Hallo liebe Experten,
ich habe vorhin mit einer Freundin telefoniert, die vor gut 3 Wochen wegen ihres Mannes nach Süddeutschland gezogen ist (mit einem Säugling, zwei weiteren Kindern, zwei Katzen und einem Hund).
Die beiden sind seit 7 Jahren verheiratet und sind eine „klassische“ Patchwork-Family (sie hat eine Tochter aus erster Beziehung, er zwei Söhne aus zwei Beziehungen, beide gemeinsam 2 Kinder; das Zweite gerade 7 Wochen alt).
Die beiden haben über Jahre nur eine Wochenendbeziehung geführt (er war auch häufig jobbedingt über Wochen unterwegs). Sein größter Wunsch war, endlich mit der Familie zusammenzuleben. Und er hat sie auch schon einmal (über fast 9 Monate) betrogen - sein damaliges Argument mir gegenüber: Meine Frau ist ja nicht da und versteht mich nicht!
Er hat also einen neuen Job in Süddeutschland gefunden, und sie ist mit Sack und Pack zu ihm gezogen.
Jetzt auf einmal fällt dem Herren auf, dass sich seine Frau nicht so verhält, wie er es von einer Frau, die nicht arbeiten geht, erwartet - und will sich trennen.
Ich habe eben mit ihm telefoniert, wo er mir „gebeichtet“ hat, dass er bereits vor dem Umzug mit der Entscheidung „Trennung“ gespielt hat. Er könne nicht mit einer Frau zusammenleben, die das Chaos nicht in den Griff bekommt. Wenn er nach Hause kommt, möchte er Ordnung vorfinden. Sie hätte sich ja nicht an seine Instruktionen beim Umzug gehalten - alles sei derzeit noch Chaos in der Wohnung.
Meine Freundin sagte mir aber auch (und das hat ihr Mann mir gegenüber nicht bestritten), dass sie bisher mit ihrer ältesten Tochter alle Möbel etc. zusammenbauen musste, da ihr Mann nach der Arbeit seine Ruhe haben möchte.
Ich habe im Telefonat mit dem Mann einige Optionen angeboten (Handwerker holen, die „Ordnung“ machen, Eheberatung annehmen etc.), aber sein Entschluss scheint fest zu stehen. OK - ist sein gutes Recht, aber warum können Männer nicht weitsichtiger sein???
Wenn meine Freundin wieder nach Niedersachsen zieht, haben ihre beiden älteren Kids (12 und 6 Jahre) den Schulstart verpasst.
Was geht in einem Mann vor, der jahrelang predigt, er wolle seine Familie um sich haben, aber bei der ersten Konfrontation seine Frau und Kinder rausschmeißt?
Ich habe zu dem Mann gesagt, dass ich ihm selbstredend nicht vorwerfe, sich von seiner Frau zu trennen, aber warum hat er es nicht vor dem Umzug gemacht?
Er wisse es nicht - so seine Antwort. Er habe gehofft, dass doch noch alles gut werde.
Sind einige Männer wirklich so ohne Weitblick?
Danke und viele Grüße
Kathleen