The winner takes nothing ?

Bleibt nur noch die Frage…
… wie?

…und das heißt, daß
sie schnellstmöglich den Iran einsacken müssen.

  1. Eine Ausweitung des Krieges auf den Iran ist mit den derzeitigen militärischen Mitteln der USA nicht machbar, dazu müssten in grossem Umfang Reservisten einberufen werden. Dazu muss der Kongress zustimmen.
    Vergiss es!

  2. Gegen einen Staat vorzugehen welcher

  • nachweislich über Massenvernichtungswaffen verfügt (Giftgas)
  • Eine halbwegs gut ausgebildete und Ausgerüstete Armee besitzt, die
  • einen defensiven Gebirgskrieg führen kann.
    dürfte ausserordentlich verlustreich sein.

Ein deratiger Krieg ist derzeit der US-Öffentlichkeit nicht vermittelbar.
Insbesondere dürfte es auch keine „Koalition der Willigen“ geben, die die USA unterstützt. Irgendwelche UN-Resolutionen gibt es auch nicht…
Also keine wirklichen Kriegsgründe…

Man wird sehen.

Aber ich glaube, dass sich die USA im Irak ganz gewaltig die Finger verbrannthaben und es jetzt blos noch um ein „Ausstiegsszenario“ geht…

Gruß
Mike

  1. Eine Ausweitung des Krieges auf den Iran ist mit den
    derzeitigen militärischen Mitteln der USA nicht machbar

Ich bezweifle, daß die Amerikaner (zumindest die verantwortlichen Politiker) das bereits vor Beginn des Afgahnistan-Krieges gewußt haben.

  1. Gegen einen Staat vorzugehen welcher
  • nachweislich über Massenvernichtungswaffen verfügt (Giftgas)
  • Eine halbwegs gut ausgebildete und Ausgerüstete Armee
    besitzt, die
  • einen defensiven Gebirgskrieg führen kann.
    dürfte ausserordentlich verlustreich sein.

Das wäre kein zwingeder Grund, den Krieg nicht trotzdem zu beginnen, wenn der Irak-Krieg nicht gezeigt hätte, daß die Verluste nach dem Ende der Hauptkampfhandlungen munter weiter steigen. Diese Erfahrung dürfte die USA tatsächlich eine Weile von größeren militärischen Abenteurn abhalten. Allerdings neigen sie auch dazu, solche Sachen schnell zu vergessen und da sie ihre Truppen voraussichtlich weder aus Afghanistan, noch aus dem Irak abziehen werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis jemand (daß Bush dann noch im Amt ist, wird ja von Tag zu Tag unwahrscheinlicher) auf die Idee kommt, die günstige stategische Position tatsächlich zu nutzen. Wenn sich dann wieder völlig überraschend herausstellt, daß der Gegner unerwartet hartnäckigen Widerstand leistet und so ein Krieg auf Dauer auch ganz schön teuer wird, gibt es kein Zurück mehr.

Ein deratiger Krieg ist derzeit der US-Öffentlichkeit nicht
vermittelbar.

Abgesehen von der Tatsachee, daß die USA nicht das Maß aller Dinge ist, kann der US-Bevölkerung so ziemlich alles vermittelt werden. Es wäre nicht das erste Mal, daß die US-Medien zu einem bereitwillgen Werkzeug für Propaganda-Feldzüge ihrer Regierung machen und die Zahl der Amerikaner, die in internationalen Medien alternative Meinungen einholen (können und wollen) oder sich gar eine eigene Meinung bilden, ist vergleichsweise gering. Nein, was das angeht gebe ich mich keinen Illusionen hin.

Insbesondere dürfte es auch keine „Koalition der Willigen“
geben, die die USA unterstützt.

Das hängt ganz von den Rahmenbedingungen ab. Ein weiterer Terroranschlag vom Kaliber des 11.9. würde da beispielsweise Wunder wirken. Davon abgesehen ist die USA nicht wirklich auf Verbündete angewiesen. Wenn sie ihre Rüsungsausgaben wie vorgesehen weiter steigern, dann werden sie noch bis zum Ende dieses Jahrzehnts (zumindest militärisch) stärker sein, als der ganze Rest der Welt zusammen. Dann ließen sie sich auch durch eine Koalition der Unwilligen nicht aufhalten.

