Unstimmigkeiten/Missverständnisse m. Au Pair

Hallo zusammen,
seit drei Monaten haben wir ein Au Pair aus Südamerika. Prinzipiell sind wir schon mit ihr zufrieden. Allerdings bringt sie manchmal so Sachen raus, da bin ich bzw. sind wir absolut geplättet.

  1. Sie hat im Berwerbungsbogen angegeben, dass sie einen Führerschein hat.
    Da unser Au Pair unser Kind mittags vom KIGA abholen soll, muss sie logischerweise auch einen Führerschein haben. Als wir danach gefragt haben, hat sie immer nur rumgedruckst und so getan, als ob sie uns nicht versteht. Wir haben nie eine wirkliche Antwort erhalten. Nach Kontaktierung mit der Agentur hat sich nun rausgestellt, dass kein Führerschein vorhanden ist. Sie könnte aber Auto fahren und in ihrem Heimatland könnte man den Führerschein für 100,- € kaufen… Ohne Worte…
  2. Sie zeigt null Interesse an unserer Familie. Sie macht den Dienst nach Vorschrift. Es ist ihr zu viel, wenn Sie morgens um 07.30 Uhr zum Frühstück erscheinen soll. Dabei muss sie nicht mal den Tisch decken, sondern nur anwesend sein. Sie kommt morgens schlecht aus dem Bett, da sie bis spät in die Nacht mit zuhause chattet. Sie isoliert sich komplett, zum Feierabend geht sie sofort auf ihr Zimmer. Wenn es Abendessen gibt, muss man schon fast drum betteln, dass sie dran teilnimmt.
    Ist das normal?
  3. Da mein Mann und ich beide berufstätig sind, sind für uns die gemeinsamen Mahlzeiten schon sehr wichtig. Wir geniessen das zusammensein in unserer Familie und die wenige Zeit miteinander. Anstatt z.B. am Samstagmorgen mit uns gemeinsam zu frühstücken, steht sie lieber erst um zwei auf, geht in die Küche und holt sich das Essen in ihr Zimmer und schließt hinter sich ab. Nachdem ich ihr mitgeteilt habe, dass es bei uns feste Mahlzeiten gibt: Frühstück, Mittag und Abend hat sie mich schon angeguckt als ob ich vom anderen Stern bin. Sie hat von mir die Info erhalten, dass wir eine Familie sind und uns an diese Mahlzeiten halten. Wenn sie daran teilnehmen möchte, ist sie herzlich eingeladen. Wenn nicht, dann muss sie bis zur nächsten Mahlzeit warten. Des weiteren wünschen wir nicht, dass auf dem Zimmer gegessen wird und z.B. der Biomüll in ihren Papierkorb im Zimmer geworfen wird.
    Findet Ihr, dass eine klare Linie zu hart ist in diesem Fall?
  4. Am letzten Wochenende hatte ich Dienst. Sie hat klare Anweisung, dass sie - wenn ich arbeiten muss - leider auch am Samstag bis Mittag auf unseren kleinen aufpassen muss. Trotzdem stand sie um 11.00 Uhr bei meinem Mann und überrumpelte ihn. Sie würde jetzt übers Wochenende wegfahren. Mein Mann - der arme - war völlig irritiert und hat sich auch noch anpumpen lassen. Die 30 Euro wollte sie ihm am Montag wieder geben.
    Am Sonntag kam sie abends wie eine Diva in unsere Küche gelaufen, guckte in den Kochtopf und pickte sich wie immer nur das heraus, was sie mochte… Das andere wurde nicht gegessen…
    Wir wußten nicht, wo sie sich befand und wie sie dorthin gekommen ist…
    Heute verlief es ähnlich. Um 17.00 Uhr teilte sie mir mit, dass sie jetzt in dem Moment weg wollte. Ob ich sie gerade zum Bahnhof bringen könnte. Nein, da mein Auto umgebaut ist und der kleine schlecht allein zuhause bleiben kann außerdem hatte ich gerade Weihnachtskekse im Ofen…
  5. Die geliehenen 30,-- haben wir übrigens nicht am Montag zurück erhalten.
    Am Montag hatte ich frei. Ich habe den Kleinen aus dem Kiga abgeholt und sie mitgenommen. Auf dem Rückweg habe ich an der Bank angehalten. Sie hat wieder rumgedruckst und wollte mir erzählen, dass sie nicht wüßte wie der Automat funktioniert. Ich sagte ihr dann, dass der Bankschalter ab 15.00 Uhr wieder geöffnet wäre. Madame hat aber am Nachmittag keine Anstalten gemacht… :-/ Das Geld haben wir dann erst am Freitag wieder erhalten.
    Des weiteren hat sie sich ein Schulbuch für ihren Sprachkurs bestellt. Da sie anfangs noch etwas Sprachschwierigkeiten hatte, habe ich es ihr online bestellt. Dreimal haben wir sie gefragt, ob sie die Rechnugn bezahlt hat. Dreimal hat sie mit ja geantwortet. Als ich die schriftliche Mahnung im Emaileingang hat, wußte ich, dass sie es nicht getan hat…

