Umgang mit sehr dominantem Kind

Hallo,

der Sohn meiner besten Freundin ist viereinhalb und ein sehr dominantes Kind. Teilweise ging es schon soweit, dass er ihr vorschreiben wollte, welche Schuhe sie anziehen sollte u. ä. Ich denke, sie hat ihn nicht richtig „angepackt“ in seinen bisherigen Lebensjahren (und das sagt sie auch selbst): zu viel diskutiert, zu viele eigene Entscheidungen treffen lassen, zu sehr in den Mittelpunkt gerückt. Dominante Kinder brauchen ja eher die Grenzen deutlichen gesetzt. Nun ist er schon seit einem Jahr sehr aggressiv ihr und dem Papa gegenüber. Also sobald er auf Widerwillen stößt, beißt er, schlägt zu, tritt, brüllt, knallt Türen, beleidigt sie usw. Die ganze Palette eben. Die beiden Eltern sind eigentlich nur noch angenervt davon und irgendwie hilft nichts so richtig. Weder beschwichtigen, noch ignorieren, noch Strafen wie Fernsehverbot. Aber auch offene Auseinandersetzungen führen zu nichts - er will einfach auf Teufel komm raus seinen Willen durchsetzen und sucht dann den Machtkampf förmlich.
Das Einzige, was ihm noch Einhalt gebietet, ist ein Klapps auf den Po. Wir sind uns alle einig, dass das natürlich keine Methode ist, aber sie wissen sich nicht mehr zu helfen, weil er, wie gesagt, einfach nicht aufhört. Aber wir haben auch keine Ideen mehr, wie man ihm klarmacht, dass er NICHT das Sagen hat. Grenzen setzen - klar. Aber wie setzt man sie durch, wenn er schon beim ersten Wort so ausrastet?
Ich habe mich schon gefragt, ob die Beiden sich einfach zu ähnlich sind. Ich kenne meine Freundin schon mein ganzes Leben und kann mit Fug und Recht sagen, dass sie genauso war (dickköpfig und bestimmend) und es auch heute noch ist, in etwas abgemilderter Form. Könnte das einfach das Problem sein? Dass er sich nicht beherrschen lassen will, weil er selbst herrschen möchte.
Die Erzieherin der Kita riet zu mehr gemeinsamen Spielen allein mit meiner Freundin, weil sie glaubt, er sucht einfach nur Aufmerksamkeit. Aber wie gesagt, eigentlich hat sie ihn immer viel zu sehr auf den Thron gehoben.
Habt Ihr dazu Ideen?
Viele Grüße

Hallo,

Das verhalten des Kindes hat mit Dominaz rein gar nichts zu tun! Da ist in der Erziehung schlicht einiges schiefgelaufen. Und Schläge (ein Klaps auf den Po) zeigen ihm nur, dass er nur der aggressivere sein muss, um sich durchzusetzen.

Also ganzn ehrlich, ein vierjähriges Kind hat gegen mich absolut Null chancen. Wenn der aggressiv wird halte ichihn fest, und sage ihm in ruhigem Ton, dass es so nicht geht! Dann bekommt er eine Auszeit. Punkt. Wenn der versuchen würde, mir zu sagen was ich anziehen soll, würde ich ihm erklären, dass er noch zu klein ist, das zu beurteilen. Da würde ich völlig cool bleiben. Der Versuch würde mich nicht im geringsten beunruhigen. Weil er einfach nicht die Macht hat, das zu entscheiden. Und wenn er merkt, dass er sich damit nicht durchsetzen kann, dann hört das bald auf. Was ich mir allerdings vorstellen kann, ist, dass er auch oft gezwungen wird, Dinge zu tun, die er nicht möchte. Kinder lernen nämnlich auch aus dem Vorbild der Eltern.

Da ich das aber nicht genau beurteilen kann, würde ich empfehlen, die Erziehungsberatung zu Rate zu ziehen, die können sich dann direkt mit Eltern und Kind auseinander setzen und sehen was wirklich dahinter stekct und finden dann auch Lösungen.

vierjähriges Kind zu Dominant lol

Durchgreifen
Hallo,

das mit dem Durchgreifen ist soo schwer doch nicht… Ich habe zwei Kinder und meine kurze ist auch extrem willensstark… Und ich gebe da NIE nach… Allerdings überlege ich vorher genau, was mir wirklich wichtig ist, und wo man auch kompromisse schließen kann. Muss ich wirklich überall eingreifen? Überall nein sagen?

