Hallo
Ich bin jetzt 40 Jahre alt und mir ist vor 17 Jahren die Freundin gestorben und ich darüber irgendwie nicht hinwegkomme. Nicht vor lauter Traurigkeit, sondern eher aus Angst das sowas noch mal passieren könnte…
Aber vielleicht mal von vorne.
Wie gesagt, vor 17 Jahren, bzw. 18 Jahren habe ich ein Mädchen kennengelernt. Ela hieß sie und war irgendwie ein „bisschen komisch drauf“. Sie klagte mir ihr Leid und wie schlecht sie es doch immer mit Männern hatte und so. Erzählte mir auch von Vergewaltigungen und Prügel, die sie bezog.
Bei mir rührt das immer den „Beschützerinstinkt“, weil ich ein Herzensguter Mensch bin. Hilfsbereit, nett und lustig. Eben ein „guter Kerl“.
Irgendwie merkte sie das dann mit der Zeit auch und das ganze wurde halt ne Beziehung. Mir fiel schon recht früh auf, das sie recht Eifersüchtig war und auch ziemliche Minderwertigkeitskomplexe, von denen ich dachte, das sie diese schon irgendwann verliert, wenn ich ihr immer schön zeige wie sehr ich sie liebe.
Wie gesagt, anfangs war alles gut und dann nach so einem halben Jahr relativ glücklicher Beziehung (Also kein Streit oder - in meinen Augen - negativen Momenten) ging es dann langsam bergab.
Sie war eifersüchtig, wenn ich mal eine andere Frau ansah, also sah ich keine mehr an. Ich sorgte dafür, das wir nicht unbedingt Filme mit Nacktszenen oder sowas zusammen sahen, weil dann gleich sowas kam wie „Findest du die hübscher“ oder „Erregt die dich jetzt“.
Dann wurde es schwieriger. Immer wenn ich ihr irgendwelche Kleinigkeiten mitbrachte oder kleine Geschenke, dann freute sie sich zwar erstmal, aber später knobelte sie sich dann aus, das ich damit irgendein schlechtes Gewissen bereinigen wolle und ob ich ihr was zu sagen hätte.
Für gewöhnlich müsste man jetzt sagen: Schluss machen und weg da, aber das war ja nicht so einfach, denn prinzipiell waren/schienen wir noch glücklich miteinander zu sein. Sagen wir mal 5 Tage lang waren wir total glücklich und wild aufeinander und 2 Tage war sie dann zu Tode betrübt.
Nach etwa knapp einem Jahr wurde das dann schlimmer und sie hielt mir oft vor, das ich sie überhaupt nicht mehr lieben würde. Und das verneinte ich auch immer und habe auch nie irgendwas böses zu ihr gesagt oder mich mit ihr (wegen ihrer Verdachte) gestritten.
Aber sie meinte halt, ich würde sie nicht mehr lieben. Nun war ich auch ein wenig in der Zwickmühle. Denn die „glücklichen Tage“ gingen nun herunter auf 1 Glücklichen Tag gegen 6 „Bin Beleidigt“ Tage.
Mir kam dann natürlich auch schon mal der Gedanke, ob ich schluss machen sollte, aber das hätte sie dann ja bestätigt.
Die Entscheidung wurde mir dann irgendwann abgenommen, als sie mir einen Zettel auf den Nachtisch legte, auf dem Stand „Wenn du mich nicht mehr liebst, kannst du ja auf mich verzichten“ und sich mit aufgeschnittenen Pulsadern danebenlegte.
Die Zeit danach war für mich sehr hart, da ich auch Aussage vor der Polizei machen mußte und ich natürlich auch in Verdacht stand sie möglicherweise umgebracht zu haben.
Naja… Wie gesagt, ist jetzt 17 Jahre her und ich komme da nicht drüber weg. Es ist jetzt nicht so, das ich sie noch lieben würde oder so. Es ist nur so, das mit ihr für mich alle Hoffnungen und Gedanken an eine normale und Glückliche Beziehung völlig verloren sind.
Immer wenn ich mal jemand nettes kennenlerne und ich überlege mit ihr was anzufangen, dann spielt sich in meinem Kopf plötzlich die ganze mögliche Zukunft ab und da natürlich auch nur das schlechte was passieren kann und dann will ich einfach nicht mehr.
Ein Psychater konnte mir auch nicht helfen. Der „meint“ immer ich würde depressiv sein und gibt mir Tabletten, die bei diesem Problem natürlich auch nicht weiterhelfen.
Früher habe ich immer davon geträumt eine glückliche Familie zu haben mit einem oder zwei Kindern. Jetzt mit 40 kann ich mich davon wohl langsam verabschieden…
Tja, nun kennt ihr die Geschichte. Wie gesagt, es ist nicht so, das ich noch an ihr Hänge, diese Sache hat mich nur in so weit geprägt, das ich vor Beziehungen panische Angst habe.
Ansonsten bin ich eigentlich recht normal. Also Freundeskreis (rein Männlich oder verheitratete Frauen ), Spaß, Unternehmungen usw.
Nur halt die Liebe. Das kuscheln, das gemeinsam sein, das ist halt nicht mehr und ich merke das es mir fehlt…
Vielleicht hat ja jemand einen Tip, was ich versuchen kann.
Sowas wie „einfach drauf los“, könnt ihr euch aber sparen
Vielen Dank
Maik