Ist meine Einstellung zu altertümlich??? Wie ist Euere Sicht der Dinge. Um den kleinen kümmert sie schon gut. Wobei bei der Gesamtarbeit schon einiges im argen ist. Sie muß bei uns 5 Tage x 6 Stunden arbeiten. Sie kommt aber maximal auf 4 Stunden am Tag. Es ist also nicht der Fall, dass sie bei uns ausgebeutet wird.
Sie ist 24 Jahre alt. Im Prinzip kann sie in ihrer Freizeit tun und lassen was sie möchte, aber kann man sich nicht dabei ein wenig an die Hausregeln halten???
Vielleicht denke ich ja auch falsch?
Ich wäre dankbar über eine andere Meinung.

Viele Grüße, a.

Gude!

Habt ihr denn schonmal ein Gespräch geführt, ruhig und ausführlich?
Oder empört ihr euch nur hinter ihrem Rücken über sie?

Warum fühlt sie sich bei euch nicht so wohl, dass sie mit euch am Essenstisch sitzen möchte?

Mir erscheint das Verhältnis zwischen euch als sehr unpersönlich- und von euren Erwartungen geprägt.
Natürlich kommt mir auch ihr Verhalten komisch und eigenbrötlerisch vor. Allerdings halte ich es für möglich, dass sich hier die Verhaltensweisen beider Parteien gegenseitig bedingen.

Was spricht dagegen, ein Gespräch zu führen, und nicht nur über eure ‚heiligen Familienregeln‘ zu sprechen, sondern sie auch zu fragen, warum es ihr so schwer fällt, sich bei euch heimisch zu fühlen und sich zu integrieren?

Dies ist sicherlich nur eine Perspektive, vielleicht ist ihr Verhalten wirklich nicht in Ordnung, aber man sollte ihr zumindest eine Chance geben.

Gruß. noi

Hallo, ich weiß nicht, welche Regeln es für Au Pairs gibt und kann mich daher nur schlecht äußern, aber dass kein Führerschein vorhanden ist, obwohl er in der Bewerbung mit drin steht, habe ich schon vorher gehört, von AuPairs aus dem Ostblock.

Und der Konflikt, wie viel gehört man zur Familie und wie viel ist man reine Angestellte, ist wohl auch sehr häufig. Wobei ich es meist umgekehrt gehört habe, dass die Au Pairs sich mehr Familienzugehörigkeit wünschen würden.

Den Tipp, den du bekommen hast, finde ich sehr gut. Man kann ja anfangen, das Positive zu loben und dann sagen, was man sich erhofft bzw. erwartet hatte. Biomüll im Papierkorb müsst ihr bestimmt nicht akzeptieren, Essen auf dem Zimmer kann ich mir jedoch nicht vorstellen, dass ihr das verbieten könnt. Aber klare Wünsche sagen kann man natürlich.

Habt ihr euch mal bei der Agentur erkundigt, welche Rechte das Au Pair und welche ihr habt?

