Toby zum x-ten Mal

Hallo!
Uns’ Toby hat’s wieder mal erwischt. Muss irgendwo unter einem Zaun oder Stacheldraht durchgeschloffen sein, auf der Flucht wahrscheinlich, und hat sich einen ordentlichen Ratsch seitlich am Rücken eingefangen. Ist uns unter dem dicken Fell erst gar nicht aufgefallen, gestern sind aber dann zum TA, der meint, das ist nicht nur ein Ratsch, sondern auch der Muskel darunter ist gequetscht etc. Hat rings um die Wunde das Fell abgeschnitten, Wunde gereinigt, Antibiotikum gespritzt, unter den losen Hautlappen Salbe gespritzt: Peracef, ölige Suspension für laktierende Milchkühe :wink: Davon soll ich morgens & abends immer einen Tropfen unter den besagten Hauptlappen geben.

So weit, so gut, aber Toby hat sich den Hautlappen und alles, was sonst noch lose war, schon gestern Abend weggeleckt und hat nun eine offene Stelle da, richtig rot und aua. Da kann ich doch die Salbe nicht drauf tun, oder? Erstens würde er mich umbringen, zweitens das Zeuch sofort ablecken, richtig? Kann man mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen, dass die Wunde auch so abheilt? Auf keinen Fall schleppe ich ihn heute noch Mal zum TA, das ist immer ein furchtbares Drama. Ansonsten fühlt er sich zwar nicht so ganz wohl in seiner lädierten Haut, ist aber munter, frisst gut, stromert draußen herum, leckt aber natürlich immer wieder an der Stelle - ganz vorsichtig -, die, wenn ich das richtig erkenne, auch ganz wenig blutet.

Danke schon mal für eure Meinungen.

Gruß,
Eva

Hallo Eva,

hat der TA keinen Halstrichter / Leckschutzhalsring mitgegeben? Komisch, komisch!

Ja, autsch - denn sein Lecken kann leider ganz und gar kontraproduktiv sein. Es gibt auch bei weniger gefährlichen Wunden so genannte „Leckwunden“.

Auf keinen Fall schleppe ich ihn heute
noch Mal zum TA, das ist immer ein furchtbares Drama.

Lieber ein kleines kurzes Drama - vor allem, wenn er sich von Dir nicht verarzten lässt.

Meine Meinung: Hund schnappen, zum Tierarzt, neue Versorgung der Wunde, Halstrichter und fertig!

Viele Grüße

Kathleen

Hallo Eva!

Da kann ich doch die Salbe nicht drauf tun, oder? Erstens würde er
mich umbringen, zweitens das Zeuch sofort ablecken, richtig?
Kann man mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen, dass die
Wunde auch so abheilt?

Radio Eriwan: im Prinzip…
Du kannst die Salbe ruhig auftragen, allerdings wäre es gut, das zu Zeiten zu machen, wenn er zu abgelenkt ist, um dran zu lecken.
Erstens wirkt das Antibiotikum in Peracef dann dort, wo es soll und zweitens ist es durch seine öligen Bestandteile vielleicht nicht sooo gut verträglich für den Magen :smile:
Vielleicht kannst Du auch alleine zum TA fahren und dir Antibiotika-Tabletten und einen Halskragen holen. Denn das Lecken ist nicht gut für die Wundheilung und fördert die Infektionsgefahr.
Also: Antibiotika rein, Halskragen drauf (dann kann er auch nicht die Salbe ablecken) und für die nächsten 8 Tage die Ohren auf Durchzugstellen, wegen des „Ich-will-raus-Gejammers“!
Wenn Du nichts machst, besteht die Gefahr, daß sich die Wunde entzündet, daß er sie immer tiefer leckt, daß sie sich nicht richtig schließt und Dein Kater dann in Narkose operiert werden muß oder sich eine wochenlange Leidensgeschichte (für Euch beide) anschließt. Da ich die Wunde nicht gesehen habe, mache ich diese Angaben immer unter der Maßgabe, daß sie nicht so groß ist, daß sie sowieso jetzt chirurgisch versorgt werden muß - aber das muß der Kollege beurteilen!
Gute Genesungwünsche sendet

Archie

… aus irgendeinem Grund dachte ich, Toby ist ein Kater - wahrscheinlich, weil wir selber einen Kater namens Toby haben!
Für Hundi gilt analog das Gleiche, nur das Gejammer wird ersetzt durch penetrantes „gegen-die-Möbel-rennen“!
Haltet durch!

Archie

Toby ist -

  • ein Kater :wink:

Gruß,
Eva

  • ein Kater :wink:

Lach, da habe ich mich vertan - sorry! :smile:

Bei Katzen ist der Trichter leider um einiges problematischer!

Aber alte Strumpfhosen / Leggings oder Ärmel von Baumwoll-T-Shirts können helfen.

