Trennung/letzte gemeinsame zeit-abschied gestalten

gerne würde ich mal in die runde fragen, jene, die das erlebt haben:

trennung.nach vielen jahren, reifere beziehung, der punkt dass es nicht gemeinsam weiter geht ist da.
beide gehen herzensoffen damit um, keine kriege, vorwurfsphase auch schon vorbei.
also in respekt und achtung, das ganze.
aber auch in größter klarheit.

nun müsste man- ich schreib das bewusst etwas allgemeiner- sowieso nach weiteren 3-4 wochen auseinander gehen, für eine weile, aus anderen gründen, diese zeiten weiter entfernt voneinander waren aber in der vergangenheit in die beziehung integriert. telefon et cetera.
dann gab es auch immer lange zeiten des zusammenlebens.

es gibt keinen grund, sich nicht langsam und liebevoll zu verabschieden und zeit dafür zu haben.das wollen beide.
dinge sagen können, die noch gesagt werden wollen, orte besuchen, und von ihnen gemeinsam abschied nehmen und natürlich auch der berühmte abschiedssex…

(dass das zunächst schmerzhafter ist, ist klar, als dicht zu machen,cut und dann hinterher aber doch irgendwie die trennungsarbeit tun zu müssen, meine frage also direkt an die, die das so auch gemacht haben)

meine frage:

wer hat solche abschiede erlebt, und was könnte aus diesem erfahrungsschatz betroffenen gesagt werden?

tipps sozusagen.

was habt ihr noch im abschied zusammen getan, was war im nachhinein davon sinnvoll und kostbar, was hat es hinterher leichter gemacht (der abschiedsschmerz ist ja auch jetzt mit drin, da wird nichts geleugnet).

gerne würde ich auch hören von menschen, die einen partner durch den tod verloren haben, die situation, noch gemeinsame zeit nutzen zu können ist ja ähnlich. und ein bisschen fühlt sich so eine trennung nach einer langen tiefen beziehung schon an wie ein tod.
was hat gut getan, was war im nachhinein eher nicht gut?

und wem das viel zu persönlich ist- ist für mich auch grenzwertig, aber ok- darf gerne eine nachricht per email schreiben, ich würde mich freuen!

so oder so, ich bitte, mit der frage sensibel umzugehen, und wenn möglich, keine meinungen, sondern erfahrungen mitzuteilen.
herzlichen dank!

grüße,
zahira

Eine Illusion
Hallo,

das ist kein Abschied. Das ist eine Form des Nichtloslassen-Wollens. Ihr macht euch vor, ihr wärt getrennt, doch alles, was ihr tut ist, weiterhin gemeinsame Berührungs- und Beziehungspunkte schaffen.

Trennung ist ein Prozess. Auch dann, wenn sie einvernehmlich geschieht, ist sie nur dann zu vollziehen, wenn man sich emotional voneinander löst. Genau das versucht ihr zu verhindern. Zu einer Trennung gehört, die Kontrolle über das Leben des anderen aufzugeben. Indem ihr Rituale vollzieht und Szenarien plant, die weitere Gemeinsamkeiten zum Inhalt haben, vermeidet ihr die Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass ihr künftig ohne einander leben müsst.

Der Grund könnte darin liegen, dass dir Beziehung zumindest für einen von euch noch nicht wirklich beendet ist. Rational vielleicht, emotional noch nicht.

ihr möchtet nahtlos dorthin gelangen, wohin man als Paar nur dann kommt, wenn man sich vorher losgelassen hat. Ihr macht euch vor, Hand in Hand dorthin gelangen zu können, um euch sanft nachzuwinken. Ein David-Hamilton-Weichzeichner-Foto mit sanften Gitarrenklängen.

Der Vergleich mit dem Verlust durch den Tod lässt ahnen, dass der Akt des Selbstquälens, der Bestandteil von Ablösungsprozessen gegen den eigenen Willen ist, noch voll im Gang ist. „Abschiedssex“ ist für den Partner ein Thema, der damit verzweifelt ein Stück Nähe bewahren möchte. Nicht selten auch verbunden mit der geheimen Hoffnung, der andere möge erkennen, welche wundervolle Verbundenheit er aufgibt.

Wenn sich dein Partner dieser Planung entzieht oder danach schneller und endgültiger seiner Wege geht als du erhoffst, wirst du umso härter auf dem Boden aufschlagen, denn der Verlust der Kontrolle ist eines der schwierigsten Kapitel beim Loslassen.

Man kann sich in Freundschaft wiederfinden, wenn eine Liebe zu Ende ist. Nahtlos funktioniert das nach meiner Erfahrung nicht. Die Bestrebung, es dennoch nahtlos geschehen zu lassen, zeigt wiederum nur das Bedürfnis, die Kontrolle nicht zu verlieren.

