mir hat vor längerem mal jemand erzählt, das die Wehrmacht im
Russlandfeldzug und dem Winter dort deshalb so viele Probleme
hatte, weil angeblich Sabotage-Aktionen bei der Auslieferung
von Ausrüstung dazu führten, das die Winteruniformen und
Material nach Afrika geschickt wurden und umgekehrt. Ist da
was wahres dran?
Hallo Hase(Das???)
die Probleme im Winter 41-42 traten alleine deswegen auf, weil der Gröfaz(Grössterfeldherrallerzeiten) gedachte, das Riesenreich Russland in nur drei Monaten zu besiegen.
Allein aus diesem Grund wurden keine Winterbekleidung an die Truppe ausgegeben.
Fahr-und Flugzeuge erhielten keine Frostschutzmittel und wurden fahr-bzw. fluguntüchtig, weil auch der Dieseltreibstoff gefror.
Als man dann merkte, es geht doch nicht ganz so schnell mit der Unterwerfung der „Untermenschen“,konnte man die riesigen Entfernungen nicht so schnell überwinden, wie man es gerne getan hätte, um die Truppen mit dem Nötigsten zu versorgen.
Einmal war gar nicht genug produziert worden, so das sogar die Frauen ihre Haare abschnitten, um damit Stiefel zu füttern, zum anderen, war das beste Transportmittel zur Beförderung grosser Materiallieferungen, die Eisenbahn.
Nur hatte man vergessen, das der russische Schienenverkehr auf Schmalspurbahnen lief.
Sinnigerweise hatten die Russen ihre Züge und Waggons aber mit zurückgenommen oder zerstört, sodass mühsam jeder Schienenstrang auf Normalspur umgenagelt werden musste.
Danach war der Winter auch schon wieder vorbei, es ging in die Sommeroffensive die schließlich nach Stalingrad führte, und als dann auch das in die Hose ging und wieder der Winter hereinbrach stellte man überrascht fest, das man immer noch nicht genug Winterbekleidung hatte.
Dann ist es auch nichts Neues (auch kein Geheimnis oder eine Verschwörungstheorie), das die russischen wie auch die französischen und niederländischen Partisanen relativ störten, wenn es um den sabotageanfälligen Nachschub geht.
Wenn drei oder vier Entschlossene nachts eine Eisenbahnbrücke nachhaltig sprengen, bleibt eine Frontdivision schon mal eine Woche oder so ohne Versorgungsgüter.
Wenn dann in aller Eile eine Umleitung eingerichtet wird, auf Nebenstrecken, kann es durchaus passieren, das der eine oder andere Waggon falsch angehängt wird.
Das passiert der DB auch heute noch ohne von Partisanen belästigt zu werden.
Aber so lästig und erfolgreich sie auch gewesen sein mochten, Kriegsentscheidend war das allein nicht.
Aber- da die Wehrmacht bis dahin als „unbesiegbar“ und der Gröfaz als „unfehlbar“ galten, musste ja ein Anderer schuld an diesem Misserfolg sein.
Mein Vater erzählte auch mal, das er als 17jähriger Flakhelfer, 10,5cm Granaten auslud, obwohl seine Batterie nur 8,8cm Geschütze hatte.
Eine weitere Frage die sich mir seit längerem stellt, es soll
Berichte (sogar eine Dokumentation) darüber geben das
Nazi-Deutschland gar nicht der Aggressor im 2.Wk war, sondern
sich „Nur“ verteidigt hat.
Soso. Sagen wir mal so: Polen war keineswegs Ahnungslos. Im Sommer 39 besuchte eine franz. Deligation ranghoher Militärs die polnische Grenze und wunderte sich über die mangelnden Befestigungsanlagen an dieser.
Der polnische General antwortete: Wozu brauchen wir Befestigungen wenn wir gleich bis nach Berlin marschieren.
Nur ich denke nicht das die Polen, Engländer und Franzosen von sich aus angegriffen hätten.
Gänzlich überrascht aber wurden die Polen, von der Wucht mit der sie der Angriff dann traf und den schnellen Panzervorstößen in die Tiefe und dem so noch nicht da gewesenen Zusammenspiel zwischen Bodentruppen und Luftwaffe.
Die neutralen Benelux Staaten wurden Überfallen, das kann wohl keiner abstreiten, allein weil man nicht gegen die Maginotlinie anrennen wollte. Wer will kann darin ja einen Akt der Notwehr sehen.
Ähnlich behaupten Hartnäckige immer wieder die Russen wurden nur vorsorglich angegriffen, weil sie früher oder später Deutschland angegriffen hätten.
Unbestreitbar konnten die beiden Weltanschauungen Faschismus und Kommunismus auf Dauer wohl nicht nebeneinander Bestehen.
Aber sicher ist auch das Russland noch längst nicht soweit war.
Das 41 kein unmittelbarer Angriff seitens der Russen bevorsteht, sieht man allein schon daran, wie die Panzer und Luftwaffenverbände aufgestellt waren.
Stalin fürchtete vielmehr einen Angriff der Japaner.
erst als er erkannte, das sich die japanischen Ambitionen gegen die USA richteten und sie den Krieg weithinaus in den Pazifik trugen, beorderte er die sibirischen Eliteverbände an seine Westfront.
Auch bestand auf deutscher Seite kein wirklicher Grund den USA den Krieg zu erklären.
Bündnistreue? Die Japaner taraten ja auch nicht gegen Russland in den Krieg ein.
Eine Banale Kriegserklärung hätte aber wohl verhindert das Stalin die Wladivostok-Front rüchsichtslos entblößte.
Für Roosevelt wäre es beinah unmöglich gewesen seinen Leuten zu erklären, das man auch Deutschland den Krieg erklären muß.
Naja wie auch immer, man kann heute soviel unken tunken wie man will, ändern wird sich dadurch auch nichts mehr.
grüsse borthi