Aber ich würde mir nie vorschreiben lassen, was ich für schuhe anziehe, mir natürlich die meinung meines Kindes anhören, aber das anziehen, was ich will.

Und wenn meine Kinder toben und schreien, weil sie ihren willen nicht bekommen, dann ist das so. Haut mein Kind mich, dann halte ich ihn erts fest und schicke ihn dann in sein Zimmer. Punkt. Es gibt Tage, da passiert das mehrfach und Wochen ohne. Dann lobe ich ihn natürlich.

Ich kündige alles übrigens an und begründe es (wenn du jetzt keine schuhe anziehst, dann können wir halt nicht rausgehen. wenn du hier jetzt überall vorhaust, weil du keinen Schokoriegel bekommst, dann verlassen wir den Laden, dann kann ich aber auch nichts zu essen für heute kaufen ) Und setze das dann um. Meine Kinder können, dürfen und sollen sich dazu äußern, klar, aber hören die dann weiter nicht bzw flippen dann aus, sezte ich das um.

Natürlich ist das mit Arbeit, Lautstärke und auch viel Geduld verbunden, aber sie wissen genau woran sie bei mir sind.

Lg

Brenna

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Hallo,

Weder beschwichtigen, noch ignorieren, noch Strafen wie
Fernsehverbot.

Hallo,

ich würde auch gleich mal die Strafen überdenken. Es muss ja irgendwie ein verständlicher Bezug da sein.
Mein Sohn hatte heute irgendwie absolut keine Ruhe.
In seiner Wut hat er seinen Becher genommen und nach mir geworfen. Also habe ich den Becher verräumt.
Somit saß er am Tisch und konnte nichts trinken, weil er seinen Becher nach mir geworfen hatte und er somit keinen Becher haben kann.
Wenn er aber am Abend keinen TV gucken darf, habe ich am Abend gleich wieder Streit und er weiß gar nicht mehr warum er keinen TV gucken darf :wink: Wenn das Kind mich haut, dann kann er nicht bei mir sein. Dann muss er allein sein. Wenn er die Hose nicht anziehen mag, geht er ohne. Da brauch ich doch gar nicht streiten :smile:

Hallo

Weder beschwichtigen, noch ignorieren, noch Strafen wie Fernsehverbot. Aber auch offene Auseinandersetzungen führen zu nichts

Erstens scheinen die ja alles Mögliche durchzuprobieren. Das ist schon mal Quatsch. Da weiß das Kind ja gar nicht, woran es ist.

Außerdem müssen die den nicht beschwichtigen oder bestrafen, sondern einfach nicht machen, was er in dem Moment will. Oder je nachdem eben dafür sorgen, dass er macht, was sie wollen.

Schreien wird er dabei, und das muss ertragen werden. Wenn sie das nicht können, sollen sie professionelle Hilfe zu Rate ziehen.

  • er will einfach auf Teufel komm raus seinen Willen durchsetzen und sucht dann den Machtkampf förmlich.

Ich glaube nicht, dass er auf Teufel komm raus seinen Willen durchsetzen will, sondern eher, dass er endlich den Punkt finden will, wo seine Eltern stärker sind als er - willensstärker und ruhiger, wie ein Fels in der Brandung. Wo sie ihm eine Grenze aufzeigen können und ihn trotzdem noch mögen - eben souverän reagieren.

Das Einzige, was ihm noch Einhalt gebietet, ist ein Klapps auf den Po.

Da haben sie dann versagt. Dann gibt es diesen Punkt nicht. Sowas macht Kinder aggressiv, und das wird immer schlimmer. Sie sollten also dringend was dazu lernen.

Vielleicht reicht es, wenn sie sich richtig auf das Kind einlassen; sich den elementaren Fragen ihres eigenen Lebens stellen, die automatisch wieder auf der Versenkung auftauchen, wenn man Kinder hat. Wenn man sich denen nicht stellt, dann kann es eine sehr schwierige Eltern-Kind-Beziehung zur Folge haben.

Viele Grüße

Hallo

Weder beschwichtigen, noch ignorieren, noch Strafen wie Fernsehverbot. Aber auch offene Auseinandersetzungen führen zu nichts

Erstens scheinen die ja alles Mögliche durchzuprobieren. Das
ist schon mal Quatsch. Da weiß das Kind ja gar nicht, woran es
ist.