Viele Grüße

Kathleen

Meine Meinung: Hund schnappen, zum Tierarzt, neue Versorgung
der Wunde, Halstrichter und fertig!

Hallo, Kathleen!
Toby ist ein Kater, und klein & kurz sind die Dramen nicht. Der regt sich so auf, dass er sich nach gestern, heute wahrscheinlich gar nicht anfassen lassen würde und man müsste ihn in Narkose legen. Halstrichter? Kater ist ein echter Freigänger, der würde irre mit dem Ding, und im Haus einsperren - wüsste nicht wo. Die Räume sind alle offen, seine Schwester muss rein und raus können… Echt schwierig. Ich versuche gleich mal, den TA zu erwischen. Der ist oft beim Großvieh, da kann man nur über Funk mit ihm sprechen und lange Erklärungen gehen dann nicht so gut :-/

Ich mache momentan zwei Übersetzungen parallel - die zusätzliche Nervenbelastung macht mich echt platt, but I’ll do my very best :wink:

Danke & Grüße,
Eva

Strumpfhosen???

Aber alte Strumpfhosen / Leggings oder Ärmel von
Baumwoll-T-Shirts können helfen.

Hi!
Kannst Du genauer erklären? Vielleicht an meine E-Mail, falls es sonst hier im Forum zu lang wird.

Danke Dir!
Eva

Kannst Du genauer erklären? Vielleicht an meine E-Mail, falls
es sonst hier im Forum zu lang wird.

Hier ist schon mal 1 Tipp:
/t/alternative-zum-kragen/4394275

Ich schließe mich an: Toby muss unbedingt am Lecken gehindert werden, sonst wird das nie heilen. Katzen haben bei bestimmten Wunden auch noch schlechtes Heilfleisch aufgrund ihrer Hautbeschaffenheit.

Gruß,

Myriam

Bulletin
Hai!
Rücksprache mit Arzt: Immer wieder, wie sich die Gelegenheit ergibt, Salbe auf Finger und auf Wunde verteilen (groß wie ein 1-Cent-Stück, vielleicht minimal größer), Kater dabei ablenken, damit er sie nicht gleich wieder ableckt, zieht sehr schnell ein. Wird von den Seiten her zuheilen. Salbe schmeckt auch sehr schlecht, vielleicht lässt er es dann bleiben. Mache gleich Feierabend, dann kann ich mich ihm widmen, und ihn auch, sobald ich sehe, dass er lecken will, durch Streicheln oder andere Ablenkungen daran hindern.

Ach, der Toby ist so ein guter Kerl und muss so viel leiden :-/ Aber wird schon wieder werden :smile:

Grüße,
Eva

Hi,

bei meinen hilfts, ihnen die Salbe draufzuschmieren, bevor sie Fressen bekommen, dann sind sie zumindest eine zeitlang abgelenkt. :smile:

Gruß
Cess

Hallo,

gute Hilfe hast du ja schon bekommen, ich hoffe sie bringt auch was. Aber darf ich dich auf etwas aufmerksam machen:

Koenntest du das naechste mal dabeischreiben was fuer ein Tier dein Toby ist? Als regelmaessiger Leser wird man das wissen, aber wenn man nur ab und an hier reinschaut ist man wirklich verwirrt =:wink:

Lustigerweise habe ich erst an eine Katze und im weiteren Verlauf an einen Hund gedacht.

Ciao! Bjoern

@ Björn & Cess
Hallo !
Da muss ich mich wirklich entschuldigen - ich hatte glatt vergessen zu erwähnen, dass Toby ein Kater ist.

Salbe beim Fressen: Habe ich probiert, weil ich auch dachte, die Gelegenheit ist günstig. Problem: Mit dem Finger kann ich die Salbe nicht draufstreichen, das würde ihn so schmerzen, dass er immer abhaut, wenn er mich sieht. Da das Zeug dünnflüssig ist, dachte ich, ich träufle es drauf und hoffe das Beste. Allerdings drückt man ja vor der Salbe ein kleines bisschen Luft aus der Kanüle, die über die Wunde streifte, da zuckte schon das Fell am ganzen Körper, dann kam die Salbe und das war zuviel. Toby verlor schlagartig den Appetit und leckte sich stattdessen wie wild die ganze Salbe weg. Jetzt traut er sich gar nicht mehr zum Napf, weil er fürchtet, man lauert ihm wieder auf. Weil nachtaktiv, schläft er fast den ganzen Tag, und ich denke, ich lasse ihn in Ruhe, ohne Salbe. In dieser Ruhephase kann der Heilungsprozess wirken, und wenn er wieder munter wird, hat er die Stelle vielleicht so weit vergessen, dass er das Lecken bleiben lässt. Besser, als wenn ich seine Aufmerksamkeit immer wieder darauf lenke.

