Hi Suse,
um Missinterpretationen meiner Sprachwahl vorzubeugen, es ist meine Meinung zur Situation:
Die Kleine macht so ein Theater, weil sie weiß, dass das Theater erfolgreich ist, sie erreicht jedesmal das, was sie will, wenn auch nicht 100%. Es gibt also keinen Grund, die Trotzphase einzuschränken, im Gegenteil, je größer das Gezeter, desto größer die Wahrscheinlichkeit, ihren Willen durchzusetzen.
4 Stockwerke sind viel für die Kleine, das ist klar.
Ich bin aber überzeugt davon, dass es hier auch um die Aufmerksamkeit der Mama geht. Das Baby wird getragen, sie soll laufen.
Einzelkinder erleben selbstverständlich bei der Geburt eines Geschwisterchen große Konkurrenz undEifersucht, sie stehen nicht mehr im Mittelpunkt, sondern das Jüngere. Daher suchen sie sich, jedes auf seine Weise, Möglichkeiten, sich die Aufmerksamkeit zu holen. Deine weiß, wo und wie sie die bekommt.
Mein Ratschlag:
Im Vorfeld musst du dir 100% darüber klar werden, wie viele Stufen du bereit bist, zwei Kinder (plus Einkauf plus…) zu tragen.
(Eine Etage?, keine Etage?)
Du musst innerlich davon überzeugt sein, dass du deine Tochter nicht mehr tragen willst oder kannst.
Dann, wenn du an diesem Punkt stehst, nimmst du dir in einer ruhigen Minute (ohne Baby!) deine Tochter. Du sagst ihr ganz klipp und klar, dass du sie nicht mehr tragen kannst, dass sie zu schwer geworden sei weil sie ja nun schon groß ist und dass der Rücken wehtut, wenn man zu schwer trägt.
Dann bietest du ihr einen Kompromiss an, in dem sie das bekommt, was sie will: deine Aufmerksamkeit (natürlich nicht offiziell). Du musst ihr einen Anreiz bieten, der sie motiviert, die Stufen alleine zu erklimmen.
Ein Beispiel: Du sagst, du bist bereit, sie ganz allein eine Etage zu tragen. Treffpunkt dritte Etage. Du bringst das Baby hoch und die Sachen und sie stiefelt alleine bis zur dritten. Dort steht z.B. ein Glöckchen. Mama hat einen Platz in der Wohnung, wo sie das Baby für eine kurze Weile sicher liegen lassen kann. Mama holt Große ganz allein, trägt sie nach oben und lobt sie, wie weit sie schon gelaufen ist, achtet, wie anstrengend das für sie gewesen sein muss und sagt, wie stolz sie auf sie ist. (Bitte nur, wenn es auch authentisch ist!)
Die Idee mit dem stufenweise immer mehr alleine gehen finde ich auch gut. Und auch den mit dem dir beim Tragen helfen. So kann sie lernen, dass sie nicht Baby spielen muss um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Kann man den Papa mit einbinden? Beim Abendessen: Wieviele Stufen hat meine … denn heute geschafft?
Viel Erfolg!
Lieben Gruß,
jeanne
P.S. Zu der Schrägstellung der Füße: Vielleicht gehst du in diesem Fall doch noch mal einen Spezialisten aufsuchen?