Totales Durcheinander im Kopf, Heimweh

Hallo ihr Lieben,
ich bräucht mal ein bissel Hilfe, Unterstützung und gutes zu reden!

Ich bin Mitte 20 gerade etwas im Prüfungsstress was aber mein Grundproblem nicht wirklich beeinflusst, weil ich weiß was ich kann.

Ich bin seit 2,5 Jahren mit meinem Partner zusammen und seit einem Jahr wohnen wir zusammen. Ich will gleich sagen das ich mich nicht von trennen möchte auch wenn ich totales Chaos im Kopf habe.
Zu mir ist auch noch zu sagen, dass ich in den letzten 3,5 Jahren schwer krank war was mich sehr mit meinen Eltern und meinem Bruder verbunden hat. Ich hatte seit ich daheim ausgezogen bin immer wieder mal Heimweh obwohl ich nur 20km nach Hause habe.

Aber so schlimm wie es jetzt ist war es noch nie. Dieses WE hatte meine Mutter Geburtstag und meine Eltern und mein Bruder sind übers WE weg, was ich ihnen auch wirklich sehr gönne nur wurde mir dadurch irgendwie bewusst wie weit „ausgeschlossen“ ich schon bin.
Ich habe nur noch den Wunsch wieder nach Hause zu gehen, bin unendlich traurig und heul fast den ganzen Tag. Mit meinem Partner kann ich darüber nicht reden, er hat nicht das beste Verhältnis zu meinen Eltern, seiner Meinung nach sind sie kalt und zeigen wenig Gefühl. Er denkt ich bin fertig mit den Nerven wegen dem Prüfungsstress und das ist auch vielleicht besser so. Weil eigentlich sind wir gerade dabei unseren Umzug in einen anderen Teil Deutschlands zu planen. Ich habe Angst mich dann noch weiter von meiner Familie zu entfernen.

Ich möchte mich nicht von ihm trennen aber am liebsten würde ich einfach nur meine Sachen packen und heim zu Mama.

Ich habe keine Ahnung wie weiter………….

DANKE

Hallo,

Du bist im Prüfungsstress und wenn man sehr belastet ist, dann möchte man sich wie ein kleines Kind dahin begeben, wo man sich sicher, ruhig und gut aufgehoben fühlt.
Damit ist Dein Gefühl auch gar nicht soo „dramatisch schlimm“ :wink:

Durch Dein Kranksein wurde die Bindung nach Hause noch inniger und stärker und so wird wohl das Gefühl von Sicherheit dort tief sein und Dein Wunsch dorthin ist damit ebenso nachvollziehbar.

20km ist ja wirklich nicht weit, aber kann eben reichen wenn man den direkten Kontakt „braucht“ oder möchte.

Wichtig fände ich, daß Du in Deiner Beziehung auch so ein Gefühl entwickeln kannst.
Man sollte sich doch dort auch in einem „Nest“ fühlen- sicher, ruhig, aufgehoben.
Das ist bei Dir wohl nicht so ganz vorhanden.

Vielleicht- sitzt auch noch das Kranksein in Deinen Knochen (bildlich gesprochen) und immer noch begleitet Dich ein wenig Angst im Leben!?
Das wird dann mit der Zeit schon besser werden.

Ob Dein Freund Deine Familie genauso gut findet wie Du spielt wenig eine Rolle-- wichtig ist nur, daß er DICH ernst nimmt und Deine Gefühle damit.
Und ich schätze, er wäre eher verwirrt oder vielleicht enttäuscht, daß er Dir das Gefühl von Geborgenheit nicht gut genug geben kann.
Dennoch würde ich mit ihm reden- denn wenn etwas fehlt- könntet Ihr zusammen überlegen, was es ist und wie ihr es gemeinsam aufbauen könnt.

Egal wie weit Du weg bist-- diese tiefe Bindung von Familie kann man NICHT auflösen.
Dennoch solltest Du Dir einen Umzug schon gut überlegen, denn das alles ist gerade ein Weg den Du gehst und der sollte vielleicht ein wenig langsamer erfolgen (falls es nun gleich weiter weg gehen sollte).

kitty

Hallo

Weil eigentlich sind wir gerade dabei unseren Umzug in einen anderen Teil Deutschlands zu planen. Ich habe Angst mich dann noch weiter von meiner Familie zu entfernen.