Irgendwelche UN-Resolutionen gibt es auch nicht…
Also keine wirklichen Kriegsgründe…

Hat die USA nicht schon mit ihrem Einmarsch in den Irak klar gemacht, daß sie weder das eine, noch das andere brauchen?

eines hast Du vergessen…
Hallo Michael,
den wichtigsten Punkt: die USA haben sich hoffnungslos überschätzt und die Lage falsch beurteilt.
Die Ziele Militärstützpunkt und Ölkontrolle sind zu 100 % daneben gegangen.
Um den Militärstützpunkz halten zu können, müssen Unsummen augegeben werden und trotz der dreifachen Persdonalstärke mehr als unsicher.
Das Öl wird über kurz oder mittelfristig nicht mehr von den USA kontrolliert werden: sie werden sich zurück ziehen (müssen). Kurz darauf nehmen arabische Interessengruppen (ich vermute: religiöse) die Felder ein und werfen die US-Firmen raus. Der Brand wird weiter gehen: Kuweit, Oman…ja sogar Saudi Arabien werden von den Islamisten übernommen.
Hier dürfte ein neuer Einsatz drohen. Doch den wird die Bevölkerung nicht mitmachen.
Außer der Absetzung Saddams sind alle Ziele daneben gegangen, ja, sogar ins negative gerutscht.
Dieses Irak wird ein noch größeres Disaster als Vietnam.
Grüße
Raimund

Hallo Esther,

Herzlichen Dank für diese andere Sicht der Dinge.

Wenn ich dass lese, kann ich die Punkte in zwei Aussagen zusammenfassen.

1.) Im Irak herrschen wieder Zustände wie sie ohne Sanktionen und Krieg früher auch bestanden.

2.) Ein ultrabrutales Regime wurde beseitigt und westliche freiheitliche Maßstäbe realisiert wurden.

Die erste Aussage bedeutet, dass die US-Verwaltung nicht absolut unfähig war.

Die zweite Aussage ist der Erfolg, den sich die amerikanische Regierung zuschreiben kann. Getrübt wird das ganze nur dadurch, dass amerikanische Regierungen ansonsten solche Regime unterstützen oder in Einzelfällen bei der Einsetzung solcher Regime helfen.
Außerdem haben die amerikanischen Streitkräfte in ihrem Verwaltungsbereich so ziemlich alles Falsch gemacht, was falsch zu machen war.
Man vergleiche die amerikanisch verwalteten Bereiche mit den Bereichen, die von Engländern verwaltet werden.

Gruß
Carlos

mußt du bei jedem x-beliebigen thread auf israel bezugnehmen?
hast du ein problem?

datafox

hast du ein problem?

Sharon

Hallo datafox,

mußt du bei jedem x-beliebigen thread auf israel bezugnehmen?
hast du ein problem?

Hier geht es um den Irakkrieg, und ich dachte
zwischen uns bestünde Konsens, dass es sich
im Kern um eine Likudnik-Operation handelte,
die mindestens seit 1996 zwischen den Stäben
Israels und den USA insbesondere PNAC, AIPAC
und AEI ausgehandelt wurde? Und nachdem die
richtigen Leute im Pentagon landeten – …

Den Irakkrieg ohne „Israel“ zu besprechen ist
eine gehörige Aufgabe :wink:

Grüße

Euer CMБ

Hallo Mike

  1. Sendungsbewusstsein: Am amerikanischen Wesen soll die Welt
    genesen.

Das war für uns ja gar nicht mal so schlecht, sonst hätten wir ja noch Adolf und die Nazis.
Saddam war der selbe Typ, weg damit.
Kein Mitleid mit Faschos.
Gruß
Rainer

Du hast sicherlich ein wenig zu lange im Politbüro der KPdSU gesessen. Getreu der Tagesordnung : 1. hereintragen der Mitglieder, 2. einschalten der Herzschrittmacher, 3. gemeinsames Singen : " Wir sind die junge Garde des Proletariats ".

.nun ja, shelaju wam bsewo charoschewo !

LOLOLOLOL

TOM

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

eine kurze Einschätzung vom Oberkommandierenden des www :

den wichtigsten Punkt: die USA haben sich hoffnungslos
überschätzt und die Lage falsch beurteilt.

nach Konsultationen kommt man zu folgenden Erkenntnissen :

Die Ziele Militärstützpunkt und Ölkontrolle sind zu 100 %
daneben gegangen.