Schöne Grüße,
Jule

hallo,

das ist kein Abschied. Das ist eine Form des
Nichtloslassen-Wollens. Ihr macht euch vor, ihr wärt getrennt,
doch alles, was ihr tut ist, weiterhin gemeinsame Berührungs-
und Beziehungspunkte schaffen.

Trennung ist ein Prozess. Auch dann, wenn sie einvernehmlich
geschieht, ist sie nur dann zu vollziehen, wenn man sich
emotional voneinander löst. Genau das versucht ihr zu
verhindern. Zu einer Trennung gehört, die Kontrolle über das
Leben des anderen aufzugeben. Indem ihr Rituale vollzieht und
Szenarien plant, die weitere Gemeinsamkeiten zum Inhalt haben,
vermeidet ihr die Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass
ihr künftig ohne einander leben müsst.

es ist ein unabänderlicher zeitpunkt de auseinandergehens beschlossen und ausgesprochen, mit dem einhergeht, dass weitere zusammenkünfte, wie vorher, auch nicht mehr stattfinden. dazwischen liegen 1000 kilometer und verbindlichkeiten, die weitere treffen für lange zeit ausschliessen.

ich glaube nicht, dass wir uns etwas vormachen, die trennung ging übrigens von mir aus.

was ich suche, ist eine angemessene form des auseinandergehens mit einer phase des abschieds.

mag sein, dass das ungewöhnlich ist und manche denkschemata bedient, aber die frage war die nach eigenen erfahrungen damit und guten ideen, wie das zu gestalten wäre.

einige gute ideen hatten wir selber schon,ganz wesentlich dabei ist, dass wir gemeinsame orte aufsuchen in dem bewusstsein, dass es das letzte mal hier ist und die zeit dort verabschieden.
die erfahrung ist gewesen, dass sämtliche dieser art aufgesuchte orte keine schmerzbindung mehr besitzen, ich wieder an die zeiten dort und vor allem die plätze denken kann, ohne in trauer zu versinken.
das ist gut.
wie bindungen lösen, so etwa.

und nach ähnlichen guten wegen und möglichkeiten suche ich, denn an manches mag ich nicht gedacht haben.
einen solchen abschied erlebe ich zum ersten mal.

Der Grund könnte darin liegen, dass dir Beziehung zumindest
für einen von euch noch nicht wirklich beendet ist. Rational
vielleicht, emotional noch nicht.

trennung ist etwas prozessuelles und hat phasen, auch gemeinsame.
es mag sein, dass in diesem fall die beiden sich trennenden verschieden weit sind im prozess.
das allein wäre auch für mich ein grund, wenn möglich- und ist möglich- dem anderen noch zeit zu geben zumindest bis zur gesetzten grenze.

aber diskutieren möchte ich diese punkte gar nicht, das kann ja durchaus verschieden gesehen werden, das allerdings kann es ganz sicherlich.

ihr möchtet nahtlos dorthin gelangen, wohin man als Paar nur
dann kommt, wenn man sich vorher losgelassen hat. Ihr macht
euch vor, Hand in Hand dorthin gelangen zu können, um euch
sanft nachzuwinken. Ein David-Hamilton-Weichzeichner-Foto mit
sanften Gitarrenklängen.

nein, das eben nicht. die beinharte trennungsarbeit kommt erstens ganz unvermeidlich spätestens hinterher und zweitens auch schon jetzt.
ein stück weit miteinander, und vor allem dann ohneeinander.

Der Vergleich mit dem Verlust durch den Tod lässt ahnen, dass
der Akt des Selbstquälens, der Bestandteil von
Ablösungsprozessen gegen den eigenen Willen ist, noch voll im
Gang ist. „Abschiedssex“ ist für den Partner ein Thema, der
damit verzweifelt ein Stück Nähe bewahren möchte. Nicht selten
auch verbunden mit der geheimen Hoffnung, der andere möge
erkennen, welche wundervolle Verbundenheit er aufgibt.

abschiedssex ist schwachwerden, auch das darf phasenweise sein und gehört, wenn wir ehrlich sind, in den meisten fällen dazu.
und ja, trennung nach langer beziehung ist ein wenig wie tod.
das ist eigentlich nicht nur meine persönliche einschätzung, sondern psychologisches grundwissen.

Wenn sich dein Partner dieser Planung entzieht oder danach
schneller und endgültiger seiner Wege geht als du erhoffst,
wirst du umso härter auf dem Boden aufschlagen, denn der
Verlust der Kontrolle ist eines der schwierigsten Kapitel beim
Loslassen.