Kann es sein, dass dein augenblickliches Gefühl weder mit dem Prüfungsstress noch mit deiner Krankheit, sondern in erster Linie mit deinem geplanten Umzug zusammenhängt?

Sicher wirst du dich noch weiter entfernen, wenn du räumlich weiter weg bist. Zumindestens in der Art, dass deine Besuche wesentlich seltener werden, und das macht was aus, das ist doch klar. Viele Alltagserlebnisse kann man sich nur noch erzählen und nicht mehr gemeinsam erleben.

Ich möchte mich nicht von ihm trennen aber am liebsten würde ich einfach nur meine Sachen packen und heim zu Mama.

Wenn du es nicht machst, sondern wegziehst, wirst du das nicht deinem Partner immer vorwerfen? Zumindestens innerlich?

Ich habe keine Ahnung wie weiter………….

Muss dieser Umzug denn sein? Kann man den noch irgendwie verhindern? Könntet ihr auch beide hier bleiben?

Wenn nicht, dann solltest du ihm das aber doch sagen, wie es um dich steht, und zwar bevor ihr weggezogen seid.

  • Ich finde einen vorübergehenden Tapetenwechsel eigentlich mal sehr gut, aber das hier macht so einen endgültigen Eindruck …
    Und es gibt ja auch Gesellschaften, in denen die Kinder nicht so notorisch von ihren Eltern wegziehen, wie es bei uns üblich ist. Ich glaube nicht, dass es schlimm oder unnatürlich ist, wenn man in der Nähe der Eltern wohnen bleiben will.

Viele Grüße

Hallo,

mir fällt es sehr schwer, Deine Beweggründe nachzuvollziehen.

Ich war mit knapp 20 heilfroh, endlich nicht mehr Zuhause wohnen zu müssen, obwohl der Anfang finanziell schwierig war (erst nachdem es mal drei Tage nur je eine Portion Reis mit Rosinen gab, habe ich überhaupt daran gedacht, ev. zurück nach Hause zu ziehen - ohne dass es da sonderlich schlimm gewesen wäre. Man wurde halt bevormundet.)
Glücklicherweise hat sich dann doch ein Job gefunden und die Reis-Rosinenzeit war vorbei.

Andererseits ist es ja schön, dass Du dich mit deiner Familie so gut verstehst. Beneidenswert.

Was soll man Dir raten? Gehe nach Hause, wie Dein Gefühl es Dir offenbar sagt? Mit mitte Zwanzig?
Was würde die Familie davon halten? Wie würde das weitergehen?

Gibt es ev. Probleme in deiner Beziehung, die Du nicht wahrnehmen willst?

Mach jetzt erstmal die Prüfungen und dann denke genau nach. Wohin Du willst und mit wem.
Ein besserer Rat fällt mir leider nicht ein.

Gruß, Paran

Hallo Jule,

ich denke Du wärst im Psychologie-Brett besser aufgehoben.

Es mag ein Abnabelungsproblem bei Dir sein - der Auszug mit 20 km Abstand zum Nest und dann auch noch die Planung weiter weg zu ziehen. Bis dahin kennt das wahrscheinlich jeder - zumindestens die Menschen, die beim Auszug ein inniges Verhältnis zu ihren Eltern hatten.

Mein Bauchgefühl sagt allerdings, dass das Problem woanders liegt. Kann es sein, dass Deine Partnerschaft in eine Richtung drängt, die Du gar nicht möchte?

Du wünschst Dir Nähe und regelmässigen Kontakt zu Deiner Familie - Dein Partner anscheinend nicht und Du kannst noch nicht einmal mit ihm darüber sprechen. Denke mal an die zukünftigen Weihnachten, Geburtstage usw. - wirst Du die mit Deinem Partner ohne Deine Eltern feiern oder bei Deinen Eltern, aber ohne Partner (bzw. einen Partner, der sehr schnell gehen möchte)? Wie ist es wenn mal Nachwuchs da ist?

Ganz ehrlich - beiss die Zähne zusammen und ziehe Deine Prüfung durch und dann setze Dich ganz kritisch mit der Beziehung zu Deinem „Freund“ auseinander - ich finde seine Haltung wenig freundschaftlich.

Viele Grüße & Kopf hoch!

Hallo ihr Lieben,
danke für euren Rat, es hat sich leider sehr viel getan in dieser Woche, meinen neuen Artikel „Selbstmordversuch vom Partner“ habe ich ins Psychologie-Brett gesetzt.
Danke