Viel Erfolg beim Missverständnisse ausbügeln und Kompromisse finden!

danke für eure antworten…
deshalb habe ich hier die fragen bzw. meine/unsere sicht der dinge gestellt.
manchmal verrennt man sich absolut in seiner ansicht. man läßt andere meinungen nicht mehr gelten und da ist es wichitg, dass man auch mal von anderen wach gerüttelt wird.

wir haben bereits mehrmals versucht, sie ins familienleben mit einzubeziehen. ausflüge, familienfeiern, einkaufen, … eigentlich das alltägliche leben…sie pickt sich aber immer nur das beste heraus. prinzipiell ist sie ein liebes mädchen… sie ist auch wirklich zuckersüß zu unserem kleinen… nur irgendwie habe ich das gefühl, dass sie keinen näheren kontakt zu uns als familie möchte. vielleicht sollte ich sie wiklrich mal fragen… wenn sie morgen zurück ist, werde ich das mal in angriff nehmen… danke für die hilfe.

lg, a.

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Hallo,
also ich hab da nicht so die Ahnung, aber bei einer Freundin von mir war ein Au-Pair das eigentlich gar keine Schwierigkeiten gemacht hat. Also bei dir ist das wirklich schon extrem. Also sie ist zwar hier umm Deutschland zu besuchen, aber es ist ja nicht zu viel verlangt dann auch wirklich die 6 Stunden zu arbeiten… Vielleicht solltet ihr mal bei der Agentur anrufen und da Bescheid geben. Oder wennn sie wirklich nicht verstanden hat was ihr gesagt habt, vielleicht jemanden suchen, also aus dem Freundeskreis oder so, der ihr das übersetzen kann.
Ich hoffe ich konnte helfen
LG

Hallo,

mein Eindruck ist, daß Ihr das erste Mal Gasteltern seid und wesentliche Dinge, die im Vorfeld geklärt werden sollten, nicht geklärt habt.

seit drei Monaten haben wir ein Au Pair aus Südamerika.
Prinzipiell sind wir schon mit ihr zufrieden. Allerdings
bringt sie manchmal so Sachen raus, da bin ich bzw. sind wir
absolut geplättet.

Habt Ihr ein aupair-Handbuch zusammengestellt, das beinhaltet, wie Ihr Euch das Leben mit einem Aupair vorstellt, was ihre Aufgaben sind, wie die Autonutzung außerhalb der Arbeitszeit ist oder nicht?
Falls nicht, solltet Ihr das spätestens beim nächsten Aupair machen.

  1. Sie hat im Berwerbungsbogen angegeben, dass sie einen
    Führerschein hat.

Darauf kann - man je nach Herkunftsland - mehr oder weniger viel geben.
Bei südamerikanischen, osteuropäischen und chinesischen Aupairs reicht die reine Abfrage, ob jemand einen Führerschein hat, keinesfalls aus.
Im Vorfeld, wenn Ihr beispielsweise über Skype - miteinander sprecht, ist es sinnvoll, nach der Fahrpraxis zu fragen. Wie oft fährt sie und unter welchen Bedingungen? (Dorf, Kleinstadt etc.).
Unter Umständen muß man dann hier einige Zusatzfahrstunden einplanen oder sich gleich für eine andere Kandidatin entscheiden.

Da unser Au Pair unser Kind mittags vom KIGA abholen soll,
muss sie logischerweise auch einen Führerschein haben. Als wir
danach gefragt haben, hat sie immer nur rumgedruckst und so
getan, als ob sie uns nicht versteht. Wir haben nie eine
wirkliche Antwort erhalten. Nach Kontaktierung mit der Agentur
hat sich nun rausgestellt, dass kein Führerschein vorhanden
ist. Sie könnte aber Auto fahren und in ihrem Heimatland
könnte man den Führerschein für 100,- € kaufen… Ohne
Worte…

Andere Länder - andere Sitten.
Also nächstes Mal das Dokument einscannen lassen und damit schon mal klären, ob ein Führerschein vorhanden ist. Weiteres Vorgehen, d.h. Eruieren der Fahrpraxis - siehe voriger Punkt.
Je nachdem wie wichtig der Transport mit dem Auto ist, wäre zu überlegen, ob Ihr dieses Aupairverhältnis beendet.

  1. Sie zeigt null Interesse an unserer Familie.

Aupairs kommen aus sehr unterschiedlichen Gründen und haben oft sehr merkwürdige Vorstellungen, was es bedeutet für ein Kind länger am Tag verantwortlich zu sein.