Man kann sich in Freundschaft wiederfinden, wenn eine Liebe zu
Ende ist. Nahtlos funktioniert das nach meiner Erfahrung
nicht. Die Bestrebung, es dennoch nahtlos geschehen zu lassen,
zeigt wiederum nur das Bedürfnis, die Kontrolle nicht zu
verlieren.

es geht doch gar nicht um freundschaft gleich nach trennung, mensch, es geht um eine kurze zeit gemeinsamen abschieds.
so absurd ist das wirklich nicht.
und dass kontrollverlust ein hauptthema bei trennung ist, ist auch klar und unangenehm, aber auch darum geht es nicht.

grüße,

zahira

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

trennung nach langer beziehung ist ein wenig wie tod.
das ist eigentlich nicht nur meine persönliche einschätzung,
sondern psychologisches grundwissen.

Hallole,

ich habe Zweifel, dass es so in den Schulbüchern der Psychologen steht … aber egal:

Mir fällt an diesem Punkt auf, dass eine Trennung doch auch ein Startpunkt in die Zukunft … in ein neues Leben ist. Und wenn man es so betrachtet, dann wäre doch jedes Abschiedstreffen in die Vergangenheit gerichtet und fehlt der neuen Zukunft schließlich an Zeit. Und den Kalenderspruch, dass jedes Ende auch ein neuer Anfang ist …, den wirst Du ja kennen.

Ich wünsche Dir alles Gute

PW

3 Like

Hallo zahira,

Du fragst auch Menschen, die ihren Partner durch Tod verloren haben?

Da kann ich mitreden. Ich hätte meinem verstorbenen Mann definitiv keinen Gefallen damit getan, an „alte Zeiten“ anzuknüpfen, damit er endlich vom Leben „loslassen“ kann.

Eine Trennung ist eine Trennung! Und da müssen sich beide Parteien unterstützen und jeder auch zurückstecken.

Alle Erlebnisse waren doch nur das, was meinem Mann das Sterben erschwert hat. Es war meine „Aufgabe“, ihm das Loslassen zu erleichtern.

Schön, dass Ihr so vernünftig mit Eurer Trennung umgeht - aber mit diesem „Abschiedsritual“ werdet Ihr Euch keinen Gefallen tun.

Den „Abschluss-Sex“ konnte es aufgrund der Erkrankung meines Mannes nicht mehr geben. Ich sage im Nachhinein: Gut so! Es hätte mir das Herz zerrissen!

Lass es bei dem, wie es ist! Eure Orte und Erlebnisse werden in Eurer Erinnerung besser aufgehoben sein.

Viele Grüße

Kathleen

hallo polweiler,

Mir fällt an diesem Punkt auf, dass eine Trennung doch auch
ein Startpunkt in die Zukunft … in ein neues Leben ist.
Und wenn man es so betrachtet, dann wäre doch jedes
Abschiedstreffen in die Vergangenheit gerichtet und fehlt der
neuen Zukunft schließlich an Zeit. Und den Kalenderspruch,
dass jedes Ende auch ein neuer Anfang ist …, den wirst Du
ja kennen.

das ist ein guter und wichtiger gedanke, das kann schnell untergehen im trennungssprozes, der alles an ablösungskapazitäten fordert, die mensch nur hat.
andererseits gilt auch, dass ein abschied, der gut gelaufen ist, alles gelebt und gesagt worden ist, was unter den umständen nur möglich war, eine gute basis ist für den start ins neue, einfach, weil so mehr klarheit bleibt.

wie viele trennungen gibt es mit kriegszuständen, oder herz zu und ab geht die post, am ende kommen wir doch nicht darum, das herz zu öffnen, auch in der letzten phase einer beziehung, tun wir es nicht, hat das andere tücken.
einige hab ich gesehen, die das so gemacht haben und hinterher sich über depressionen, z.b., gewundert haben.

wie rum auch immer, es gibt trauerprozesse, die müssen gelebt werden, und wir alle gehen damit verschieden um und gut ist´s so.
es ist nicht unähnlich den geburten, es gibt einen richtigen und absoluten zeitpunkt der „entbindung“, der individuell und immer richtig ist.