Hm, da könntest Du recht haben. Also eine Linie auswählen und stur dabei bleiben?

Außerdem müssen die den nicht beschwichtigen oder bestrafen,
sondern einfach nicht machen, was er in dem Moment will. Oder
je nachdem eben dafür sorgen, dass er macht, was sie wollen.

Ja, aber wie? Sie bieten ihm häufig Kompromisse an, doch ich habe das Gefühl, dass die sein widerborstiges Verhalten nur gesteigert haben.

  • er will einfach auf Teufel komm raus seinen Willen durchsetzen und sucht dann den Machtkampf förmlich.

Ich glaube nicht, dass er auf Teufel komm raus seinen Willen
durchsetzen will, sondern eher, dass er endlich den Punkt
finden will, wo seine Eltern stärker sind als er -
willensstärker und ruhiger, wie ein Fels in der Brandung. Wo
sie ihm eine Grenze aufzeigen können und ihn trotzdem noch
mögen - eben souverän reagieren.

Ja, den Gedanken hatte ich auch schon. Ihn toben lassen und - so schwer es vielleicht fällt - es an sich abprallen lassen.

Das Einzige, was ihm noch Einhalt gebietet, ist ein Klapps auf den Po.

Da haben sie dann versagt. Dann gibt es diesen Punkt nicht.
Sowas macht Kinder aggressiv, und das wird immer schlimmer.
Sie sollten also dringend was dazu lernen.

Ja, sie haben eigentlich immer gesagt, davon halten sie überhaupt nichts und lange Zeit ist auch nichts in der Form passiert. Es war in den letzten Monaten so, dass sie anfingen, zurück zu hauen, weil er eigentlich derjenige war, der mit „Gewalt“ anfing und zuschlug. Ich weiß, dass das unglaubwürdig klingt, aber er hat dieses Verhalten aus dem Kindergarten mitgebracht. Als er noch kleiner war, war es vor allem das Beißen. Dann ließ es eine lange Zeit nach bzw. machte er es gar nicht mehr, aber seit etwa einem Jahr wird eben richtig mit Schlägen und Tritten auf die Eltern losgegangen.

Viele Grüße

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Hallo,

aber das ist es ja, was dann seine Wutanfälle auslöst. Ähnliches wie mit dem Becher werfen hatten sie auch schon. Dann hat meine Freundin den Becher weggestellt und schon leierte er die ganze Tirade runter bis hin zum Kneifen in den Unterarm. Dass er sich darüber ärgert, ist verständlich, aber er kann seine Wut irgendwie nicht anders bündeln und ausdrücken als in Handgreiflichkeiten. Dabei ist er ein wirklich intelligentes Kind, das für sein Alter schon sehr fortgeschrittene Denkvorgänge hat und schon immer sprachlich Gleichaltrigen um einiges voraus war.

Bei meiner eigenen Tochter funktionieren diese Methoden auch einwandfrei, aber bei ihm eben nicht.

Viele Grüße

Hallo,

Das verhalten des Kindes hat mit Dominaz rein gar nichts zu
tun! Da ist in der Erziehung schlicht einiges schiefgelaufen.
Und Schläge (ein Klaps auf den Po) zeigen ihm nur, dass er nur
der aggressivere sein muss, um sich durchzusetzen.

Das klingt jetzt vielleicht unglaubwürdig, aber er hat damit angefangen. Er hat das Verhalten aus der Kita mitgebracht. Die Eltern fingen irgendwann an, es quasi mit gleicher Münze zurück zu zahlen, damit er merkt, dass das sehr weh tut.

Also ganzn ehrlich, ein vierjähriges Kind hat gegen mich
absolut Null chancen. Wenn der aggressiv wird halte ichihn
fest, und sage ihm in ruhigem Ton, dass es so nicht geht! Dann
bekommt er eine Auszeit. Punkt.

Das machen sie auch und hinterher vertragen sie sich wieder, aber dann dauert es ein paar Minuten und schon fängt das nächste Theater an.

Wenn der versuchen würde, mir

zu sagen was ich anziehen soll, würde ich ihm erklären, dass
er noch zu klein ist, das zu beurteilen. Da würde ich völlig
cool bleiben. Der Versuch würde mich nicht im geringsten
beunruhigen. Weil er einfach nicht die Macht hat, das zu
entscheiden.

Natürlich gehen sie nicht darauf ein und lehnen seine Entscheidungen mit dieser Begründung ab, aber dann tobt er wieder rum und wirft irgendwelche Sachen durch die Gegend o. ä.

