Pech
Hallo, Manor!
Nur gehört z.B. Lehrer zu einem männlichen Träger, wenn man es grammatikalisch
ganz genau nimmt. Und nichts anderes habe ich beheuptet.
Nicht unbedingt. In „einer Gruppe von Schülern“ können auch Mädchen dabei stehen, da mit „Schüler“ zunächst einmal nur „die Schule besuchende Menschen, welchen Geschlechts auch immer“ gemeint ist. „Lehrer“ oder „Arzt“ wird auch als neutrale Form gebraucht, wenn man nicht präzisieren kann oder will, um welches Geschlecht es sich gehandelt hat. Dass hierbei unpraktisch ist, dass die männliche Form mit dieser Neutralform identisch ist, gebe ich gerne zu. Wenn Du ins Französische blickst, wirst Du ein ähnliches Prinzip vorfinden: Eine Gruppe von Tänzerinnen, „un groupe de danseuses“, wird grammatikalisch zu einer Gruppe von Tänzern, „un groupe de danseurs“, sobald auch nur ein tanzender Mann hinzutritt – auch wenn es einer unter tausenden ist. Es ist mir klar, dass es vielen Frauen nicht gefällt, dass die männliche auch gleichzeitig die allgemeine Form ist, aber das ist der Preis für jahrhundertelange Männerdominanz.
Außerdem geht es um die vermeintliche Redundanz von „Frau +
[Berufsbezeichnung eines weiblichen Trägers]“, der ich die
vermeintliche Redundanz von „Herr + [Berufsbezeichnung eines
männlichen Trägers]“ entgehen gesetzt habe
Die Formen „Herr Doktor“ und „Frau Minister“ sind meines Erachtens nicht überdefiniert, da sind wir uns hoffentlich einig. Doktor und Minister sind neutrale Berufsbezeichnungen, Herr und Frau geben neben einer inzwischen nicht mehr so bedeutsamen Ehrenbezeugung das Geschlecht an. Dass die Frau Minister – Relikt aus Zeiten, in denen man meinte, dass Frau so ein Amt ohnehin nicht selbst ausfüllen könnte – oft nur als Gattin des Ministers verstanden wird, sehe ich ebenfalls so. Wer sich als Frau mit der von Fritz genannten Variante „Frau Lehrerin“ wohler fühlt, möge sich so nennen.
Gruß
Christopher