die Leitungen nicht). Alle Pendler laden tagsüber: geht nicht (nicht genug Ladesäulen).

Elektroautos sind bis auf weiteres ein Gimmick für Pendler, die in einem Einfamilienhaus wohnen oder eine Ladesäule vor dem Büro stehen haben (und dann darauf hoffen müssen, daß andere Kollegen nicht auch auf den Gedanken kommen, sich ein Elektroauto anzuschaffen).

Gruß
C.

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Hallo,
das ist doch alles fertig. Es muss im Bedarfsfall eventuell erweitert werden, vor allem aktualisiert. Der Bebauungsplan fuer die Autofabrik-Flaeche wurde 2000 schon erstellt. A10 Ausfahrt (7) Freienbrink. Die Flaeche wurde von einem deutschen Autohersteller nach der damaligen Planung nicht bebaut.
In Berlin wird eine zusaetzliche Bueroflaeche noch gesucht.
Gruss Helmut

Ja, wenn sie denn die ganze Nacht laden würden, wäre das weniger ein Problem.
Die durchschnittliche Pendler-Entfernung betrug 2016 17km.
Quelle:https://www.focus.de/auto/ratgeber/unterwegs/berufspendler-report-2017-auto-bahn-rad-wie-pendeln-uns-krank-macht-und-was-man-dagegen-tun-kann_id_7696935.html

Für 34km Fahrstrecke und ordentlich Zuschlag für Heizung und Klima benötigt man wohl ca. 10kWh.
Da reicht es also, wenn irgendwann in der Nacht mal 5 Stunden lang der Strom zum Laden freigegeben wird.

Eine mittlere Leistung von 1kW pro Wohnung stellt kein großes Problem dar. Wenn Abends in jeder zweiten Wohnung gekocht wird, kommt da schon eine ähnliche oder größere Summe zusammen.

Man wird nur Systeme erfinden müssen, die das geregelte Nacheinander-Laden, auch mit gestaffelten Leistungen, steuern.

Habe ich schonmal skizziert:

  • Ich will die Karre so schnell wie möglich laden, weil ich nachher noch zum Möhnesee will? OK, dann zahl halt 50ct/kWh.
  • Mir reicht’s, wenn ich morgen um 7 den Akku halb voll habe, dazwischen kann das Stromnetz mein Auto auch als Puffer benutzen? Super, du bekommst den Strom für 7ct.
  • Also, 100% voll muss der Akku morgen sein, und entladen kommt ja mal gar nicht in Frage. Na gut, dann zahl halt 29ct/kWh.
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Zuletzt hatten wir wieder steigende Wahlbeteiligungen.

Hallo,
informier Dich mal zu Flottenverbrauch in der EU. Unter 95 Gramm im Mittel aller Fahrzeuge, das heisst im Mittel um 4 Liter Benzin oder 3,5 Liter Diesel, solche Autos gibts nicht in Diesel und Benzin und wird es demnaechst auch nicht geben koennen. Vorschrift ab demnaechst, glaub uebernaechstes Jahr. Und weiter fallende Grenze in paar Jahren. Daraus folgern riesige Strafzahlungen (Milliarden bei den grossen Herstellern) oder eben ein Anteil Elektroautos, ohne CO2 Anrechnung. Opel hat seine Haendler schon angewiesen, dass sie Elektroautos zu einem Prozentsatz verkaufen muessen (aeh hat Opel ueberhaupt welche?) oder die Verbrenner gibt es nur teurer ab Werk fuer diesen Haendler.
Anderer Ansatz in China, wer nicht soviel Prozent Elektroautos einfuehrt, braucht auch keine Verbrenner zu bringen. (Behaltet Eure Hochleistungsdiesel, nur mit Elektroautos im Paket lassen wir die alten Stinker noch rein)
So geht das weiter, daraus folgert die Umkehrung Deiner These:
Ohne Elektroautos wird es keine Verbrenner geben.
Das bedeutet nicht nur Modelloffensive, nicht nur Schaumschlagen wie bisher, sondern echt Elektroautos in Stueckzahlen auf die Strasse bringen.
Gruss Helmut

Ab 2020. Da E-Autos bei der Berechnung übergewichtet werden, kommt es nicht ganz hin, aber so in etwa müssten dann 20% aller Fahrzeuge Elektroautos sein. Eher unrealistisch. Das wäre dann aber schon deutlich in dem Bereich, in dem das technisch schon nicht mehr geht.

