Trauern um deutsche Opfer?

Servus

Hallo,

Das es Denkmäler für die Vertriebenen gibt wurde ja schon im
Ausgangsposting geschrieben. Mir geht es um Opfer während des
Krieges.

Was sind denn die Opfer der deutschen Ostvertriebenen sonst?
Was sind denn die deutschen die in den KZs starben? Opfer
außerhalb des Krieges?

Scheinbar kannst oder willst du den Unterschied nicht verstehen also lassen wir das.

Nö, genau anders wird ein Schuh draus. Ich kann hier nirgends
einen „Nazi-Reflex“ erkennen.

Antwort Blumepeder: Denkmäler für Ermordete in KZ und Anstalt

Und gleich im Eingang schrieb er auf die Frage des OP: „ein
Problem? Sehe ich nicht.“ Er hat doch nirgends ausgeschlossen,
dass es ein Denkmal für deutsche Kriegsopfer geben kann.

Was hat das damit zu tun, dass sein erstes Argument gleich die Opfer des NS sind? Das ist ein Totschlagargument mit dem einzigen Ziel, das Thema in ein Naheverhältnis zum NS zu setzen.

Antwort Petra: Nazis unter den Opfern

Ja und? Das ist eine berechtigte Kritik an solchen Denkmälern,
die nur für Deutsche Opfer sind. Natürlich haben sich unter
den Opfern auch viele Nazis oder Sympathisanten von Nazis
befunden.

Genauso wie sich unter den Opfern der KZs Mörder und Vergewaltiger befinden. Also was genau ist dein Punkt hier?

Anstatt also auch nur
ansatzweise zu versuchen, über das Thema zu reflektieren, wird
gleich mit braunem Dreck geschmissen. Logischerweise will sich
dann keiner die Hände schmutzig machen.

… über dieses Thema reflektieren will. Und mit den Greueln
der Nazis muss man sich da eben immer „die Hände schmutzig“
machen, denn der Krieg der Nazis ist ja ein kausaler
Bestandteil, wie es überhaupt zu den deutschen Opfern kommen
konnte.

Scheinbar ist es dir also unmöglich einzusehen, dass es auch ‚deutsche Opfer‘ während des Krieges gab, die weder im KZ starben noch aktiv an den Verbrechen beteiligt waren.

Die Frage lautet übrigens nicht wieso es keine Denkmäler gibt. Sondern wieso manche Leute ein Problem damit haben. Und das Problem dürfte hier deutlich sein auch wenn ich mich wiederhole: auf die Frage nach Denkmälern für deutsche Opfer kamen zuerst verweise auf Denkmäler für Opfer des NS und dann gleich der Verweis auf den NS selber. Du selbst siehst ja auch keine Möglichkeit hier zu unterscheiden und stellst damit alle Deutschen zwischen 33 und 45 unter Generalverdacht. Ich schätze mal ein schöneres Beispiel hätte sich S0nY nicht wünschen können.

Das ist genau der von Petra auch genannte Aspekt, nur wurde
das Wort „Nazi“ etwas diplomatischer verpackt (NSDAP-Wähler,
Parteigenossen, Opfer die auch Täter waren, etc). Wieso ist
der Einwurf hier plötzlich gut, und bei Petra ists ein
Nazi-Reflex? Genau diese Engstirnigkeit und Unterstellungen
verhindern doch eine Auseinandersetzung über das Thema.

Der Ton macht die Musik. Während man bei Petra gleich mit „Nazi“ und „SS-Mann“ um sich wirft, ist der Ansatz von Tychiades differenzierter und gibt beiden Seiten Möglichkeiten sich mit dem Thema zu befassen. Bezeichnend ist auch, dass niemand auf Petras Posting antwortet während dies bei Tychiades der Fall ist. Das haben Totschlagargumente eben so an sich.

Allerdings sollte man einer Seite nicht kollektiv
absprechen ebenfalls Opfer gebracht zu haben.

Wer zum Geier tut das???