…& noch was wichtiges :

Um den Militärstützpunkz halten zu können, müssen Unsummen
augegeben werden und trotz der dreifachen Persdonalstärke mehr
als unsicher.

… & Kostprobe aus dem Märchenbuch

Das Öl wird über kurz oder mittelfristig nicht mehr von den
USA kontrolliert werden: sie werden sich zurück ziehen
(müssen).

… & Visionen haben was
Kurz darauf nehmen arabische Interessengruppen (ich

vermute: religiöse) die Felder ein und werfen die US-Firmen
raus. Der Brand wird weiter gehen: Kuweit, Oman…ja sogar
Saudi Arabien werden von den Islamisten übernommen.

…& das sollten wir nach den indexen mal abwarten [einsatz; bevölkerung; mitmachen ;]

Hier dürfte ein neuer Einsatz drohen. Doch den wird die
Bevölkerung nicht mitmachen.

… & [absetzung; saddam; negativ] würde ich auch als einen negativ aussagenden, eindimensionalen vektor sehen

Außer der Absetzung Saddams sind alle Ziele daneben gegangen,
ja, sogar ins negative gerutscht.
Dieses Irak wird ein noch größeres Disaster als Vietnam.

…& lediglich mit dem kleinen unterschied, daß es im irak anschliessend keine diktatur gibt . [nordvietnam]

TOM

Grüße
Raimund

Die Auflösung ist so einfach:
Nächster GROSSER Anschlag in USA oder so - Gut für Bush, also auch von ihm gesteuert, nix Isamlisten.

oder

Nächster GROSSER Anschlag auf Ölversorgung - Zusammenbruch der westlichen Zivilisation, dann sind wirklich Islamisten am Werk.

Warum sollen die Islamisten für unsere Vernichtung Hochhäuser zum Einsturz bringen, wenn wir viel einfacher und wirksamer vernichtet werden können, indem sie einen großen Ölhafen am Persischen Golf plattmachen?

Zum Nachlesen
Hi,

Nächster GROSSER Anschlag auf Ölversorgung - Zusammenbruch der
westlichen Zivilisation, dann sind wirklich Islamisten am
Werk.

In leicht abgewandelter und nicht mehr ganz aktueller Form (aber dennoch sehr spannend) auch nachzulesen in „Red Storm Rising“, vom gleichen Autor, der auch schon die Idee mit dem Flugzeug hatte (Tom Clancy).

Grüße,

Anwar

Hallo!

…lediglich mit dem kleinen :unterschied, daß es im irak
anschliessend keine diktatur gibt

Was dort im Detail entsteht, weiß ich natürlich auch nicht. Daß aber im Irak in absehbarer Zukunft eine Demokratie entstehen kann, halte ich für ausgeschlossen. Eine Demokratie läßt sich nicht per Order mal eben installieren. Demokratische Verhältnisse hätten eine Chance, wenn die Bevölkerung dahinter stünde und zunächst insbesondere die lokalen Fürsten und Clans. So naiv, daran zu glauben, können aber nicht einmal die Herrschaften in Washington sein.

Ich vermute als wahrscheinliches Szenarium, daß die Besatzungstruppen nach ihrem Abzug im wesentlichen zerstörte Machtstrukturen hinterlassen, die in den verschiedenen Landesteilen zwischen unterschiedlichen Gruppen zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen werden. Am Ende werden für die nächsten vielen Jahre Blauhelme nötig sein, die bestenfalls schaffen, überall aufkeimende Scharmützel klein zu halten.

Der Despot Hussein wurde von einer ganzen Bevölkerungsschicht getragen. Der Rest wurde mit Gewalt in Schach gehalten. Durch die Verhaftung des Herrn Hussein entstehen nicht plötzlich Gruppen, die sich friedlich mit Argumenten auseinandersetzen, um einen gemeinsamen Weg zu finden. Will sagen: Es fehlen alle Voraussetzungen, um von Demokratie auch nur träumen zu dürfen.

