Borderliner-Beziehungen
Hi,
mal ganz abgesehen davon, daß nicht klar ist, woher du die Borderline-Vermutung hast - dies mal nur zur Info:
Sei es mal vorausgesetzt, es sei tatsächlich der Fall, dann gibt es in der Darstellung deines Problems einige charakteristische Eigenschaften von Menschen, die von Boderlinern immer wieder gesucht UND auch gefunden werden. Und ein paar grob skizzierte Merkmale des Beziehungsverhaltens, die sich bei Borderlinern fast immer finden:
Sie hat bisher Gott sei dank nie wirklich von Suizid geredet, allerdings ist sie eine verdammt gute Schauspielerin
D.h. du vermutest, sie spiele dir eine Person vor, die keine Suizidideen äußert, sie aber trotzdem habe. Damit hat sie dich bereits erfolgreich eingefangen: Das Ziel des Schauspiels ist nicht, dir eine tatsächlich vorhandenen Suizidneigung zu verbergen, sondern dich mit deiner Sorge um sie an sie zu binden.
Ziel dieser Bidnung ist aber nicht etwa eine feste Beziehung, sondern ihre Gewißheit, mal wieder jemand psychisch abhängig gemacht zu haben.
Weiter:
ihre letzte Psychologin hat sie wie nen blutigen Amateur aussehen lassen.
Wie ich vor Urzeiten hier schon einmal erwähnte, und was man nicht unbedingt in populären Ratgebenrn über BL-Beziehungen findet: Daß Borderliner ihre Therapeuten - zumindest zunächst einmal - in der Luft zerfetzen, ist eher die Regel als die Ausnahme. Ob ein BL sich auf eine therapeutische Beziehung einläßt oder nicht, hängt von Kriterien ab, die mit der therapeutischen Kompetenz des Betreffenden nur ganz marginal etwas zu tun haben.
Weiter:
Allerdings sind wir nicht erst seit kurzem zusammen, wir sind überhaupt nicht zusammen…ich bin „nur“ ein Freund…dummerweise eben auch noch nicht lange, dafür aber sehr eng
Ja, sehr eng nach deinem Erleben. Die Enge der Beziehung ist durchgängig ein Exitus-Kriterium für eine(n) BL. Und das Gefühl der Nähe und Vertrautheit liegt allein beim Partner. Menschen mit einer starken Neigung zur Fürsorge, vor allem mit einer Neigung, Retter sein zu wollen bis zur Selbstaufgabe, passen auf einen BL wie Topf auf Deckel. Und wenn es dann passend gemacht wurde, werden sie abgeschossen - ohne Vorwarnung. Aber keine Sorge: Sie werden deshalkb noch lange nicht wirklich in Freiheit entlassen. Borderliner „binden“ auch ihre Ex-Partner fest an sich.
Es ist unmöglich, Borderlinern alles recht zu machen. Und wem es gelingt, ihnen alles recht zu machen, wird abgeschossen. Aber erst, wenn er genug unter den Attacken und Sorgen gelitten hat.
und zudem mehr oder weniger der einzige den sie noch hat.
Auch das ist lehrbuchreif. Jeder Mann, der sich wie beschrieben von einer Borderlinerin binden läßt, wird darauf „eingestellt“, der einzige und damit die letzte „Rettung“ zu sein. Das kommt insbesondere der Selbstbildpflege eines narzißtisch geprägten - aber zugleich auch aufopferungsbereiten - Mannes entgegen. (Bei männlichen BL sieht das indes etwas anders aus).
Die sehr oft übermäßige Faszination, die Borderlinerinnen auf einen solchen Typus ausübt, hat gerade die sehr große Empathiefähigkeit zum Hintergrund: Sie haben ein enormes Gespür dafür, wie sie mit ihm umgehen muß, damit er sich großartig erlebt. Und das ist die zweite Komponente des Zweikomponentenklebers.
Und so
Irgendwie sehe ich das Forum hier als eine Art letzte Chance,
sieht die Bindungs"logik" aus, nach der Borderlinerin Beziehungen konstruiert: Sie weiß, daß er das gefühl hat, er sei die letzte Chance, was ihn, da das Beziehungsgeschehen ihn ja inhaltlich eh an den Rand des Erträglichen bringt, zu dem eigentlich Hilfsbedürftigen macht.
Wenn diese Phase erreicht ist, kann der Partner beginnen, die Tage zu zählen, bis er abgeschossen wird.
Borderlinerinnen binden sich nicht. Ein Mann kann sie nur umgekehrt nur binden, wenn er ihre Attacken ohne zu leiden und ohne an Sorge um sie zu vergehen aushält. Sie suchen einen absolut standfesten Mann, der durch nichts, was sie ihm an Terror bietet, kleinzukriegen ist. Alle anderen sind von vornherein nur Episoden.
Wie gegsat, es ist absichtlich etwas plakativ verallgemeinert dargestellt. Dennoch sind es Grundstrukturen, die sich in unterschiedlicher Intensität in jeder BL-„Partnerschaft“ finden.
Das macht andererseits die BL-Persönlichkeitsstörung ja auch so interessant. Andere PSt dagegen, maligner Narzißmus zum Beispiel, sind eher langweilig, weil durchschaubar und berechenbar.
Ein paar der zahlreichen Links aus diesem Brett mit Dialogen mit Borderlinerinnen und Betroffenen:
/t/borderline-syndrom/3215700/5
/t/borderline-krankheitsbewusstsein/1257195/2
/t/borderline-uff-lang/2102501/5
Beim letzten vor allem auch das zugehörige Ursprungsposting.
Schönen Gruß
Metapher