Sie macht den
Dienst nach Vorschrift. Es ist ihr zu viel, wenn Sie morgens
um 07.30 Uhr zum Frühstück erscheinen soll. Dabei muss sie
nicht mal den Tisch decken, sondern nur anwesend sein. Sie
kommt morgens schlecht aus dem Bett, da sie bis spät in die
Nacht mit zuhause chattet. Sie isoliert sich komplett, zum
Feierabend geht sie sofort auf ihr Zimmer. Wenn es Abendessen
gibt, muss man schon fast drum betteln, dass sie dran
teilnimmt.
Ist das normal?

Nein! Anscheinend macht Ihr keine klaren Vorgaben, wann der Arbeitsbeginn ist und dass sie ausgeruht und ausgeschlafen zu erscheinen hat.

Wenn sie nach der Arbeit lieber für sich ist, muß man das respektieren. Anscheinend habt Ihr unterschiedliche Vorstellungen im Hinblick auf das Familienleben. Das wäre vorher zu klären gewesen.

  1. Da mein Mann und ich beide berufstätig sind, sind für uns
    die gemeinsamen Mahlzeiten schon sehr wichtig. Wir geniessen
    das zusammensein in unserer Familie und die wenige Zeit
    miteinander. Anstatt z.B. am Samstagmorgen mit uns gemeinsam
    zu frühstücken, steht sie lieber erst um zwei auf, geht in die
    Küche und holt sich das Essen in ihr Zimmer und schließt
    hinter sich ab.

Wenn das außerhalb ihrer Dienstzeiten liegt, ist das o.k.

Nachdem ich ihr mitgeteilt habe, dass es bei
uns feste Mahlzeiten gibt: Frühstück, Mittag und Abend hat sie
mich schon angeguckt als ob ich vom anderen Stern bin. Sie hat
von mir die Info erhalten, dass wir eine Familie sind und uns
an diese Mahlzeiten halten. Wenn sie daran teilnehmen möchte,
ist sie herzlich eingeladen. Wenn nicht, dann muss sie bis zur
nächsten Mahlzeit warten.

Für Mahlzeiten, die innerhalb der Arbeitszeit fallen, ist das o.k. - für Mahlzeiten an ihren freien Tagen und in ihrer Freizeit nicht.
Da Ihr als Gasteltern auch für die Verpflegung verantwortlich seid, müßtet Ihr mit dem Aupair besprechen, welches Prozedere möglich ist - ob es auch einen Etat gibt, für Dinge, die sie für sich mag etc.

Des weiteren wünschen wir nicht,
dass auf dem Zimmer gegessen wird und z.B. der Biomüll in
ihren Papierkorb im Zimmer geworfen wird.

Das würde auch ins Aupair-Handbuch gehören.

Findet Ihr, dass eine klare Linie zu hart ist in diesem Fall?

Teils - teils. Mir erscheint eher, daß im Vorfeld von Euch einiges unterlassen wurde, was Euch jetzt helfen würde.

  1. Am letzten Wochenende hatte ich Dienst. Sie hat klare
    Anweisung, dass sie - wenn ich arbeiten muss - leider auch am
    Samstag bis Mittag auf unseren kleinen aufpassen muss.

Habt Iht klare Dienstpläne mit eindeutigen Arbeitsabsprachen?

Trotzdem stand sie um 11.00 Uhr bei meinem Mann und
überrumpelte ihn. Sie würde jetzt übers Wochenende wegfahren.

Wenn ein Dienstplan erstellt ist, aus dem hervorgeht, wann ihre Arbeitszeiten, ihre Freizeit, freie Wochenenden etc. ist, dann kann eine solche Überrumpelung eigentlich nicht vorkommen.

Mein Mann - der arme - war völlig irritiert und hat sich auch
noch anpumpen lassen. Die 30 Euro wollte sie ihm am Montag
wieder geben.

Er hat also das Spiel mitgespielt.

Am Sonntag kam sie abends wie eine Diva in unsere Küche
gelaufen, guckte in den Kochtopf und pickte sich wie immer nur
das heraus, was sie mochte… Das andere wurde nicht
gegessen…

Wißt Ihr, was sie gerne ißt oder was sie ablehnt? Hat sie Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

Wir wußten nicht, wo sie sich befand und wie sie dorthin
gekommen ist…

Macht ihr deutlich, daß es um ihrer eigenen Sicherheit willen wichtig ist, daß ihr wißt, wo sie sich befindet.
Auch eine solche Regeln würden in ein Aupair-Handbuch gehören.