Liest du deine eigenen Postings? Kommt mir nämlich nicht so vor…

Penegrin

Hallo,

Ebensogut könnte
jemand behaupten, durch bestimmte Regelungen des Versailler
Vertrags sei einerseits der deutsche volkszorn provoziert und
andererseits die untragbare wirtschaftliche Lage herbeigeführt
worden und das NS-Regime und der 2. Weltkrieg mit all seinen
Folgen sei also letztendlich die Schuld von Engländern und
Franzosen.

Das behaupten manche, aber diese Behauptung ist nicht ebenso gut sondern Unsinn.
Es stimmt zwar, dass es immer auch vorausgehende Ereignisse gibt und man konkret in diesem Fall auch feststellen kann welche Maßnahmen der späteren Alliierten die falsche Entwicklung in Deutschland begünstigten, aber da menschliche Entscheidungen keine mechanischen Reaktionen sind, gibt es keine Entschuldigung dafür auf eine Wirtschaftskrise mit dem Mord an eigenen und fremden Bürgern zu reagieren. Hier gilt kein „Wir konnten nicht anders“ und damit bleibt es bei der vollen Verantwortung Deutschlands für den 2. WK.

Gruß
Werner

1 Like

Folge der NS-Herrschaft war der 2. WK und damit alle Toten
(des europäischen Kriegsschauplatzes) die daraus resultierten.
Es war also die NS-Herrschaft die letztlich die für das
sterben der deutschen Zivilisten im Bombenhagel verantwortlich
ist.

Folge der NS-Herrschaft war das Raketenprogramm in Peenemünde und damit die Fortschritte auf diesem Gebiet die daraus resultierten.
Es war also die NS-Herrschaft die letztlich für das
Apolloprogramm und die Mondlandung verantwortlich ist.

Lg,
Penegrin

Das behaupten manche, aber diese Behauptung ist nicht ebenso
gut sondern Unsinn.

Ist es ja auch, wenn man es als zwingende Kausalität ansieht, ebenso wie einen politischen Akt Anfang 1933 für militärisch nutzlose westalliierte Verbrechen mehr als ein Jahrzehnt darauf, die damit in keinem prinzipiellen Zusammenhang stehen.

Du hast jedenfalls verstanden, wie solche Zusammenhänge konstruiert werden. Man könnte auch behaupten, für die Opfer von Luftangriffen seien die Erfinder des Benzinmotors verantwortlich.

Grüße,
Frhr. v. Doppelripp

Hallo,

Das ist ein Totschlagargument mit dem
einzigen Ziel, das Thema in ein Naheverhältnis zum NS zu
setzen.

Das Thema „Opfer des Zweiten Weltkriegs“ hat aber ein Nahverhältnis zum Nationalsozialismus, weil dieser Grundursache für den Krieg war. Dies abzustreiten ist doch eine Verleugnung der elementaren Dinge dieses Krieges. Das ist aber dennoch doch kein Problem, auch den deutschen Opfern zu gedenken. Ein deutsches Kind in Hamburg das z.B. bei einem Luftangriff der Alliierten umkam, kann doch genauso wenig dafür, dass es sterben musste, wie ein russisches Kind, dass bei den Angriffen der Wehrmacht starb. Mein Mitgefühl und mein Gedenken gilt hier den Unschuldigen auf beiden Seiten gleichermaßen. Bei einem SS-Mann, der im Krieg von den Alliierten getötet wurde, hält sich mein Mitleid dagegen sehr stark in Grenzen.

Scheinbar ist es dir also unmöglich einzusehen, dass es auch
‚deutsche Opfer‘ während des Krieges gab, die weder im KZ
starben noch aktiv an den Verbrechen beteiligt waren.