Das Mindeste wäre eine charismatische Führerfigur, die von der Zustimmung aller ethnischen Gruppen getragen wird. Hussein war diese charismatische Figur, die allerdings Zustimmung oft genug durch Gewalt ersetzte. Der Mann hielt das Land mit inakzeptablen Mitteln, aber immerhin beisammen. Jetzt wird das Land bestenfalls durch den Wunsch geeint, daß die Besatzer verschwinden mögen. Sobald die Truppen weg sind, wird es an allen Ecken krachen, ganz egal, welche Leute in Bagdad die von den Amerikanern hingestellten Sessel wärmen.

Gruß
Wolfgang

Hi Rainer

  1. Sendungsbewusstsein: Am amerikanischen Wesen soll die Welt
    genesen.

Das war für uns ja gar nicht mal so schlecht, sonst hätten wir
ja noch Adolf und die Nazis.

Naja, aber nur weil sie damals was gut machten, heißt das noch lange nicht, daß das heute immer noch so ist.
Das erinnert mich ein bißchen an meine Oma, die meinte, daß ich die Partei xy wählen müßte, weil die ja die gratis Schulbücher eingeführt hätten und sehr entsetzt war, daß ich das ein bißchen anders sah.

Saddam war der selbe Typ, weg damit.

Stimmt. Er hat gefoltert, hatte Massenvernichtungswaffen und hat das Land unterdrückt und ausgeplündert. Ja, seit die Amerikaner im Land sind, ist es sehr viel besser geworden

Gruß
Edith

PS.: Wer Ironie findet, darf sie behalten.

Ein Amerikaner in Europa
der die ganze Sache anders sieht als Mr. Bush. Auch mal eine interessante Perspektive.

Gruß
Michael

Traum und Alptraum des Ron Williams
Der Schauspieler über sein Leben und seine Beziehung zu George W. Bush und Martin Luther King

Von Christian Mayer

Es genügt, einen Knopf umzulegen, um Ron Williams zu einem mittleren Wutausbruch zu bewegen. Zu einer Wortkaskade, welche die in sich versunkenen Gäste im sonnigen Café Tambosi draußen am Hofgarten bis ins Mark treffen müsste.

Zum Glück spricht der Schauspieler mit warmer, leiser Stimme, sein Deutsch ist nahezu akzentfrei, und deshalb tun die Gäste an den Bistrotischen so, als würden sie die Anklage nicht bemerken. George W. Bush ist jetzt das Thema des Ron Williams, und einmal angestoßen kommt der Mann mit der knapp über die Augenbrauen gezogenen Baseballkappe der San Francisco Giants nicht zur Ruhe: ¸¸Ein Blinder unter lauter Tauben", sei der Präsident, zitiert Williams den Ex-Finanzminister Paul O"Neill. Ein Papasöhnchen, der im Irak eine Katastrophe angezettelt habe, dieser Mr. Bush. Intellektuell minderbemittelt, ein ¸¸guts president", der alle Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffe, mit verheerenden Folgen für den Rest der Welt. ¸¸Diese Regierung ist eine einzige Lüge", hämmert er weiter, und reitet eine neue Verbalattacke, als sein Gegenüber eine Atempause nutzt und nach den Chancen der Wiederwahl des Kriegspräsidenten George W. fragt: ¸¸Was heißt Wiederwahl? Putsch! Die Wahl zum Präsidenten 2002 hat er nicht gewonnen, sondern in einer konzertierten Aktion in Florida manipuliert."

¸¸Ich bin ein Ami"

Dieser Mann, das spürt man nach wenigen Minuten, ist nicht nur ein Entertainer, sondern auch ein politischer Mensch. Mindestens so angriffslustig wie der Polemiker und Bush-Feind Michael Moore, aber nicht so dröhnend flapsig. Ron Williams, im kalifornischen Oakland geboren, ist ein kritischer Patriot, obwohl er seit 35 Jahren in München lebt. ¸¸Ich bin kein Bayer, nein, ich bin immer noch ein Ami. Obwohl ich mich dafür schäme, was wir im Irak veranstalten. Amerika hatte noch nie ein so hässliches Gesicht." Und wenn ihn wieder mal ein deutscher Freund darauf anspricht, was denn los sei in Washington, ob Herr Rumsfeld nun total durchknallt, kann er seine Enttäuschung über die US-Regierung nicht verbergen. Momentan bekommt er viele Anrufe, von Leuten, denen die Bilder aus dem Gefängnis Abu Ghraib nicht aus dem Sinn gehen.

