Unfähigkeit Schröder's zur Außenpolitik

Guten Morgen!

Da alle hier immer so „schön“ gegen die US-Regierung wettern, darf ich hier auch mal einen Link präsentieren der Krtitik an der deutschen Regierung übt.

Es ist ein Interview das zwar schon am 22.1. geführt wurde, aber das Dr. Christian Hacke sagt trifft auf unsere Regierung auch jetzt noch vollkommen zu…

mfg - JENS

Wo ist der link (owt)

Link
http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-interview/2942.html

sorry, wußte doch, da war noch was… :smile:

ciao

Hallo!

Der Focus vom Montag beschreibt es ähnlich.

Da alle hier immer so „schön“ gegen die US-Regierung wettern,
darf ich hier auch mal einen Link präsentieren der Krtitik an
der deutschen Regierung übt.

Es ist ein Interview das zwar schon am 22.1. geführt wurde,
aber das Dr. Christian Hacke sagt trifft auf unsere Regierung
auch jetzt noch vollkommen zu…

Es ist erschreckend, wie schnell eine große Wirtschaftsnation wie Deutschland von einem Haufen dummer Sozialisten ins internationale Abseits manövriert werden kann.

Das muss uns eiine Lehre für die Zukunft sein, denn wenn ab spätestens 2006 eine unionsgeführte Bundesregierung die aussenpolitischen Scherben aufkehren darf, sollten wir so etwas nicht noch einmal geschehen lassen.

Es geht hier für Deutschland nicht mehr um die Frage Irakkrieg oder nicht, sondern um die internationale Reputation und darum, als verlässlicher Partner eingestuft zu werden, oder nicht.
Und es geht um die Durchsetzung der eigenen Interessen, z.B. gegenüber den drei EU-Aspiranten, die den größten nettozahler der Gemeinschaft, deutschland, öffentlich desaruiert haben. Hier muss natürlich erst einmal der Beitritt für unbestimmte Zeit verhindert werden.
Deutschland muss nun zeigen, dass es im internationalen Zirkus ein ernstzunehmender Partner und auch eine Kraft ist, mit der innerhalb der EU zu rechnen ist.
Friede-freude-Eierkuchen und sich so durchlawieren hat nicht geklappt, nun werden wior sehen, ob Schröder den Mumm hat, dieses Land aus der innen- und auch aus der außenpolitischen Krise zu führen, oder ob er besser Platz macht für jemanden, der es bringt.

Grüße,

Mathias

Die Mär vom sauberen Krieg…
Hallo Jens,

da stellt sich einem doch auch die Frage, was für eine Außenpolitik denn die USA betreiben. Bush jr. versteht unter Außenpolitik ja ausschlieslich: Ich sag was an, und die anderen dürfen das abnicken. Wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Die Regierung der einzigen Supermacht wird wie ein Konzern geführt: Der Boss hat immer recht. Libyen und Kuba und Deutschland ist ein und dasselbe. Wenn sich Deutschland international so benehmen würde wie es Bush heute tut, würdest Du Schröder&Co doch genauso kritisieren wie jetzt, nur dann als Möchtegern-Cowboy. Ist (gute?) Außenpolitik für Dich, die Vorgaben aus dem Weißen Haus kritiklos abzunicken? Egal, was für ein Sch… es auch ist. Um welche Lügen es sich handelt. Madeleine Albright (Außenministerin unter Clinton) wurde einmal 1996 in einem CBS-Interview (die Sendung hiess „60 Minutes“) gefragt, wie sie denn dazu steht, dass bis dato durch die Sanktionen 500.000 Kinder im IRAK gestorben sind. Antwort: Ich glaube, das war es wert.

Für welche Werte würden wir denn in einem IRAK-Krieg kämpfen, wenn man sowas hört? Kannst Du mir das mal erklären?

Hier einer der beim letzten Golfkrieg dabei war: http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0,1367…. Selbst die eigenen Leute wurden nach Strich und Faden belogen und betrogen.

Gruß
Michael

Es geht hier für Deutschland nicht mehr um die Frage Irakkrieg
oder nicht, sondern um die internationale Reputation und
darum, als verlässlicher Partner eingestuft zu werden, oder
nicht.

Hallo Mathias,

was zeichnet einen verläßlichen Partner aus? Was unterscheidet Vasallentum von Partnerschaft?

Ist ein verläßlicher Partner jemand, der alles mitmacht? Könnte ein verläßlicher Partner nicht auch jemand sein, der rechtzeitig seine Einwände geltend macht?