Heute verlief es ähnlich. Um 17.00 Uhr teilte sie mir mit,
dass sie jetzt in dem Moment weg wollte.

Waren Arbeits- und Freizeit für diesen Tag abgesprochen?

Ob ich sie gerade zum
Bahnhof bringen könnte. Nein, da mein Auto umgebaut ist und
der kleine schlecht allein zuhause bleiben kann außerdem hatte
ich gerade Weihnachtskekse im Ofen…

Sprich mit ihr darüber, wie lange im Voraus Du bescheid wissen mußt, was irgendwelche Fahrdienste betrifft.

  1. Die geliehenen 30,-- haben wir übrigens nicht am Montag
    zurück erhalten.

Das ist nicht so toll, aber auch keine Tragik. Bei der nächsten Taschengeldauszahlung wird das dann halt abgezogen.

Am Montag hatte ich frei. Ich habe den Kleinen aus dem Kiga
abgeholt und sie mitgenommen. Auf dem Rückweg habe ich an der
Bank angehalten. Sie hat wieder rumgedruckst und wollte mir
erzählen, dass sie nicht wüßte wie der Automat funktioniert.

Hast Du das mehrmals mit ihr geübt?

Ich sagte ihr dann, dass der Bankschalter ab 15.00 Uhr wieder
geöffnet wäre. Madame hat aber am Nachmittag keine Anstalten
gemacht… :-/ Das Geld haben wir dann erst am Freitag wieder
erhalten.

Des weiteren hat sie sich ein Schulbuch für ihren Sprachkurs
bestellt. Da sie anfangs noch etwas Sprachschwierigkeiten
hatte, habe ich es ihr online bestellt. Dreimal haben wir sie
gefragt, ob sie die Rechnugn bezahlt hat. Dreimal hat sie mit
ja geantwortet. Als ich die schriftliche Mahnung im
Emaileingang hat, wußte ich, dass sie es nicht getan hat…

Wieso muß sie das bezahlen? Normalerweise gehören Sprachkurs und das dafür benötigte Unterrichtswerk zu den Kosten, die die Gasteltern zu tragen haben?

Ist meine Einstellung zu altertümlich??? Wie ist Euere Sicht
der Dinge. Um den kleinen kümmert sie schon gut. Wobei bei der
Gesamtarbeit schon einiges im argen ist.

Das ist zu diffus, so wie Vieles was Du in diesem Posting andeutest.
Hast Du klar Deine Erwartungen kommuniziert und ihr eine Rückmeldung gegeben über das, was gut läuft und das, was Du anders möchtest?

Sie muß bei uns 5
Tage x 6 Stunden arbeiten. Sie kommt aber maximal auf 4
Stunden am Tag. Es ist also nicht der Fall, dass sie bei uns
ausgebeutet wird.

30 Stunden ist der übliche Standard für aupair-Arbeitszeiten in Deutschland. Wenn Du weniger für sie zu tun hast, ist das nicht ihr Verschulden.

Sie ist 24 Jahre alt. Im Prinzip kann sie in ihrer Freizeit
tun und lassen was sie möchte, aber kann man sich nicht dabei
ein wenig an die Hausregeln halten???

Welche Hausregeln hast Du ihr in welcher Art und Weise kommuniziert?

Vielleicht denke ich ja auch falsch?

Ich empfehle Dir:
http://www.aupairmom.com
oder das sehr interessante Gastelternweblog:
http://aupairfamilienrw.wordpress.com

Dort erhältst Du viele Hinweise zur Gestaltung eines Gasteltern-Aupair-Verhältnisses.

Viele Grüße

Iris

danke für den link… :smile:
sie ist unser 2. au pair.
wir dachten eigentlich, dass wir mit dienstplan und fest vorgegebenen zeiten
schon ganz gut im rennen sind… wie man sich täuschen kann.

danke trotzdem
lg, a.