Eigentlich müsste er sich auf seinen Theatertext konzentrieren. Auf die Rolle seines Lebens, die er in der kommenden Woche zum ersten Mal in München spielen wird, in der Komödie im Bayerischen Hof. Vor ihm auf dem Tisch liegt es griffbereit, das Drama ¸¸I have a Dream". Ein paar wichtige Zitate aus einem Monolog des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King jr. hat Williams dick unterstrichen. Aber er kennt sie längst auswendig, die Botschaft des Predigers und Humanisten King, der für ihn ein Gegenbild zum amtierenden Präsidenten darstellt. ¸¸Er war der größte Amerikaner, George Washington und Abraham Lincoln eingeschlossen", sagt er feierlich. Weil er offen den alltäglichen Rassismus in Amerika angeprangert habe, weil der Pazifist Martin Luther King der Intoleranz eine Vision entgegengesetzt habe: Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Gleichheit für alle Menschen, egal welcher Hautfarbe.

Heute kann sich Ron Williams mit der friedlichen Botschaft des Martin Luther King identifizieren. Als er ein junger Mann war, belastet durch eine schlimme Kindheit im Waisenhaus, sympathisierte er mit der radikalen Freiheitsbewegung ¸¸Black Panther". Ein anderer Schwarzenführer, Malcom X, war sein Vorbild, und heute sagt Williams, dass er vielleicht wie viele andere schwarze Aktivisten im Gefängnis verschimmelt wäre, wäre er in Amerika geblieben. Es war Anfang der sechziger Jahre, Ron diente damals in einer Einheit der Militärpolizei in Georgia, als einziger Schwarzer unter lauter Weißen. Er lernte, wie man eine 45-Automatik bedient, aber er lernte auch am eigenen Leib, was Ungerechtigkeit und Rassenhass bedeuten. Gottseidank gab ihm seine Tante, die er wie eine Mutter liebte, einen guten Rat: Zieh" nach Deutschland, mach" dein Glück.

Ron Williams kam als GI ins exotische Stuttgart. Er lernte ein Land kennen, von dem er zuvor nur wusste, wie es klingen könnte. Ungefähr so wie die Kompositionen eines Franz Schubert. Mit Schubert und Mozart wuchs der junge Ron auf, nachdem ihn sein Onkel, ein Sänger und Stimmlehrer, bei sich aufgenommen hatte. Im Wohnzimmer stand das Steinway-Klavier seiner Tante. Seit seiner Jugend liebt er Musik, er hat eigene Platten aufgenommen - unter anderem eine ¸¸Hair"-Einspielung mit Udo Lindenberg und Nina Hagen - und als Musical-Sänger Erfolg. ¸¸The All White Band" heißt seine Gruppe.

Der Mann hat eben einen leicht schrägen Humor. Den braucht er auch, in einem Gewerbe, das nicht immer spaßig ist. Schließlich ist die Unterhaltungsbranche hart umkämpft, und Ron Williams tat sich immer schwer damit, in ein Sendekorsett gepresst zu werden. Einer, der in seinem Leben so viel gemacht hat, Butler und Chauffeur bei einem schwäbischen Millionär war, Willy-Brandt-Stimmenimitator oder Rundfunksprecher bei den US-Streitkräften, wird eben ein Querkopf. ¸¸Ich wollte ja nie ein Bundes-Bimbo wie Roberto Blanco sein", sagt er.

Als erster schwarzer Kabarettist stand er Anfang der siebziger Jahre auf der Bühne, später im Fernsehstudio - und wurde, wie sein Kollege Dieter Hildebrandt, abgeschaltet, weil seine Witze über Franz Josef Strauß den Großkopferten beim Bayerischen Rundfunks zu dreist erschienen. Sogar eine Samstagabend-Show hatte der Mann mit dem schnellen Mundwerk, aber die WDR-Sendung mit dem idiotischen Titel ¸¸Ronabend" wurde nur drei Mal ausgestrahlt, zu unterschiedlichen Sendezeiten. Das ist für einen Unterhalter tödlich. Stand-up-Comedy machte er, als es im deutschen Fernsehen noch keine Comedians gab - vielleicht war die Zeit für ihn nicht reif. ¸¸Heute ist es leichter für Schwarze, beim Fernsehen Karriere zu machen."

