Hallo,
Wenn es kalt ist, hängt der Wärmeverlust der Haut davon ab,
welche Luftfeuchtigkeit herrscht.
Das ist im Prinzip immer so, nicht nur bei Kälte, sodern auch bei
Hitze weit über Köpertemp.
Bei hoher Luftfeuchte ist die Verdunstung reduziert. Bei Luftfeuchte
um 100% hört die Verdunstung ganz auf.
Wenn Luft allerdings kalt ist und dann in die Nähe der warmen
Haut kommt, wird sie dort etwas erwärmt, so daß die rel. Feuchte
noch sinkt. Dann klappt es mit der Verdunstung doch wieder.
Feuchte Luft hat eine höhere Wärmeleitfähigkeit als trockene Luft.
Der Effekt ist aber marginal und taugt als Erklärung eher nicht!
Das ist so ähnlich wie wenn Du Holz anfasst oder Eisen:
Weil Holz eine geringe Wärmeleitfähigkeit hat, fließt wenig Wärme
von Deiner Hand ins Holz, der Gegenstand fühlt sich warm an.
Bei Luft sind die Unterschiede sicher nicht merklich.
Dafür ist hier die Verdunstungskälte eine relvante Größe.
Die hat aber nix mit der spez. Wärmekapazität an sich zu tun.
Etwas anderes ist, wenn Du in einem Klima bist, wo die
Umgebungstemperatur nahezu körperwarm ist (größer 30°C). Dann
kühlt sich Deine Haut durch verdunsten.
Das macht die Haut immer (abhängig von der el. Feuchte).
Natürlich bei hohen Temp. bevorzugt, weil die Verdunstung sehr
effektiv kühlt.
Bei feuchter warmer
Luft kann aber weniger verdunsten, weil die Luft schon mit
Feuchtigkeit gesättigt ist. Dann empfindest Du die Hitze
unerträglich, weil die Haut dein Blut nicht durch Verdunsten
von Schweiß kühlen kann. Trockene Luft ist bei Hitze besser
erträglich. Das sind also zwei ganz verschiedene Dinge.
Das stimmt wieder.
Das physiologische Wärmeempfinden ist stark abhängig von der
Luftfeuchte. Während 25°C im Sommer bei 90% Feuchte als unangenehm
schwül empfunden werden, so daß man freiwillig alles auszieht,
kann man im Winter bei der gleichen Temp. mit 20% Feuchte leicht
frösteln.
Auch der Effekt von Klimmaalagen beruht im Sommer nicht nur auf
Temperaturabsenkung, sondern erheblich auch auf Feuchtereduzierung.
Gruß Uwi