Hallo,

ich selbst hatte noch kein Aupair zu Hause, aber ich kenne einige, die welche haben. Das läuft mal so mal so. Es ist also Glückssache. Ich würde auch nicht sagen, dass man sich ein Aupair aus einem verwandten Kulturkreis holen sollte, denn es ist meistens (gerade für das Kind) eine große Bereicherung andere Lebenseinstellungen kennen zu lernen.

Entscheidend für mich wäre Zuverlässigkeit und Aufmerksamkeit. Sind diese beiden Qualitäten nicht vorhanden, würde ich ihr nicht mein Kind anvertrauen und auch nicht in der Wohnung haben wollen.

In wie weit sie sich ins Familienleben einbringen soll und an welche Regeln sie sich halten sollte, müsst ihr entscheiden und ihr klar mitteilen und ggf. Konsequenzen ziehen. Wegen der 30 Euro, kann ich nur wiederholen, was mir mal mein Anwalt gesagt hat: Geld verleiht man nur wenn man deren Verlust verkraften kann und wenn man Freunde behalten will, verleiht man es nicht, sondern verschenkt es.

Um zu Deiner Frage zu kommen: Du musst selber entscheiden, was Du ertragen kannst und was nicht - und wenn nicht, finde ich Dich nicht kleinlich oder spießig.

Viele Grüße

Hallo,

Habt Ihr ein aupair-Handbuch zusammengestellt, das beinhaltet,
wie Ihr Euch das Leben mit einem Aupair vorstellt, was ihre
Aufgaben sind, wie die Autonutzung außerhalb der Arbeitszeit
ist oder nicht?
Falls nicht, solltet Ihr das spätestens beim nächsten Aupair
machen.

Das mit dem Führerschein hast Du überlesen: sie hat keinen, also erübrigt sich das Thema Autonutzung egal ob in oder außerhalb der Arbeitszeit.

Darauf kann - man je nach Herkunftsland - mehr oder weniger
viel geben.
Bei südamerikanischen, osteuropäischen und chinesischen
Aupairs reicht die reine Abfrage, ob jemand einen Führerschein
hat, keinesfalls aus.
Im Vorfeld, wenn Ihr beispielsweise über Skype - miteinander
sprecht, ist es sinnvoll, nach der Fahrpraxis zu fragen. Wie
oft fährt sie und unter welchen Bedingungen? (Dorf, Kleinstadt
etc.).
Unter Umständen muß man dann hier einige Zusatzfahrstunden
einplanen oder sich gleich für eine andere Kandidatin
entscheiden.

Was sagt mir das, wenn eine 20 jährige Südamerikanerin 8 Jahre Fahrpraxis hat?

Wenn Du den Führerschein nicht hast, dann musst Du hier einen machen. Mit ein Paar Zusatzstunden ist das nicht getan - und das ist teuer.

Wenn sie nach der Arbeit lieber für sich ist, muß man das
respektieren. Anscheinend habt Ihr unterschiedliche
Vorstellungen im Hinblick auf das Familienleben. Das wäre
vorher zu klären gewesen.

Das sehe ich absolut genauso.

Viele Grüße

Hallo Chili,

Das mit dem Führerschein hast Du überlesen: sie hat keinen,
also erübrigt sich das Thema Autonutzung egal ob in oder
außerhalb der Arbeitszeit.

Habe ich nicht, sondern ich habe etwas allgemeiner auf die Frage geantwortet.

Was sagt mir das, wenn eine 20 jährige Südamerikanerin 8 Jahre
Fahrpraxis hat?

vermutlich rein gar nichts. Deshalb wäre es sinnvoll, per Skype Details abzufragen, um herauszufinden, ob sie regelmässig fährt, welche Strecken sie fährt, ob im ländlichen oder städtischen Bereich, wieviele Fahrstunden sie hatte etc. Wie könnte sie ihre Fahrpraxis bis Antritt der Aupairstelle noch verbessern?

Sinnvoll wäre auch, ihr zu diesem Zeitpunkt schon deutlich zu machen, daß die Sicherheit der Kinder beim Transport oberste Priorität hat und unwahre Angaben in diesem Bereich zur sofortigen Beendigung des Aupairverhältnisses führen würden.