Nein, und das habe ich auch nirgends behauptet. Ich habe dir sogar explizit verschiedene Mahnmäler genannt, wie z.B. das für die Opfer der Vertreibung in Nürnberg oder die der Bombenangriffe auf deutsche Großstädte. Hier war die überwiegende Zahl der deutschen Opfer natürlich nicht aktiv an Verbrechen beteiligt. Wie kommst du auf den Holzweg, dass ich irgendwo sagen würde, dass es keine deutschen unschuldigen Opfer des Krieges gab?

Die Frage lautet übrigens nicht wieso es keine Denkmäler gibt.
[…]
Liest du deine eigenen Postings? Kommt mir nämlich nicht so vor…

Ich lese meine eigenen Postings. Aber du offenbar nicht die der anderen, denn natürlich war die Frage, wieso es keine Denkmäler für deutsche Zivilopfer des 2. WK gibt. Hier nochmal für dich zum Nachlesen aus dem Text des OP:

„Und ich stelle mir jetzt die Frage, warum ist es immer noch ein
Problem ist in Deutschland den eigenen „Verlusten“ von z.B. Frau und
Kinder ein angemessenes Monument zu setzten oder gibt es sowas?“

Offensichtlich war doch der OP der Meinung, dass es in Deutschland keine solchen Denkmäler gibt, denn was sollte sonst seine Nachfrage nach „oder gibt es sowas?“ sonst suggerieren?

vg,
d.

Hallo,

Du hast jedenfalls verstanden, wie solche Zusammenhänge
konstruiert werden. Man könnte auch behaupten, für die Opfer
von Luftangriffen seien die Erfinder des Benzinmotors
verantwortlich.

Nein, das ist doch völliger Unsinn.

Die Luftangriffe hätte man auch ohne Benzinmotor z.B. mit Raketen oder sonst was ausführen können. Die Erfindung der Benzinmotoren und in ihrer Folge die der Motorflugzeuge entschied doch nur über die Wahl der Mittel. Hätte man keine Maschinengewehre, wäre man schließlich dann eben mit Lanzen, Schwertern und Äxten aufeinander losgegangen, so wie man das vorher auch gemacht hat.

Die kausale Bedingung die zu den Alliierten Angriffen führte, war aber der vom NS-Regime verursachte Krieg.

Das was du hier betreibst, ist deshalb Geschichtsrevisionismus erster Güte. Überleg dir doch einfach mal, was das in einem anderen Zusammenhang für Unsinn wäre. Das wäre so, als wenn du analog behaupten würdest, z.B. dass ein Autohersteller verantwortlich ist, weil jemand völlig besoffen und fahruntauglich einen Fußgänger überfahren hat, denn ohne den Bau des Autos wäre derjenige nicht überfahren worden. Das widerspricht aber völlig jeglichem gesunden Menschenverstand, denn die Verantwortung liegt bei dem Trunkenheitsfahrer. Sonst gäbe es ja nie Verantwortung und alles wäre straffrei. Sonst könnte ich dich ja auch mit einem Küchenmesser erstechen und sagen, „was kann ich denn dafür? Hätte mal der Messerhersteller das Messer nicht hergestellt…“

vg,
d.

1 Like

Hallo Ohnegruß,

ebenso wie einen politischen Akt Anfang 1933 für militärisch
nutzlose westalliierte Verbrechen mehr als ein Jahrzehnt
darauf, die damit in keinem prinzipiellen Zusammenhang stehen.

Was hat das mit dem hier diskutierten zu tun?
Die Machtergreifung an sich begründet nicht die Verantwortung für den Krieg, sondern die Eröffnung und Fortsetzung der Feindseligkeiten.

Trotzdem mit Gruß
Werner

Hallo.

Hier geht es um juristische oder moralische Folgen und deren Bewertung.
Was auch immer dein Einwurf dazu beitragen sollte, bleibt erst mal dein Geheimnis.

Gruß
Werner

Hallo,

Du hast jedenfalls verstanden, wie solche Zusammenhänge
konstruiert werden. Man könnte auch behaupten, für die Opfer
von Luftangriffen seien die Erfinder des Benzinmotors
verantwortlich.

Nein, das ist doch völliger Unsinn.

