Umgangs- oder Schriftsprache? "Ich mag es zu lesen."

Hallo, 

beim Fremdsprachenlernen ist eine Faustregel mögen + Substantiv, Verb + gern.

z.B.: Ich lese gern.

Ist die Konstruktion „Ich mag es zu lesen“ ein Dialekt, stilistisch besser oder schlechter als die Form mit „gern“? Ich bin nicht auf der Suche nach Ansichten und Meinungen, die gehen nämlich auseinander, sondern nach fundierten Argumenten.

Im Netz gibt es dazu u.a. folgendes: http://www.gutefrage.net/frage/umfrage-fuer-deutsch-… viellei cht ist die Information da versteckt, ich konnte sie aber nicht finden.

Vielen Dank im Voraus, Martina

Hallo Martina,

Konstruktionen mit „zu“+Infinitiv sollten - wenn vermeidbar - in der Regel vermieden werden: Sie wirken schwerfällig, können Hinweis auf schlecht übersetztes Englisch oder auf die „Überkorrektur“ von süddeutschen Dialekten sein.

Im gegebenen Beispiel kann man „zu“+Infinitiv mühelos vermeiden: „Ich lese gerne.“

Schöne Grüße

MM

Ich kann mich Aprilfrisch da nur anschließen. In dem Fall kann man das ‚Problem‘ lösen, wenn man sagt: Ich lese gerne.

Hallo MM.

Im gegebenen Beispiel kann man „zu“+Infinitiv mühelos
vermeiden: „Ich lese gerne.“

Vermeiden kann man ihn gut, aber ist das auch immer ratsam?
Drückt die Konstruktion mit „ich mag es“ nicht eigentlich etwas anderes aus, mehr Gemütlichkeit etwa?

„Ich mag es zu lesen und dabei Tee zu trinken.“ oder „Ich lese gerne und trinke dabei gerne Tee.“ (Zweimal gerne ist eigentlich eh schon schlecht.)

Meiner Meinung nach wird da jedes Mal ein anderes Stimmungsbild erzeugt.
(Die Kunst des Übersetzers!)

Möglicherweise liegt es ja auch an der Gegend, in der man seine Muttersprache erlernt hat.

Gruß, Nemo.

Hallo Nemo,

Möglicherweise liegt es ja auch an der Gegend, in der man seine Muttersprache erlernt hat.

ja - wenn man muttersprachlich einen Dialekt gelernt hat, in dem das Wort „lieben“ nicht existiert, bekommt „mögen“ gleich einen anderen Schwerpunkt.

Die beiden klappernden zu-Infinitive ließen sich aber auch da umschiffen.

Schöne Grüße

MM

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