Ist ein verläßlicher Partner jemand, der seinen Verbündeten bei Meinungsverschiedenheiten ausgrenzt und beschimpft?

Was überhaupt haben die USA im Irak verloren? Diese Frage beantworte ich Dir gleich: Rein nichts! Wenn jemand etwas zu entscheiden hat, ist es die UN mit ihrem Sicherheitsrat. Egal wie verkleistert der Blick von parteipolitischer Polemik auch immer ist, sollte der Blick für Recht und Unrecht immer noch klar bleiben. Man sollte auch immer noch zwischen Beweisen und Behauptungen unterscheiden können. Was der amerikanische Außenminister als Beweise zum Besten gab, hätte ich nach einer Stunde Sitzung an Internet und CAD auch auf den Tisch legen können.

Die Bush-Regierung erzählt andauernd vom Kampf gegen den Terror. Mit einer egal wie gut ausgerüsteten Armee kann man aber gegen Terror absolut nichts ausrichten. Die einfache Erkenntnis, daß Terror nicht trotz, sondern gerade wegen militärischer Präsenz stattfindet, muß in die Schädel. Auch die Erkenntnis, daß Militär das ungeeignete Werkzeug gegen Terror ist. Die US-Army ist nicht in der Lage, Terrorpotential auch nur zu berühren, geschweige denn, zu schwächen. Militär ist hier das ungeeignete Werkzeug. Mechanische Möglichkeiten, Kenntnisse von Elektronik und Chemie - schon ist die perfekte Terrorausstattung komplett. Jedes Industrielabor - auch meines - kann das. Ohne viel Geld und ohne weltweites Netzwerk. Das einzige, was noch fehlt, sind Hass und Fanatismus. Das amerikanische Verhalten ist eine Gebärmaschine für Hass und Fanatismus. Dort regieren keine Politiker, das sind selbst Fanatiker. Blinde Fanatiker noch dazu, denn sie erkennen nicht die Sinnlosigkeit ihres Tuns. Oder sie wollen es nicht erkennen, weil sie sich bereichern wollen. Beides ist in gleicher Weise schlimm. Man muß solchen Leuten in den Arm fallen, statt ihnen mit Kadavergehorsam zu folgen.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Um deine Fragen, und auch gleich die von Michael, zu beantworten: Es geht in keinster Weise darum blind alles zu befolgen. Es geht um das WIE! Wie in dem Interview zu lesen ist, hatten auch die Franzosen und Engländer eigene Wünsche, und haben diese durchgesetzt, aber mit Stil,Anstand und Überlegung, ohne gleich alles kaputt zu machen.
Mit seiner Aussage zum „verläßlichen Partner“ hat mein Vorredner meiner meinung nach völlig recht. Seine eigenenen Interessen durchzusetzen ist ne feine Sache. Aber Deutschland wird nicht mehr lange dazu in der Lage sein, wenn es das überhaupt jemals war, denn wir brauchen uns nichts vormachen: Wir sind schwach und ohne das Bündnis wären wir noch viel schwächer. Es ist deswegen auch ein Zeichen von gekonnter Diplomatie abzuwägen ob JETZT und SOFORT die Interessen durchgesetzt werden müssen oder ob man lieber einen Kompromiß eingeht (und sich damit ein Beispiel an den anderen Nationen) nimmt. Deutschland wirft den USA Kurzsichtigkeit vor - aber was betreiben wir??? Wir sin die kurzsichtigen, weil wir blind drauflos labern, aber am Ende vor nem Scherbenhaufen stehen werden…
Und ein „verläßlicher Partner“ ist nunmal jemand, der sowas gar nicht erst produziert und wenn’s mal was zu kritisieren gibt, dann bitte unter Beachtung der weltpolitischen Konsequenzen und vor Allem den Konsequenzen für den Partner bzw. „unseren amerikanischen Freund“ wie es noch vor Monaten hieß…

Mfg - JENS

Hallo Jens,

ich sehe das so:

  1. Dtl. hatte vorher keinen größeren Einfluss auf Amerika und wird danach keinen größeren Einfluss darauf haben. (Jeder, der etwas anderes meint, ist IMHO unglaublich naiv)
  2. Die Deutsche Position ist IMHO richtig und zumindest in Europa mehrheitsfähig, halt leider nur in der Bevölkerung und nicht bei den „Demokraten“ an der Macht.
  3. Dass der Krieg noch nicht ausgebrochen ist, liegt IMHO vor allem daran, dass Amerika nicht mit dem Aufmarsch fertig wurde und weder an F noch an GB noch an irgendwem anderen.
  4. Ein Krieg hat für uns größere wirtschaftliche Risiken als eine schmollende Großmacht, deren Bevölkerung nach einer Umfrage vor kurzem die deutsche Position durchaus versteht und honoriert.
  5. Hat kein Mensch bisher analysiert, was passiert wäre, wenn D einfach ja und amen gesagt hätte.