Ich wünsche Dir alles Gute

ich danke dir!

zahira

hallo kathleen!

danke, dass du mir deine erfahrungen mitteilst!

gerne würde ich fragen, ganz offen ohne eigene hintergedanken, weil, ich frage ja dich-
war es nicht auf die eine oder andere weise hilfreich, dass ihr noch zeit zusammen hattet?
wäre etwas anders, leichter gewesen, wenn dein mann von heute auf morgen fort gewesen wäre, ohne eine gemeinsame zeit in dem bewusstsein, dass es zu ende geht?
ich selber kenne paare, die der tod getrennt hat und einige von ihnen haben ausdrücklich noch einmal, solange es gesundheitlich noch möglich war, sich ausgesprochen, gewissermaßen frei von jeder zukunft, und gemeinsame - begrenzte- tage miteinander sehr genossen.
das hatte natürlich immer auch herzzerreissende momente, das war vielleicht der preis, aber es hat auch viel geklärt und „genährt“.

wie war das bei euch?

viele grüße,
zahira

Hallo zahira,

zwischen meinem Mann und mir gab es nichts, was noch hätte geklärt werden müssen. Wir haben uns vertraut, geliebt und waren immer ein „Team“.

Ich hätte mir für ihn (und auch für mich) gewünscht, dass er sein Vorhaben nach der Krebs-Diagnose umgesetzt hätte: Ins Auto steigen, seine Dauer-Karte seines Fußball-Vereins nutzen und irgendwann dann gegen den Baum fahren!

Ja, mir ginge es um einiges besser mit dem Wissen, dass er nicht hätte so leiden müssen. Ja, ich habe mir nach diesen schlaflosen Nächten in den letzten 9 Monaten gewünscht, dass er einfach schmerzlos durch einen Verkehrsunfall gestorben wäre.

Weil die Erinnerung an das Leid um einiges schlimmer ist als der eigentliche Verlust.

Ich hoffe, dass ich meinem Mann das Loslassen so einfach wie möglich gestaltet habe.

Aber er wirkte jedenfalls so!

Das Loslassen und Gehen-Lassen ist letztlich der größte Liebesbeweis!

Und ein kurzer Abschied wirklich besser.

Viele Grüße

Kathleen

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Das schlechte Gewissen beruhigen
Hallo,

eure Trennung wird dann stattfinden, wenn 1000 km zwischen euch liegen und ihr keinen Kontakt mehr zueinander habt.

Dann wird die „Klarheit“ herrschen, die du so gerne in Ritualen erschaffen möchtest, denn dann wirst du feststellen, was es heißt, getrennt zu sein.

Trennung erfährt man dadurch, dass man getrennt ist. Dadurch, dass man Abschiednehmen spielt, tut man genau das: Man nimmt Abschied. Dabei jagt man sich durch das Tal des Selbstmitleids und hält das für Trennungsarbeit. Im Heraufbeschwören schöner gemeinsamer Erinnerungen vollzieht man keine Trennung.

Wenn die Trennung von dir ausging, dann dient das ganze Procedere möglicherweise nur der Beruhigung deines eigenen schlechten Gewissens. Indem du auf die von dir geplante Art und Weise inszenierst, hoffst du, ein weiches Bett zu schaffen, auf dass dein Partner weich gleiten möge.

Du solltest dich nicht wundern, wenn er dich eines Tages dafür hasst, dass du noch ein paar tiefe Wunden gerissen hast, bevor du dich verabschiedet hast.

Schöne Grüße,
Jule

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Drama Baby
Naja, manche Leute leiden ja gerne.

Erst das Messer der Trennung reinjagen, dann noch ein paar mal genüsslich umdrehen, das hat schon B-Movie-Qualität.

Gruß,
M.

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hallo,
es ist so eine sache, mit menschen virtuell zu kommunizieren, die und deren sein und hintergrund man nicht kennt.
darum hatte ich auch eine konkrete frage gestellt und ganz sicherlich nicht um diagnosen gebeten.auch, weil die auf diese weise nicht möglich sind.
wir sollten nie vergessen, dass, wenn wir uns auf diesem dünnen eis bewegen, letztendlich von uns selber sprechen.
für mich, und um mich geht es ja an dieser stelle fühlt sich dieser weg sehr stimmig und richtig an.

Hallo,

eure Trennung wird dann stattfinden, wenn 1000 km zwischen
euch liegen und ihr keinen Kontakt mehr zueinander habt.

ja.
es geht ja auch noch um abschied und dann um gelebte trennung.
nach abschied hatte ich gefragt.

Dann wird die „Klarheit“ herrschen, die du so gerne in
Ritualen erschaffen möchtest, denn dann wirst du feststellen,
was es heißt, getrennt zu sein.

ja.
und im moment erlebe ich abschied.wie ein spiel gestaltet sich das nicht.

Trennung erfährt man dadurch, dass man getrennt ist. Dadurch,
dass man Abschiednehmen spielt, tut man genau das: Man nimmt
Abschied. Dabei jagt man sich durch das Tal des Selbstmitleids
und hält das für Trennungsarbeit. Im Heraufbeschwören schöner
gemeinsamer Erinnerungen vollzieht man keine Trennung.