Was ich mir
allerdings vorstellen kann, ist, dass er auch oft gezwungen
wird, Dinge zu tun, die er nicht möchte. Kinder lernen
nämnlich auch aus dem Vorbild der Eltern.

Ja, das könnte sein. Wie gesagt, meine Freundin ist ein recht bestimmender Typ, der immer alle Fäden in der Hand haben will. Ihr Mann ist da relativ fügsam, aber der Kleine ist sehr nach ihr geraten.

Gruß

Hallo!

das mit dem Durchgreifen ist soo schwer doch nicht… Ich habe
zwei Kinder und meine kurze ist auch extrem willensstark…
Und ich gebe da NIE nach… Allerdings überlege ich vorher
genau, was mir wirklich wichtig ist, und wo man auch
kompromisse schließen kann. Muss ich wirklich überall
eingreifen? Überall nein sagen?

Das tun die Eltern ja nicht. Im Gegenteil. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie ihm zu viele Entscheidungen selbst überlassen bzw. zu viele Kompromisse mit ihm ausdiskutieren.

Aber ich würde mir nie vorschreiben lassen, was ich für schuhe
anziehe, mir natürlich die meinung meines Kindes anhören, aber
das anziehen, was ich will.

Das haben sie natürlich gemacht.

Und wenn meine Kinder toben und schreien, weil sie ihren
willen nicht bekommen, dann ist das so. Haut mein Kind mich,
dann halte ich ihn erts fest und schicke ihn dann in sein
Zimmer. Punkt. Es gibt Tage, da passiert das mehrfach und
Wochen ohne. Dann lobe ich ihn natürlich.

Ja, ich hatte auch schon vermutet, dass er wahrscheinlich überwiegend deshalb so einen Terz macht, weil er weiß, dass sie darauf anspringen. Mit meiner Tochter hatte ich mal eine ähnliche Entwicklung, doch als ich ihr Getobe (mit viel Willenskraft und Zähnezusammenbeißen) an mir abprallen ließ, hörte sie damit auf.

Viele Grüße

Zwei Hauptdinge fallen mir dazu ein
Hi!
Ich fange mal mit etwas an, was ich selbst auch lernen musste. Wenn die Mutter selber sehr bestimmend ist, sollte sie sich in der Beziehung mal zusammen reißen. Sich überlegen: Was muss ich bestimmen und was kann ich auch mal laufen lassen? Schon werden die Kriegsschauplätze weniger und sie kann sich auf die wichtigen Auseinandersetzungen konzentrieren.

Bei uns war das so, dass mein Sohn sich sehr gegen mich gewehrt hat, gegen übergroße Einflussnahme seiner Mutter. Wir haben uns ganz schön aufgerieben, bis wir einen Mittelweg gefunden haben. Derzeit habe ich das Gefühl, jetzt ist der Papa dran, in einigen Dingen lockerer zu lassen - Kinder werden ja älter, das übersieht man gern mal als Eltern. Damit können sie auch mehr über sich bestimmen - müssen aber auch die Folgen tragen. Und genau das sollte man sie auch unbedingt tun lassen.

Zum Zweiten Punkt: Kinder haben unterschiedliche Temperamente und genauso unterschiedlich sollte man darauf eingehen. Man wird grundsätzlich den Charakter eines Kindes nicht ändern können, aber man kann ihm beibringen, seine vermeintlichen Schwächen so zu beherrschen, dass es ihm nicht zum Nachteil gereicht. Damit er gut im Leben klar kommt.

Es wurde schon viel Richtiges gesagt, über Konsequenzen, die zeitnah und im Zusammenhang mit der „Übeltat“ erfolgen sollen. Das ist schwer, man hat nicht immer was parat und manchmal ist man müde oder gestresst und hat eigentlich keine Lust, eine solche Konsequenz durchzuziehen. Deshalb sollte man sich Hilfe holen, wenn einem das schwerfällt und sich mit allen Beteiligten absprechen: Mit dem Partner, mit Großeltern, Erziehern im Kindergarten.

Und wenn man sich immer noch hilflos fühlt, gibt es die Erziehungsberatung. Und es ist keine Schande, sich dort beraten zu lassen, ganz im Gegenteil.
Wir haben damals einen Kurs gemacht: http://www.elternwissen.com/erziehung-entwicklung/er…
Das hat uns sehr geholfen, es wurden viele Ideen für verschiedene Situationen vermittelt. Außerdem waren dort Gleichgesinnte mit ähnlichen Problemen. Darüber hinaus haben wir uns als Eltern dort auf eine Linie bringen lassen, das war sehr hilfreich, so zogen wir wirklich an einem Strang.