Wenn Du den Führerschein nicht hast, dann musst Du hier einen
machen. Mit ein Paar Zusatzstunden ist das nicht getan - und
das ist teuer.

Habe ich auch nicht behauptet. Zusatzstunden sind eine Option, wenn sonst alles stimmt und man denkt, dass die vorhandene Fahrpraxis dadurch noch flüssiger werden könnte.

Viele Grüße

Iris

Hallo,

es gibt da Punkte, die sicherlich problematisch sind. Andere halte ich für „verhandelbar“ bis normal. Mit jedem Au-Pair muss man sich aufs Neue „zusammenraufen“, und ich bin ehrlich gesagt überhaupt kein Freund von einem Au-Pair Handbuch und zu starren und strikten Vorgaben. Gerade wenn man richtig als Familie zusammen leben will, dann sollte es ohne solche Formalien gehen, die man auch seinen Kindern gegenüber nicht aufstellen sollte, was aber natürlich nicht heißt, dass man nicht bzgl. der konkreten Aufgaben und grundsätzlicher Fragen des Zusammenlebens nicht doch im Einzelfall klare Vorgaben machen sollte und auch darf, wenn es sonst nicht funktioniert.

Was den Führerschein angeht, so finde ich das ein absolutes no-go, und das wäre ehrlich gesagt für mich auch ein ausreichender Grund jemand wieder nach Hause zu schicken, wenn ich darauf angewiesen wäre, dass jemand hier fährt, und dies in der Bewerbungsphase auch ausdrücklich so kommuniziert worden ist.

Mahlzeiten im Zusammenhang mit der konkreten Tätigkeit, also direkt davor, während oder im Anschluss, die auch zum Informationsaustausch dienen sollten ebenfalls kein Thema sein. Begründete Ausnahmen jederzeit mit entsprechender Ankündigung möglich, aber auch dann heißt es eben „warten bis es wieder etwas gibt“ / der Kühlschrank steht natürlich zur Verfügung. Extrawürste sind freiwillige Leistungen, wenn man sich gut versteht/wenn es besondere Situationen gibt, die dies rechtfertigen (unser aktuelles Au-Pair ist extrem fleißig mit ihren Sprachkursen, und wenn wir uns noch sehen, wenn sie dann spät am Abend nach Hause kommt, biete ich ihr schon an, noch eine Kleinigkeit aufzuwärmen/aus dafür vorbereiteten und zurückgestellten Zutaten zuzubereiten). Anders allerdings sehe ich es mit Mahlzeiten außerhalb der Tätigkeit. Die können natürlich jederzeit gerne mit der Familie eingenommen werden, eine Pflicht sehe ich hier aber weder aufgrund der Au-Pair-Bedingungen noch sonst. Es sollte aber selbstverständlich sein, mit ausreichend Vorlauf zu klären, ob es aufwändigeres Essen gibt, und ob daran teilgenommen wird. Dito Zeitplanung: Außerhalb der konkreten Tätigkeiten kann und sollte ein Au-Pair machen dürfen, wozu es Lust hat, und wenn jemand den halben Tag im Bett bleiben will, warum nicht. Aber der Frühstückstisch ist dann natürlich abgeräumt. Aus Gründen der Höflichkeit und der Sicherheit erwarten wir es allerdings schon, dass wir vorab erfahren, wenn es später wird/jemand über Nacht weg bleibt.

Was gar nicht geht, ist die Au-Pair-Eltern gegeneinander auszuspielen im Sinne von „Mama sagt es ist Dienst“, und Au-Pair teilt Papa mit, dass es jetzt gehen wird. Da wäre eine klare Ansage bei uns fällig, wenn uns so etwas auffallen würden. Und nein, solange das nicht der Fall ist, sehe ich keiene Notwendigkeit, dass sich die Au-Pair-Eltern hier entsprechend durch eigene Absprachen abzusichern haben. Ein Au-Pair, was so etwas macht, begeht einen klaren Vertrauensbruch, und alleine das zählt, und geht eben nicht.