Es ist sicher einfacher, sich als Weichei zu profilieren, die Meinung der Bevölkerung zu ignorieren, seine eigenen Interessen hintanstehen zu lassen (die ganz klar „Kein Krieg“ bedeuten) und den Schoßhund des Stärkeren zu spielen, ob es besser ist, wag ich zumindest zu bezweifeln.

Grüße
Jürgen

Hallo Jens,

für mich sind Betrachtungen leichter, als für manch anderen Forumsteilnehmer, der sich parteipolitisch gebunden fühlt und die Aussagen seiner Vortänzer im Hinterkopf hat.

Ich sehe und höre:

  • Einen gewaltigen Militäraufmarsch
  • Kein UN-Mandat
  • Beweise, die bei neutraler Beurteilung den Namen nicht verdienen
  • Sprüche, wonach unabhängig von einem UN-Mandat gehandelt werden soll
  • Beleidigungen, Ungehörigkeiten und Unverschämtheiten eines amerikanischen Ministers
  • Inspektoren, die mehr Zeit brauchen. Falls sie etwas finden, kann man das Zeug vernichten, muß dafür aber keinen Krieg führen

Ich sehe ferner:

  • Katastrophale Fehleinschätzung der Situation in Afghanistan. Bevor auch nur ein Schuß fiel, begründete ich in diesem Forum, daß es unmöglich sei, das Kriegsziel zu erreichen, nämlich Bin Laden zu fassen, ganz abgesehen von der Unverhältnismäßigkeit der Mittel. Im Sinne von Terrorbekämpfung war die Aktion von vornherein ein Fehlschlag. Die Aktion kostete Milliarden, es gab ungezählte Tote und für die nächsten vielen Jahre werden jeden Tag Menschen von Minen verstümmelt. Dafür haben wir dort seit längerer Zeit Milität stationiert, um eine einzige Stadt notdürftig unter Kontrolle zu halten. Taten von Idioten! Es konnte nicht anders ausgehen! Zum Kotzen das Ganze!

Mit militärischen Mitteln läßt sich Terror provozieren, aber nicht wirksam bekämpfen, schon überhaupt nicht verhindern. Wenn jemand einen Militärschlag zur Terrorbekämpfung androht, kann und darf man nicht lange zuwarten, dann muß man dem Partner sogleich sagen, daß das Unterfangen unsinnig ist und keine Unterstützung verdient.

Man kann das auch alles ganz anders sehen und muß dennoch zum gleichen Ergebnis kommen: Deutschen Streitkräften ist lt. Verfassung die Beteiligung an einem Angriffskrieg verboten! Das werden wir doch wohl noch sagen dürfen?! In der Spitze unserer großen Parteien wimmelt es nur so von Juristen. Wissen die das nicht? Na, dann wissen sie’s eben jetzt!

Gruß
Wolfgang

Es ist erschreckend, wie schnell eine große Wirtschaftsnation
wie Deutschland von einem Haufen dummer Sozialisten ins
internationale Abseits manövriert werden kann.

Erstens sind es keine Sozialisten sondern Sozialdemokraten und zweitens ist es angesichts der derzeitigen amerikanischen Aussenpolitik geradezu eine moralische Pflicht sich abseits zu halten.

Es geht hier für Deutschland nicht mehr um die Frage Irakkrieg
oder nicht, sondern um die internationale Reputation und
darum, als verlässlicher Partner eingestuft zu werden, oder
nicht.

Wieviel Menschenleben ist Dir unsere Reputation wert?

Deutschland muss nun zeigen, dass es im internationalen Zirkus
ein ernstzunehmender Partner und auch eine Kraft ist, mit der
innerhalb der EU zu rechnen ist.

Das erreichen wir bestimmt nicht, wenn wir jetzt klein bei geben und brav tun, was die USA von uns verlangt.

