Hallo du Sohn Mannheims,
du sagst:
Oberstes Ziel einer Gesellschaft ist die Solidarität und diese
kennt keine Grenzlinien.
Das Nationaldenken ist ein Überbleibsel vergangener
Feudalherrschaft.Diese hat uns Jahrhunderte lang nur Kriege
gebracht.
Im Übrigen haben wir jetzt wahrscheinlich die längste
Friedenszeit in der Geschichte Europas.Ohne Solidarität kann es auch für das Individuum keine
Überleben geben.
Die Währungsstabilität ist ein Spiegelbild der Gesellschaft.
Neid und Mißgunst,Stigmatisierung Anderer und Eigennutz kann
man an seinem Zahlungsmittel deutlich ablesen.
Meine persönliche Meinung zu dem Thema „vereinigte Staaten von Europa“ ist, das wir am Ende dieser möglicherweise schon sehr bald endenden Ideologie erkennen werden, dass es nicht auf Masse, sondern nur auf Klasse ankommt. Eine sogenannte Friedenssicherung innerhalb Europas, die auf gigantischen Schulden beruht, kann kein guter Weg sein. Wenn andere Völker (Frankreich, USA, England, …)nur dann bei uns einkaufen, wenn unsere Regierung ihnen unser Spareinlagen (Billionen Euro, ich habe es recherchiert) dafür gibt, dann stimmt etwas nicht.
Alle großartigen Erfindungen und Entdeckungen (Marktwirtschaft, Menschenrechte, Antibiotika und Impfstoffe, das Auto, der Computer und das Internet, das rote Kreuz, …) entstanden einmal im Kopf eines einzelnen Menschen, der diese grossen Errungenschaften der Menschheit mit Hingabe und Disziplin in die Welt gebracht hat.
Niemals aber war es die Masse oder die Solidarität, die uns alle dahin gebracht hat, wo wir heute sind. Immer waren es einzelne Menschen. Was diese einzelnen Menschen wegen ihrer verbohrten Mitmenschen teilweise mitmachen mussten ist unvorstellbar. Meist waren es damals wie auch heute, die Vorurteile und die schnellen Schlussfolgerungen auf denen die Masse ihre Meinung aufbaut - so einfach ist es aber nicht.
Herr Dietrich Dörner formuliert das Problem in seinem Buch „Die Logik des Mißlingens - Strategisches Denken in komplexen Situationen“ (Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 1989, 310 Seiten, ISBN 3-499-19314-0 Buch anschauen) wie folgt:
„Komplexität erzeugt Unsicherheit. Unsicherheit erzeugt Angst. Vor dieser Angst wollen wir uns schützen. Darum blendet unser Gehirn all das Komplizierte, Undurchschaubare, Unberechenbare aus. Übrig bleibt ein Ausschnitt - das, was wir schon kennen. Weil dieser Ausschnitt aber mit dem Ganzen, das wir nicht sehen wollen, verknüpft ist, unterlaufen uns viele Fehler - der Mißerfolg wird logisch programmiert.“
Ich möchte diesen Helden unserer Weltgeschichte hier an dieser Stelle noch einmal von tiefstem Herzen für ihre Taten danken.
Eine weitere wichtige Erkenntnis aus der Ideologie „die vereinigten Staaten von Europa“ wird sein, dass es nur in einem Disaster enden kann, wenn einzelne, mit viel Macht ausgestattete Menschen, mit dem hart erarbeiteten Geld ihrer Mitmenschen Gutes tun - Frieden sichern wie sie es nennen. Ob diese Menschen wohl auch dann so freigiebig wären, wenn sie die vielen Milliarden, die sie verteilen, selbst verdienen müssten ?
Wie bereits an anderer Stelle gesagt, den materiellen Wohlstand haben wir dem Industrie-Kapitalismus zu verdanken und nicht zu vergessen, den Leistungen der Ingenieure, die Technologien schufen, für die Menschen in aller Welt freiwillig bereit sind viel Geld zu bezahlen.
Im Gegensatz dazu stehen die Völker, die weil sie mit dem Kommunismus gefesselt wurden, in bitterer Armut leben mussten. Ein Beispiel hierfür ist China. Ein Volk mit über einer Milliarde Menschen, das aber wegen einer Ideologie (dem Kommunismus) keine Chance hatte, sich zu entfalten und deshalb nicht wirklich erfolgreich sein konnte.
Masse ist eben nicht Klasse.
Der Erfolg des Einzelnen hängt maßgeblich davon ab, ob er seine Begabungen, Leidenschaften, Werte usw. optimal entfalten kann. Grundsätzlich sollte deshalb jeder Mensch bestmöglich dabei unterstützt werden, dass er sein Wesen bestmöglich entfalten kann - also maximale Freiheit. Gleichzeitig aber auch maximale Verantwortung, ohne die maximale Freiheit völlig undenkbar ist.
Der Erfolg einer Gesellschaft dagegen hängt maßgeblich von den gemeinsamen Zielen, Systemen und Werten bzw. Regeln einer Gesellschaft ab.
Je mehr der einzelne Mensch und auch die Gesellschaft oder ganz weit gefasst die Menschheit den universellen und über viele Millionen Jahre verfeinerten Regeln der Natur folgen, desto erfolgreicher wird die Gesellschaft sein.
Ich zitiere jetzt mal einen Gedanken, den ich hierzu schon einmal hatte und den ich auch auf meiner Website unter http://onlinetechniker.de/?q=content/werte-und-regeln veöffentlicht habe:
Worin unterscheiden sich die natürlichen und die von Menschen geschaffenen Systeme und Regeln ? Was macht die Natur grundsätzlich anders als der Mensch ?
Der einzelne Mensch empfindet die Welt individuell und strebt danach in Einklang mit seinen (anerzogenen) Werten zu leben. Die von Menschen anerzogenen Werte bzw. Regeln haben sich aus den in einem bestimmten Zeitalter gesammelten (und in der Weltgeschichte dokumentierten) Erfahrungen und Erkenntnisse entwickelt. Bei uns war das, das ca. 300 Jahre dauernde Industriezeitalter.
Die Natur dagegen kann auf die vollständigen, in Jahrmillionen gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse aller Menschen, die jemals gelebt haben, zurückgreifen - die Natur empfindet die Welt also universell.
Die natürlichen Werte bzw. Regeln haben sich aus diesen in Millionen von Jahren gesammelten (und in unseren Genen dokumentierten) Erfahrungen und Erkenntnissen entwickelt. Die Natur in uns strebt danach, das wir Menschen in Einklang mit diesen natürlichen Werten bzw. Regeln leben.
Vergleicht man die von Menschen geschaffenen mit den zuvor beschriebenen natürlichen Systemen und Regeln, so läßt sich folgender wesentlicher Unterschied feststellen: Während die von Menschen geschaffenen Systeme und Regeln auf ganz bestimmte Menschen bzw. Menschentypen ausgerichtet sind, bezieht die Natur alle ihre Geschöpfe mit ein.
Gruss
Martin