Trotz heizen und Stoßlüften. Schlafzimmer feucht

Hallo,

in unserem Schlafzimmer ist es immer feuchte Luft. Bis zu 75%
manchmal mehr bei 20°C.

das ist noch nicht übermäßig bedenklich.
Nur in Verbindung mit Kältebrücken und schlecht gedämmten Außenwänden
hat man natürlich schnell Probleme mit Taunktunterschreitung.

Das Problem. Es wird regelmäßig geheizt. Die Temperatur im
Zimmer singt nie unter 19°C. Am Heizkörper habe ich extra ein
elektrisches Thermostat mit Stellmotor.

Wie warm ist es aber im Rest der Wohnung und wie ist das mit den
Türen. Stehen die offen oder immer geschlossen?
Wo befinden sich Bad und Küche und wie sind diese belüftet?

Mit 19°C kann das Zimmer schon das kälteste in der Wohnung sein,
was ja auch durchaus normal ist.

Das Zimmer wird nach dem Schlafen gelüftet. Stoß. Manchmal
auch Durchzug in der ganzen Wohnung. Und vorm Schlafen gehen nochmal.

Also 2 mal am Tag?
Das ist wahrscheinlich zu wenig.
70% Luftfeuchte bei 19°C entspricht einem Wassergehalt von ca.12g pro 1m³
Der Taupunkt liegt dann bei etwa 13…14°C, was an einer kalten Außenwand
leicht unterschritten wird.

Wenn im Raum bei angenommen 50³ Rauminhalt die Luft durch einmal lüften
zu ca. 80% ausgetauscht wird und dabei die Frischluft von außen einen
angenommene Wasseranteil von 4g hat, dann, dann werden da bei einmal
Lüften nur etwa 300g Wasser raustransportiert. 2 mal Lüften am Tag also
max. ca. 600g. Soviel gibt aber beim Nachschlaf schon eine Person
in Form von Atmungsfeuchte und Schwitzwasser ab.
Wenn dann noch Feuchte aus Bad/Küche und Wohnraum in das kältere Zimmer
kommen und dort an kalten Flächen auskondensiert, ist Schimmel
unvermeidlich.

Das Problem. Nach dem Lüften sinkt die Luftfeuchtigkeit auf
ein erträgliches Maß. Macht man das Fenster zu. Steigt die
Luftfeuchtig fast schlagartig an.

Normal. Das weißt darauf hin, dass die Wände/Decken und sonstige Oberflächen
mit Feuchte gesättigt sind und diese überschüssige Feuchte sofort wieder
an die trockenere Frischluft abgeben.
Die Wände kommen damit genau ihrer Verantwortung als diffusionsoffene
Feuchtespeicher nach. Allerdings ist dieses Speichervermögen nicht
unbegrenzt. Irgend wann „läuft der Speicher über“ und dann werden die
Wände nass. Das natürlich zuerst an den kältesten Stellen, wo der
Taupunkt am niedrigsten ist.

Obwohl sich niemand im Zimmer aufhält. Die Türen halten wir nach dem
Lüften zu, damit keine feuchtere, wärmere Luft ins Zimmer strömt.

Ok, das ist gut.

Wir hatten schon Handwerker im Haus. Die Wände wurden
gemessen. Die Wände sind nicht feucht. Das Problem ist aber:
Das Schlafzimmer besteht aus fast 3 Außenwänden. 2 richtige
Außenwände und 1 Wand ist zum Teil Außenwand und der Rest geht
zum Hausflur. Due Feuchtigkeit schlägt sich sofort auf die
Wand nieder, die dem Heizkörper am weitesten entfernt ist. Bis
es schimmelt.

Ich habe oben beschrieben, warum das s ist.

Es ist schon sogar so, dass die Feuchtigkeit in die Kleider im
Kleiderschrank zieht und diese anfangen zu schimmeln.

Auch diese wirken als Feuchtespeicher, aber mit begrenzter Aufnahmemenge.

Soll ich es mal mit einem Entfeuchter versuchen?

Erstmal regelmäßig mehrmals am Tag Stoßlüften (z.B. im Abstand von
1…2 h) und dazu die Temp. zumindest Tagsüber etwas erhöhen.
Pro Grad nimmt die Luft etwa 1g/m³ Feuchte mehr auf, die beim Lüften
mit rausgeht. Aßerdem wird bei höherer Zimmertemp. auch die
Oberflächentemp. an den kalten Wänden etwas erhöht.
Gruß Uwi