Wenn die Trennung von dir ausging, dann dient das ganze
Procedere möglicherweise nur der Beruhigung deines eigenen
schlechten Gewissens. Indem du auf die von dir geplante Art
und Weise inszenierst, hoffst du, ein weiches Bett zu
schaffen, auf dass dein Partner weich gleiten möge.

ich habe kein schlechtes gewissen.und ich weiss, wie sich ein schlechtes gewissen anfühlt.
ich erlebe es nicht einmal so, dass irgendwer irgendwen verlässt, sondern dass es einfach geschieht.der impuls ging dann von mir aus, setzt sich aber einvernehmlich um.

Du solltest dich nicht wundern, wenn er dich eines Tages dafür
hasst, dass du noch ein paar tiefe Wunden gerissen hast, bevor
du dich verabschiedet hast.

das sind projektionenoder einfach nur gedanken, die an anderer stelle vielleicht einmal angemessen gewesen sein mögen für dich oder in deiner arbeit aber das hat mit unserer realität nichts zu tun.
würdest du uns und die hintergründe kennen, würdest du das nicht so ausdrücken.

da bin ich einfach mal selbstkompetent genug, das in klarheit sagen zu können.

ich erlebe es immer wieder, dass dieses forum an seine eigenen grenzen stösst, weil angemessene ratschläge oder gar diagnosen können nur gegeben werden, wenn wir uns wirklich ins gegenüber einfühlen können und des anderen und seine realität ein wenig kennen.
man überschätzt sich da leicht und das passiert hier immer wieder.

auch aus diesem grund habe ich meine frage ganz bewusst eingegrenzt.
schade, dass das zu wenig deutlich war.

viele grüße,
zahira

1 Like

hm, soweit es mir möglich ist, kann ich dich jetzt ein weig verstehen und glaube, in genau dieser situation hätte ich mich genauso verhalten oder wäre zumindest darum bemüht gewesen.
ja, loslassen ist der boden von liebe, das sehe ich auch so.

ich selber bin aus meiner geschichte heraus ein fan von guten abschieden geworden (du sagst aber selber, da war nichts offen bei euch, ein großer unterschied und etwas zum dankbar dafür sein), die, wenn alles „erledigt“ ist und der punkt der trennung erreicht, sich nicht hinschleppen sollten, weil da geht es dann um die trennung selber, die ihrer natur gemäß absolut ist und nicht mehr um den abschied.
alles hat seine zeit, und kein mensch und keine beziehung ist wie der oder die andere.

danke für deine gedanken!

zahira

Hallo.

Ist es nicht eher so, dass einer (wer auch immer), die Trennung will und der andere nicht?

Dass einer es hinaus zögert, wie er nur kann und der andere dem nachgibt, weil er den anderen nicht leiden lassen möchte?

mfg

Hallo,

es gibt keinen grund, sich nicht langsam und liebevoll zu
verabschieden und zeit dafür zu haben.das wollen beide.
dinge sagen können, die noch gesagt werden wollen, orte
besuchen, und von ihnen gemeinsam abschied nehmen und
natürlich auch der berühmte abschiedssex…

bei einer bewußten, nahezu geplanten Trennung ist m.E. ein klarer Schnitt erforderlich. Eine nach dem Entschluß geplante Abschiedszeremonie inkl. Sex ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll.

Das schürt unter Umständen Hoffnungen, zeugt davon, eigentlich nicht loslassen zu wollen und - nicht zuletzt - erzeugt sie neue, intensive Erinnerungen, wo eigentlich ein Abnabeln und Loslassen angebrachter wäre.

Auch die von Dir angeführte Entfernung von 1000 Kilometern ist meiner Meinung nach nur ein Argument, daß Du Dir einredest, um die Abschiedszeremonie zu rechtfertigen. Entfernung spielt keine Rolle. Man kann über eine solche Entfernung eine Beziehung führen und sich auf eine Entfernung von 20 Kilometern „erfolgreich“ trennen.

Oder anders formuliert: auch auf 1000 oder 10.000 Kilometer können Sehnsucht und Verlangen erhalten bleiben. Das ist aus meiner Sicht umso wahrscheinlicher, je mehr man den notwendigen wenn auch harten Schnitt vermeidet. Es ist - unabhängig von der Entfernung - leichter, die Trennung zu vollziehen und dann irgenwann zu einem freundschaftlichen Verhältnis zurückzufinden, wenn man einen klaren Schnitt vorgenommen und eine mehr oder weniger lange Pause eingeschoben hat.

