Lehramt = Minimalstudium + Hand-für-Kids
Hi HOFee
))
Eben nicht, denn Studium und der eigentliche Lehrberuf haben
nur periphär etwas miteinander zu tun. Ich kenne selber Leute,
die ihr 1. Examen mit 1,3 hingelegt haben, aber unter Tränen
ihr Referendariat abgebrochen haben, weil sie das einfach
nicht geschafft haben. Und ich kenne Leute, die ein
Dreikommairgendwas-Examen gemacht haben und im Referendariat
die absoluten Überflieger waren.
Aber alle diese Leute haben gemeinsam, dass sie das erste Staatsexamen bestanden haben. Mit welcher Benotung ist nicht das Entscheidende. Gerade dadurch erhalten ja auch schlechte Theoretiker mit einem Dreikommairgendwas-Examen die Möglichkeit, ins Referendariat zu gehen. Wichtig ist, dass sie eine Minimalanforderung erfüllen, indem sie die theoretischen Prüfungen bestehen!
Mit anderen Worten: sie kann durchaus die perfekte Lehrerin in
sich haben bzw. werden!
Denkst du, jemand, der von Geschichte keine Ahnung hat, aber gut mit Kids umgehen kann (oder denkt, er könne das gut), ist ein guter Geschichtslehrer?
Zwischen „berufen fühlen“ und „befähigt sein“ liegt jedoch zum
Glück das erste Staatsexamen 
Siehe oben.
Ich wiederhole mich: „Gut, dass es das Staatsexamen gibt !!!“
Ich stimme dir zu, dass man im Studium viel „Gerümpel“ lernt.
Aber mir ist eine Lehrerin, die dieses Gerümpel verstanden
hat, lieber als eine Lehrerin, die keine Ahnung hat.
Da muss ich Dir schon irgendwie halbwegs zustimmen, denn wenn
ich auch niemals meinen SchülerInnen etwas zu physikalischen
Phänomenen im Bereich der Phonetik (eines meiner
Examensthemen) erzählen muss, ist das doch irgendwie ein
Wissensvorsprung, mit dem ich zum einen manche Dinge besser
durchschauen kann und zum anderen auch eine gewisse Sicherheit
habe.
Es geht darum, dass du dich in neue Sachen einarbeiten kannst. Jemand, der sein Examensthema, auch wenn es über mittelalterliches Flötenspiel geht, nicht vernünftig aufbereiten kann, ist später höchstwahrscheinlich auch nicht in der Lage, sich an neue Lerninhalte anzupassen!
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass man auch ohne dieses Wissen
ein guter Lehrer sein kann.
Das ist der entscheidende Unterschied in unser beider Sichtweisen. Für mich ist eine minimale theoretische Kenntnis eines Lehrers, die er durch Bestehen der theoretischen Prüfungen nachweist, eine Grundvoraussetzung. Die andere ist sicherlich ein gewisses Geschick im Umgang mit Kids.
Davon abgesehen ist ja gar nicht klar geworden, ob sie das
alles denn wirklich nicht verstanden hat oder ob sie
vielleicht die falschen Fragen gestellt bekommen hat, denn das
soll’s ja auch geben.
Die falschen Fragen gibt es nur, wenn man die Antworten nicht weiß. Normalerweise geht man vor einer Prüfung doch zu seinem Prüfer, vereinbart einen Termin und fragt, was in etwa drankommen wird. Und außerdem ist genau dafür ja auch ein zweiter Versuch vorgesehen.
Es wäre schön für sie, wenn es klappen würde, aber eine
Katastrophe für unsere Kinder …
Wie gesagt - ich denke mir da auch meinen Teil, aber so arg
sehe ich’s dann doch nicht.
Wenn du die Wahl hast zwischen einem guten dummen Lehrer und einem guten schlauen Lehrer, wen nimmst du dann?
cu Stefan.