Tochter, Pubertät, Mathe, Desaster, Nachhilfe?

Hallo

Dürften sie, wie sie wollten, würden sie schulische Anstrengungen lieber meiden, …

Ich glaube nicht, dass die Anstrengung es ist, was für Kinder an der Schule problematisch ist, sondern eher das sich-nicht-anstrengen-dürfen. Sie müssen ja viele Stunden am Tag sitzen, und die meiste Zeit darauf warten, dass sie sich mal anstrengen und produzieren dürfen. Die Hauptarbeit, die sie zu leisten haben ist, nicht den Ablauf zu stören.

Das Lernen von oft im Moment gerade nicht interessierendem Lernstoff kommt dann nur noch oben drauf.

Viele Grüße

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Oder du?

Ich glaub, hier hast du aber was nicht verstanden. Alles was
nach dem Doppelpunkt kommt, sollte die Tochter zitieren, und
ist keine Frage der Fragestellerin. Wenn man noch einen Satz
weiter liest als du hier zitiert hast, wird es eindeutig klar.

Ahja? Wo?

Es ist verm. schwer vorstellbar, mit welcher Vehemenz sich jemand
vor Logik und Verständniss drücken kann, ich bin jedenfalls immer
wieder erstaunt, deshalb mal ein Beispiel: wieso soll ein Bruch
denn eine Geteilt-Durch Aufgabe sein? Das haben wir bei
Bruchrechnung nicht so gelernt. 2/4 sind zwei viertel
Kuchenstücke, was soll denn da druch vier geteilt worden sein.
Überhaupt habe ich jetzt keine Lust mehr auf den Quatsch, das ist
in der Schule nicht erklärt worden und die Lehrerin ist selbst
schuld, wenn ich das nicht kann etc. etc.

Sorry, da steht nichts davon, dass die Tochter irgendwas zitieren soll.

Aber ich entdecke, dass ich was anders übersehen habe: Die UP vergibt Schuld zuweisungen und hat offensichtlich nicht begriffen, dass sich in erster Linie nicht die Lehrerin in der Situation befindet, ihre Leistungen bewerten zu lassen, sondern die Tochter. Die ist es, die Zensuren bekommen wird. Da können alle möglichen Lehrer an noch so viel Schuld sein.

Gruß

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Hallo

Ein Beispiel: Bei Bruchrechnen und Geteilt-durch-Rechnen bist du sachlich nicht „im Recht“, sondern deine Tochter. Die richtige Bezeichnung ist nämlich Bruchrechnen

Aber dass man den Bruchstrich durch ein Geteilt-Zeichen ersetzen kann, ist doch klar?

Gehst du denn davon aus, dass die sich um die richtige Bezeichnung gestritten haben?

Viele Grüße

Hallo,

Ich glaube nicht, dass die Anstrengung es ist, was für Kinder an der Schule problematisch ist, sondern eher das sich-nicht-anstrengen-dürfen.

Nun ja. Dann müssten die Kinder aber in allen Fächern Probleme haben, denn gewisse Anpassungsleistungen sind immer zu erbringen. Tun sie aber nicht. Fächer, die sie interessieren und in denen sie Fähigkeiten haben, ziehen in aller Regel auch gute Schulleistungen nach sich.

Das, was nicht gekonnt wird und/oder nicht interessant ist, wird ausgeblendet und „ertragen“. Dabei empfinden verschiedene Schüler in ein und der selben Stunde diese durchaus als völlig unterschiedlich, so dass auch nicht unbedingt die Qualität des Unterrichts entscheidend ist (aber natürlich sein kann).

Deine Erklärung greift also ein wenig zu kurz.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo

Sorry, da steht nichts davon, dass die Tochter irgendwas zitieren soll.

Die soll nichts zitieren, die wird zitiert.
Es ist praktisch das, was die Tochter während der mütterlichen Nachhilfeunterichtes sagt. Ich hab mal zusätzlichen Text und Gänsefüßchen eingefügt, damit es leichter verständlich ist.

Es ist verm. schwer vorstellbar, mit welcher Vehemenz sich jemand vor Logik und Verständniss drücken kann, ich bin jedenfalls immer wieder erstaunt, deshalb mal ein Beispiel: Äußerungen Tochter: " wieso soll ein Bruch denn eine Geteilt-Durch Aufgabe sein? Das haben wir bei Bruchrechnung nicht so gelernt. 2/4 sind zwei viertel Kuchenstücke, was soll denn da druch vier geteilt worden sein.
Überhaupt habe ich jetzt keine Lust mehr auf den Quatsch, das ist in der Schule nicht erklärt worden und die Lehrerin ist selbst schuld, wenn ich das nicht kann " etc. etc.