Jetzt ist er also als Martin Luther King unterwegs, dutzende Male hat er das Stück ¸¸I have a Dream" auf unterschiedlichen Bühnen gespielt, meist in kleinen Städten, weil dort die Aufmerksamkeit erfahrungsgemäß groß ist. In München möchte Ron Williams ein junges Publikum erreichen, das bisher eher einen Bogen um die Komödie im Bayerischen Hof macht. ¸¸Es geht um Emotionen, um die Botschaft. Das ist hochpolitischer Schulfunk und Schauspiel mit Musik", erzählt Williams. Überhaupt ist er gerne mit Jugendlichen zusammen, deswegen hat er vor zwei Jahren auch Schulen in ganz Deutschland besucht und Vorträge gegen Gewalt gehalten. Als Kumpel und Rapper, wie er sagt, nicht als Pädagoge. Mehr als einmal hat er den Schülern, die sich wie schwarze Ghettokids kleiden, in schillernden Farben geschildert, wie ein schwarzes Ghetto in Amerika aussieht und was es heißt, ohne Eltern aufzuwachsen. Das hat Eindruck gemacht.

Das Gespräch im Tambosi ist zu Ende, Ron Williams muss weiter, sein Handy hat drei Mal geklingelt. Ein Händedruck, ein zupackendes Schulterklopfen. Als er sich verabschiedet, radelt eine junge Frau am Hofgarten vorbei. ¸¸Halt mal, Süße", ruft Williams der schönen Bekannten zu. ¸¸Komm in meine Show, musst du sehen!" Er drückt ihr eine Einladung in die Hand. Wahre Prediger müssen die Leute eben auf der Straße bekehren.

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.121, Donnerstag, den 27. Mai 2004 , Seite 39

Hallo

es laeuft ganz gut hier. ich bin nur sehr schockiert, was manch deutsche vom stapel lassen. hab hier mal gelesen, dass amerikaner alle geldgeile sadisten sind (so in der art). Mein mann ist amerikaner und zur zeit in iraq stationiert. Wenn sich einer beschweren muesste, dann waere ich das wohl, mach ich aber nicht, da ich viel mehr mitbekomme… nicht nur die schlechten sachen. gerade eben kam in den nachrichten ein bericht, wie amerikaner handprotesen an irakis ausgeben, die unter sadams regime haende abgehackt bekommen haben. ich denke mal ALLES ist besser als Sadam…

klar laufen auch sachen schief, aber letztendlich sind es alle nur menschen, und menschen machen nun mal fehler…

Mein Mann hat sich letztens mit einem Iraki underhalten. er hat ihm gesagt, dass er fuer monate in ein gefaengnis gesperrt wurde, misshandelt, ect… NUR weil er einmal laut gefragt hat, wieso seine familie nichts zu essen hat, und saddam all diese schoenen palaeste. die waende hatten ohren dort…

Desweiteren hat amerika dem neuen irakischen regime angeboten, sofort abzuziehen nach dem 30. Juni wenn sie es wuenschen. Auf das angebot kommen sie ungern zurueck, und wollen, dass die amerika noch lange da bleiben

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das Problem nicht erkannt
Hallo Esther,

gerade eben kam in den nachrichten ein
bericht, wie amerikaner handprotesen an irakis ausgeben, die
unter sadams regime haende abgehackt bekommen haben. ich
denke mal ALLES ist besser als Sadam…

Ich muss leider feststellen, dass Du das eigentliche Problem nicht erkannt hast. Schon mal darüber nachgedacht, wer Saddam Hussein auf den Thron gehoben hat?
Die Antwort auf diese Frage ist sehr aufschlussreich, denn man kann nun leicht erkennen, was auf das irakische Volk zukommt, sobald sich ein geeigneter Kandidat gefunden hat.
Aber es geht hier nicht allein um die Irakis, vielmehr stellt dieser Krieg die Frage, ob und mit welchen Mitteln die Staaten der Welt untereinander eingreifen wollen.
Wenn eines Tages die Chinesen ihr Großreich errichten werden (schätzungsweise unter Einverleibung von halb Russland), dann werden sie sich wohl auf diesen Krieg beziehen.
Doch die Bedrohung ist viel näher als nur dies. Was wird passieren, wenn Deutschland seine (verfassungswidrige) Unterstützung für den nächsten Angriffskrieg verwehrt? Werden wir uns dann am „receiving end“ der ungezügelten US-Aggression wiederfinden?