Das Programm hört sich sehr „technisch“ an. Im Grunde enthält es Vieles, was bei näherer Betrachtung ganz logisch und eigentlich selbstverständlich ist. Aber im Erziehungsalltag gerät das alles häufig aus dem Fokus und in so einem Kurs wird man bestätigt, das richtige zu tun und auch ermuntert, mal neue Dinge auszuprobieren und vor allem auch zu überprüfen, ob sie wirken.

Geschmackssache, aber vielleicht eine Überlegung wert: Wir fragen in so vielen Dingen Experten und holen uns Hilfe. Aber bei der Erziehung soll alles aus dem Bauch heraus geschehen - ich finde das widersprüchlich.

Was mir an der Anfrage wirklich aufgestoßen ist, ist die Bezeichnung „dominant“, ich dachte, es könnte auch um einen Hund gehen. Der zweite Gedankengang war: Kind ist in Schublade und wird da nur ganz schwer wieder rauskommen. Lasst ihm eine Chance, sich auch von einer anderen Seite zu zeigen, seht in ihm nicht nur das schreckliche, dominante Kind, sonst wird er es auch bleiben.

Und: Mein Sohn hat einen ähnlichen Charakter. Aber mir von ihm vorschreiben zu lassen, welche Schuhe ich zu tragen habe, das wäre mir im Traum nicht eingefallen. Wer solche Spielchen mitmacht, braucht sich nicht zu wundern, dass das Kind seine Grenzen sucht.

Zum Schluß: Das alles ist harte Arbeit für die Eltern. Es ist einfach total anstrengend, immer konsequent zu sein. Mit vier ist es höchste Zeit dafür, stell Dir mal vor wie er sich mit 12 oder 14 benimmt, wenn man ihn weitermachen liesse. Aber es lohnt sich, das kann ich versprechen. Man kann Kindern nach und nach beibringen, ihren Jähzorn zu beherrschen oder/und in verträgliche Bahnen zu lenken.

Einen Buchtipp habe ich dazu noch:
http://www.moritzverlag.de/index.php?article_id=128

Grüße
kernig

Muss man mal aushalten
Ja wie soll er denn auch reagieren?

Natürlich ist das Kind sauer weil der Becher weg ist.
Wenn die Mama dann aber nachgibt weil das Kind tobt, dann lernt das Kind:

Wenn ich tobe bekomme ich meinen Willen
Mama gehorcht mir und ich habe sie unter Kontrolle.

Irgendwie haben viele Eltern immer im Kopf, ihr Kind darf nie schimpfen und toben. Auch mal sauer sein, gehört dazu.

Natürlich darf er wütend sein, wenn er seinen Willen nicht bekommt.
Er kann ja noch nicht sagen :" Mama das finde ich gerade echt doof".
Also ist er wütend. Ich finde es wichtig, dass die Mama an der Stelle dann auch einfach mal die Wut mit ihm aushält. Es versteht, dass er wütend ist.
Hier jetzt zu strafen ist doch total daneben. Klar, wenn er haut oder beißt geht das natürlich nicht und das muss er lernen.
Aber er hat ein Recht darauf wütend zu sein.
Die Familie muss das einfach jetzt mal aushalten und ihre eigenen Erziehungsfehler ertragen.
Anders kommen sie da jetzt nicht mehr heraus.
Einfach echt mal ne Weile konsequent bleiben und deutlich und bestimmt sagen wo es langt geht. Angemessen und verständlich „bestrafen“ und wie Wut mit ihm aushalten.

Aber ganz ohne Tränen werden die Eltern hier nicht heraus kommen…

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Hallo Brenna,

Ja, Du hast natürlich Recht. Genauso war es bei unseren Kindern ja auch. Und (@Courrier) Wenn man darauf aggressiv reagiert, lernt das Kind aus dieser aggressiven Vorgehensweise. Meine Kinder haben auch solche Dinge vom Kindergarten mitgebracht. Wir haben ihnen dann einfach ruhig erklärt, dass wir dieses Verhalten nicht wünschen und erklärt warum. Im späteren Gespräch darüber (Mit Kindern kann man sehr vernünftig reden!) kam dann heraus, dass sie ein solches Verhalten im Kindergarten erlebt haben, oder in der Grundschule, und nun einfach ausprobiert haben, wie wir darauf reagieren. Da wir ruhig und sachlich blieben, wurden unsere Kinder eben auch ruhig und waren später in der Pubertät völlig Problemlos zu haben.

