Tipps und Erfahrungen mit Buch schreiben

Hallo liebe wer-weiss-was Community!

Ich hätte von euch gerne ein paar Tipps bekommen, wie man denn am besten mit dem Schreiben eines Buches beginnt. Seit Wochen habe ich schon eine Geschichte in meinem Kopf herumschwirren, die ich gerne zu Papier bringen würde, aber ich weiß einfach nicht so recht, wie ich dies denn beginnen soll. Kennt dieses Gefühl denn jemand?

Natürlich habe ich immer wieder angefangen die wichtigsten Dinge und Gedanken niederzuschreiben oder auf meinem Handy mit Sprachnachrichten aufzunehmen. Aber ich bin mir sehr unsicher, was das Implementieren in einen Text dabei angeht. In meiner Familie schreibt zwar meine Schwägerin, jedoch ist sie nach ihrem verlegtem Buch etwas überheblich geworden, weshalb ich sie nur sehr ungern um Rat bieten würde.

Deswegen würde es mich sehr freuen, wenn ich hier auf den einen oder anderen Erfahrungsbericht und Ratschlag stoßen würde!
Vielen Dank!

Öh … ja … geht’s vielleicht auch etwas kleiner? Und vielleicht spezieller?

Wie viel Erfahrung hast du in Geschichten schreiben? Noch gar keine? Dann solltest du vielleicht erstmal „klein“ anfangen? Wie alle anderen auch?

  1. beschreibe einen Gegenstand
  2. beschreibe Charaktere,
  3. beschreibe den Regen
  4. beschreibe ein Gefühl.
  5. lies viel von anderen Autoren!
  6. übe Dialoge!
  7. schreibe einen Brief an einen fiktiven Freund
  8. beschwere dich darin über deine überhebliche Schwägerin und über mich, weil ich dir keine Gebrauchsanweisung zum Buch schreiben gebe

oder

  1. schreib doch einfach mal!

Für detailliertere Fragen stehe ich gern zur Verfügung. Aber ich kann dir nicht mit einem Post deine mangelnde Erfahrung im Schreiben ersetzen.

Schöne Grüße
Ann da Cava

Hallo,

wenn ich bei Schulafsätzen nicht wusste, wie ich anfangen sollte, wurde es bestenfalls eine 3. Gerechtfertigterweise.

Gruß, Paran

Ist der Fragesteller verstorben oder warum kommt da nix mehr?

Vielen Dank für deine Antwort @ann_da_cava!
Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber meine Woche war sehr stressig in der Arbeit. Abends war ich dann so müde, dass ich meistens nur noch ins Bett gefallen bin.

Schreiberfahrung habe ich außer ehemaligen Schulaufsätzen, wissenschaftlichen Arbeiten und dem einen oder anderen „Tagebucheintrag“ keine.
Dieses „Schreib doch einfach mal“ habe ich schon ausprobiert. Und das ging eigentlich ganz gut. Da konnte ich mal alle meine Ideen rausfließen lassen und niederschreibe, was mir denn so im Kopf herumschwirte. Jedoch dachte ich mir, das kann nicht das richtige Schreiben sein.
So beginnt man doch keine Geschichte oder ein Buch? Vor allem da ich beim Schreiben einfach in der Mitte anfing und weder eine Einleitung noch einen Schluss habe.

Bis jetzt schreibe ich eigentlich nur am Kern der Geschichte mit all seinen Höhepunkten.

Da gibt es wohl zwei verschiedene Methoden.
Die erste ist eben „schreib doch einfach mal“, also wirklich einfach mal drauflos schreiben und dann sehen was passiert.
Zweite Methode ist, man macht sich einen Plan. Dann hat man zur Orientierung einen Rahmen, an den man sich halten kann wenn man mal nicht mehr weiter weiß.
Vor- und Nachteile gibt es bei beiden. Da muss man wohl auch erst ehrausfinden zu welchem Typen man gehört. Ich weiß zwar nicht mehr wo ich darüber etwas gelesen habe. Darüber gibt es aber einen netten Blogartikel, vielleicht komm ich ja nochmal drauf, dann kannst du ihn dir auch durchlesen.
Sicher sind die Methoden in der Realität nicht so strikt getrennt und ich denke mir wenn man noch nicht so viel Erfahrung hat, dann wäre es besser sich einen roten Faden zu machen. Ist ja denke ich nicht so einfach beim ersten Mal alles im Kopf zu behalten und am Ende alle Stränge zusammenlaufen zu lassen.

