Hallo Ralf,
vielen Dank für den sehr interesanten link; man kann durchaus
einige Aspekte übernehmen; ich bezweifel, dass ich zum
Kommunismus „konvertiere“.
Mir fiel aber spontan ein Gegenargument ein.
Niemand wird ernsthaft erwägen, Zinsen abzuschaffen, da damit
der Kapitalflucht nur noch weiter Tür und Tor geöffnet wird;
des Weiteren wird übersehen, dass die Steuereinahmen aus
Zinseinkünften fehlen würden, die ja eben nur hohe
Kapitaleinkünfte betreffen, Omas Kleinstzinsen bleiben
unebrührt.
Wozu Zinsen abschaffen? Das gesamte ökonomische System würde sich doch ändern. Wenn das zinstragende, fiktive Kapital abgeschafft wird durch z.B. eine vollständige Solicitation, fällt auch das Finanzkapital als solches weg. D.h., sämtliche Schuldenblasen werden platzen. Das ist ein kontrollierbarer crash des Kapitals, irreversibel. Danach kann es nicht mehr möglich sein, daß du für Geldkapital als PM Zinseinkünfte in deine eigene Tasche schlägst. Es bringt auch keinen Sinn, zu sparen, weil Geld bei genauerer Betrachtung nie an- sondern stets nur umgelegt wird.
Das Wichtigste aber ist, dass aus eben den Zinsen der Konsum
und die Investitionewn entstehen. Kein vernünftiger Mensch
benutzt sein Kapital zum Konsum, nur wenn ich entsprechende
Zinseinkünfte habe, gehe ich shoppen, nicht tatsächlich, aber
über Kredite, die ich aus dem Zins bediene.
Huhu? Es gibt dann kein Kapital mehr, nur noch Investitionsmittel im Warenkreislauf. Da ändert sich einiges in der Logik des wirtschaftens.
Beispiel: Niemand
würde jemals eine Immobilie mit Bargeld bezahlen um darin zu
wohnen, jeder wird das kapital auf der BAnk lassen und die
Annuität aus den Zinsen des Kapitals refinazieren. Gut "linke
Tasche rechte Tasche; aber es ist leichter aus den Zinsen zu
finanzieren, als das verlorene Kapital wieder einzufahren; Du
wirst die Zinseszinstafeln kennen, je höher das
Ursprungskapital desto schneller die Verdoppelung.
Eine anderes Beispiel: der Aktienboom Ende 98/99. Hier wurden
(Buch) Gewinne erwirtschaftet, die später ungebremst in den
Konsum flossen, die Leute haben gekauft was ging. ABER: nach
dem Zusammenbruch (absehbar und überfällig!!) war das Gejammer
groß, „die da Oben haben mich reingelegt“; HAHA; Gier macht
doof!Und nochwas: im Artiekl wird erwähnt, den Zins ans
Wirtschaftswachstum zu koppeln. Dies ist aber de facto bereits
der Fall. Die Zinspolitik der BuBa / EZB ist
inflationsbremsend; bei stark wachsender Wirtschaft wird der
Zins erhöht und Kredite zu verteuern und das Wchstum zur
Vermeidung von Inflation zu brmesen; Hauptursache der
Inflation ist hier die Maßlosigkeit der Gewerkschaften; bei
sinkendem Wchstum wird der Zins gesenkt um Investitionsanreize
zu geben.
Der link sollte in erster Linie die Zusammenhänge der Zirkulationssphären erklärlich machen. Auf ihre Zinskritik-Kritik kam es mir nicht so an.
Anders ausgedrückt: starkes Wachstum starker Zins schwaches
Wachstum schwacher Zins: Hier ist der Zusammenhang gegeben.
Hör auf mit Wachstum. Diese Art Wachstum braucht kein Mensch. Das gibts dann auch nicht mehr. Einzig bleibt eine Produktivitätssteigerung --> darauf kommt es letztlich an. „Wachstum“ führt erst zur Instabilität.
Gruß
Frank