Hallo Wolfgang,

was mich ärgert:
Wir sitzen derzeit im Sicherheitsrat.
Wir sind dazu aufgerufen und haben die Verantwortung vor der Welt, unsere Meinung durch unsere Stimme dort zu vertreten.
Die Meinung Dtl. ist klar Nein.
Der Sicherheitsrat ist ein nach demokratischen Gesichtspunkten funktionierendes Gremium
Er ist kein Abnickgremium à la Sowjet für den Mächtigsten, auch wenn er die Hypermacht ist.

Und dass wir den Amis durchaus im Moment weh tun (obwohl unsere Stimme so oder so nicht den Krieg aufhalten wird), zeigt mir, wie tönern die „Beweiskette“ der Amis ist. Denn anders kann ich die unentspannte Nervosität unseres „Partners“ nicht verstehen.

Grüße
Jürgen.

hallo.

„auf lange sicht irreparabel beschädigt“ heißt „nicht irreparabel beschädigt“.
und zur wiederherstellung der deutsch-amerikanischen freundschaft bedarf es sicher keiner regierung stoiber oder eines umdenkens der regierung schröder.
vielmehr ist eine abkehr von jenem kindischen getue seitens bush & co. erforderlich.

deutschland ist strikt gegen einen irak-krieg und das ist angesichts der gegenwärtig bekannten tatsachen auch in ordnung. ein reiner präventivkrieg gegen ein unbequemes regime aufgrund fadenscheiniger „beweise“, ein krieg möglicherweise verheerenden ausgangs für die welt insgesamt, verbunden mit persönlichen rachegelüsten, ist nun mal durch nichts zu rechtfertigen.

gruß

michael

der sich etwas weniger subjektivität der machthabenden wünscht.

The Clone of the attack…
Hi Jens

Nun Gut, es ist wohl korrekt, dass die Aktion von Schröder nicht unbedingt die Diplomatischte war. Aber mal im Ernst: Glaubst Du, dass irgendwas anderes ausser eine Holzhammeraktion gegen die USA überhaupt durchgedrungen wäre?

Das „beleidigte Leberwurst“ -Gewese der US Administration (mit ausnahme von C. Powell) hat jedenfalls endlich mal dafür gesorgt, dass die Bundesregierung mal Rückgrat gezeigt hat.
Im übrigen ist die Position der Opposition gar nicht soooo weit von der der Bundesregierung entfernt.

Wer derzeit unfähig zu Aussenpolitik ist, ist die USA.
Sie betreibt derzeit Politik nach dem Motto: „Lieb mich oder ich hau dir die Kommod entzwei“. Stell dir mal vor, ein Deutscher Politiker in verantwortlicher Position würde Äusserungen wie Seine Impertinez, Rumsfeld der Aufgeblasene machen… Derjenige würde binnen Nanosekunden aus seinem Amt entfernt werden. Ein deutscher Botschafter, der sich so aufführen würde wie der US-Botschafter in D würde zur „Persona non Grata“ erklärt werden. usw usw usw.
Irgendwie benimmt sich die USA nicht gerade wie eine selbstsichere Großmacht :smile:))

Solange die USA der Ansicht ist, dass Aussenpolitik bedeutet, das „die Guten“ das machen, was die USA vorkaut, sollten sie doch mal im Webster die bedeutung des Wortes „Partner, political“ nachschlagen.

Wenn Aussenpolitik bedeutet, wie man der USA am besten Honig ums Maul schmieren kann, dann ist D derzeit wirklich unfähig zu einer Aussenpolitik.

Ach ja: die Verstimmungen zwischen der USA und D könnten sich auch auf eine andere Weise Lösen… Die Bush-Regierung wird nicht wiedergewählt :smile:)))

Und noch was:
Ab März im Pantoffelkino
GULF WAR
The clone of the attack
http://www.lies.com/blog/archives/000463.html
Auf " Gulf War II: Clone of the Attack" Klicken

(Achtung: ca 200 K)

Gruß
Mike

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Wolfgang,

Du sprichst mir wahrlich aus der Seele. Und zu Deiner Einschätzung passt wunderbar die gerade von mir entdeckte Nachricht über eine peinliche Panne beim britischen Bericht über das irakische Waffenprogramm, bei der die britische Regierung zugeben musste, große Teile einfach aus einer Abschlussarbeit eines Politikstudenten abgeschrieben zu haben. Die Abschlussarbeit bezieht sich auf Dokumente von 1991…

Gruß
Feanor

Moment Mal: Schröder hat gesagt, daß sich nichts an seinem NEIN ändert EGAL was Powell vorlegt und DAS ist Käse!