braucht man einfach, und wenn es nur als Fingerübung dient, so wie ein Maler seine Skizzen. Natürlich sollten dann diese Übungen nach und nach immer mehr Handwerkliches beinhalten. Jahrelang habe ich die Übungen der Prosaschmiede empfohlen und tue es auch diesmal.

Empfehlenswert sind oft auch Schreibkurse der heimischen Volkshochschule, die es zu den unterschiedlichsten Bereichen des Schreibens gibt.

Es gibt auch zahlreiche Schreibratgeber-Bücher - mal mehr, mal weniger gut. Hier kann ich dir zu den Ratgebern des Autorenhaus Verlags raten, die sich nicht um das Schreiben selbst, sondern auch zum Veröffentlichen drehen.

Außerdem empfehle ich immer gern, sich an Schreibwettbewerben zu beteiligen. Neben der immensen Erfahrung, die man dabei sammelt, und der Kontakte, die dabei entstehen, hat es einen unschätzbaren psychologischen Effekt, wenn man durch gewisse Regeln beim Schreiben „gezwungen“ ist - sei es durch das Thema, dem Umfang oder einfach nur den Abgabetermin. Daneben gibt es auch meist sehr attraktive Preise zu gewinnen und/oder man bekommt die Chance in eine Anthologie aufgenommen zu werden.
Wann solche Wettbewerbe stattfinden, erfährst du umfassend aus dem kostenlosen Newsletter von Uschtrin.

Ein letzter Tipp vorerst: Bitte falle nicht auf sogenannte Druckkostenzuschussverlage (DKZV) herein! Die betrachten die Buchveröffentlichung als eine Dienstleistung und lassen sich sehr gut bezahlen, beliebige Texte zwischen Buchdeckel zu pressen. So was kann man heute weitaus billiger als Selfpublisher haben! Eine „Bibel“ hierzu hat Matthias Matting erstellt.

So, nun hau rein :smile:

Viel Erfolg!

Ann da Cava

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort!
Dass man Schreiben üben muss, habe ich überhaupt nicht bedacht. Ich dachte, das ist etwas, das kommt quasi natürlich mit der Geschichte. Danke hier an dieser Stelle für deine ganzen Tipps. Ich werde mich auch mal nach einem Schreibkurs an einer Volkshochschule informieren und mich vielleicht auch mal über einen Schreibwettbewerb informieren.

Die Verlagsoptionen bzw die Tipps von dir werde ich mir dann auch später noch einmal in Ruhe genauer ansehen. Zuerst sollte ich mal das Schreiben perfektionieren. Schritt für Schritt zum Ziel :slight_smile:

Vielen Dank für deine Antwort und deine Tipps!
Gut zu wissen, dass es da verschiedene Methoden gibt, um eine Geschichte zu schreiben. Ich denke, mit einer Struktur und einer Orientierung komme ich vielleicht sogar weiter und habe nicht so ein Wirr-Warr in meinem Kopf.
Das werde ich mir heute gleich einmal genauer ansehen und vielleicht auch ausreifen.

Wäre echt toll, wenn du den Blogbeitrag nochmal finden würdest. Das würde mich schon sehr interessieren, was denn da noch alles drinnen steht. Vor allem, das Zusammenfließen der Stränge könnte vielleicht bei mir bei meinem jetzigen Schreibfortschritt und Status etwas schwieriger als erwartet sein.

Ich komme übrigens gerade von einem Seminar in der Bundesakademie Wolfenbüttel (sehr ergiebig immer, staatlich bezuschusst und daher bezahlbar, und immer wieder toll) mit Sanda Uschtrin (von der ich den Newsletter empfohlen hatte). Das ist auch noch eine Empfehlung von mir. Schau mal in das Programm: Da ist für Autoren jeglicher Entwicklungsstufe und jeglichen Genres was dabei.