Wenn ein Kind also aus der Bahn gerät, gilt es herauszufinden, was da los ist. In der Regel müssen die Eltern umlernen. Und das kann dieses Forum hier nicht leisten. Da brauchen die Eltern Unterstützung über einen längeren Zeitraum.

Habe übrigens auch Erfahrung mit schwierigen Kindern (aus der weiteren Familie). Wenn die Kinder merken, dass man sie mag und ihnen trotzdem Grenzen setzen kann, werden sie ganz vernünftig. Aber gerade da scheint etwas schief zu laufen.

Allein schon ein vierjähriges Kind als „Dominant“ zu bezeichnen, nur weil es aus allen Bahnen gelaufen ist, zeigt doch ein Missverständnis des Begriffes. Es gibt auch Erwachsene Menschen, die sehr dominant sind, aber deshalb müssen die sich noch nicht wie Psychopathen benehmen. Ich denke da an Altbundeskanzler Helmut Schmidt, der sogar den ganzen Bundestag dominierte. Allein in der Vermutung der Dominanz bei schlechtem Benehmen liegt doch schon der Versuch, dem Kind positive Eigenschaften zuzuschreiben, um eventuell über sein schlechtes Benehmen hinwegsehen zu können!

Also ich glaube weiterhin, dass wir das Problem von hier nicht wirklich lösen können!

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Moin,

Das klingt jetzt vielleicht unglaubwürdig, aber er hat damit
angefangen. Er hat das Verhalten aus der Kita mitgebracht. Die
Eltern fingen irgendwann an, es quasi mit gleicher Münze
zurück zu zahlen, damit er merkt, dass das sehr weh tut.

Dass sowas weh tut, weiß er schon aus der Kita, wenn solch ein Verhalten da üblich ist (was ich bezweifle).

Ansonsten lernt er nur, dass solch ein Verhalten in Ordnung ist, dann die Eltern machen das ja auch.

Gruß
M.

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Hallo

Also eine Linie auswählen und stur dabei bleiben?

Also, das muss den Eltern schon entsprechen, wie sie sich da verhalten. Eigentlich sollten sie das machen, was ihnen am natürlichsten vorkommt, und das muss nicht unbedingt bei beiden Eltern das Gleiche sein, grundsätzlich jedenfalls nicht. -

Wenn man nämlich nach der Linie verfährt, die einem am ehesten liegt, dann kann man die beibehalten, muss aber nicht ganz so rigide und starr reagieren. Das wäre nämlich auch nicht gut, wenn man wie ein Erziehungsroboter reagiert.

Eine klare Linie mit Ausnahmen, das ist meiner Meinung nach das, was Kindern am ehesten entspricht.

Außerdem müssen die den nicht beschwichtigen oder bestrafen,
sondern einfach nicht machen, was er in dem Moment will. Oder
je nachdem eben dafür sorgen, dass er macht, was sie wollen.

Ja, aber wie?

Das kommt drauf an, worum es geht.
Wenn z. B. das Kind die Eltern verprügeln will, dann hindern sie es einfach dran, vielleicht durch festhalten und Nein sagen.
Sag mal ein paar Beispiele, dann kann man dazu vielleicht was konkretes vorschlagen.

Sie bieten ihm häufig Kompromisse an, doch ich habe das Gefühl, dass die sein widerborstiges Verhalten nur gesteigert haben.

Kompromisse vorschlagen, das klingt ja nicht kindgerecht. Eher Kompromisse befehlen, das fände ich passender.

Also als Beispiel, wenn das Kind sagt: Ich will jetzt sofort den ganzen Tag ins Freibad, dann kann man sagen, Du gehst nachher für 5 Stunden ins Freibad. Fertig.
Bloß nicht anbieten in der Form: Willst du vielleicht nachher 5 Stunden ins Freibad? oder so. Das Kind sollte nicht so viel entscheiden dürfen bzw. müssen (

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Huhu,

ich denke, grundsätzlich sind hier verschiedene Dinge auseinander zu halten.