Daran sieht man deutlich, daß es nichts mehr mit Wissen und Politik zu tun hat.

Und genau DIESEN Ausspruch hat Rumsfeld, den ich übrigens sehr schätze, geärgert. Nicht verständlich oder was???

Nina

Hallo,

Man kann das auch alles ganz anders sehen und muß dennoch zum
gleichen Ergebnis kommen: Deutschen Streitkräften ist lt.
Verfassung die Beteiligung an einem Angriffskrieg verboten!
Das werden wir doch wohl noch sagen dürfen?! In der Spitze
unserer großen Parteien wimmelt es nur so von Juristen. Wissen
die das nicht? Na, dann wissen sie’s eben jetzt!

das ist insofern begrüßenswert, als daß dieses Wissen wohl vor dem Kosovo-Krieg nicht vorhanden war. Und diesem lag nicht einmal ein UNO-Mandat zugrunde, sondern nur eine Entscheidung der NATO.

Gruß
Christian

Moment Mal: Schröder hat gesagt, daß sich nichts an seinem
NEIN ändert EGAL was Powell vorlegt und DAS ist Käse!

Hallo Nina,

nehmen wir einmal an, Powell hätte Beweise für bisher unbekannte Waffenlager vorgelegt. Dann müßte man zwar fragen, weshalb das nicht schon vor langer Zeit geschehen ist, denn fünf vor zwölf muß man der US-Administration den Vorwurf machen, nicht mit den Waffeninspektoren zu kooperieren. Davon abgesehen wäre auch die Aufdeckung von Waffenlagern kein Kriegsgrund. Man könnte das entdeckte Zeug vernichten und muß dafür aber nicht ungezählte Menschen umbringen, keine Bomben werfen, überhaupt keinen Krieg führen. Die Waffengewalt wäre angesagt, sobald die UN an der Vernichtung von Waffenarsenalen gehindert würde. Davon kann aber bisher keine Rede sein. Man hat noch nichts gefunden. Das wiederum ist in Anbetracht des großen Landes nicht verwunderlich; es wird einfach mehr Zeit gebraucht.

Aber es wird kein Krieg gebraucht - in der Tat unter keinen Umständen, wenn denn nur die Entwaffnung des Iraks das Ziel ist. Ist es aber offenkundig nicht. Von der Kontrolle über Ölvorkommen ganz abgesehen, macht Herr Bush keinen Hehl daraus, Saddam Hussein vom Sockel stoßen und gegen Terror kämpfen zu wollen. Wann geht es endlich in die Schädel hinein, daß man mit militärischen Mitteln ganz und gar machtlos gegen Terror ist? Herr Bush möge sich bei Herrn Scharon erkundigen, wie wirkungsvoll man mit Flugzeugen, Panzern und sonstigen Schießprügeln gegen Terror vorgehen kann. So lange sich auch nur ein einziger Mensch bewegt, ist man nicht sicher vor terroristischen Taten. Dafür braucht man entgegen den Annahmen diverser Politiker keine großen Vermögen, keine staatliche Infrastruktur und kein weltweites Netzwerk. Der Kampf gegen Terrorismus war in Afghanistan vorgeschobener Unfug und er ist im Irak vorgeschobener Unfug. Wenn es um C- oder B-Waffen geht und man mit selbst gefertigten Zeichnungen auf mobile Labors hinweist, kann man gleich weltweit jedes Labor vom Farbenhersteller bis zum Pillendreher, jede Uni und sogar ein paar Millionen Heimlaboratorien in Verdacht nehmen. Solche Minimengen, wie sie auf einem LKW-Aufbau herstellbar wären, kann man buchstäblich überall produzieren. Darüber hinaus sei angemerkt, daß alle bisher im Zuge der Terror-Hysterie aufgetauchten Stoffe amerikanischen Ursprungs waren und man bisher die Quelle(n) in den USA nicht ausfindig gemacht hat.

Entwaffnen kann man den Irak nach über einem Jahrzehnt Embargo ohne Krieg, mit Krieg kann man gegen Terror nichts ausrichten - ja bitteschön, wenn der Krieg so ganz und gar sinnlos ist, wird man das doch auch sagen dürfen?!

