Trauzeuge soll zahlen

Hallo!

Meine Freundin heiratet (kirchlich/katholisch) nächste Woche und ich bin Trauzeuge. Ich hab mich riesig drüber gefreut als sie mich fragte. Jetzt steht mir die Hochzeit bis zum Hals und ich möchte am liebsten gar nicht hingehen. Warum? Der Zukünftige meiner Freundin mein die Trauzeugen müßten so einiges finanziell zur Hochzeit beisteuern. So z.b. die Brautentführung, Geld für die Kinder nach der Kirche auswerfen, die Musik-Band für die Kirche zahlen…
So langsam komme ich mir vor wie die goldene Kuh die gemolken werden soll! Das meiste konnte ich abwehren - was natürlich nicht so toll ankam. :frowning:
Nun meine Frage: Gibt es bei euch auch solche Bräuche wo Trauzeugen zur Kasse gebeten werden?

Definitiv nein! Du wirst gemolken! owT

Hi Bea,

das habe ich noch nie gehört. Der Bräutigam hat die Braut nach der Entführung auszulösen, wer denn sonst. Die Münzen für die Kinder hat gefälligst die Braut gespart, die Hochzeitsfeier obliegt dem Brautvater. Soviel Frechheit kenne ich eigentlich nur aus der Verwandtschaft…

Gruß Ralf

Hallo Bea,

bei uns in der Gegend ist das nicht üblich, ich habs noch nie gehört. Es ist m.E. eine Sache der Brauteltern, wenn überhaupt.

Ich würde mich auch über so etwas ärgern!

Gandalf

Huhu!

Nein, das ist bei uns (OWL) nicht so.

Klar hat man mit dem Ehrenposten auch meist noch ein par Extraausgaben, aber
die sucht man sich selber aus *g* z.B. wenn man was Schönes für das Paar
vorbereitet oder so.

Ich finde auch, das klingt recht unverschämt; vor allem, wo du diese ‚Bräuche‘
scheinbar noch nicht einmal kennst!

Bye, Vanessa

Liebe Bea,

ich bin selbst Trauzeugin einer Schulfreunding gewesen, und mein Beitrag waren ein freiwilliger Programmpunkt und die Hotelübernachtung. Dadurch habe ich mich nicht ausgenommen gefühlt.
Dass Trauzeugen die Hochzeit ausrichten (um etwas Anderes handelt es sich wohl nicht), ist mir etwas völlig Neues. So etwas, wie man es Dir zumuten will, ist mir auch aus keinem Kulturkreis bekannt, weder dem europäisch-amerikanischen noch sonst. Ich würde in diesem Fall das Brautpaar mit einem klaren „Nein“ konfrontieren. Wer sich keine große Hochzeit leisten kann, muss es eben kleiner tun. Such is Life. Nicht umsonst gibt es auch das wohl international geltende „Beim Geld hört die Freundschaft auf“ - für solche Verpflichtungen ist allenfalls die engste Familie da. Und wo heute (annähernd) jeder Geld verdient, würde ich so eine Angelegenheit nicht einmal den eigenen Eltern zumuten wollen. Große Hochzeiten sind ohnehin kein Garant für eine glückliche Ehe.
Außerdem würde ich an Deiner Stelle mal mit dem anderen Trauzeugen Kontakt aufnehmen. Vielleicht bringt Ihr das Pärchen ja doch noch zur Vernunft. Alles Gute und Grüßle,

Susanne

hallo

bei uns (schweiz) ist das auch nicht ueblich. finde das auch recht frech. wenn ich dich waere, wuerde ich das ganz klar ablehnen.

gruss
coco

Der
Zukünftige meiner Freundin meint die Trauzeugen müßten so
einiges finanziell zur Hochzeit beisteuern. So z.b. die
Brautentführung, Geld für die Kinder nach der Kirche
auswerfen, die Musik-Band für die Kirche zahlen…
So langsam komme ich mir vor wie die goldene Kuh die gemolken
werden soll! Das meiste konnte ich abwehren - was natürlich
nicht so toll ankam. :frowning:
Nun meine Frage: Gibt es bei euch auch solche Bräuche wo
Trauzeugen zur Kasse gebeten werden?