Grüße,

Anwar

PS:
„With great power comes great responsibility“

  • Ben Parker to Peter Parker (Author: Stan Lee)

„The road to hell is paved with good intentions“

  • Proverb, origin unknown, ca. 14th century

Gleichfalls hallo

hab hier mal gelesen, dass
amerikaner alle geldgeile sadisten sind (so in der art).

Tja, ich war auch schon mal schockiert, was gewisse US-Regierungsvertreter so über Deutschland ablassen. *hüstel*

Mein
mann ist amerikaner und zur zeit in iraq stationiert.

Arme Sau…

gerade eben kam in den nachrichten ein
bericht, wie amerikaner handprotesen an irakis ausgeben, die
unter sadams regime haende abgehackt bekommen haben. ich
denke mal ALLES ist besser als Sadam…

No ja, man kann immer noch den Sudan auspacken, oder Somalia… Komischerweise scheint das Grauen bis in das unendliche steigerbar zu sein…

klar laufen auch sachen schief, aber letztendlich sind es alle
nur menschen, und menschen machen nun mal fehler…

Das Problem ist ja nicht, dass da was passiert ist, sondern dass dies über Monate hinweg lief und dass offensichtlich Vorgesetzte davon wussten und nichts unternommen haben bzw. es sogar unterstützten…
Und wenn die USA mit einem derartig hohen Moralischen Anspruch auftreten, und so etwas passiert, dann wirkt das eben ziemlich vernichtend.

Desweiteren hat amerika dem neuen irakischen regime angeboten,
sofort abzuziehen nach dem 30. Juni wenn sie es wuenschen.

Nachdem diese neue Regierung nicht lebensmüde ist…

Auf
das angebot kommen sie ungern zurueck, und wollen, dass die
amerika noch lange da bleiben

Klaro, ohne die US-Truppen sind die doch in Nullkommanichts Hackfleisch.

Fakt ist:
Die USA haben es verbockt! Sie hatten einfach keinen Plan, was nach Saddam passieren würde. Dass danach „Friede-Freude-Eierkuchen“ ausbrechen würde, war ein schöner, aber unrealistischer Traum.
Der Krieg wurde mit Lügen begonnen, (Massenvernichtungswaffen, Terror-Verbindungen zu den 9-11 Attentaten), und alle Soldaten, die für diese Lügen jetzt ihr Leben riskieren müssen, sind einfach nur arm dran. Dieser Kampf ist durch die USA jetzt nach diesen Bildern erst Recht nicht zu gewinnen.

Gruß
Mike

Laecherliche Propaganda also… lese mal diesen Artikel. mir wurde danach klar, wieso ihr so reagiert…

http://de.biz.yahoo.com/040526/299/41uko.html

Und es ist die schuld der amerikaner, dass es prostitution, porno-kino und drogenszene gibt. Ich glaub die irakis haetten da bestimm lieber sadam wieder zurueck, gaaaanz bestimmt…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi
Der Artikel ist genauso lächerliche Propaganda, und zum Teil gelogen! So standen die Bundeswehreinheiten im Kosovo-Konflikt tatsächlich in vorderster Front… usw usw usw…

Sehen wir es realistisch:
Der Kommadierende General im Irk hat „besonders Brutale Verhörmethoden“ vor kurzem untersagt.
Dazu gehören Massiver Schlafentzug (über 72 Stunden) und das verharren in unbequemen Körperhaltungen (über 45 min)

  1. Schlafentzug und zwangsweises Körperverkrümmen ist Folter. PUNKT
    Egel für wie lange angewendet. PUNKT
  2. Man kann wohl davon ausgehen, dass diese Verhörmethoden vorher angewendet wurden… und wohl jetzt in der entschärften Fassung immer noch angewendet werden

Nachdem die USA, bzw die US-Verwaltung im Irak somit permanent gegen die Menschenrechte verstösst, steht sie moralisch ziemlich schlecht dar. Man kann nicht DIE MENSCHENRECHTE hochhalten und auf der anderen Seite permanent dagegen verstossen. Man wird eben nicht an der Aussage, „ja, aber es ist doch besser geworden“ gemessen, sondern an der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Gruß
Mike