Hallo zusammen,
seit drei Monaten haben wir ein Au Pair aus Südamerika. Prinzipiell sind wir schon mit ihr zufrieden. Allerdings bringt sie manchmal so Sachen raus, da bin ich bzw. sind wir absolut geplättet.
- Sie hat im Berwerbungsbogen angegeben, dass sie einen Führerschein hat.
Da unser Au Pair unser Kind mittags vom KIGA abholen soll, muss sie logischerweise auch einen Führerschein haben. Als wir danach gefragt haben, hat sie immer nur rumgedruckst und so getan, als ob sie uns nicht versteht. Wir haben nie eine wirkliche Antwort erhalten. Nach Kontaktierung mit der Agentur hat sich nun rausgestellt, dass kein Führerschein vorhanden ist. Sie könnte aber Auto fahren und in ihrem Heimatland könnte man den Führerschein für 100,- € kaufen… Ohne Worte… - Sie zeigt null Interesse an unserer Familie. Sie macht den Dienst nach Vorschrift. Es ist ihr zu viel, wenn Sie morgens um 07.30 Uhr zum Frühstück erscheinen soll. Dabei muss sie nicht mal den Tisch decken, sondern nur anwesend sein. Sie kommt morgens schlecht aus dem Bett, da sie bis spät in die Nacht mit zuhause chattet. Sie isoliert sich komplett, zum Feierabend geht sie sofort auf ihr Zimmer. Wenn es Abendessen gibt, muss man schon fast drum betteln, dass sie dran teilnimmt.
Ist das normal? - Da mein Mann und ich beide berufstätig sind, sind für uns die gemeinsamen Mahlzeiten schon sehr wichtig. Wir geniessen das zusammensein in unserer Familie und die wenige Zeit miteinander. Anstatt z.B. am Samstagmorgen mit uns gemeinsam zu frühstücken, steht sie lieber erst um zwei auf, geht in die Küche und holt sich das Essen in ihr Zimmer und schließt hinter sich ab. Nachdem ich ihr mitgeteilt habe, dass es bei uns feste Mahlzeiten gibt: Frühstück, Mittag und Abend hat sie mich schon angeguckt als ob ich vom anderen Stern bin. Sie hat von mir die Info erhalten, dass wir eine Familie sind und uns an diese Mahlzeiten halten. Wenn sie daran teilnehmen möchte, ist sie herzlich eingeladen. Wenn nicht, dann muss sie bis zur nächsten Mahlzeit warten. Des weiteren wünschen wir nicht, dass auf dem Zimmer gegessen wird und z.B. der Biomüll in ihren Papierkorb im Zimmer geworfen wird.
Findet Ihr, dass eine klare Linie zu hart ist in diesem Fall? - Am letzten Wochenende hatte ich Dienst. Sie hat klare Anweisung, dass sie - wenn ich arbeiten muss - leider auch am Samstag bis Mittag auf unseren kleinen aufpassen muss. Trotzdem stand sie um 11.00 Uhr bei meinem Mann und überrumpelte ihn. Sie würde jetzt übers Wochenende wegfahren. Mein Mann - der arme - war völlig irritiert und hat sich auch noch anpumpen lassen. Die 30 Euro wollte sie ihm am Montag wieder geben.
Am Sonntag kam sie abends wie eine Diva in unsere Küche gelaufen, guckte in den Kochtopf und pickte sich wie immer nur das heraus, was sie mochte… Das andere wurde nicht gegessen…
Wir wußten nicht, wo sie sich befand und wie sie dorthin gekommen ist…
Heute verlief es ähnlich. Um 17.00 Uhr teilte sie mir mit, dass sie jetzt in dem Moment weg wollte. Ob ich sie gerade zum Bahnhof bringen könnte. Nein, da mein Auto umgebaut ist und der kleine schlecht allein zuhause bleiben kann außerdem hatte ich gerade Weihnachtskekse im Ofen… - Die geliehenen 30,-- haben wir übrigens nicht am Montag zurück erhalten.
Am Montag hatte ich frei. Ich habe den Kleinen aus dem Kiga abgeholt und sie mitgenommen. Auf dem Rückweg habe ich an der Bank angehalten. Sie hat wieder rumgedruckst und wollte mir erzählen, dass sie nicht wüßte wie der Automat funktioniert. Ich sagte ihr dann, dass der Bankschalter ab 15.00 Uhr wieder geöffnet wäre. Madame hat aber am Nachmittag keine Anstalten gemacht… :-/ Das Geld haben wir dann erst am Freitag wieder erhalten.
Des weiteren hat sie sich ein Schulbuch für ihren Sprachkurs bestellt. Da sie anfangs noch etwas Sprachschwierigkeiten hatte, habe ich es ihr online bestellt. Dreimal haben wir sie gefragt, ob sie die Rechnugn bezahlt hat. Dreimal hat sie mit ja geantwortet. Als ich die schriftliche Mahnung im Emaileingang hat, wußte ich, dass sie es nicht getan hat…
Ist meine Einstellung zu altertümlich??? Wie ist Euere Sicht der Dinge. Um den kleinen kümmert sie schon gut. Wobei bei der Gesamtarbeit schon einiges im argen ist. Sie muß bei uns 5 Tage x 6 Stunden arbeiten. Sie kommt aber maximal auf 4 Stunden am Tag. Es ist also nicht der Fall, dass sie bei uns ausgebeutet wird.
Sie ist 24 Jahre alt. Im Prinzip kann sie in ihrer Freizeit tun und lassen was sie möchte, aber kann man sich nicht dabei ein wenig an die Hausregeln halten???
Vielleicht denke ich ja auch falsch?
Ich wäre dankbar über eine andere Meinung.
Viele Grüße, a.