Nee…davon habe auch ich nie gehört. Die Hochzeit bezahlen die Brauteltern…so kenne ich das, wenn das auch i.d.R. nicht mehr so eindeutig praktiziert wird. Die Brautjungfern und Trauzeugen u.s.w. ORGANISIEREN allerdings so einiges. Bei mir zu Hause wird die Braut traditionell aber nicht entführt sondern die Brautleute fliehen irgendwann in ein unbekanntes Liebesnest, das es dann mit viel Lärm zu finden gilt. Von anderen kenne ich dann diese ganzen Sachen wie Brautbett ansägen und all diese Späßchen, da fallen aber nie nennenswerte Kosten an.

Ich würde es definitiv ablehnen Trauzeuge bei so merkwürdigen Leuten zu werden. :wink:

Gruß Maid

Hallo Bea,

dieses Ansinnen scheint mir auf die wenigen deutschen Kulturkreise, die ich heiratstechnisch kenne (Oberschwaben, Oberlausitz, Südniedersachsen, Oldenburg/Wesermarsch), eine Folge der Frauengleichstellung zu sein.

In den genannten Gebieten ist es seit je primär Sache der Brauteltern, von A-Z den ganzen Kokelores auszurichten - es sei denn, die Eltern des Bräutigams „sind jemand“ und „wollen sich nicht lumpen lassen“.

Der Trauzeuge hat mit dem Ritual selber wenig zu tun - er ist, wenn mans ernst nimmt, vielmehr persönlich gefragt, wenns später krumm geht: Er hat mit dafür grade gestanden, dass nicht mehr trennbar ist, was vor Gott zusammengefügt wurde, und kann/soll dies als ein mehr oder weniger neutraler Dritter später immer noch tun.

Mutatis mutandis gibt es diesen Job natürlich auch, wenn die Ehe nicht vor Gott geschlossen wird.

Aber materiell ist er an der Chose nicht beteiligt.

Schöne Grüße

MM

Hi,

und ich dachte immer, ein Trauzeige dient dazu, bei Urkundenverlust die Ehe zu bezeugen. Ich bin doch nicht dafür verantwortlich, wenn die Ehe, bei der ich Trauzeuge war, zerbrochen ist (kann allenfalls versuchen, zu vermitteln). Oder? Und finanziell bin ich doch wohl erst recht nicht haftbar, das wäre mir neu…

Grüßle,

Susanne

Hallo Bea!

Ich schließe mich all meine Vorredner an. Entweder ist es Abzöcke oder der Bräutigam nimmt Dich unterm Arm.

Ich war auf viele Hochzeiten in Oberbayern, hier in Franken und in Spanien. Und so was habe ich noch nie gehört.

Etwas anders ist mit den Geschenken: Bei uns in E ist es üblich, daß die Gäste eher viel Geld ausgeben (ca. 120 bis 140 EUR pro erwachsener Gast). Doch alles ist freiwillig und man wird absolut zu rein gar nichts verpflichtet. Das wäre ja der Hammer!!!

Hier in Franken und Bayern kenne das mit den Späße und Spiele für das Brautpaar. Aber alles noch immer kostenlos und freiwillig. Dazu muß ich sagen, daß bei uns in E die „Späße“ etwas maliziöser sind als hier *ggg* (wird wohl an unser Lebenseinstellung liegen???) ;o))

Ich denke, gerade in E wo normalerweise über 100 Menschen sich für eine Hochzeit eintreffen, wäre ein riesen Unsinn und eine Unverschämtheit ohne gleichen, die Bezahlung der Feier dem Trauzeuge zuzumuten. Ich kann mir sehr gut vorstellen, da würden viele Brautpaare mutterseeleallein, bei der Hochzeit…

Laß dich icht ärgern und/oder unters Arm nehmen!

Schöne Grüße aus Nürnberg!
Helena

Hallo nochmal,

neinnein, finanziell verantwortlich natürlich nicht.

und ich dachte immer, ein Trauzeige dient dazu, bei
Urkundenverlust die Ehe zu bezeugen.

auch dieses, und im Zeitpunkt der Ehe auch die Tatsache, dass es keine schon bestehende Ehe gibt. Beides ist aber seit 1632 durchgehend so gut belegt, dass diese Funktion eher sekundär ist.

Ich bin doch nicht dafür
verantwortlich, wenn die Ehe, bei der ich Trauzeuge war,
zerbrochen ist (kann allenfalls versuchen, zu vermitteln).

