Tierhaltung nach Vermieterwechsel

Hallo,
Vielleicht hat jemand einen Rat:
Wir wohnen seit 15 Jahren in einem Haus zur Miete und haben 6 Katzen, sowie zwei Hunde.

Nun haben die Besitzer des Hauses gewechselt. Diese haben sich das Haus 3x angesehen und somit auch alle Tiere, da dir Katzen reine Wohnungskatzen sind.

Diese sind teilweise bis 15 Jahre alt.

Nun kündigen uns die neuen Hausbesitzer mit Begründung durch angebliche Schäden der Katzen.

Die Vermieter haben das Haus doch genau so gesehen und gekauft. Sie wussten vor Vetragsabschluss von sämtlichen Tieren.

Ist die Kündigung rechtswirksam?

Ich persönlich denke ja, man kann nicht etwas genau so kaufen und es dann im Nachhinein bemängeln.

Aber ich bin kein Jurist.

Hat jemand schon eine ähnliche Erfahrung gemacht?

Ich kann diese Frage nicht eindeutig beantworten.

Aber hier wenigstens Tips dazu:
Zunächst würde ich der Kündigung mal widersprechen.
Auf jeden Fall schriftlich unter Zeugen übergeben oder z.B. per Einwurfeinschreiben zustellen.
So können zunächst mal evtl. entstandene Fristen eingehalten werden.

Dann muss das ganze zum Rechtsanwalt für Mietrecht.
Wenn ihr Rechtsschutzversichert seid und den Baustein Mietschutz mit versichert habt, dann kostet euch dies höchst wahrscheinlich erstmal nichts (aber immer vorab klären! )
Ohne Rechtschutzversicherung nimmt ein Rechtsanwalt aber auch nicht viel für eine Erstberatung.

Alternativ natürlich Mieterschutzbund.

Wichtig ist aber in jedem Fall erstmal der Einspruch, dann kann man weiter schauen.

Viel Glück!

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Interessanter Kündigungsgrund. Gibt es denn Schäden? Wenn ja sind diese Meldepflichtig und auch erstattbar wenn verursacht (Tierhaftplficht hilft in den Fall)

Es gilt der Grundsatz: „kauf bricht nciht Miete“ Sprich der Vertrag geht 1zu1 auf den neuen Vermieter über, daher auch die Erlaubnis der Tierhaltung (wenn es diese gibt).

Wenn Kündigung wirklich unbegründet der beste Weg.

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Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für die ersten Antworten.

Also das Haus weißt definitiv Gebrauchsspuren auf. Aber ganz normale Abnutzungserscheinungen. Die aber teilweise schon von den Vorbesitzern stammen, die hier mit Kindern und auch Tieren gewohnt haben. Sprich: ist nicht alles von uns.

Wir sind noch den Vorbesitzern hier eingezogen. Deshalb war auch die Tierhaltung hier geduldet.

Die neuen Hausbesitzer haben sich das Haus 3x angesehen, bevor sie es gekauft haben. Inklusive sämtlicher Tiere und auch der Abnutzungserscheinungen.
(Generell ist das Gebäude übrigens sehr restaurierungsbedürftig. Also eigentlich müsste es kernsaniert werden, wenn man es genau nimmt). Das ist aber alles nicht durch uns, sondern ist halt generell wegen dem Alter, da die Vorbesitzer hier auch nicht investiert haben. Es ist alles und weißt Mängel auf: egal ob Elektrik, Heizung oder Wasser. Einfach alles.

Aber die neuen Vermieter sagen jetzt, obwohl sie das alles so gesehen haben, dass die Katzen das Problem sind. Auch nicht der Hund erstaunlicherweise. Aber die Katzen.

Ich denke eher, das ist ein vorgespielter Grund, weil sie uns schnell raus haben wollen. Nach 15 Jahren haben wir ja 9 Monate Kündigungsfrist.

Aber was mich interessiert: darf man ein Haus so kaufen, um dann im Nachhinein zu sagen, ich möchte das jetzt doch nicht so?

Also die Mieter inkl Tieren und Abnutzungen zu sehen und zu kaufen, aber hinterher das als Kündigungsgrund angeben?

Die Katzen waren vor Hauskauf ja kein versteckter Mangel, sondern den Käufern voll bewusst.

Also ich würde zum Beispiel kein Haus kaufen, wenn ich ein Problem durch die vorhandenen Tiere hätte.

