Überwachungssatelliten für die Steuerfahndung?

Hallo,

ein Bekannter der bei der Steuerfahndung arbeitet, erzählte mir daß er Zugriff auf Überwachungssatelliten hat. So könne er innerhalb kurzer Zeit so ziemlich jeden Fleck in Deutschland überwachen. Es handele sich um ein Live-Videostream. Nur Wolken wären ärgerlich…
Die Auflösung soll so gut sein, daß man zwar keine Gesichter erkennen kann, aber schon Leute auseinanderhalten kann. Das System soll jedoch nur recht selten genutzt werden.
Da das ganze Datenschutzrechtlich reichlich bedenklich ist, würde es offiziell (gegenüber den den DS-Beauftragten) keinen Zugriff durch die FAs/Steufas geben.

Ich habe ihn mehrfach gefragt ob er mir einen Bären aufbinden will, aber angeblich soll es stimmen.

Hat jemand eine Ahnung ob es so etwas wirklich gibt???
Vielen Dank im voraus!!

LG, Carsten

Hallo Carsten,

überleg mal. Er behauptet

Da das ganze Datenschutzrechtlich reichlich bedenklich ist,
würde es offiziell (gegenüber den den DS-Beauftragten) keinen
Zugriff durch die FAs/Steufas geben.

und erzählt Dir dann lockerflockig, daß er das macht.
Entweder ist er scharf darauf, seinen Job zu verlieren, oder - richtig - genau!

Gandalf

Hallo Carsten,

ein Bekannter der bei der Steuerfahndung arbeitet, erzählte
mir daß er Zugriff auf Überwachungssatelliten hat. So könne er
innerhalb kurzer Zeit so ziemlich jeden Fleck in Deutschland
überwachen. Es handele sich um ein Live-Videostream. Nur
Wolken wären ärgerlich…

Ja, ja.
Überwachungssatelliten fliegen in Höhen zwischen 100 und 200 km. Die Umkreisen die Erde in maximal 90 Min einmal. Jetzt kannst du dir vorstellen, was auf einem Live-Videostream zu sehen wäre.

Die geostationäre Umlaufbahn befindet sich in rund 36’000km Höhe und zudem direkt über dem Äquator. Da wäre dann nicht viel zu sehen, da schräg auf D geblickt wird und somit eine grössere Luftschicht dazwischen ist.

Es gibt also 2 Fehler in seiner Geschichte.
Einerseits einen technischen und andererseits denjenigen der Geheimhaltung.

MfG Peter(TOO)

Die geostationäre Umlaufbahn befindet sich in rund 36’000km
Höhe und zudem direkt über dem Äquator.

Hallo Peter

Diese muss nicht über dem Aequator sein.
Wer weiss, wieviele Satelliten genau über Europa fliegen. Natürlich aus anderen Gründen.
Ariane hat schon manches Wunderding hochgebracht.

Gruss
Beat

Es gibt keinen Satelliten der ständig über der gleichen Stelle der Erde befindet. Ausnahme sind die Geostationären Satelliten die sich über dem Äquator befinden. Jede Laufbahn um die Erde schneidet den Äquator.
Es gibt noch die Geosynchronen Orbits, die auf auf ca 36.000 km Höhe kreisen, die pendeln dann immer zwischen einem bestimmten nördlichen und südlichen Breitengrad und brauchen für einen Umlauf eben auch 24h. Die könnten also einen halben Tag etwas über Europa sein und den halben Tag über Afrika.

Es fliegen sicherlich genug Satelliten über Europa, die fliegen aber genauso lang oder länger woanders, weil sie nun mal auf einer Kreisbahn fliegen, täten sie das nicht, würden sie runterfallen.

Gruß

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Hallo Beat,:

Die geostationäre Umlaufbahn befindet sich in rund 36’000km
Höhe und zudem direkt über dem Äquator.

Diese muss nicht über dem Aequator sein.

Sondern?

Wer weiss, wieviele Satelliten genau über Europa fliegen.

Viele, aber keine geostationäre.

Ariane hat schon manches Wunderding hochgebracht.

Aber noch keine nichtäquatoriale geostationäre Satelliten.

Gandalf

Diese muss nicht über dem Aequator sein.

Sondern?

Hallo

Geostationäre Satelliten müssen nicht genau der Aequatorlinie folgen, sondern werden bahnkorrigiert.
Je mehr ihre Solarzellen liefern, umso mehr könnten sie aequatorial abweichen.
Bis jetzt gibt es noch keine, die das permament über Europa tun. Da hast du recht.

Ich meinte eher die, die uns wöchentlich mehrmals fokussieren. Nicht nur EUTELSAT. Da wirds noch andere geben.

Gruss
Beat

Geostationäre Satelliten müssen nicht genau der Aequatorlinie
folgen, sondern werden bahnkorrigiert.

Das ist richtig, bahnkorriegert bedeutet aber lediglich die Inklination ändern oder bei exzentischen Orbits auch die Lage das Perigäums/Apogäums oder ein anderes Bahnelement ändern.