Wirklich? Schauen wir einmal:

Die Luftangriffe hätte man auch ohne Benzinmotor z.B. mit
Raketen oder sonst was ausführen können. Die Erfindung der
Benzinmotoren und in ihrer Folge die der Motorflugzeuge
entschied doch nur über die Wahl der Mittel.

Eben nicht. Der Engländer hatte damals keine derartigen Raketen, nicht einmal die Wehrmacht hatte sie in solch einem Umfang. Ohne Benzinmotoren oder von mir aus Verbrennungsmotoren allgemein hätte er gar keine entsprechenden Möglichkeiten gehabt.

Die kausale Bedingung die zu den Alliierten Angriffen führte,
war aber der vom NS-Regime verursachte Krieg.

Nein, es war eine Voraussetzung neben anderen. Eine andere war zum Beispiel die in dieser Kriegslage nicht ausreichende Kampfstärke der deutschen Luftabwehr.
Du kannst natürlich sagen, ohne das NS-Regime hätte es keinen Krieg gegen England gegeben, was sehr wahrscheinlich zutrifft. Es ist und bleibt aber eben nicht der einzige Faktor.
Ich hege übrigens keinen Zweifel daran, der Engländer hätte auch in jeder anderen kriegerischen Auseinandersetzung, etwa in selbstverschuldeten Kolonialkriegen, zu ähnlichen Methoden gegriffen, sobald er sich bedroht oder gedemütigt gesehen hätte.

Das was du hier betreibst, ist deshalb Geschichtsrevisionismus
erster Güte. Überleg dir doch einfach mal, was das in einem
anderen Zusammenhang für Unsinn wäre. Das wäre so, als wenn du
analog behaupten würdest, z.B. dass ein Autohersteller
verantwortlich ist, weil jemand völlig besoffen und
fahruntauglich einen Fußgänger überfahren hat, denn ohne den
Bau des Autos wäre derjenige nicht überfahren worden. Das
widerspricht aber völlig jeglichem gesunden Menschenverstand,
denn die Verantwortung liegt bei dem Trunkenheitsfahrer. Sonst
gäbe es ja nie Verantwortung und alles wäre straffrei. Sonst
könnte ich dich ja auch mit einem Küchenmesser erstechen und
sagen, „was kann ich denn dafür? Hätte mal der
Messerhersteller das Messer nicht hergestellt…“

Was du hier beschreibst, ist etwa in der Diskussion um privatem Waffenbesitz übliche Praxis. Das soll aber nicht das Thema sein. Es soll nicht verhehlt werden, daß ein gewisser kausaler Zusammenhang zwischen dem NS-Regime und den Luftangriffen gegen Deutschland bestanden hat.
Was aber damit meist unterstellt wird, ist eine prinzipielle, zwingende Kausalität „Rechtsradikales Gedankengut —> selbstverschuldeter Untergang“, was völliger Unsinn ist. Ich hoffe, ich konnte es verständlicher machen.

Grüße,
Frhr. v. Doppelripp

ebenso wie einen politischen Akt Anfang 1933 für militärisch
nutzlose westalliierte Verbrechen mehr als ein Jahrzehnt
darauf, die damit in keinem prinzipiellen Zusammenhang stehen.

Was hat das mit dem hier diskutierten zu tun?
Die Machtergreifung an sich begründet nicht die Verantwortung
für den Krieg, sondern die Eröffnung und Fortsetzung der
Feindseligkeiten.

Weil das in aller Regel der nächste Schritt ist, letztendlich alle Deutschen, sofern nicht selbst Opfer von Aktivitäten des NS-Staats oder noch unmündig, für den Krieg und alles damit Zusammenhängende verantwortlich zu machen. Demokratische Machtübernahme - Feindseligkeiten und Krieg also durch die Stimme des Volkes gedeckt - alle Deutschen (ohne die genannten Ausnahmen) haben den Krieg verschuldet - alle Deutschen (ohne die genannten Ausnahmen) sind selbst für alle Verbrechen verantwortlich, die an ihnen begangen wurden.
Solche Diskussionen hatten wir hier doch schon mehr als genug.