Wie kommst du auf die Idee, die Mutter würde sowas äußern wie: „Überhaupt habe ich jetzt keine Lust mehr auf den Quatsch, das ist in der Schule nicht erklärt worden und die Lehrerin ist selbst schuld, wenn ich das nicht kann“

Das ergibt doch gar keinen Sinn. Das sind die Worte der Tochter.

Viele Grüße

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Hallo!

Sorry, da steht nichts davon, dass die Tochter irgendwas
zitieren soll.

Die wird zitiert:

==============
Es ist verm. schwer vorstellbar, mit welcher Vehemenz sich jemand
vor Logik und Verständniss drücken kann, ich bin jedenfalls immer
wieder erstaunt, deshalb mal ein Beispiel: ZITATANFANG „wieso soll ein Bruch denn eine Geteilt-Durch Aufgabe sein? Das haben wir bei Bruchrechnung nicht so gelernt. 2/4 sind zwei viertel Kuchenstücke, was soll denn da druch vier geteilt worden sein. Überhaupt habe ich jetzt keine Lust mehr auf den Quatsch, das ist in der Schule nicht erklärt worden und die Lehrerin ist selbst schuld, wenn ich das nicht kann etc. etc.“ ZITATENDE

Schwer vorstellbar, daß die Mutter sagt: „die Lehrerin ist selbst schuld, wenn ich das nicht kann“

Die UP
vergibt Schuld zuweisungen und hat offensichtlich nicht
begriffen

Erstaunlich, was man auf einem Mißverständnis alles aufbauen kann, noch dazu auf einem so offfensichtlichen.

Gruß,
Max

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Hallo

Fächer, die sie interessieren und in denen sie Fähigkeiten haben, ziehen in aller Regel auch gute Schulleistungen nach sich.

Sagen wir mal: Fächer, in denen die Fähigkeiten und das Interesse dem Zeitpunkt und dem vorgegebenen Erklärtempo einigermaßen entsprechen.

Wenn die Fähigkeiten zu gut sind, erfolgen auch oft schlechte Leistungen daraus, ebenso wie bei zu schlechten Fähigkeiten. Und manchmal fehlt einfach ein spezifisches Vorwissen, das vielleicht fast alle Kinder vom Elterhaus aus haben, aber eben nicht alle; oder es ist zu viel Vorwissen da, das nicht angebracht werden kann.

Fakt ist, dass Kinder oft extrem wissbegierig sind, bevor sie zur Schule kommen, und nach 4 Jahren Schule ist es vorbei damit. Natürlich nicht immer, aber viel zu oft.

Abgesehen davon finde ich diese frühe Gewöhnung an eine (fast) rein sitzende Tätigkeit problematisch. Es wird sich viel zu wenig bewegt in der Schule.

Deine Erklärung greift also ein wenig zu kurz.

War ja nur ein Satz.
Dass der nicht völlig erschöpfend die Welt erklärt, das hätte ich mir auch gedacht. :wink:

Viele Grüße

Hallo

Ein Beispiel: Bei Bruchrechnen und Geteilt-durch-Rechnen bist du sachlich nicht „im Recht“, sondern deine Tochter. Die richtige Bezeichnung ist nämlich Bruchrechnen

Aber dass man den Bruchstrich durch ein Geteilt-Zeichen
ersetzen kann, ist doch klar?

Das ist doch gar nicht die Frage. Du begibst dich in die gleiche Falle wie der UP. Wenn ich jemanden habe, der eine Sache mit bestimmten Begriffen lernt und da schon der Kopf raucht, dann kann ich nicht anfangen, für denjenigen neue / andere Begriffe zu verwenden und erwarten, dass das sofort angenommen ist.

Gehst du denn davon aus, dass die sich um die richtige
Bezeichnung gestritten haben?