Aber sie drohen uns jetzt mit Räumungsklage, wenn wir nicht sofort ausziehen

Drohen kann man ja, aber wenn man „sofort“ ausziehen soll, dann wäre dazu ja eine fristlose Kündigung erforderlich. Und die bedarf sehr schwerwiegender Gründe.
Die sehe ich hier überhaupt nicht.

Die bekannte und erlaubte/geduldete Tierhaltung kann das nicht sein.
Womöglich wollen die neuen Eigentümer tatsächlich schneller ins Haus als nach dem Mietrecht möglich. Die Kündigungsfrist müssten sie schon einhalten, mindestens.
Übrigens der Begriff „versteckter Mangel“ ist hier fehl am Platze. Denn den würde man ja gegenüber dem Verkäufer ,also Vorbesitzer des Hauses, anbringen,. Dabei ginge es um den Kaufvertrag und Kaufpreis.
Der Mieter hätte damit nichts zu tun.

Lasst euch rechtlich beraten, wie ihr die (unberechtigte) Kündigung abwehren könnt. Eine normale fristgerechte Kündigung wäre zulässig und möglich.
Also ausziehen werdet ihr schon müssen und 9 Monate sind schnell rum. Also fangt an zu suchen wo ihr und die Tiere ein neues Zuhause findet.

MfG
duck313

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und da besteht ggf. die Möglichkeit der Vermieters euch zu kündigen, nennt sich wirtschaftliche Verwertung.

Mit den Vermieter also Reden was er vorhat und dann ggf neue bleibe suchen und sich herauskaufen lassen.

Klar ist ja nicht verboten etwas zu kaufen und dann das Objekt so zu ändern wie man es haben möchte.

nun ihr habt einen ganze Menge an Tieren (8 Stück), dass kann zumindest eine Forderung nach Reduzierung begründen, dazu müsste man das Objekt aber kennen.

Ist ja vielleicht auch passiert. Und die kann sogar gerechtfertigt sein:
https://www.promietrecht.de/Vermieterkuendigung/Fristlose/Gefaehrdung-der-Mietsache/Kuendigung-Mietvertrag-wegen-Gefaehrdung-der-Mietsache-Wohnung-E1241.htm
Deshalb kann man nur wiederholen:

Vielen lieben Dank, ich mache am besten noch heute einen Termin beim Anwalt

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Das ist ziemlich dummdreist.
Wenn ein Mieter die Wohnung beschädigt hat, dann geht der normale Weg über eine Abmahnung mit der Aufforderung zur Beseitigung der Schäden und des Unterlassens weiterer Beschädigungen.

Im Extremfall, wenn ich z.B. den Mieter dabei erwische, wie er mit dem Vorschlaghammer Wände einreißt, kann ich auch direkt fristlos kündigen.

Hier geht es um behauptete, nicht näher bezeichnete Schäden durch „Katzen“?

Wie naiv muss man sein, zu denken, so einen Mieter zum unverzüglichen Auszug zu bringen?

Tja, der Vermieter hat die Waffe gezogen und auf euch gerichtet, jetzt müsst ihr euch wehren.
Das geht meines Erachtens nur über den direkten Weg zur anwaltlichen Beratung.
Eventuell seid ihr Mitglied im Mieterverein, dann dorthin.
Sonst zum zunächst selber zu bezahlenden Anwalt - der dürfte aber seine Freude daran haben, das Schreiben des Vermieters auseinander zu nehmen.

Nicht zögern!

Durch den Sanierungsbedarf ist es absolut möglich, dass der fristlosen eine ordentliche Kündigung folgt. Ihr habt dann eine starke Verhandlungsposition und könntet dem Vermieter nach dem verlorenen Rechtsstreit anbieten, früher aus dem Haus auszuziehen, wenn er dafür bezahlt (oder wenn er auf jegliche Renovierungsarbeiten verzichtet, so ihr dazu überhaupt verpflichtet seid).

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Bitte halte uns auf dem Laufenden.
Wir kennen ja nur deine Schilderung - wenn das so stimmt, dürfte der Anwalt beim Lesen der Kündigung ein kräftiges Grinsen im Gesicht haben.

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Dankeschön, das beruhigt mich schon mal etwas, weil sie zum 1.11. den Schlüssel in Empfang nehmen wollen.

Da bekommt man schon etwas Panik, wenn man so etwas vom Vermieter geschrieben bekommt.

Aber dann ignoriere ich diese Aufforderung erstmal (bleibt uns sowieso nichts anderes möglich, wir haben über 15 Jahre ein komplettes Haus bewohnt und auch natürlich noch keine Ersatzwohnung) und mache erstmal einen Termin beim Anwalt. Hoffentlich ist der zeitnah

Nur mal so aus Interesse: Wann kam denn die Kündigung, in welcher Form wurde sie euch zugestellt?

