Moin,
ist die Welt nun denn auch nicht. Gewalt ist Gewalt, egal
welcher Form, und sie ist unvermeidbar. Das zunehmende
„Gesäusele“ über ausschließlich Positives stärken und
gewaltfrei Erziehen übersieht leider die Notwendigkeit des
Lernens, wie man Konflikte lebt, sie "über"lebt, durchsteht,
austrägt.
Jetzt widersprichst du dir aber selbst. Es geht ja gerade darum, den Kindern beizubrigen (vorzuleben) wie man Konflikte lösen kann, ohne Gewalt anzuwenden. Einem Schwächeren auf die Fresse zu hauen, ist relativ einfach und schnell gelernt. Wer aber nur die Strategie in seiner Kindheit gelernt hat, wird in jeder Situation scheitern, in der Gewalt nicht akzeptabel ist oder er der Schwächere ist.
Andersherum selbstgemachte Lebensprobleme, die man den Kids so
beibringt.
Welchens „Lebensprobleme“ bringt man Kindern denn bei, die lernen, Konflikte auch ohne Gewalt zu lösen?
Wenn du willst, dass sie ihre Affekte zu kontrollieren lernt,
dann zeig ihr, wie das geht.
Wenn du mir sagst
a) wie man dies ohne Durchsetzen (Gewalt???) erreicht
b) ich einer dreijährigen z.B. Meditation, Psychopharmaka etc.
in für sie verständlicher Form näherbringe?
Wie wäre es damit, erstmal selbst gelassener zu werden und nicht gleich auszurasten, weil 3-Jährige in die Trotzphase kommen? Dieses Ausrasten ist doch nichts weiter als ein Zeichen von Hilflosigkeit bei dem es keine Gewinner gibt. Wie man ohne Anwendung von Schlägen, Schreien oder anderen Formen von Gewalt mit 3-Jährigen Trotzkindern umgeht, dazu ist an anderer Stelle ja schon genug gesagt worden. (Meditation würde ich eher den Eltern empfehlen, die es nicht schaffen, mit ihren Kindern fertig zu werden)
Das Leben besteht nicht nur aus Fördern und gefördert werden,
sondern auch aus Fordern und gefordert werden.
Richtig. Und ich wäre die letzte, die nicht unterschreiben würde, dass Kindern Eltern durchaus fordern können. Ein bisschen Förderung in Erziehungsfragen statt Gewalt aus Hilflosigkeit halte ich aber für durchaus angemessen.
Es ist nur fair, seinen Kids beide Seiten mitzugeben und nicht
andauernd sich mittels der Lasten der eigenen Kindheit
zurückzulehnen und zu „befreien“.
Aus diesem Satz werde ich nicht wirklich schlau. Was sinde „beide Seiten“ und wie willst du dich von der Last deiner Kindheit befreien?
Habt ihr in eurer Kindheit nicht auch schöne Momente erlebt?
Im Nachhinein prägen sich negative Erfahrungen besser ein,
weil sie schützen sollen. Man sollte nicht nur eine Seite
sehen.
Wer ist „ihr“?
Gruß,
M.