Ich sehe zunächst, dass da jemand den großen Fehler gemacht hat, andere Begriffe zu verwenden, als der Lehrer in der Schule. Ganz egal übrigens, was richtig oder falsch ist: andere Begriffe als die vom Lehrer gebräuchlichen zu verwenden, verwirrt und kann möglicherweise sogar sachlich falsch sein. (Wobei das eigentlich auch Division heißt und nicht Bruchrechnen.) Ich kenne das jedenfalls aus eigener Erfahrung, die liegt schon das ein oder andere Jahrzehnt zurück, und aus der Erfahrung diverser Schüler der letzen 30 Jahre, dass auch solche Fehler zur Abwertung führen.

Wobei es hier ja zentral um die Lernmotivation geht. Du willst mir doch nicht erzählen, dass du nicht den Zustand kennst: Dir raucht der Kopf, weil du etwas nicht kapierst. Du bewegst dich in einer für dich fremden Welt mit fremden Begriffen. Und dann kommt da jemand, womöglich noch mit der ausgesprochen oder indirekt vermittelten Haltung: Ist ja babyeinfach, und erklärt den angeblich gleichen Sachverhalt (kannst du nicht überprüfen, das könntest du erst, wenn du es geschnallt hast) mit fremden Begriffen (kannst du auch nicht überprüfen) du stehst jetzt nur zwischen zwei (Autoritäts-)Personen, die beide reichlich angepisst auf ihre Art sind, wenn es nicht nach ihrem Willen läuft.

Weil das noch nicht reicht würzen wir das dann noch mit einer Prise pubertärer Hormone.

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Taschengeldvariante
Die Idee, die Nachhilfe so vom Taschengeld zu zahlen, finde ich ungünstig. Das impliziert, dass es Faulheit ist, überhaupt in den Zustand reingekommen zu sein.

Was ich mir eher vorstellen könnte, wäre ein Anreiz in dem Sinne: du bekommst jetzt x Euro im Monat für Nachhilfe für einen bestimmten Zeitraum (a). Ziel ist eine Notenverbesserung um (b). Wenn du schneller an dein Ziel kommst, kannst du vorher die Nachhilfe abbrechen und bekommst das Geld weiter für den vereinbarten Zeitraum.

a und b muss man natürlich auf die jeweilige Situation anpassen.

Damit übt man keinen negativen Druck aus, stellt aber einen positiven Anreiz.

Hallo,

von Anfang an würde ich nie vom TG zahlen lassen. Es gibt aber durchaus Fälle, wo das gerechtfertigt ist. In dem von mir beschriebenen Fall war es so, dass das Mädchen die Grammatik nicht konnte. Dem konnte abgeholfen werden, diese Lücken waren geschlossen. Aber durch die standhafte Weigerung (übrigens auch durchaus verbalisiert) Vokabeln zu lernen, verschwendete sie das Geld ihrer Eltern und meine Zeit. Ich habe ihr erklärt, dass ich ihr als zahlender Kundin gerne die Dienstleistung erbringe, 90 Minuten mir anzuhören, wie Scheiße und langweilig und blöde es ist, Vokabeln zu lernen. Sie hat dann recht schnell begriffen, dass diese Art sein Geld zu investieren ähnlich sinnlos wie ein Jamba-Klingeltonabo ist.

Manchmal ist eben dann wirklich die Faulheit schuld. Allerdings war dieses Kind schon ein Extremfall.

Viele Grüße

Hallo,

Mit Verständnis für ihren pubertären Zustand ist es aber
nicht getan, zumal gerade die Lernblockaden ein absolutes
Luxusmerkmal darstellen. Dort, wo Lernendürfen ein Geschenk
ist, das darüber entscheidet, ob ein Kind (besonders ein
Mädchen) als arbeitsame Gebärmaschine endet oder eine Chance
auf ein einigermaßen selbstbestimmtes Leben hat, gibt es
solche Verhaltensweisen nicht - trotz aller gleich
verlaufenden biochemischen Prozesse.

Ja es sind nicht nur die biochemischen Prozesse.
Es ist auch das Umfeld, die Erziehung bzw. die Vermittlung von Werten, die Kultur und vor allem die Nahrung!
In den Länder geht es doch meist darum, aus der Armut herraus zu kommen. Dort geht es täglich „fast“ nur ums Überleben.
Wenn in diesen Ländern ein Schulbesuch Luxus ist für die Kinder, dann haben sie ein Ziel um der Armut vieleicht zu entkommen.