Bis jetzt gibt es noch keine, die das permament über Europa
tun. Da hast du recht.

Wöllte ein Satellit permanent über Europa seien, befände er sich nicht mehr auf auf einer Kreisbahn und müsste dann die komplette Erdanziehungskraft durch Schub eliminieren.
Außerdem gibt es glaube ich noch kein elektrischen Antrieb, so dass immer noch (wenn auch geringe Menge) Treibstoff benötigt wird.

Ich meinte eher die, die uns wöchentlich mehrmals fokussieren.
Nicht nur EUTELSAT. Da wirds noch andere geben.

Es gibt sicherlich genug Satelliten die über Europa fliegen, da hast du natürlich recht. Allein GPS-Satelliten empfängt man ja immer 8 oder 9 Stück.
Ich kann mit vorstellen, dass die Steuerfahndung durchaus Satellitenbilder anfordern kann (von Grundstücken etc.) aber eigene Satelliten bzw. Satelliten über diese frei verfügen können und das in der Anzahl das Deutschland jederzeit abgedeckt ist, bezweifle ich doch stark, ich glaube da sind wir uns wohl alle einig :wink:

Gruß
TeaAge

Hallo TeaAge,

Außerdem gibt es glaube ich noch kein elektrischen Antrieb, so
dass immer noch (wenn auch geringe Menge) Treibstoff benötigt
wird.

Bei einigen OSCAR-Satelliten wird ein solches System verwendet, welches mit dem Erdmagnetfeld interagiert. IMHO allerdings nur zur Lagestabilisierung
Allerdings nur bei niedrigen Umlaufbahnen und die Satelliten haben nur ein paar kg Masse.

MfG Peter(TOO)

Stimmt, da hast du natürlich recht: Magnetorquer.
Die werden wir in unserem Minisatelliten von TU Dresden Studenten auch verwenden. Allerdings nur um kontrolliert zu drehen.
Aber um permanent über Europa zu „stehen“ hilft das nicht wirklich :-/

Gruß

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Naja, daß es in der Verwaltung Dinge (als gängige Praxis) gibt die es eigentlich nicht geben darf, das ist mir definitiv bekannt. Daß die DS-Bauftragten nix tun (da keine offizielle Kenntnis) ist in den Fällen leider auch so.
Allerdings finde ich die Geschichte schon reichlich merkwürdig, da ich denke es wird nicht allzuviel derartige Satelliten geben, aber bestimmt etliche Nutzer (MAD, BND, BKA…). Da wird wahrscheinlich kaum ein Beamter auch dem „nur“ gehobenen Dienst Zugriff auf so ein System haben.

Wollte auch nur mal hören ob jemand etwas näheres weiß…

Danke für Eure Antworten!!

Hallo Peter,

gibt es im web irgendwo Bilder auf denen man sehen kann welche Bildqualität aus 200 bzw. 36.000 km Höhe möglich ist?
Was man manchmal in den Nachrichten zu sehen bekommt ist ja nicht unbedingt Referenz…

Gruß, Carsten

Hallo Carsten,

gibt es im web irgendwo Bilder auf denen man sehen kann welche
Bildqualität aus 200 bzw. 36.000 km Höhe möglich ist?
Was man manchmal in den Nachrichten zu sehen bekommt ist ja
nicht unbedingt Referenz…

Nicht wirklich !
Die Geheimdienste wollen sich nicht in die Karten sehen lassen, besonders nicht von anderen Geheimdiensten.
Veröffentlicht wirst du nur Aufnahmen in verminderter Qualität finden.

Aus 36’000 km kenne ich nur Aufnahmen von Wettersatelliten, aber da will man die Übersicht haben und das zudem noch aus ganz speziellen Spektralbereichen. Die Wettersatelliten erzeugen auch keine farbigen Bilder, so wie du es vom Fernsehen her kennst. Diese Farbaufnahmen werden aus einzelnen Fotos mit unterschiedlichen Spektralbereichen am Boden zusammengerechnet, welche nacheinander geschossen wurden. Da wäre dann schon ein Fussgänger auf jeder Aufnahme an einer anderen Position.

Desweiteren verwendet man auch keine Zoomobjektive, wie das in den Filmen immer der Fall ist.
Technisch ist ein Zoomobjektiv ein Kompromiss und liefert immer schlechtere Bilder als eine Festbrennweite mit der selben Brennweite.