Hope for the best :smile:

Danke euch & Grüße,
Eva

Hallo,

ich will Dir jetzt nicht unbedingt Angst machen, aber dennoch sensibilisieren.

Du solltest wirklich schauen, dass er da nicht mehr weiter leckt, damit nicht noch mehr Gewebe abstirbt und sich möglichst keine Infektion bildet. Katzenspeichel ist alles andere als bakterienarm. (unter Umständen kann so eine Wunde mit totem Gewebe auch Fliegen auf den Plan rufen)

Katzenhaut ist ganz fies was die Heilungsgeschwindigkeit angeht und schlecht durchblutet.
Ich vermute jetzt mal, dass der TA möchte, dass das „Loch“ sozusagen langsam von innen heraus zuwächst.

Eine weitere Möglichkeit bestünde vielleicht darin, neue saubere Wundränder zu erzeugen und dann zu vernähen. (Das hatte ich mal bei einem Kater, da mußte ein handtellergroßes Stück Haut dran glauben, aber auch schon die andere Variante, so dass es von alleine zuheilen mußte)

Er muß da wirklich wegbleiben sonst heilt das nicht.
Der Tierarzt hat den neuen Zustand noch nicht gesehen, oder?

Das ist übrigens die Salbe, ein Antibiotikum aus der Familie der Cephalosporine:
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?TAK/04000000…

Gruß
Maja

1 Like

Hi,

das ist nicht gut. Solange er leckt, ist die Option einer schweren Entzündung gegeben. Ich würde ihm wirklich einen Kragen oder einen Body besorgen, sonst wird das nix. Meiner musste das keine Woche tragen, hat super geholfen.

Gruß
Cess

1 Like

@alle
Hai!
Erst einmal vielen Dank an euch, für das offene Ohr und die guten Ratschläge!

Mein Mann & ich behalten die Wunde kritisch im Auge. Toby leckt nicht mehr dran, die Stelle sieht eindeutig aus, als ob sie heilt, glänzt nicht feucht, die Wundränder sind nicht irgendwie geschwollen oder fransig, sondern glatt und trocken und dunkel. Die Stelle scheint auch schon kleiner geworden zu sein. Wir sind guter Hoffnung :smile:

Was die Katzenspucke angeht: Ist das denn auch ein Mythos, das Katzen ihre Wunden sauberlecken und diese dann heilen? Da muss doch irgendwas dran sein? Bei der letzten Verletzung von Tobys Schwester Linchen (vom Kater in die Schwanzwurzel gebissen, Abszess) erklärte mir der TA, bei Katzen würden sich die Wunden oft so schnell schließen, dass sie nicht genug ausbluten und sich sozusagen selber reinigen, sondern es unter der zugeheilten Haut anfängt zu schwären. Über Menschenspucke habe ich kürzlich gelesen, dass sie tatsächlich heilende Substanzen enthält. Der Instinkt, bei einer Verletzung die Stelle abzulecken oder z.B. den blutenden Finger in den Mund zu stecken, ist also gar nicht so falsch, dabei ist imho Menschenspucke mindestens ebenso bakterienbeladen wie die von Katzen. Aber gegen den eigenen „Dreck“ ist man wahrscheinlich immun :wink:, Mensch wie Katz’?

Nochmals vielen Dank, ihr lieben Wissenden und habt ein schönes Wochenende mit gesunden Viecherln!

Liebe Grüße,
Eva mit Linchen und Toby

Hallo,

danke für Deine Rückmeldung.

Mein Mann & ich behalten die Wunde kritisch im Auge. Toby
leckt nicht mehr dran, die Stelle sieht eindeutig aus, als ob
sie heilt, glänzt nicht feucht, die Wundränder sind nicht
irgendwie geschwollen oder fransig, sondern glatt und trocken
und dunkel. Die Stelle scheint auch schon kleiner geworden zu
sein. Wir sind guter Hoffnung :smile:

Wie lange wirkt das Antibiotikum, dass er gespritzt bekam? Wen Du keine Salbe auftragen kannst würde ich da unter Umständen nochmal nachlegen lassen.

Was die Katzenspucke angeht: Ist das denn auch ein Mythos, das
Katzen ihre Wunden sauberlecken und diese dann heilen?

Das ist leider ein Mythos.
Wunden dieser Art werden sowohl von Katze als auch Hund beleckt, was zum Einen die Bildung einer Kruste verhindert (was in Einzelfällen erwünscht sein kann*), zum Anderen werden Keime in die Wunde geschleppt und schön tief „einmassiert“ und die Wunde kann sich vergrößern, weil die Tiere ganz einfach nicht aufhören zu lecken, weil es weh tut, juckt oder sonstwie reizt. Dabei lecken sie sich erst das Fell und dann die Haut komplett weg und vergrößern so das Dilemma.

* http://de.wikipedia.org/wiki/Wunde
(Sekundärheilung)

Gruß
Maja