Nebenbemerkung:
Ich grüße normalerweise auch schon, wie du sicher gesehen hast. Nur halte ich es für überflüssig, während einer laufenden Debatte in jedem Beitrag den Gruß zu wiederholen. Dies ist kein Angriff gegen irgendwen.

Hallo.

Servus

Hier geht es um juristische oder moralische Folgen und deren
Bewertung.
Was auch immer dein Einwurf dazu beitragen sollte, bleibt erst
mal dein Geheimnis.

Da ich exakt deinen Gedankengang weiterverfolge wundere ich mich schon, dass du die Logik dieses Mal nicht erkennen kannst.

Zudem hast du ja in einem anderen Posting gemeint, dass „menschliche Entscheidungen keine mechanischen Reaktionen sind“. Da die Flächenbombardierung von zivilen Zielen nicht zwingend notwendig ist um einen Krieg zu gewinnen , kann man nach deiner Logik also die zivilen deutschen Bombenopfer nicht dem Nationalsozialismus anhängen

Gruß
Werner

Penegrin

Hallo,

Servus

Das ist ein Totschlagargument mit dem
einzigen Ziel, das Thema in ein Naheverhältnis zum NS zu
setzen.

Das Thema „Opfer des Zweiten Weltkriegs“ hat aber ein
Nahverhältnis zum Nationalsozialismus, weil dieser
Grundursache für den Krieg war. Dies abzustreiten ist doch
eine Verleugnung der elementaren Dinge dieses Krieges. Das ist
aber dennoch doch kein Problem, auch den deutschen Opfern zu
gedenken. Ein deutsches Kind in Hamburg das z.B. bei einem
Luftangriff der Alliierten umkam, kann doch genauso wenig
dafür, dass es sterben musste, wie ein russisches Kind, dass
bei den Angriffen der Wehrmacht starb.

Zuerst schreibst du, dass es ein Naheverhältnis zum NS gibt und 2 Zeilen später ist dieses Naheverhältnis bei den zivilen Opfern aber plötzlich ‚kein Problem‘ mehr. Da sich das Ausgangsposting nur nach den zivilen Opfern („Frau und Kinder“)fragt, stellt sich doch die Frage wieso man krampfhaft versucht dieses scheinbar unwichtige Nahverhältnis in aller Deutlichkeit hervorzuheben.
Und genau das meine ich mit dem ‚Nazi-Reflex‘, sprich sofort eine Verbindung mit dem NS zu suchen auch wenn das in dem Fall nicht notwendig wäre.

„Und ich stelle mir jetzt die Frage, warum ist es immer noch
ein
Problem ist in Deutschland den eigenen „Verlusten“ von z.B.
Frau und
Kinder ein angemessenes Monument zu setzten oder gibt es sowa
s?“

Offensichtlich war doch der OP der Meinung, dass es in
Deutschland keine solchen Denkmäler gibt, denn was sollte
sonst seine Nachfrage nach „oder gibt es sowas?“ sonst
suggerieren?

Wenn wir hier schon Haare spalten wollen, wieso dann nicht bei dem Wörtchen ‚angemessen‘. Gibt es deiner Meinung nach ein 'angemessenes Denkmal? Denn dass manche Leute ein Problem damit haben zeigt diese Diskussion wohl eindeutig.

vg,
d.

Penegrin

Hallo,

deine Logik ist fehlerhaft.

Man kann den Alliierten für diese Entscheidung Verantwortung zuweisen.
Es besteht aber ein qualitativer Unterschied darin einen widerrechtlichen Angriff zu führen und sich bei der Verteidung gegen einen Solchen unverhältnismäßiger Mittel zu bedienen.
Die Verantwortung dafür, dass man als Argessor durch die Abwehr des Opfers Schaden nimmt liegt auch dann bein Argessor, wenn diese Anlass zu Vorwürfen gegen den Angegriffenen gibt.