Schöne Grüße
AdC

Der Blog ist von Novum Verlag und unter Schreibwerkstatt bekommst du viele gute Artikel angezeigt, die es einem erleichtern sollen ein Buch zu schrieben. Da findest du dann Informationen wie man einen guten Anfang findet oder welche Erzählperspektive man wählen sollte und warum.
Denke die Artikel können einen sehr weiterhelfen wenn man gerade am Anfang steht. Aber auch wenn man schon viel Routine hat können sie einem wieder zeigen was wichtig ist. Mit der Zeit schleichen sich ja auch oft Fehler ein.
Such dir da einfach heraus was du brauchst, denke es könnten aber viele Einträge interessant für dich sein.
Wo liegen denn deine Probleme?

Du weißt aber, dass das ein DKZV ist?

Ja mir ist bewusst, dass es sich dabei um einen Dienstleistungsverlag handelt. Das ändert aber meiner Meinung nach nichts daran, dass man sich den Blog mal anschauen kann. Wo man die Tipps herbekommt ist ja egal, man sollte so viele Tipps sammeln wie es nur geht. Nur so bekommt man mal einen Überblick was es da eigentlich alles zu beachten gibt und wo dann im Laufe des Schreibens Probleme auftreten können.
Und wenn es schon genau zu diesen Problem einen Artikel gibt dann kann man sich den ja mal durchlesen.

Ohne Frage! Aber den Warnhinweis bitte nie vergessen :wink:

Toll, dass du bei so einem Seminar warst. Machst du das öfter? Wird sowas staatlich auch in Österreich zugeschossen oder eher nur in Deutschland?

Danke für den Link. Da werde ich sicherlich noch heute am Abend genauer reinschauen.

Danke für den Link zum Blog. Den werde ich mir auch heute Abend zur Gemühte ziehen.
Meine größten Schwierigkeiten sind dabei das Ordnen und das Gliedern der Geschichte. Soll ich die wichtigsten Informationen schon am Anfang beschreiben oder soll ich das erst gegen Ende machen. Wie sehr soll ich ins Detail gehen, wenn ich Dinge beschreibe?! Ich denke, eines meiner größten Probleme, ist dass ich mich zu sehr in den Details verliere. Und dann nicht weiß, ob ich es stehen lassen soll oder vielleicht doch ganz rauslöschen.
Das ist doch eines meiner größten Probleme beim Schreiben.

Und weil dieses Thema denn jetzt aufgekommen ist, was ist denn der Unterschied zwischen einem Druckkostenzuschussverlag und einem Dienstleistungsverlag? Da sehe ich mich ehrlich gesagt nicht raus?

Es ist quasi dasselbe. Man muss sich eigentlich nur merken, dass das Geld immer in deine Richtung fließen sollte und nicht umgekehrt.

Ausnahme:

  1. Selbstverlag und
  2. du zahlst einen betreffenden Dienstleister, um einem Agenten oder Verlag das bestmögliche Exposé vorzulegen.

Ich nehme öfter an solchen Seminare teil. Es ist Weiterbildung für mich, da ich vom Schreiben lebe.

Die Fördermöglichkeiten in Österreich kenne ich leider nicht.

Wo ist denn der Unterschied ob ich mir jetzt einen Lektor suche und den bezahle oder ich mir einen Dienstleistungsverlag suche und der mir seinen Lektor zur Verfügung stellt und ich den Verlag dann dafür bezahle?
Unterm Strich ist es ja komplett dasselbe. Wenn ich mehrere Leistungen brauche dann wird ein Gesamtpaket sicher günstiger sein als wie wenn man selbst sich alles zusammensuchen muss.
Erspart dann auch Zeit weil man alles bei einem Anbieter hat.
Den Einwand kann ich daher nicht nachvollziehen.

Es ist auch nicht dasselbe, wenn du eine Gesangslehrerin bezahlst, um deine Stimme zu schulen, oder einer CD-Presserei Geld zu geben.