Unterscheidung Perfekt ... Plusquamperfekt

Hallo…

eine Frage zu dem eben angesprochenen Thema…

Woran unterscheide ich diese beiden Zeitformen?

Perfekt= unvollendete Vergangenheit…
Plusquamperfekt = vollendete Vergangenheit…

Aber heißt es…
Da war ich gewesen.
oder

da bin ich gewesen?

*grübelnd*

Marco

Guten Abend,
das ist relativ einfach:
beim Perfekt steht das Hilfsverb (sein oder haben) im Präsens:
Ich bin gegangen, ich habe gemacht.
Meim Plusquamperfekt steht das Hilfverb im Präteritum:
Ich war gegangen, ich hatte gemacht.

Klar? Gruss aus der Schweiz vom Frank

Hallo Marco,

die deutsche Bezeichnung für das Perfekt ist nicht

= unvollendete Vergangenheit

sondern vollendete Gegenwart.

Plusquamperfekt = vollendete Vergangenheit

ist korrekt.

Ich gebe noch das Präteritum, die erzählende Vergangenheit dazu.

Und noch eine kleine Systematik:

Perfekt (vollendete Gegenwart)
* wird benutzt für alle Vorgänge, die in der Vergangenheit begonnen haben u n d noch bis in die Gegenwart andauern o d e r deren Auswirkungen noch bis in die Gegenwart andauern.
Beispiel: Jesus ist von den Toten auferstanden.
Im Religionsunterricht haben wir von seinen Wundern erfahren.
* wird benutzt, um vom Präsens aus auf ein Ereignis hinzuweisen,
das zeitlich vorher stattgefunden hat (Vorzeitigkeit bei Texten im Präsens).
Wenn ein Ereignis in der Präsensform dargestellt wird, und es soll auf ein anderes Ereignis, das zeitlich v o r h e r stattgefunden hat, verwiesen werden, müssen die Formen des Perfekts
benutzt werden.
Das Perfekt verdeutlicht also Vorzeitigkeit bei Texten, die im Präsens stehen.
Beispiel: Ich weiß, wie man das Gerät bedient, weil ich vorher die Gebrauchsanleitung
gelesen habe.
Heiner hat fleißig gespart und kauft sich heute ein neues Fahrrad.
* übernimmt in der Alltagssprache oft die Funktion des Präteritums.
Beispiel: Voriges Jahr ist unser Urgroßvater gestorben. Bis ins hohe Alter hat er jeden Tag die Zeitung gelesen.

Präteritum (=Imperfekt / Erzähl-Vergangenheit)
* wird benutzt für alle Vorgänge, die in der Vergangenheit begonnen haben u n d auch in der Vergangenheit abgeschlossen worden sind.
Beispiel: Der Mond verbarg sich hinter Wolken, ein Käutzchen schrie - da fiel ein Schuß.
* ist die typische Tempusform für Erzählungen (Märchen, Kurzgeschichten, Romane etc.)
Beispiel: Es war einmal eine wunderschöne Prinzessin. Die lebte in einem märchenhaften Schloß. /…/

Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit)
wird benutzt, um vom Präteritum aus auf ein Ereignis hinzuweisen, das zeitlich vorher stattgefunden hat (Vorzeitigkeit bei Texten im Präteritum).
Wenn ein Ereignis in der Präteritumsform dargestellt wird, und es soll auf ein anderes Ereignis,
das zeitlich v o r h e r stattgefunden hat, verwiesen werden, müssen die Formen des Plusquamperfekts benutzt werden.
Das Plusquamperfekt verdeutlicht also Vorzeitigkeit bei Texten, die im Präteritum stehen.
Beispiel: Die Astronauten unternahmen heute einen Weltraumspaziergang, vorher hatten sie sich gründlich ausgeschlafen.
Obwohl sie wochenlang fleißig geübt hatte, fiel sie durch die Prüfung.

So, ich hoffe, nun ist die Verwirrung wieder plusquamperfekt!
(Hi, Posy!)

Gruß Fritz

Hallo Marco,

Perfekt= unvollendete Vergangenheit…
Plusquamperfekt = vollendete Vergangenheit…

Perfekt = vollendete Gegenwart.
„Ich schreibe jetzt diese Zeilen, nachdem ich Deine Frage gelesen habe.“
– also immer, wenn Du in der Gegenwart etwas erzählst, was schon vorher beendet wurde.