  1. Das Kind ist offensichtlich sehr dominant.
  2. Es hat eine sehr niedrige Frustrationstoleranz.
  3. Es ist jähzornig.

Das ist eine ungünstige Kombi. :smile: Aber fangen wir mal von hinten an:

Gegen den Jähzorn hilft kein Diskutieren und in dem Sinne auch keine „konsequente Strafe“. Wer selbst zum Jähzorn neigt, der kennt diese heiße Wut, die dann in einem hochsteigt und kaum mehr rational denken lässt. Solche Kinder brauchen Eltern, die dem Zorn mit Ruhe, Gelassenheit und innerer Kraft entgegentreten.
Ein gutes Mittel gegen derartige Anfälle bei Kindern ist das sog. Fixieren. Dabei fixiert die Mutter oder der Vater ganz ruhig (NATÜRLICH ohne Schläge, Geschimpfe und Vorwürfe) aber eben mit sanfter Gewalt das Kind durch eine feste Umarmung. Das Kind darf sich tatsächlich nicht mehr ernsthaft rühren können. Es wird schreien und dies nicht wollen. Die erwachsene Person kann einen oder zwei Sätze mantraartig, ruhig und liebevoll wiederholen. Bspw. „Ich hab dich lieb, xxx. Aber jetzt beruhigst du dich.“ Oder so etwas. Das Kind wird solange fixiert, bis es sich beruhigt hat. Danach (es wird vielleicht recht erschöpft sein) wird viel gekuschelt oder was auch immer das Kind dann braucht.
Natürlich wird nicht in der Sache nachgegeben. :smile:
Das ist eine Sofort-Maßnahme. Mit dem Jähzorn umgehen lernen, muss das Kind natürlich schon. Da hilft evtl. dann wirklich die Erziehungsberatung.

Gegen eine niedrige Frustrationstoleranz hilft nur Ohropax. :smile: Das muss man aushalten. Keinesfalls Situationen vermeiden, weil „das verträgt der Kleine ganz schlecht“ oder so. Aber ich denke, das machen besagte Eltern wohl auch nicht.

Gegen die Dominanz hilft natürlich, sich in angemessenen Situationen nicht beherrschen zu lassen. Diese aber so gering an der Anzahl wie nur möglich zu halten. Allerdings würde ich berücksichtigen, dass es wohl dem Charakter des Kindes entspricht und demnach ein natürliches Bedürfnis für ihn ist.
Daher würde ich diese dominante Art auch fördern, denn sie beinhaltet ja auch viel Positives. Beispielsweise könnte man einen Familienausflug in die freie Natur machen, und dann dem Kleinen vielleicht symbolisch einen Kompass überreichen und sagen: „Jetzt bist du mal der Bestimmer. Du sagst wo es lang geht, wann wir Pause machen, etc.“
Familienrat mit nur einem Kind würde ich nicht machen. Der Effekt verpufft, wenn die Eltern gegen das Kind stimmen - was häufiger vorkommen wird. Das Kind empfindet diese Entscheidungen dann nicht als demokratische Mehrheitsentscheidung und immerhin wurde seine Meinung ja gehört. Sondern es sieht nur, dass die Eltern es verbieten. :smile:

Aber je mehr Situationen man findet, um dem Kind ganz bewusst die Führung und das Bestimmen zu überlassen (ruhig darauf hinweisen), desto weniger stark wird es versuchen, diesem Bedürfnis permanent nachzukommen.

Das sind jetzt Lösungen, die mir auf die Schnelle einfallen. Aber ich denke auch, dass eine Erziehungsberatung hier grundlegend Sinn macht. Das Erziehen eines Kindes mit solchen extremen Charakter- und Wesenszügen ist eben nicht so leicht. Und selbst wenn man bisher auch einiges falsch gemacht haben sollte, schadet eine Beratung ja erst recht nicht.