MfG Peter(TOO)

Hallo Carsten,
es sind z.Z. geschätzte 10.000 Satelliten dort oben unterwegs.
Die meisten erfüllen militärische Aufgaben. Die anderen Kommunikationsaufgaben. Ein paar wenige wissenschaftliche Aufgaben.
Ja, es gibt auch ein paar sehr wenige optische Überwachungssatelliten.
Ich selbst war jahrelang in einem seltsamen Verein und hatte auch Gelegenheit solche Bilder zu sehen. Nur ein sehr ausgewählter Personenkreis (clearance) hatte Zugriff auf diese Bilder.
ABER: Es gibt keine Livestremas (zumindest gab es diese nicht in den 80-er Jahren). Es gab nur Fotos, diese aber von sehr unterschiedlicher Qualität. So sah ich Satellitenfotos, auf welchen Autotypen zu identifizieren waren (das entsprach einer Nähe von etwa 50 Metern). Wenn dieses Fahrzeug sich also von anderen Fahrzeugen unterschied, konnte man es verfolgen. Die Bilder waren ausschliesslich in schwarz/weiss. Die Aufnahmegeschwindigkeit (Zahl der Bilder pro Minute) war relativ hoch (mehrer Bilder pro Minute). Wir benutzten diese Bilder für Ermittlungen (Abläufe vor einem gravierenden Unfall). Es waren aber auch sehr viele unbrauchbare Bilder dabei. Insgesamt war das eine beeindruckende Sache.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Finanzverwaltungen Zugriff auf derartige Bilder erhalten. Erscheint, bei den heutigen anderen technischen Möglichkeiten auch nicht unbedingt einleuchtend.
Was Dein Bekannter gesehen hat, sind höchstwahrscheinlich „bereinigte“ Aufnahmen (wie die bekannten Google Geschichten oder ähnliche) oder gar Animationen (möglicherweise sogar in Farbe), so echt/real diese auch wirken mögen.
Dein Bekannter befindet sich höchstwahrscheinlich im Irrtum - möglicherweise ohne dies überhaupt zu erkennen.

Freundliche Grüsse
Ray

Hallo Ray,

Livestream hat er nicht wörtlich gesagt. Er meinte nur man kann sehen wohin sich jemand bewegt. Ich dachte dann an einen Livestream.

Aber was mich interessiert: Du schreibst „die Bilder VOR einem Unfall“. Heißt das, es fliegen dort oben Satelliten die ständig Bilder machen und diese werden für einen eventuellen späteren Gebrauch (automatisch) archiviert??

Gruß, Carsten

Hallo Carsten,

Livestream hat er nicht wörtlich gesagt. Er meinte nur man
kann sehen wohin sich jemand bewegt. Ich dachte dann an einen
Livestream.

Dann hast du Quatsch geschrieben.

Aber was mich interessiert: Du schreibst „die Bilder VOR einem
Unfall“. Heißt das, es fliegen dort oben Satelliten die
ständig Bilder machen und diese werden für einen eventuellen
späteren Gebrauch (automatisch) archiviert??

Ein Teil der Aufklärung funktioniert ja nur so.
Wenn irgendwo neue Militärische Anlagen gebaut werden, braucht man ja Aufnamen von vorher um zu merken, dass da was neues hinzugekommen ist. Im militärischen Bereich informiert man den Gegner im Allgemeinen nicht, wo und wann man etwas Geheimes baut :wink:

MfG Peter(TOO)

Hallo,

ein Bekannter der bei der Steuerfahndung arbeitet, erzählte
mir daß er Zugriff auf Überwachungssatelliten hat.

ich würde jetzt behaupten, dass er das gesagt hat, weil er wollte, dass du steuern zahlst:smile:

aber grundsätzlich muss man sich darüber im klaren sein, dass man mit satelliten ein haar auf dem boden anvisieren kann. und da da oben nicht nur 1 satellit fliegt, bin ich mir sicher, dass mittlerweile ein großteil der erde von den geheimdiensten und millitärs visuell überwacht werden kann.
google earth ist ein indiz dafür, wie weit das militär und der geheimdienst mittlerweile sein könnte.

Hallo Carsten,
es sind z.Z. geschätzte 10.000 Satelliten dort oben unterwegs.
Die meisten erfüllen militärische Aufgaben.

Hallo

Da braucht man doch Leute, die diese Satelliten bahnkorrigieren.
Wiviele Satelliten werden von einer Person bahnkorrigiert, wäre fast scherzhaft gefragt.(gelotst)
Satellitenlotse scheint ein steigender Berufszweig zu sein, militärisch gesehen.
1000 Mann überwachen Satelliten und 70 Panzer kämpfen.

Gruss
Beat

aber grundsätzlich muss man sich darüber im klaren sein, dass
man mit satelliten ein haar auf dem boden anvisieren kann

Eine solche Auflösung kann ich mir noch nicht mal im Ansatz vorstellen.

Hi Beat,

Da braucht man doch Leute, die diese Satelliten
bahnkorrigieren.

Ah ja?

Wiviele Satelliten werden von einer Person bahnkorrigiert,
wäre fast scherzhaft gefragt.(gelotst)

Du stellst Dir das wie ferngesteuerte Modellautos vor, nicht wahr?
Süss:wink:

Satellitenlotse scheint ein steigender Berufszweig zu sein,
militärisch gesehen.
1000 Mann überwachen Satelliten und 70 Panzer kämpfen.

Du guckst die falschen Filme.

Freundlichen Gruss
Ray