Wenn die Dame am 01.11. bei euch vor der Tür steht, habt ihr exakt nichts zu befürchten.
Ich würde betont freundlich sagen, dass ihr ohne Anwalt nicht mit ihr sprechen werdet, zudem möge sie bitte das von euch gemietete Grundstück verlassen.

Ach, man sollte dann auch die Polizei rufen, wenn es unschön wird.

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Oh nein, jetzt hab ich so viel geschrieben und dann war Internet garstig.

Also nochmal von vorn:

Wir haben heute Nachmittag einen spontanen Termin bei einem Rechtsanwalt für Mietrecht bekommen.

Ihm ist schon ein wenig das Gesicht runter gefallen über die Dreistigkeit der neuen Eigentümer.

Er meinte aber, dass zwar eine fristlose Kündigung definitiv nicht die Katzen als Grund haben können, das würde nicht ausreichen, da die Vorbesitzer die Tiere erlaubt haben.

Allerdings dürfte die Katzenhaltung für eine fristgerechte Kündigung reichen, die würde dann in unserem Fall 9 Monate sein, da wir schon so lange in dem Haus wohnen.

Allerdings sind das nur alles seine Einschätzungen, das letzte Wort hat der Richter selbst und es gibt Urteile zu Katzen in völlig verschiedene Richtungen. Im Grunde genommen könne es schon mit eine Rolle spielen, ob der Richter selbst Katzenliebhaber ist.

Also für eine fristlose Kündigung wird es nicht reichen und auch die Schäden im Haus sind fraglich, da selbst die Vorbesitzer schon Tiere wie Katzen und Hunde hatten.

Letztendlich legen wir erst einmal Widerspruch ein und wir sehen uns nach einer anderen Bleibe um.

Sollte es zu einer Verhandlung kommen, werde ich hier mal Posten, was der Richter dazu gesagt hat. Falls eine kommen sollte, wird dies aber noch dauern sagt der Anwalt

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Oha!

Da müssen deine Katzen ja kräftig randaliert haben! Die bringen wohl das Haus zum Einsturz!
Wahrscheinlich haben sie auch den Vermieter beleidigt.

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Ein paar Portionen Katzenpisse in den Dielenbrettern und die Spuren vom Krallenschärfen im Parkett und an den Türrahmen sind völlig ausreichend, einen Vermieter auf die Palme zu bringen.

Wobei 6 Katzen und zwei Hunde in einer Wohnung so ziemlich das Gegenteil von artgerechter Haltung sind und einen Tierfreund neben dem Vermieter zum Sitzen bringen.

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Ach da fällt mir ein, kann euch eine neuer Vermieter überhaupt schon kündigen? Dass kann er erst, wenn er auch im Grundbuch eingetragen ist, oder Wenn er eine Vollmacht im Orginal beilegt, dass er dazu vom alten Vermieter berechtigt ist.

Ja ich weiß, gab schon Urteile die das mit der Vertetungsvollmacht in einelzfällen auch anders sahen.

Wir wohnen aber in keiner Wohnung, sondern in einem Haus mit knapp 130 qm und voll ausgebautem Keller und großen Garten

Die neuen Vermieter sind schon im Grundbuch eingetragen.

Zusammen mit der fristlosen Kündigung haben sie auch Eigenbedarf direkt angemeldet. Ich denke mal, das ist der wahre Grund. Sie wollen so schnell wie möglich selbst rein.

Das mit dem Vermieter beleidigt war gut, ich musste echt lachen.
Ja, wahrscheinlich haben sie da gelegen und die Pfote wie einen Mittelfinger gehalten :wink:

Wer weiß, was er angeblich gesehen hat

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Ich kann zwar nachvollziehen, wenn man ein Haus kauft, dass man dort selbst rein möchte.

Aber ich würde doch kein Haus kaufen, wenn ich ein Problem mit Tieren habe, wenn dort seit 15 Jahren eine Familie mit 6 Katzen und 2 Hunden wohnt, um die dann wegen der Situation die es schon seit knapp 15 Jahren gibt fristlos vor die Tür setzen zu wollen.

Da gibt es doch andere Häuser, ohne dass dort vorher Tiere gelebt haben.

Wenn man Angst um Wände und Böden haben sollte.

Ich muss da an ein rotes Auto denken, was ich kaufe und hinterher versuche ich Vorteile zu erhaschen, weil das Auto rot ist und ich lieber ein blaues gehabt hätte…

Die gesamte Grundlage finde ich suspekt