Es gibt also zwei Möglichkeiten: man setzt weiter Normen in die Welt, die sich praktisch nicht einhalten lassen (wie schon bei den Abgasnormen) oder man überlegt sich was anderes.

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Prima Idee, allerdings erstens aufwendig umzusetzen und zweitens funktioniert es nur da, wo auch für jedes Fahrzeug bzw. jede Wohnung ein Stellplatz vorhanden ist. Das ist aber in den Städten, in denen immer noch die Bebauung aus den 50ern und 60ern dominiert, schlichtweg nicht der Fall.

Vielfach funktioniert das schon in den Neubaugebieten mit Einfamilienhäusern nicht, wo die Leute zwei Autos brauchen, um in verschiedene Richtungen bzw. zu verschiedenen Zeiten täglich 30, 50 oder mehr Kilometer pendeln. Außer, man will mitten in der Nacht aufstehen, um umzustöpseln, zumal ja auch dauerhaftes Schnellladen nicht so gut für die Akkus sein soll.

Der Kernpunkt ist aber, daß es für die überwiegende Zahl der Menschen bzw. Autos keine Stellplätze im Haus oder in unmittelbarer Nähe gibt, d.h. keine sichere, täglich zur Verfügung stehende Lademöglichkeit. Jetzt könnte man natürlich argumentieren, daß in der Stadt die öffentlichen Verkehrsmittel sowie das Transportmittel der Wahl sind, aber wer so argumentiert, vergißt a), daß es auch Leute gibt, die aus der Stadt herauspendeln und b) auch innerhalb der Stadt der ÖPNV echt schlecht sein kann, so daß man damit doppelt so lange braucht (oder länger) wie mit dem Auto - trotz Stau.

Hallo,

ein kleines Plus in einer sinkenden Tendenz.
Wäre die Wahlbeteiligung eine Aktie: würdest Du sie kaufen?

Gruß,
Paran

Hallo,
kann sein dass es schwierig wird. Zumal einige Hersteller kaum Elektroautos anbieten. Aber wie heisst es immer so schoen, die Autos werden elektrifiziert. Mit Rein-Batterie-Elektrisch oder Wasserstoff gilt NULL CO2 pro Fahrzeug, glaub anfangs sogar doppelt, ein Fahrzeug zaehlt doppelt in der Statistik. In Europa. Aber jetzt kommts, einige streben zum Hybridauto, dicker Verbrenner mit Elektro-Hilfsantrieb fuer 60 km oder leicht mehr, und das zaehlt dann mit 60 Gramm CO2 pro Kilometer, unabhaengig vom Verbrauch. Dieses Schlupfloch duerfte genutzt werden, jedenfalls in Europa. Europa, so lange es noch geht, war das nicht ein Wahlslogan einer Partei? In China kommt man so aber nicht weiter. Da hilft nur, Tesla hinterher zu hecheln, und BAIC, und BYD, und Byton und weiteren. Bei uns startet einzig VW bald die Aufholjagd.

Es ginge auch, Verbrenner so lange teurer zu machen, bis die 20 Prozent Elektro erreicht sind. Leider muss man sie auch produzieren koennen, verkaufen ist fuer manchen Hersteller einfacher als produzieren. Dazu gibts die andere Loesung, entsprechend weniger Verbrenner verkaufen, noch einfacher, kann jeder, mit entsprechend Entlassungen.
Ich denke, das geht schon alles, wir werden allerdings ausser derzeitigen Liefer-Verzoegerungen von teils ueber einem Jahr fuer Elektro dann auch gleiches fuer Verbrenner sehen, (bei 20 Prozent: erst einen Elektro verkaufen, dann schrauben wir auch wieder 4 Verbrenner zusammen) plus heftige Preisspruenge auf beiden Seiten.
Gruss Helmut

30 km einfache Entfernung bedeutet bei 300 km Reichweite im Auto also 1x pro Woche nachladen. Der Mittelwert der Pendlerstrecke liegt noch darunter.

Ja, die berühmten 300 km. Und dann schalten wir bei minus 5 Grad die Heizung, die Heckscheibenheizung und das Radio ein und wundern uns, daß wir am zweiten Tag bei Kilometer 120 mit leerer Batterie liegenbleiben. Mal davon abgesehen, daß man mit dem Auto ja nicht nur zur Arbeit fährt.

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