Hi!
Jep, das ist derb. Aber wenn ich sage:„Spring in den Rhein!“,
springst du dann?
Nein, natürlich nicht, weil ich vor dem Sprung weiß, dass das negative Konsequenzen für mich hat.
Natürlich braucht der Staat Lehrer,
Unternehmen
brauchen Ingenieure, die IT-Branche braucht Programmierer
und Informatiker etc pp. Wenn es zu wenig gibt wird es lautes
aufschreien geben und es werden alle verrückt gemacht, ganze
Generationen fangen an das gleiche zu lernen/studieren. Aber,
frag
dich doch mal wer hier für wen verantwortlich ist.
Diese Schreie z.B. nach qualifiziertem IT-Personal oder Ingenieuren kamen nicht vom Staat, sondern von der Wirtschaft. Die forderten bekanntlich die Einführung von Green Cards, um akute Personalunterdeckungen durch Zuwanderung auszugleichen.
Immerhin
hört man
beim Wunsch zu studieren hier und da schonmal was von
„azyklisch“.
Aha. Frei nach dem Motto: Was brauchen wir derzeit am wenigsten, das studiere jetzt.
Das wäre ein erster kleiner Denkanstoß nicht mit der
Herde überzulaufen. Aber bei den meisten hört hier das Denken
für die eigene Existenz schon wieder ganz schnell auf. Bzw.
existiert
erst gar nicht, weil niemand ihnen beigebracht hat, für sich
selber
zu entscheiden und die Verantworung für das eigene Handeln
zu übernehmen. Und wenn’s dann schiefgegangen ist? Wenn man
mit
100.000 Lehrerkollegen oder Ingenieuren arbeitslos auf dem Amt
sitzt?
Mach’s doch mal konkret. Wie soll ein 20jähriger heute seine Berufsplanung ausrichten, damit er in vier oder fünf Jahren eine Ausbildung hat, die ihn nicht direkt in die Arbeitslosigkeit gleiten lässt. Also antizyklisch denken. Welche Berufsgruppe verzeichnet derzeit die meisten Entlassungen? Genau in diese Richtung muss man studieren. Richtig so?
Wie gesagt, jeder ist für sich selber verantwortlich. Ein
gesunder
Sozialstaat stellt einen Rahmen dar, gibt viele Hilfen mittels
derer
mensch sich leichter zurechtfinden kann im Leben. D. h. aber
nicht,
daß dieser Staat für jedes Problem und für jedes Wehwechen
seiner
Staatsbürger verantwortlich ist.
Darum geht es überhaupt nicht. Es geht um die Entscheidung zum Schulabschluss, in welche Richtung man sich beruflich entwickeln will. Es ist daher nur logisch, wenn ein Schulabgänger eine Bedarfsanalyse des Marktes durchführt und sich jenen Job rauspickt, der seinem Interesse am nächsten kommt.
Wenn aber der Marktbedarf keine Rolle spielt (weil Freund Schulabgänger sich ja nicht durch Medien, Politiker oder sonstige Dritte beeinflussen lassen darf), dann studiert er irgendwas an der Uni, ohne Rücksicht auf einen späteren beruflichen Einsatz.
Ob das ein erstrebenswertes Ziel ist?
Grüße
Heinrich