So ähnlich ist es ja auch in D.
Halt nur auf einer ganz anderen „Entwicklungsstufe“.
Hier braucht sich (rein hypothetisch) keiner ums Essen kümmern.
Haste Hunger, gehste was kaufen. Keine Schulbildung zu haben ändert daran nichts.
Hier ist halt nicht die Schule das Ziel (da kann muss ja eh jeder hin), sondern wohl das neuste Handy, die neuste Spielkonsole oder oder oder!
Und da bin ich schon wieder bei meinem o.g.

Im übrigen gibt es auch hochentwickelte Länder, in denen die Schulbildung das höchste Gut ist.
Die Selbstmordrate unter Kindern und Jugendlichen ist aber dort auch hoch!

VG René

Sie hat
dann recht schnell begriffen, dass diese Art sein Geld zu
investieren ähnlich sinnlos wie ein Jamba-Klingeltonabo ist.

Das ist aber eine schon recht reife Erkenntnis! B-)

o.T.

Schlimmer wirds bestimmt nicht!

Schlimmer geht immer!

Der Plem

Und …
… das hast du schon mal mit Erfolg bei deinen Kindern angewannt?

Der Plem

Hai!

Dies geschieht auch im Gehirn bei der Pubertät. Es wird neu verkabelt!

Da hst du doch sicher irgendwelche Belege für oder?

Der Plem

Ein Hai auch dir!

Es gelingt in
den seltensten Fällen, dass die Eltern, spätestens mit Beginn
der Pubertät, bei den eigenen Kindern noch eine Chance haben.

Hast du da irgendwelche Belege für oder behauptest du das einfach mal
so.

Ein Beispiel: Bei Bruchrechnen und Geteilt-durch-Rechnen bist
du sachlich nicht „im Recht“, sondern deine Tochter.

Das meinst du nicht wirklich oder?

Die richtige Bezeichnung ist nämlich Bruchrechnen und Lehrer sind
größtenteils zu Recht, seltener nicht, recht genau, was solche
Bezeichnungen angeht.

Das wäre mir neu.

Der Plem

In einigen Dingen stimme ich dir zu aber die Absolutheit, das Lehrer
es schon richtig machen teile ich nicht.

Vielfach ist es auch sehr hilfreich für die Kinder etwas mal ganz anders
mit anderen Worten und möglichst mit einem Beispiel erklärt zu bekommen.

Meine Tochter (auch 12) ist sehr gut in Mathe aber trotzdem kommt sie
schon mal zu mir „Kannst du mir mal erklären wofür man sowas braucht“
oder „warum müssen wir das so machen wenn es denn auch anders geht“.

Es ist nicht per Definition alles richtig was der Lehrer sagt.

Der Plem

Es ist nicht per Definition alles richtig was der Lehrer
sagt.

Das habe ich auch nicht behauptet.

Hai!

Überhaupt habe ich jetzt keine Lust mehr auf den Quatsch, das
ist in der Schule nicht erklärt worden und die Lehrerin ist
selbst schuld, wenn ich das nicht kann etc. etc.

Oh wie ich das kenne, mein Zwerg ist auch 12.

Mittlerweile haben wir ein ganz gutes System für beide Seiten gefunden.
Wir machen unseren ganz normalen Tagesablauf und ich frage Dinge ab.
Während wir unsere Tiere versorgen frage ich Vokabeln ab, beim
Essen frage ich Vokabeln ab, unter der Dusche reden wir über Mathe,
abends im Bett reden wir über Mathe, beim spazierengehen üben wir
present perfect und past perfect und …
Selbst unsere Degus können schon Latein.

Ich versuche alles spielerisch zu vermitteln, das klappt bis jetzt
ganz gut. Manchmal schweifen wir dann auch schon mal ab, weil einfach
das Interesse da ist. Es passierte schon das ich um 22Uhr merkte
ich versuchte meiner Tochter zu erklären wie ein
Resonanzkernspinthomograph funktioniert. Es kamen immer wieder Fragen
und sie war begierig es zu verstehen.

Eins habe ich allerdings gelernt, ohne ein Beispiel aus dem Leben
wozu man etwas braucht tut man sich sehr schwer.

Der Plem

Hallo!

Die Auflehnung gegen die „fordernde“ Mutter kenne ich nur zu gut. Abhilfe schuf da ein fescher, nicht viel älterer Nachhilfelehrer. Vor dem wollte sie sich dann keine Blöße geben.

Beste Grüße

Waldi