Gruß
Wolfgang

Deutschen Streitkräften ist lt.
Verfassung die Beteiligung an einem Angriffskrieg verboten!

das ist insofern begrüßenswert, als daß dieses Wissen wohl vor
dem Kosovo-Krieg nicht vorhanden war. Und diesem lag nicht
einmal ein UNO-Mandat zugrunde, sondern nur eine Entscheidung
der NATO.

Hallo Christian,

in meinen Augen war das auch ein glatter Verfassungsbruch und Roman Herzogs Spruch von der Nothilfe eine Rechtsbeugung.

Das Jugoslawien nach Titos Tod ist ein Musterbeispiel, wie es in Europa nicht laufen darf. Alle ließen den Karren laufen und warteten auf amerikanisches Eingreifen. Das geschah dann ja auch. Die Vorgänge sind ein Musterbeispiel dafür, daß sich das schwache Europa den US-Rambo selbst herangezüchtet hat.

Jetzt darf man sich im Grunde nicht wundern, wenn aus den USA unverschämte Töne kommen. Die Herrschaften kennen nur europäisches Duckmäusertum und europäische Provinzler, die sich im Weißen Haus mit stolzgeschwellter Brust Order abholen. Es ist für Amerikaner gewöhnungsbedürftig, daß ein Europäer, zumal ein Deutscher, überhaupt einen eigenen Willen äußert. Es ist in den Köpfen beiderseits des Atlantiks noch nicht verankert, daß dies kein besetztes Land mehr ist, das aus steter Dankbarkeit für Rosinenbomber buchstäblich alles treu mitmacht, egal wie unsinnig das Tun auch sein mag.

Gruß
Wolfgang

Moment Mal: Schröder hat gesagt, daß sich nichts an seinem
NEIN ändert EGAL was Powell vorlegt und DAS ist Käse!

Hi Nina
Powell hat NIX vorgelegt (und das war absehbar… Gott war das peinlich) und selbst wenn Powell die Ultrawaffenlager offenbart hätte, warum dann so spät. der BND hat jedenfalls in vollem Umfang mit der Entwaffnungskommission kooperiert, warum nicht die CIA???
Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.

Daran sieht man deutlich, daß es nichts mehr mit Wissen und
Politik zu tun hat.

Es hat auf alle Fälle was mit Politik zu tun. Die Motive der USA sind sehr Zweifelhaft, was den Irak angeht.

Und genau DIESEN Ausspruch hat Rumsfeld, den ich übrigens sehr
schätze, geärgert. Nicht verständlich oder was???

na toll, und deswegen kann Rummi, the Dummi alle anpöbeln, die nicht 150% hinter der USA stehen. das geht ja nicht seit gestern, das geht seit der Wahl so…
Und Druck erzeugt halt Gegendruck.

Es wäre lächerlich, wenn es nicht buchstäblich todernst wäre.

Stell dir mal vor, Aussenminister Struck hätte sowas über die USA gesagt… was wäre hier wohl los? Aber wenn Du herrh Secretary of Defence Rumsfeld so schätzt, dann hast du sicherlich auch verständniss für angemessene Rhethorische Erwiederungen auf seinen Unfug. (Er spricht ja nicht für die Regierung BRUHAHAHAHAHA, stell dir das mal bei uns vor… der Herr Verteidigungsminister beliebten die USA anzupöbeln, aber das ist natürlich nicht die Meinung der Regierung… Die Karriere dieses Ministers würde wie ein Schneeball in der Hölle einfach verdampfen… das ist schlicht LÄCHERLICH)

Gruß
Mike

Hallo Nina,

eine persönliche, harte Frage: Würdest Du für das, für das dieser Krieg steht, eines Deiner Kinder opfern?

Ich war Soldat. Ich war damit durchaus bereit, mein Leben für die Verteidigung meines Landes einzusetzen. Ich wäre sogar u.U. bereit gewesen, für die Wiederherstellung des Friedens in Jugoslawien mein Leben einzusetzen (Ich kam Gott sei Dank nicht dazu, vor dieser Entscheidung zu stehen)

Ich wäre niemals bereit gewesen für Bush, Rumsfeld & Co. in einen solch sinnlosen Krieg zu ziehen.

Und wenn Du meine erste Frage nicht mit Ja beantwortn kannst, dann werde ich mit Dir nicht mehr weiter diskutieren, da Du genau das von 100 tausend Müttern verlangst, wenn Du diesen Krieg unterstützt.

Grüße
Jürgen