Thema Geld machen wir grundsätzlich anders. Alle Dinge die wir auslegen verrechnen wir mit dem Taschengeld des nächsten Monats, bei größeren Ausgaben (z.B. Urlaub) mit den nächsten Monaten. Und je nach Situation fällt dann mal was unter den Tisch, und wir sagen dann eben auch, das wir die letzte Handy-Aufladung, o.ä. nicht abgerechnet haben weil …

Und ansonsten gilt natürlich: Jeder Jeck is anders, und von ganz häuslich und extrem in die Familie eingebunden bis hin zu nahezu reinem Dienstverhältnis haben wir auch schon alles erlebt. Wir laden jedes Au-Pair ein, Teil der Familie zu sein. Aber es steht auch jedem frei, dieses Angebot anzunehmen. Wer das nicht will, aber ansonsten brav seine Arbeit macht, und nicht gerade anderweitig negativ auffällt, ist uns auch recht.

Gruß vom Wiz im Moment mit aktuellem und zwei Ex-Au-Pair im Haus

…prinzipiell ist sie ein liebes mädchen…
sie ist auch wirklich zuckersüß zu unserem kleinen…

Hallo a,

das wäre für mich der allerwichtigste Punkt :smile:

LG
sine

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Hallo,

ja allgemein ist es ja oft sinnvoll, aber dieser Fall zeigt ja auch deutlich, dass Fahrpraxis alleine nicht ausreicht. Wichtig ist es zu wissen, ob die Person einen internationalen Führerschein hat, der auch in Deutschland gültig ist.

Viele Grüße

Geld verleiht man nur wenn man deren Verlust
verkraften kann und wenn man Freunde behalten will, verleiht
man es nicht, sondern verschenkt es.

Ganz meine Meinung. :smile:

Hallo,

als ich damals Au Pair in Deutschland war hatte ich sooooo tierisches Heimweh, weil ich zum ersten Mal von zu Hause weg war, dass ich mich am liebsten in meinem Zimmer verkrochen habe. Die Gastfamilie war sehr nett, aber manchmal wurde mir einfach alles zu viel. So viele Regeln, neue Eindrücke und dann die ganze Zeit diese Sprache. Irgendwann klingeln dir einfach die Ohren. Zwei Erwachsene, zwei Kinder die die ganze Zeit in dieser komplizierten Sprache reden, dann der Hund, der ständig um dich rum wuselt - bei uns zu Hause leben Hunde nicht im Haus. So etwas gibt es bei uns nicht.

Dann das Essen. Klar, bin ich anderen Kulturen gegenüber offen eingestellt, deswegen bin ich ja hergekommen, aber irgendwann möchte man einfach mal das essen, was man kennt. Schon zum Frühstück diese Massen an Essen. Und ständig Brot mit Wurst oder Käse, morgens und abends.

Und dann diese ganzen Mülltonnen, eine grüne, eine blaue, eine braune, … Ich hatte ja schon gehört, dass in D’land alles so ordentlich sein soll - aber Abfälle sortieren? So etwas war mir vollkommen neu. Das gekochte Essen da rein, das rohe da (aber auch nicht alles, dafür aber die Kaffeefilter!), die Flaschen in den Container, aber halt! Nur die aus Glas, nicht die aus Plastik, die musst du sammeln, darfst sie aber nicht zerknicken.

Und ich war sooo dankbar als ich in der Sprachschule jemanden gefunden hatte, der meine Sprache spricht und der meine Eindrücke geteilt hat. Kein Nachdenken, bei jedem Satz, keine Anstrengungen mehr jeden einfachen Satz zu verstehen. Das ist ein Stück zu Hause.

Dann war auch noch Weihnachten und ich habe einfach nur meine Eltern vermisst und das Essen, dass meine Mama immer an Weihnachten kocht. Wäre ich zu Hause gewesen, hätte ich auch mal darauf verzichten können, aber jetzt wo ich weit weg war, war es unheimlich schwer zu wissen, dass es dieses Jahr keinen Rotebeetesalat mit Walnüssen an Heiligabend geben würde.
Abends am Telefon hat meine Mutter mir dann erzählt, dass sie mit meiner Oma gerade die Kekse gebacken hat, die in unserem Dorf so typisch sind.
Da hätte ich einfach nur heulen können, dass ich gerade nicht zu Hause bin.

Und das alles obwohl ich meine Gasteltern total gerne hatte, die Kinder geliebt habe und eigentlich gerne in Deutschland war.

Grüße
Udo