Die Sache mit dem Vorbild
Hallo Burkh,
Ich bin Vorbild, in all diesen Dingen, ob ich will oder nicht
Damit hast du sicher Recht. Allerdings ist man das als Eltern nicht immer nur alleine. Ich hab’ vier Kinder. Die Älteste kannte aufgrund unserer Lebensumstände bis zu ihrem dritten Lebensjahr überhaupt keinen Fernseher. Der kam erst nach der Rückkehr in die Zivilisation in ihr Leben, blieb für sie aber ihre gesamte Kinderzeit über nur mäßig interessant.
Ihre beiden Brüder, die nach ihr geboren wurden, fingen an, Fernsehen mit Beginn des Kindergartenalters spannend zu finden, der eine (Zwillinge) mehr als der andere. Bei Letzterem musste ich auch immer mal wieder steuernd eingreifen.
Die Jüngste schließlich hatte bereits ihre Brüder als Vorbild. Und logischerweise spielten die mitnichten die verantwortungsvollen Miterzieher - eher im Gegenteil. So gerne die Jungs ansonsten „ohne Weiber“ spielten, wenn’s darum ging, sich bei bestimmten Dingen gegen die Eltern zu verbünden, entwickelten sie eine ungeheure Solidarität mit ihren Schwestern .
Und da die Jüngste dankbar drauf ansprang, teilte sie durchaus nicht nur Winnetou oder die Power Rangers mit ihren Brüdern. Den ersten Horrorfilm ihres jungen Lebens erlebte sie auch in deren Gesellschaft. Die nachfolgenden Wochen erlebten dann wir Eltern ihre allnächtliche Gesellschaft in unserem Bett. Den Grund hat uns übrigens keines unserer Kinder je verraten, den haben wir uns nach und nach zusammenreimen müssen.
Schöne Grüße,
Jule