Gruß
Christian

Hallo Zahira!

genau dieses Ritual, das Du beschreibst hatten mein Freund und ich letztes Jahr auch, allerdings anlässlich unseres Beziehungsjubiläums und unserer Verlobung. Und ich denke, damit sind wir bei weitem nicht die einzigen. Es ist doch eher ein ganz typisches Ritual, mit dem man das Festhalten an einer Beziehung feiert, oder? Deshalb denke ich, was ja auch schon mehrfach hier geschrieben wurde - und auch weil Du so vehement an dem Wunsch festhälst, diesen „Abschied“ durchzuziehen - denke ich, dass Du oder Ihr, wenn auch unbewusst, noch an dieser Beziehung festhalten wollt. Die Schwierigkeiten, die dieses Ritual dann in Verbindung mit einer anschließenden Trennung bringt, wurden ja schon mehrfach genannt.

Wenn ihr euch wirklich bewusst verabschieden wollt - im Guten, in Verbindung mit einer letzten Aussprache - dann könnt ihr doch auch an einem ganz neutralen Ort Kaffee trinken, oder essen gehen, oder? Ich glaube, das wäre wesentlich besser, wobei meiner Meinung nach am allerbesten eigentlich wäre, dass ihr euch gar nicht mehr trefft, wenn ihr wirklich einen klaren Schlussstrich ziehen wollt.

Liebe Grüße,
Polymnia

hallo christian,

na gut.ich nehme mal zur kenntnis, dass es für die mehrheit der menschen kontraproduktiv erscheint, sich so zu trennen, wie wir es tun.
dennoch gilt, wer nicht mindestens 1000 meilen in den mokassins des anderen gelaufen ist, kann nur aus dem eigenen erleben sprechen.

es ist ja nicht falsch, was du schreibst, und in manchen mir bekannten fällen würde ich ähnlich antworten.

wegen der entfernung, die schon immer da war, sind wir es gewöhnt, die monate, die wir zusammen verbringen, sehr intensiv im hier und jetzt zu geniessen.
es gibt auch jetzt keinen grund, das nicht zu tun, nachdem der schlussstrich nicht mehr in frage gestellt wird.

bei einer bewußten, nahezu geplanten Trennung ist m.E. ein
klarer Schnitt erforderlich. Eine nach dem Entschluß geplante
Abschiedszeremonie inkl. Sex ist meiner Meinung nach nicht
sinnvoll.

es ist hilfreich, das erlebe ich, orte maximalen zusammenseins auch in der trennung zu besuchen, und immer wieder die gegenwart mit der vergangenheit zu integrieren.das gilt auch für den sex.
es wird dadurch ein wenig in die realität geholt und verliert ein wenig den verhängnisvollen zauber, der erst so richtig die irreführende sehnsucht anheizen kann.

vielleicht wäre es richtiger, das als letzte beziehungsphase und nicht als abschied zu definieren.
ich kenne keine, wirklich keine getrennte beziehung, in der nicht zu irgendeinem zeitpunkt die notwendigkeit der trennung schon bewusst war, und es dennoch eine weile zu ende gelebt worden wäre.
von heute auf morgen schluss machen, das hat für mich auch viel von agieren und nicht viel organisches.

Das schürt unter Umständen Hoffnungen, zeugt davon, eigentlich
nicht loslassen zu wollen und - nicht zuletzt - erzeugt sie
neue, intensive Erinnerungen, wo eigentlich ein Abnabeln und
Loslassen angebrachter wäre.

ja, es schürt immer wieder hoffnungen und die werden immer wieder an dier realität überprüft und das führt zu immer mehr trennung.
eigentlich ein ganz normaler prozess.

Auch die von Dir angeführte Entfernung von 1000 Kilometern ist
meiner Meinung nach nur ein Argument, daß Du Dir einredest, um
die Abschiedszeremonie zu rechtfertigen. Entfernung spielt
keine Rolle. Man kann über eine solche Entfernung eine
Beziehung führen und sich auf eine Entfernung von 20
Kilometern „erfolgreich“ trennen.