Ganz liebe Grüße,
larymin

hi,

so wie es sich anhört handelt es sich wohl um ein verwöhntes einzelkind. hab mal gehört das der charakter 10% von den genen, und 90% von den eltern bestimmt wird. manche kinder werden eben zu „arschlochkindern“ erzogen.
dass die eltern einsehen das sie zu lasch waren ist schon mal positiv,
kinder brauchen eine starke hand und wollen geführt werden.
ich kann keine ultimativen tipps geben aber aus erfahrung kann ich sagen das man auch bei scheinbaren kleinigkeiten hart duchgreifen muss. beim ersten anflug von aufmüpfigkeit muss gleich gekontert werden. auch wenn es sehr schwer fällt und nerven kostet. und was ich noch sagen kann, mal ne backpfeife oder nen klapps auf den po machen kinder nicht aggresiv! manchmal sind kinder einfach resistent gegen meckern.
was heißt denn auf den thron gehoben, bekommt er alles was er sich wünscht oder darf alles machen?
ich denke wichtig ist es einen klaren kurs in der erziehung zu fahren, und die eltern sollten sich dann auch einig sein. sollte es zwischen den eltern unstimmigkeiten in der erziehung geben nutzen das kinder gnadenlos aus.

gruß

Der Wiederholung müde
Hi!
Du kombinierst da hübsch einige Vorurteile und Stereotype von Einzelkind bis „durchgreifen“.

Suche mal im Archiv nach Gewalt + Kinder oder Klaps oder sowas. Ich frage mich immer wieder, wie oft diese Diskussion noch geführt werden muss.

Grüße
kernig

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Hallo

und was ich noch sagen kann, mal ne backpfeife
oder nen klapps auf den po machen kinder nicht aggresiv!

Dass es Kinder nicht aggressiv macht ist Deine persönliche Meinung. Eins ist sicher: der, der gegenüber Kindern austeilt, macht sich strafbar.

Ich hoffe Dich zeigt mal ein Kind an!

http://efraimstochter.de/astridlindgren/friedensprei…

Gruß

Ab in den Fußballverein
Hallo,

über die Notwendigkeit von Struktur und Konsequenz wurde schon viel geschrieben. Das Problem ist, dass Menschen, die das bisher nicht geschafft haben, in aller Regel ohne fremde Hilfe keine entsprechende Verhaltensänderung hinkriegen.

Sie müssen zunächst mal die Mechanismen erkennen, die bei ihnen wirken und dann systematisch versuchen, diese aufzulösen. Das ist eine ziemliche Aufgabe. Oft sind da auch Freunde nicht hilfreich, weil sie gerne mal als nicht ausreichend kompetent betrachtet werden.

Bleibt die Inanspruchnahme einer sozialpädagogischen Familienhilfe. Die kriegt man übers Jugendamt, sie ist kostenlos und macht das, was die Super Nanny auch macht: Sie beobachtet und gibt Tipps, wie man den Umgang mit dem Sonnenschein besser hinkriegen kann. Sobald sie nicht mehr gebraucht wird, geht sie wieder - und entgegen möglicher Ängste meist schneller, als einem lieb ist, wenn man sich erst mal an sie gewöhnt hat :smile:. Dein Job als Freundin könnte sein, ihr diese Hilfe schmackhaft zu machen.

Für den Knaben würde ich ganz schnell einen Verein suchen, in dem Mannschaftssport betrieben wird. In der Altersgruppe ist das in den meisten Gegenden am ehesten ein Fußballverein. Ich würde hier nicht lange nach Lust und Unlust fragen, sondern eine entsprechende Teilnahme beschließen. Unterordnungsbereitschaft lernt sich auf diesem Weg meist schnell - zumindest dann, wenn die Eltern wahrscheinlichem Gemaule nicht nachgeben und Junior für mindestens 1 Jahr dort lassen. Danach kann man weitersehen.

Schöne Grüße,
Jule

Die Eltern auch
Hi!

Unterordnungsbereitschaft lernt sich auf diesem Weg meist
schnell -

die Kinder: Ja. Die Eltern: Eher nein.

Vielleicht sollte man manche Eltern mal zu irgendeinem Mannschaftssport zwingen- ich habe manchmal das Gefühl, das wäre genauso wichtig. „Mein Sohn trainiert bei diesem Wetter ganz sicher nicht draußen“ Schade, der Bub hätte gern, es war eben sehr kalt, aber „warme Kleidung“ scheint der Familie unbekannt zu sein. 10 Co-Trainer am Spielfeldrand, die alles besser wissen und immer beim Trainer die Extrawurst für ihren Sproß aushandeln sind nur schwer zu ertragen.

Gemaule nicht nachgeben und Junior für mindestens 1 Jahr dort
lassen. Danach kann man weitersehen.

Der arme Trainer, der mit dem unlustigen Kind gesegnet wird…

An sich halte ich das für eine gute Idee, aber ob das so umsetzbar ist? Also so, dass die anderen Teammitglieder auch Spaß dabei haben?

Zweifelnde Grüße
kernig

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