Hi!
Folgendes treibt mich gerade um:
Angenommen, Captain Picard fährt im Dunklen, bei Regen und starker Fahrbahnnässe auf einer dreispurigen Autobahn. Seine Geschwindigkeit ist den schlechten Straßen- und Witterungsverhältnisses angepasst: ca. 80 km/h. (Die individuell regelbaren elektronischen Geschwindigkeitsanzeigen über der Autobahn (keine Ahnung, ob die einen besonderen Namen haben; bestimmt
zeigen übrigens ein Tempolimit von 100 km/h an.)
Aufgrund eines „Elefantenrennens“ (Lkw-Überholmanöver), dass die rechte und die mittlere Spur blockiert (weil die Lkws noch langsamer fahren als der Captain) sowie der daraus entstehenden massiven Gischt fährt der Captain auf die linke Spur, um die beiden Lkw zu überholen. Seine Geschwindigkeit klettert dabei auf 85 km/h.
Vor dem überholenden Lkw fährt auf der mittleren Spur ein Pkw mit etwas langsamerer Geschwindigkeit als der des Captains (ca. 80 km/h).
Als der Captain bei seinem Überholmanöver gerade so am Lkw vorbei und fast auf Höhe des anderen Pkws ist, zieht dieser plötzlich und ohne erkennbaren Grund ruckartig ebenfalls auf die linke Spur, sodass es fast zu einem Zusammenstoß mit dem Captain kommt. Dieser bremst, kommt auf der nassen Fahrbahn ins Schleudern, schrammt mit der linken Pkw-Seite zweimal an der Leitplanke vorbei und hat großes Glück, dass das Fahrzeug (gerade so) nicht völlig ausbricht und dem Lkw auf der mittleren Spur vor den Kühler gerät…
Währenddessen beschleunigt der Unfallverursacher massiv und verschwindet hinter einer Gischtwolke.
Alles ging so schnell und die Sicht war aufgrund der Dunkelheit und der Gicht (insbesondere in Fahrbahnnähe bzw. Nummernschildhöhe) wie gesagt so schlecht, dass der Captain nur sehen konnte, woher der Unfallfahrer kam (Landkreis). Auch die Lkw-Nummernschilder hat er sich leider nicht gemerkt.
Da der Captain auch einen leichten Schock davonträgt, das Auto ohne Probleme (weiter)fährt, es in Strömen regnet und er ohnehin fast zu Hause ist, hält er in diesem Moment nicht an (auf dem Seitenstreifen bzw. einem kurz darauf folgenden Parkplatz). Folglich hält auch kein anderes Fahrzeug an, was bedeutet, dass weder der Unfallverursacher (ach so: der sowieso nicht, weil er ja davongedüst ist) noch ein Zeuge (z. B. Lkw-Fahrer) für den Unfallhergang benannt werden kann.
Nun meine Fragen:
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Ist das, was der Unfallverursacher da gemacht hat, Fahrerflucht? Oder würde das voraussetzen, dass er den Unfall seines Hintermannes (des Captains) bemerkt hat? (Im Zweifel ließe sich das vermutlich ohnehin nicht beweisen.)
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Besteht in der Praxis die Möglichkeit, dass, falls die Unfallstelle durch eine der zahlreichen Autobahnkameras erfasst würde, die Polizei auch in diese Richtung auf Erkenntnissuche geht?
Sprich: Wäre ein solches Suchen (von der Polizei) nach entsprechendem Bildmaterial überhaupt Usus, wenn der Fall zur Anzeige gebracht würde?
Oder gibt es hier irgendwelche Gründe (rechtliche: Datenschutzregelungen(?) oder praktische: zu großer Aufwand; von Vornherein klar, dass es kein aussagekräftiges Ergebnis geben wird (warum auch immer)), die die Hinzuziehung von bzw. die Suche nach klärenden Bildern von Vornherein ausschließt? -
(eine eher wissenschaftliche als rechtliche Frage): Kann man auf solchen Bilder bei dem Wetter überhaupt irgendwas erkennen? Weiß das hier zufällig jemand oder muss ich damit ins Video-Brett gehen?
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(eigentlich off-topic): Weiß jemand, wo man im Internet eine Übersicht über die Streckenkilometer (hier: A5) finden kann (zur Angabe des Unfallorts im Unfallbericht)?
Habe schon gesucht, aber nichts gefunden (was vielleicht auch an der Uhrzeit liegt).
Vielen Dank für Eure Geduld bis hier hin und für sachkundige Antworten!
LG
Jadzia