Oder anders formuliert: auch auf 1000 oder 10.000 Kilometer
können Sehnsucht und Verlangen erhalten bleiben. Das ist aus

das stimmt.
aber auch nach einer bewussten trennung, wie auch immer ist die sehnsucht nicht mit der entscheidung und dem vollzug weg.
es wird ihr nur nicht mehr nachgegeben in form, es auszuagieren.

es ist dieses keine trennung in empörung und krieg, es ist auch nicht die liebe verschwunden.

wenn etwas übles geschehen ist, und man sofort gehen will und auch sollte, dann mag der absolute sofortige schlussstrich stimmig sein.
ich frage mich allerdings, wie viele menschen es drauf anlegen, dass etwas übles die trennung -vermeintlich- erleichtert, um so mit einem knall befreit zu sein vom partner, den man doch mal sehr geliebt hat.

ich persönlich finde den preis zu hoch, die liebe zu opfern, nur weil ich mich dann - vermeintlich- leichter trennen kann.wir opfern damit ja einen teil von uns selber.

die balance zwischen auseinander gehen, weil, in diesem fall, die umstände ein weiterführen der beziehung zu „teuer“ machen, und der dennoch vorhandenen liebe ist eine heikle, die mir aber höchst wichtig ist und dafür nehme ich auch in kauf, den einen oder anderen „fehler“ zu riskieren.
wichtig ist, dass an der trennung selber nicht mehr zu rütteln ist.

meine ganz persönliche- und sehr bewusste- entscheidung, es so zu machen und selbstverständlich habe ich respekt vor allen anderen wegen, sich zu trennen.

auch die persönliche geschichte muss in solchen fällen angesehen werden, wenn sich jemand ein urteil, ob es jetzt so richtig oder falsch ist anmaßt, damit aus der anmaßung einfühlung werden kann.
(und ich habe nicht gesagt, dass du dir ein urteil anmaßt!)

ich habe vor längerer zeit einen partner durch den tod verloren und das sehr plötzlich.
das ist, soweit es möglich ist, gründlich aufgearbeitet.
als resumee bleib allerdings, wie schlimm es war, mich seelisch darauf nicht vorbereitet haben zu können und einiges nicht mehr miteinander kommunizieren zu können.
viles ist leichter, solange der andere noch da ist.
seitdem mag ich den abschied in häppchen, soviel immer, wie die eigene seele mitkommt.und es möglich ist.

wertschätzung, dankbarkeit, auch unstimmigkeiten und groll, all das kommunizieren zu können ist äusserst erleichternd.für´s hinterher.
denn an der absolutheit und der notwendigkeit der absolutheit der trennung zu einem gewählten zeitpunkt zweifle ich keinesfalls, da stimme ich mit allen, die hier geschrieben haben überein.

beste grüße,
zahira

Hallo,

na gut.ich nehme mal zur kenntnis, dass es für die mehrheit
der menschen kontraproduktiv erscheint, sich so zu trennen,
wie wir es tun.

man sollte nicht vergessen, daß die wenigsten Menschen mehr als eine Erfahrung dieser Art in ihrem Leben sammeln. Dennoch ist die Tendenz erkennbar.

dennoch gilt, wer nicht mindestens 1000 meilen in den
mokassins des anderen gelaufen ist, kann nur aus dem eigenen
erleben sprechen.

Wobei ja genau das gefragt war.

ich kenne keine, wirklich keine getrennte beziehung, in der
nicht zu irgendeinem zeitpunkt die notwendigkeit der trennung
schon bewusst war, und es dennoch eine weile zu ende gelebt
worden wäre.
von heute auf morgen schluss machen, das hat für mich auch
viel von agieren und nicht viel organisches.

In den seltensten Fällen ist eine Trennung wirklich spontan und erfolgt aus heiterem Himmel. Wenn es doch so ist, läßt das m.E. Rückschlüsse über die Tiefe und Bedeutung der Beziehung zu.

Dennoch kann die eigentliche Trennung dann plötzlich erfolgen, weil entweder sich ein Anlaß/eine Gelegenheit ergab oder aber das Maß dann so voll war, daß es die Trennung zu diesem Zeitpunkt opportun war. Das ist aber etwas anderes, als wenn sich beide bewußt für die Trennung entscheiden und dann deren Ende planen. Das kann dann vernünftig sein.

Allerdings bezweifle ich, daß der Wunsch, die Beziehung zu beenden, bei beiden gleich stark ausgeprägt ist, womit ich auch meine, daß die Hoffnung, daß es irgendwie doch weitergeht bei einem der beiden - trotz der gemeinsamen Entscheidung - größer null ist. Mit Gesprächen wird man das auch nicht herausfinden können, weil der Hoffnung habende für den anderen mitdenkt oder keine Schwäche zeigen will.

Insgesamt bleibt es aber natürlich dabei, daß jeder Fall anders ist und alle Außenstehenden nur beisteuern können, was sie denken und/oder erlebt haben. Nichts anderes ist ja auch geschehen (was Du, wenn ich Dich richtig verstanden habe, genauso siehst), weswegen ich der Ansicht bin, daß diese Diskussion aus der Masse ähnlicher Diskussionen positiv hervorsticht.