Ich habe nicht gesagt, die Alliierten hätten nicht auch Schuld auf sich geladen. Diese lässt sich aber nicht aufrechnen und vor allem nicht, indem man die Aktion durch Fehler in der Reaktion rechtfertigt.

Gruß
Werner

Gut zu wissen.

Dann darf ich deinen Beitrag also als gegenstandslos betrachten, da ich den von dir antizipierten Zusammenhang nicht hergestellt habe.

Gruß
Werner

Dann darf ich deinen Beitrag also als gegenstandslos
betrachten, da ich den von dir antizipierten Zusammenhang
nicht hergestellt habe.

Ich sehe den Zusammenhang durch die Aussage gegeben:

Hier gilt kein „Wir konnten nicht anders“ und damit bleibt es bei
der vollen Verantwortung Deutschlands für den 2. WK.

„Deutschland“ beinhaltet nach meinem Verständnis auch das deutsche Volk. Wenn nicht, kannst du meinen vorigen Einwand, wie du sagst, als gegenstandslos ansehen.

Grüße,
Frhr. v. Doppelripp

Hallo,

Servus

deine Logik ist fehlerhaft.

Das ist nicht meine Logik sondern deine eigene. Dass sie dir jetzt fehlerhaft vorkommt verwundert ein wenig.

Man kann den Alliierten für diese Entscheidung Verantwortung
zuweisen.
Es besteht aber ein qualitativer Unterschied darin einen
widerrechtlichen Angriff zu führen und sich bei der Verteidung
gegen einen Solchen unverhältnismäßiger Mittel zu bedienen.
Die Verantwortung dafür, dass man als Argessor durch die
Abwehr des Opfers Schaden nimmt liegt auch dann bein Argessor,
wenn diese Anlass zu Vorwürfen gegen den Angegriffenen gibt.

Von welchem „widerrechtlichen Angriff“ sprechen wir denn und gegen welches (damals gültige) Recht wurde hier denn verstoßen?
Scheinbar basiert deine Logik auf der irrigen Annahme dass sie nur in den Fällen greift die dir behagen. Kann man deine Logik auch auf die Bombardierungen im Irak, Afghanistan oder Lybien anwenden?

Ich habe nicht gesagt, die Alliierten hätten nicht auch Schuld
auf sich geladen.

Du hast selbst gesagt dass „die NS-Herrschaft letztlich für das sterben der deutschen Zivilisten im Bombenhagel verantwortlich ist“. Für mich bedeutet das schon, dass du hier die Schuldfrage recht einseitig beantwortest.

Gruß
Werner

Penegrin

Hallo,

Eben nicht. Der Engländer hatte damals keine derartigen
Raketen, nicht einmal die Wehrmacht hatte sie in solch einem
Umfang. Ohne Benzinmotoren oder von mir aus
Verbrennungsmotoren allgemein hätte er gar keine
entsprechenden Möglichkeiten gehabt.

Weil sie Flugzeuge hatten. Hätten sie keine Verbrennungsmotoren gehabt, dann hätten sie vielleicht Raketen entwickelt. Oder Flugzeuge die von entsprechend konstruierten Dampfmaschinen angetrieben worden wären. So war aber die Notwendigkeit gar nicht gegeben, da man ja Flugzeuge hatte. Dass wir jetzt erst Solarzellen entwickeln hat ja auch nichts damit zu tun, dass wir das nicht auch schon vor 50 Jahren machen hätten können, sondern damals bestand einfach keine Notwendigkeit. Der Energieverbrauch war niedriger und stinkende Kohlekraftwerke waren damals noch akzeptiert.

Zu sagen, dass wenn etwas bestimmtes nicht erfunden worden wäre, dass es dann keinerlei vergleichbare Erfindung gegeben hätte, das ist doch schlicht unlogisch.