Hier schwebt die zivilrechtlich geschlossene Ehe merkwürdig frei im Raum, als eine 1:1-Kopie der kirchlich geschlossenen. Die Funktion des Trauzeugen, die Ehe im Hintergrund zu begleiten, ist streng genommen auch bei vor dem Altar geschlossenen Ehen nicht theologisch oder kirchenrechtlich begründbar. Dennoch ist dieser Aspekt ein wichtiger Bestandteil der christlichen Tradition, im weitesten Sinn gibts da die Analogie zum Paten.

Schöne Grüße

MM

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Gibt es bei euch auch solche Bräuche wo
Trauzeugen zur Kasse gebeten werden?

falls es interessiert: bei uns (hier in israel) ist es brauch, daß jeder gast einen geldbetrag spendet (20-50 euro). ansonsten wäre eine hochzeit nicht finanzierbar. 300-500 gäste sind standard, sogar 1000 leute kommen mal vor. jeder bekommt ein menü.

gruß
datafox

Huhu!

falls es interessiert: bei uns (hier in israel) ist es brauch,
daß jeder gast einen geldbetrag spendet (20-50 euro).

Und ein Geschenk gibt?

ansonsten wäre eine hochzeit nicht finanzierbar. 300-500 gäste
sind standard, sogar 1000 leute kommen mal vor. jeder bekommt
ein menü.

*gacker* Wir kommen allerhöchstens auf 80…

Wieviel Personen waren denn bei euch? Kanntest du alle?

Bye, Vanessa

Und ein Geschenk gibt?

das geld ist das geschenk.

Wieviel Personen waren denn bei euch? Kanntest du alle?

~300. ich kannte nur die von der familie. der rest waren arbeits- und geschäftskontakte. jedenfalls ziemlich viele zum aufdiewangeküssenlassen *lol*

gruß
datafox

Huhu!

Und ein Geschenk gibt?

das geld ist das geschenk.

Achso, ja dann ist es ja ähnlich wie hier.
Da wird ja auch meist Geld geschenkt.

Wieviel Personen waren denn bei euch? Kanntest du alle?

~300. ich kannte nur die von der familie. der rest waren
arbeits- und geschäftskontakte. jedenfalls ziemlich viele zum
aufdiewangeküssenlassen *lol*

Bäääh, ich glaub, ich wär ausgeflippt!

Bye, Vanessa

Bäääh, ich glaub, ich wär ausgeflippt!

naja es war eine schicht make up dazwischen :smile:

datafox

ich musste auch zahlen!
Hi Bea,

in meiner Gegend (Oberfranken) ist es auch üblich, dass die Trauzeugen (sind ja zwei) die Zeche bei der Brautentführung übernehmen müssen. Je nachdem wie groß die Runde ist und wie lange die (vorher ausgekartelte) Suche dauert, sieht dann die Rechnung aus. Wir mussten 2003 zusammen um die 60 EUR hinlegen. War also nicht so viel und eine riesen Gaudi! Wir haben uns auch um eine Hochzeitszeitung gekümmert und die Kosten dafür getragen. Wenn es in Deiner Gegend allgemein so üblich ist, kommt Deine ablehnende Haltung dem Paar sicherlich in den falschen Hals, das kann ich verstehen. Hättest Dich vorher schon mal damit auseinandersetzen sollen.

Viele Grüße
von Vesta (diehochzeitenhaßt)

Hallo Bea
Also nee - ich war öfter mal Trauzeuge und habe keinen roten Heller zahlen müssen. Hab vielleicht ne Kleinigkeit als Geschenk mitgebracht, aber das machen die anderen Gäste ja (meistens) auch.
Laß Dich also nicht ausbeuten oder abzocken!
Gruss, Branden

Hi Vesta
Hier ging es darum, dass die GANZE Hochzeit gezahlt werden soll und das sind schon bei Bescheidenen Hochzeiten so an die 5-10 TAUSEND. EU

Brautentführung gehört zu den Spielchen die man sonst noch so macht, hier im Norden eher unüblich, da lasst man das Brautpaar sich lieber ein bisschen abstrampeln, zB Sie in behindernder klamotte (Taucherbrille/Augenbinde, Flossen Handschuh)Luftballons an Schnur mit Geld und konfetti drin aufpiecken und Geld suchen lassen. Oder Strumpbandversteigerungen. Aber da ist nur jeder Verpflichtet soviel zu geben, wie er verschmerzen kann, bzw. wie es der Gruppendruck erfordert (Jeder 20 Eu)
Susanne