Gruß
Christian

wegen der entfernung, die schon immer da war, sind wir es
gewöhnt, die monate, die wir zusammen verbringen, sehr
intensiv im hier und jetzt zu geniessen.
es gibt auch jetzt keinen grund, das nicht zu tun, nachdem der
schlussstrich nicht mehr in frage gestellt wird.

Irgendwie frage ich mich, warum dann eigentlich Trennnung?
Das klingt so, als sei die persönliche Entwicklung schon weit, das Ego gefestigt und eine echte Bezogenheit da.
Was würden andere dafür geben.

Das macht mich nachdenklich.
Ich wills nicht wissen, aber - schade.

Vor allem mit dem Motto:

„Das genaue Gegenteil dessen,was allgemein geglaubt wird, ist meistens die Wahrheit.“
Jean de la Bruyère

Tilli

hallo tilli,
ganz versteh ich nicht, wie genau du den vikasatz da in bezug setzt.

es ist so, dass bei aller liebesfähigkeit sich erstens äussere umstände ergeben können, die das, was einer sucht, oder was für einen ansteht oder beide suchen, nicht möglich machen, und die weiterentwicklung drängt, dann können das beide einsehen und es ist doch nicht zu ändern und traurig.

und es gibt auch, dass einer sich in eine richtung weiter entwickelt hat und der andere da nicht mitziehen will oder kann.
auch das ist mit reife und viel liebe nicht immer zu lösen.

in beiden fällen stellt sich die frage, wie viel der individuellen entwicklung der gemeinsamkeit geopfert werden kann.

und manchmal weiss man auch einfach - es ist aus.
dann gilt es das zu leben. hingabe, an das, was ist.
ich könnte mir vorstellen, dass du das verstehst.

wegen anderer stelle hätte ich dir gerne geschrieben, aber emails werden hier irgendwie nicht mehr angezeigt.
nun denn, ohren hoch und nicht verwickeln…erstes gebot hier.

grüße,

zahira

hallo,

na gut.ich nehme mal zur kenntnis, dass es für die mehrheit
der menschen kontraproduktiv erscheint, sich so zu trennen,
wie wir es tun.

man sollte nicht vergessen, daß die wenigsten Menschen mehr
als eine Erfahrung dieser Art in ihrem Leben sammeln. Dennoch
ist die Tendenz erkennbar.

tendenzen, quantitative…
dennoch, ist ja zumindest zur kenntnis zu nehmen.
ich kenne übrigens jede menge leute, die haben schon einige trennungen miterlebt.aber auch das nehme ich gerne zur kenntnis, dass sich die mehrzahl der menschen höchstens einmal trennt.

dennoch gilt, wer nicht mindestens 1000 meilen in den
mokassins des anderen gelaufen ist, kann nur aus dem eigenen
erleben sprechen.

Wobei ja genau das gefragt war.

nicht ganz, ich hatte die gefragt, die es auch so gemacht haben und nach dingen und punkten, die ich möglicherweise noch nicht in meine gedanken und wege, deren grundlage aber fest lag, eingeschlossen hatte.
aber möglicherweise mißverständlich formuliert, sei´s drum.

vorsichtige einwände, auch wenn danach nicht gefragt war, sind bei mir immer willkommen, wenn sie raum lassen und respekt zeigen vor dem trotzdem anderen.
dazu gehört eine menge differenzierungsfähigkeit, und dann ist es so hilfreich und gut.
in diesem sinne habe ich z.b. deine worte gerne gelesen.

diagnosen und pauschalaussagen, naja…

Allerdings bezweifle ich, daß der Wunsch, die Beziehung zu
beenden, bei beiden gleich stark ausgeprägt ist, womit ich
auch meine, daß die Hoffnung, daß es irgendwie doch weitergeht
bei einem der beiden - trotz der gemeinsamen Entscheidung -
größer null ist. Mit Gesprächen wird man das auch nicht
herausfinden können, weil der Hoffnung habende für den anderen
mitdenkt oder keine Schwäche zeigen will.

natürlich muss das miz einbezogen werden.in unserem falle ist es übrigens nicht so, sondern ganz anders.

Nichts anderes ist ja auch
geschehen (was Du, wenn ich Dich richtig verstanden habe,
genauso siehst),

nein, nicht ganz.

weswegen ich der Ansicht bin, daß diese

Diskussion aus der Masse ähnlicher Diskussionen positiv
hervorsticht.

in dem, was bleibt, ja. anderes habe ich gelernt hier einfach schnell abzuhaken und in mir nur das zu bewegen, was mich auch wirklich bewegt.
in diesem sinne stimme ich dir zu.

viele grüße,
zahira

Gruß
Christian