Nein, es war eine Voraussetzung neben anderen. Eine andere war
zum Beispiel die in dieser Kriegslage nicht ausreichende
Kampfstärke der deutschen Luftabwehr.

Ja, das ist schon klar. Aber es ist eine notwendige Voraussetzungen, zwar nicht hinreichend, aber notwendig. Alles anderen Voraussetzungen hätten auch zutreffen können, aber dann wäre das trotzdem nicht passiert.

Es soll nicht verhehlt werden, daß ein gewisser
kausaler Zusammenhang zwischen dem NS-Regime und den
Luftangriffen gegen Deutschland bestanden hat.

Ein „gewisser kausaler Zusammenhang“. Na dann.

Was aber damit meist unterstellt wird, ist eine prinzipielle,
zwingende
Kausalität „Rechtsradikales Gedankengut —>
selbstverschuldeter Untergang“, was völliger Unsinn ist. Ich
hoffe, ich konnte es verständlicher machen.

Ich schrieb nicht „rechtsradikales Gedankengut -> selbstverschuldeter Untergang“ sondern ich schrieb „Angriff Deutschlands auf andere Länder -> Gegenangriff und Racheakte wie die Luftangriffe“.

Rechtsradikales Gedankengut kannst du dagegen solange haben wie du willst, solange du niemand anderem Schaden zufügst, wird auch niemand dir Schaden zufügen. Nur liegt es in der Sache der Natur, dass Rechtsradikale anderen Schaden zufügen, und damit früher oder später die fällig Rechnung präsentiert bekommen.

vg,
d.

Hallo,

Es besteht aber ein qualitativer Unterschied darin einen
widerrechtlichen Angriff zu führen und sich bei der Verteidung
gegen einen Solchen unverhältnismäßiger Mittel zu bedienen.
Die Verantwortung dafür, dass man als Argessor durch die
Abwehr des Opfers Schaden nimmt liegt auch dann bein Argessor,
wenn diese Anlass zu Vorwürfen gegen den Angegriffenen gibt.

Und genau das wollen die Geschichtsrevisionisten gerne verdrehen.

Die Luftangriffe sind in etwa damit vergleichbar, wenn eine Person von jemandem grundlos mit dem Leben bedroht wird, sich in Notwehr verteidigt, den Angriff abwehrt und dem angeschlagenen Angreifer dann noch aus Wut ein paar Tritte mitgibt.

Die Tritte am Schluss sind nicht von der Notwehr gedeckt, aber sind qualitativ doch etwas völlig anderes als der Mordversuch des eigentlichen Angreifers zu Beginn.

vg,
d.

Hallo,

Von welchem „widerrechtlichen Angriff“ sprechen wir denn und
gegen welches (damals gültige) Recht wurde hier denn
verstoßen?

Mann… von den Angriffen Deutschlands auf praktisch alle europäischen Nachbarländer? Widerrechtlich sind die wohl schon aus den Menschenrechten und dem gesunden Menschenverstand heraus. Dass es damals vielleicht noch kein entsprechend formuliertes Völkerrecht gab, ist doch völlig belanglos. Oder glaubst du, nur weil es das nicht gab, hatte damals jeder Staat einfach das Recht einen anderen Staat grundlos anzugreifen?

Scheinbar basiert deine Logik auf der irrigen Annahme dass sie
nur in den Fällen greift die dir behagen. Kann man deine Logik
auch auf die Bombardierungen im Irak, Afghanistan oder Lybien
anwenden?

Wieso nicht?

Du hast selbst gesagt dass „die NS-Herrschaft letztlich für
das sterben der deutschen Zivilisten im Bombenhagel
verantwortlich ist“. Für mich bedeutet das schon, dass du hier
die Schuldfrage recht einseitig beantwortest.

Er schrieb „letztlich“ verantwortlich. Das bedeutet, dass es auch noch andere Verantwortliche gab, die NS-Herrschaft und die von ihr angefangen Kriege aber am Anfang dieser Reihe stehen.

vg,
d.