Plusquamperfekt = vollendete Vergangenheit
„Ich schrieb diese Zeilen, nachdem ich Deine Frage gelesen hatte.“
– also immer, wenn Du in der Vergangenheit erzählst und dabei auf etwas bereits davor Geschehenes zurückgreifst

unvollendete Vergangenheit = Imperfekt
ist die eigentliche Vergangenheitsform…

Aber heißt es…
Da war ich gewesen.
oder
da bin ich gewesen?

Beides ist falsch.
Richtig ist : „Da war ich.“
Ausnahme:
„Ich erkannte diesen Platz, denn da war ich vorher schon einmal gewesen“ - oder
„Ich erkenne diesen Platz, denn da bin ich vorher schon einmal gewesen“

KDK

Vielen Dank… @ all
Hallo Fritz,

gut Bezeichnung von mir war nicht ganz richtig :smile: Aber Wette gewonnen *g* …

Vielen Dank…

Gruß
Marco

Nachsatz…
Hallo KDK,

der Teil war nur Bestandteil eines Satzes und lautet vollständig:

Die Gegend kenne ich… da war ich schon mal gewesen…

Gruß
Marco

Ps… oder wäre dies die falsche version?

O Marco,

Die Gegend kenne ich… da war ich schon mal gewesen…

So klingt es in manchen obermainischen Regionen, ist aber kein gutes Deutsch.

Besser hält man sich an die Zeitenfolge:

Im Hauptsatz: Präsens; im vorzeitigen Begleitsatz: Perfekt.

Die Gegend kenne ich, da bin ich schon mal gewesen.

Und im Hauptsatz: Präteritum; im Begleitsatz: Plusquamperfekt.

Die Gegend kannte ich, da war ich schon mal gewesen.

Aber da ist viel Freiheit möglich, vor allem in der Umgangssprache.

Und wieder Gruß Fritz

2 Like

Hi Marco,

Die Gegend kenne ich… da war ich schon mal gewesen…

genau das ist falsch.
Wenn der Hauptsatz im Präsens ist, kommt der „Nachsatz“ im Perfekt, wenn der Hauptsatz im Imperfekt ist, kommt der Nachsatz im Plusquamperfekt.
Ansonsten stimme ich mit dem überein, was Fritz geschrieben „hat“ (nicht „hatte“).

KDK

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Und warum?
Wem kommt das alles bekannt vor, was da unten richtig erklärt wurde? Das ist das, was das Deutsche aus dem Lateinischen übernommen hat.

Ein wichtiges Argument für den Lateinunterricht,

findet Andreas.

Die Gegend kenne ich, da bin ich schon mal gewesen.

bleibt meiner meinung nach, lieber fritz, schlechtes deutsch.
ich lernte in der schule, daß „war- gewesen“ nichts in einem satz zu suchen hat.
„ich war gegangen“ aber nie" ich war gewesen".
zumal mich sowieso wundere, warum alle leute nur noch im plusquamperfekt sprechen.eine entwicklung der letzten jahre.

cu

strubbel

Die Gegend kenne ich, da bin ich schon mal gewesen.

bleibt meiner meinung nach, lieber fritz, schlechtes deutsch.

Das bleibt dir unbenommen. Ich würde auch sagen: Die Gegend kenne ich, da war ich schon mal.

ich lernte in der schule, daß „war- gewesen“ nichts in einem
satz zu suchen hat.
„ich war gegangen“ aber nie" ich war gewesen".

Man lernt so vieles in der Schule, was man später neu bedenken sollte. Nicht jede Marotte eines Deutschlehrers, selbst wenn er sich auf „Koryphäen“ berufen kann, darf als Regel genommen werden.

zumal mich sowieso wundere, warum alle leute nur noch im
plusquamperfekt sprechen.eine entwicklung der letzten jahre.

Das ist in der Tat eine Unsitte, die sich mehr und mehr verbreitet. Kommt irgendwo von nördlich des Weißwurstäquators, vermute ich.

Gruß Fritz

hallo fritz,

glaub ich nicht, das war plötzlich flächendeckend in aller munde.
genauso wie die inflation des fugen-s sowie" macht sinn".
ich vermute werbefuzzis und journaille als multiplikatoren schlechten deutsches.

cu

strubbel